Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 4. Salzburg, 1695.obschon das äusserliche Werck nicht übel geschienen. ben/ sondern ein löblicher Brauch/ so schon vor der GloreichenAuffahrth Christi her seinen Ursprung genommen. Es ist zwar allenthalben gut beten; Dann so gar das Gebet des gedultigen Jobs auf dem Misthauffen eines guten Geruchs gewesen. Gleich- wol aber hat der Allerhöchste GOtt ihme und seinen Heiligen et- liche Orth sonderlich erkiesen/ allwo Er forderist denen bedürfftigen Adams-Kindern seine Gnaden zu spendiren entschlossen. Das haben neben unzahlbaren andern wol gewust der Heilige Godri- cus, der Heilige Babo, der Heilige Guthlacus, der Heilige Ge- reus, der Heilige Effrendus, der Heilige Geraldus, der Heilige Albertus, der Heilige Peregrinus, der Heilige Richardus, Kö- nig in Engeland/ der Heilige Canutus König in Dennemarck/ der Heilige Wilibaldus, nachmals Bischoff zu Aychstett/ der Heili- ge Rochus, der Heilige Nicolaus, &c. Deßgleichen aus dem Weiblichen Geschlecht die Heilige Kayserin Helena, die Heilige Eudoxia, die Heilige Melania, der Heilige Paula, die Heilige Brigitta, die Heilige Hildegundis, die Heilige Wiborada, die Pisanische Jungfrau Bona, &c. Deren etliche nach Jerusalem/ etliche nacher Rom/ etliche anderwerts hin an Heilige Oerther Wallfahrten gangen/ auch mit blossen Füssen/ auch in Cilicien und härinen Kleidern/ und hat es GOtt mehrmahls mit Wun- derwercken bestättiget/ wie wohlgefällig ihme das Kirchfahrten ge- hen. Gefallen hat es denen Göttlichen Augen/ wie der grosse Welt-Monarch Carolus, der mächtigste Kayser mit einem Pil- grams-Mäntelein und schlechten Stab nacher Rom Wallfahr-Brun. in Excnb. ten gangen. Gefallen hat es dem Allerhöchsten/ wie Hertzog Al- brecht aus Sachsen Anno 1476. (dazumal regierte der Doctor Lautter/ und nicht todte Luther) mit noch zwey Fürsten und an- deren Edel-Leuthen nacher Jerusalem Wallfahrten gangen. Ge- fallen hat es dem gantzen Himmel/ wie Hertzog Willhelm ausBeyrlin. de Pereg. Bayern mehrmal in schlechten und gemeinen Aufzug sammt seiner frommen Frauen Gemahlin Wallfahrten zu Fuß gangen/ von ih- rer Residentz-Stadt München aus biß nacher Alten-Oetting. Ge- Pars IV. X
obſchon das aͤuſſerliche Werck nicht uͤbel geſchienen. ben/ ſondern ein loͤblicher Brauch/ ſo ſchon vor der GloreichenAuffahrth Chriſti her ſeinen Urſprung genommen. Es iſt zwar allenthalben gut beten; Dann ſo gar das Gebet des gedultigen Jobs auf dem Miſthauffen eines guten Geruchs geweſen. Gleich- wol aber hat der Allerhoͤchſte GOtt ihme und ſeinen Heiligen et- liche Orth ſonderlich erkieſen/ allwo Er forderiſt denen beduͤrfftigen Adams-Kindern ſeine Gnaden zu ſpendiren entſchloſſen. Das haben neben unzahlbaren andern wol gewuſt der Heilige Godri- cus, der Heilige Babo, der Heilige Guthlacus, der Heilige Ge- reus, der Heilige Effrendus, der Heilige Geraldus, der Heilige Albertus, der Heilige Peregrinus, der Heilige Richardus, Koͤ- nig in Engeland/ der Heilige Canutus Koͤnig in Dennemarck/ der Heilige Wılıbaldus, nachmals Biſchoff zu Aychſtett/ der Heili- ge Rochus, der Heilige Nicolaus, &c. Deßgleichen aus dem Weiblichen Geſchlecht die Heilige Kayſerin Helena, die Heilige Eudoxia, die Heilige Melania, der Heilige Paula, die Heilige Brigitta, die Heilige Hildegundis, die