Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 4. Salzburg, 1695.obschon das äusserliche Werck nit übel geschienen. er den Malchum zwischen die Ohren gehaut/ ich glaube derHERR hätte solchen Eifer und Guraschy vielmehr gelobt/ und hervor gestriechen/ wann Petrus kein Geistlicher wäre gewesen/ deme weit besser anständig das Brevier/ als das Rapier. Höchst- löblich ist es/ wann man Christi-Namen und Glory auch mit dem Degen in der Hand wider die Feind der Kirchen tapffer und Hel- denmüthig verfechtet. Carolus Magnus der Welt-berühmte Käy- ser hat dreyssig gantzer Jahr ein scharpffen Krieg geführt wider die Sachsen/ so dazumal im blinden Jrrthum lebten/ und die Gö- tzen angebetet/ er hat auch bey Herresburg Miraculoser Weis den Sieg wider dieselben erhalten/ als er den abgöttischen Tempel Her- mensaul genannt/ zu Boden geschleiffet/ und an statt dessen dem wahren GOtt einen Tempel aufgericht. So ist auch nicht weniger bekannt jener tapffere Soldat inRegino Solcher
obſchon das aͤuſſerliche Werck nit uͤbel geſchienen. er den Malchum zwiſchen die Ohren gehaut/ ich glaube derHERR haͤtte ſolchen Eifer und Guraſchy vielmehr gelobt/ und hervor geſtriechen/ wann Petrus kein Geiſtlicher waͤre geweſen/ deme weit beſſer anſtaͤndig das Brevier/ als das Rapier. Hoͤchſt- loͤblich iſt es/ wann man Chriſti-Namen und Glory auch mit dem Degen in der Hand wider die Feind der Kirchen tapffer und Hel- denmuͤthig verfechtet. Carolus Magnus der Welt-beruͤhmte Kaͤy- ſer hat dreyſſig gantzer Jahr ein ſcharpffen Krieg gefuͤhrt wider die Sachſen/ ſo dazumal im blinden Jrꝛthum lebten/ und die Goͤ- tzen angebetet/ er hat auch bey Herresburg Miraculoſer Weis den Sieg wider dieſelben erhalten/ als er den abgoͤttiſchen Tempel Her- menſaul genannt/ zu Boden geſchleiffet/ und an ſtatt deſſen dem wahren GOtt einen Tempel aufgericht. So iſt auch nicht weniger bekannt jener tapffere Soldat inRegino Solcher
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0171" n="159"/><fw type="header" place="top">obſchon das aͤuſſerliche Werck nit uͤbel geſchienen.</fw><lb/> er den Malchum zwiſchen die Ohren gehaut/ ich glaube der<lb/> HERR haͤtte ſolchen Eifer und Guraſchy vielmehr gelobt/ und<lb/> hervor geſtriechen/ wann Petrus kein Geiſtlicher waͤre geweſen/<lb/> deme weit beſſer anſtaͤndig das Brevier/ als das Rapier. Hoͤchſt-<lb/> loͤblich iſt es/ wann man Chriſti-Namen und Glory auch mit dem<lb/> Degen in der Hand wider die Feind der Kirchen tapffer und Hel-<lb/> denmuͤthig verfechtet. <hi rendition="#aq">Carolus Magnus</hi> der Welt-beruͤhmte Kaͤy-<lb/> ſer hat dreyſſig gantzer Jahr ein ſcharpffen Krieg gefuͤhrt wider die<lb/> Sachſen/ ſo dazumal im blinden Jrꝛthum lebten/ und die Goͤ-<lb/> tzen angebetet/ er hat auch bey Herresburg Miraculoſer Weis den<lb/> Sieg wider dieſelben erhalten/ als er den abgoͤttiſchen Tempel Her-<lb/> menſaul genannt/ zu Boden geſchleiffet/ und an ſtatt deſſen dem<lb/> wahren GOtt einen Tempel aufgericht.</p><lb/> <p>So iſt auch nicht weniger bekannt jener tapffere Soldat in<note place="right"><hi rendition="#aq">Regino<lb/> lib.</hi> 2.</note><lb/> Spanien/ der aus Eifer der Chriſtlichen Religion wider die Moh-<lb/> ren geſtritten; dieſer ware ſonſt ein Teutſcher/ und von der Stadt<lb/> Bonn unweit