Heilige Wiborada, die Piſaniſche Jungfrau Bona, &c. Deren etliche nach Jeruſalem/ etliche nacher Rom/ etliche anderwerts hin an Heilige Oerther Wallfahrten gangen/ auch mit bloſſen Fuͤſſen/ auch in Cilicien und haͤrinen Kleidern/ und hat es GOtt mehrmahls mit Wun- derwercken beſtaͤttiget/ wie wohlgefaͤllig ihme das Kirchfahrten ge- hen. Gefallen hat es denen Goͤttlichen Augen/ wie der groſſe Welt-Monarch Carolus, der maͤchtigſte Kayſer mit einem Pil- grams-Maͤntelein und ſchlechten Stab nacher Rom Wallfahr-Brun. in Excnb. ten gangen. Gefallen hat es dem Allerhoͤchſten/ wie Hertzog Al- brecht aus Sachſen Anno 1476. (dazumal regierte der Doctor Lautter/ und nicht todte Luther) mit noch zwey Fuͤrſten und an- deren Edel-Leuthen nacher Jeruſalem Wallfahrten gangen. Ge- fallen hat es dem gantzen Himmel/ wie Hertzog Willhelm ausBeyrlin. de Pereg. Bayern mehrmal in ſchlechten und gemeinen Aufzug ſammt ſeiner frommen Frauen Gemahlin Wallfahrten zu Fuß gangen/ von ih- rer Reſidentz-Stadt Muͤnchen aus biß nacher Alten-Oetting. Ge- Pars IV. X
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0173" n="161"/><fw type="header" place="top">obſchon das aͤuſſerliche Werck nicht uͤbel geſchienen.</fw><lb/> ben/ ſondern ein loͤblicher Brauch/ ſo ſchon vor der Gloreichen<lb/> Auffahrth Chriſti her ſeinen <hi rendition="#fr">U</hi>rſprung genommen. Es iſt zwar<lb/> allenthalben gut beten; Dann ſo gar das Gebet des gedultigen<lb/> Jobs auf dem Miſthauffen eines guten Geruchs geweſen. Gleich-<lb/> wol aber hat der Allerhoͤchſte GOtt ihme und ſeinen Heiligen et-<lb/> liche Orth ſonderlich erkieſen/ allwo Er forderiſt denen beduͤrfftigen<lb/> Adams-Kindern ſeine Gnaden zu ſpendiren entſchloſſen. Das<lb/> haben neben unzahlbaren andern wol gewuſt der Heilige <hi rendition="#aq">Godri-<lb/> cus,</hi> der Heilige <hi rendition="#aq">Babo,</hi> der Heilige <hi rendition="#aq">Guthlacus,</hi> der Heilige <hi rendition="#aq">Ge-<lb/> reus,</hi> der Heilige <hi rendition="#aq">Effrendus,</hi> der Heilige <hi rendition="#aq">Geraldus,</hi> der Heilige<lb/><hi rendition="#aq">Albertus,</hi> der Heilige <hi rendition="#aq">Peregrinus,</hi> der Heilige <hi rendition="#aq">Richardus,</hi> Koͤ-<lb/> nig in Engeland/ der Heilige <hi rendition="#aq">Canutus</hi> Koͤnig in Dennemarck/ der<lb/> Heilige <hi rendition="#aq">Wılıbaldus,</hi> nachmals Biſchoff zu Aychſtett/ der Heili-<lb/> ge <hi rendition="#aq">Rochus,</hi> der Heilige <hi rendition="#aq">Nicolaus, &c.</hi> Deßgleichen aus dem<lb/> Weiblichen Geſchlecht die Heilige Kayſerin <hi rendition="#aq">Helena,</hi> die Heilige<lb/><hi rendition="#aq">Eudoxia,</hi> die Heilige <hi rendition="#aq">Melania,</hi> der Heilige <hi rendition="#aq">Paula,</hi> die Heilige<lb/><hi rendition="#aq">Brigitta,</hi> die Heilige <hi rendition="#aq">Hildegundis,</hi> die Heilige <hi rendition="#aq">Wiborada,</hi> die<lb/><hi rendition="#aq">Piſani</hi>ſche Jungfrau <hi rendition="#aq">Bona, &c.</hi> Deren etliche nach Jeruſalem/<lb/> etliche nacher Rom/ etliche anderwerts hin an Heilige Oerther<lb/> Wallfahrten gangen/ auch mit bloſſen Fuͤſſen/ auch in Cilicien<lb/> und haͤrinen Kleidern/ und hat es GOtt mehrmahls mit Wun-<lb/> derwercken beſtaͤttiget/ wie wohlgefaͤllig ihme das Kirchfahrten ge-<lb/> hen. Gefallen hat es denen Goͤttlichen Augen/ wie der groſſe<lb/> Welt-Monarch <hi rendition="#aq">Carolus,</hi> der maͤchtigſte Kayſer mit einem Pil-<lb/> grams-Maͤntelein und ſchlechten Stab nacher Rom Wallfahr-<note place="right"><hi rendition="#aq">Brun. in<lb/> Excnb.</hi></note><lb/> ten gangen. Gefallen hat es dem Allerhoͤchſten/ wie Hertzog Al-<lb/> brecht aus Sachſen Anno 1476. (dazumal regierte der <hi rendition="#aq">Doctor</hi><lb/> Lautter/ und nicht todte Luther) mit noch zwey Fuͤrſten und an-<lb/> deren Edel-Leuthen nacher Jeruſalem Wallfahrten gangen. Ge-<lb/> fallen hat es dem gantzen Himmel/ wie Hertzog Willhelm aus<note place="right"><hi rendition="#aq">Beyrlin.<lb/> de Pereg.</hi></note><lb/> Bayern mehrmal in ſchlechten und gemeinen Aufzug ſammt ſeiner<lb/> frommen Frauen Gemahlin Wallfahrten zu Fuß gangen/ von ih-<lb/> rer Reſidentz-Stadt Muͤnchen aus biß nacher Alten-Oetting.<lb/> <fw type="sig" place="bottom"><hi rendition="#aq">Pars IV.</hi> X</fw><fw type="catch" place="bottom">Ge-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [161/0173]
obſchon das aͤuſſerliche Werck nicht uͤbel geſchienen.
ben/ ſondern ein loͤblicher Brauch/ ſo ſchon vor der Gloreichen
Auffahrth Chriſti her ſeinen Urſprung genommen. Es iſt zwar
allenthalben gut beten; Dann ſo gar das Gebet des gedultigen
Jobs auf dem Miſthauffen eines guten Geruchs geweſen. Gleich-
wol aber hat der Allerhoͤchſte GOtt ihme und ſeinen Heiligen et-
liche Orth ſonderlich erkieſen/ allwo Er forderiſt denen beduͤrfftigen
Adams-Kindern ſeine Gnaden zu ſpendiren entſchloſſen. Das
haben neben unzahlbaren andern wol gewuſt der Heilige Godri-
cus, der Heilige Babo, der Heilige Guthlacus, der Heilige Ge-
reus, der Heilige Effrendus, der Heilige Geraldus, der Heilige
Albertus, der Heilige Peregrinus, der Heilige Richardus, Koͤ-
nig in Engeland/ der Heilige Canutus Koͤnig in Dennemarck/ der
Heilige Wılıbaldus, nachmals Biſchoff zu Aychſtett/ der Heili-
ge Rochus, der Heilige Nicolaus, &c. Deßgleichen aus dem
Weiblichen Geſchlecht die Heilige Kayſerin Helena, die Heilige
Eudoxia, die Heilige Melania, der Heilige Paula, die Heilige
Brigitta, die Heilige Hildegundis, die Heilige Wiborada, die
Piſaniſche Jungfrau Bona, &c. Deren etliche nach Jeruſalem/
etliche nacher Rom/ etliche anderwerts hin an Heilige Oerther
Wallfahrten gangen/ auch mit bloſſen Fuͤſſen/ auch in Cilicien
und haͤrinen Kleidern/ und hat es GOtt mehrmahls mit Wun-
derwercken beſtaͤttiget/ wie wohlgefaͤllig ihme das Kirchfahrten ge-
hen. Gefallen hat es denen Goͤttlichen Augen/ wie der groſſe
Welt-Monarch Carolus, der maͤchtigſte Kayſer mit einem Pil-
grams-Maͤntelein und ſchlechten Stab nacher Rom Wallfahr-
ten gangen. Gefallen hat es dem Allerhoͤchſten/ wie Hertzog Al-
brecht aus Sachſen Anno 1476. (dazumal regierte der Doctor
Lautter/ und nicht todte Luther) mit noch zwey Fuͤrſten und an-
deren Edel-Leuthen nacher Jeruſalem Wallfahrten gangen. Ge-
fallen hat es dem gantzen Himmel/ wie Hertzog Willhelm aus
Bayern mehrmal in ſchlechten und gemeinen Aufzug ſammt ſeiner
frommen Frauen Gemahlin Wallfahrten zu Fuß gangen/ von ih-
rer Reſidentz-Stadt Muͤnchen aus biß nacher Alten-Oetting.
Ge-
Brun. in
Excnb.
Beyrlin.
de Pereg.
Pars IV. X
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |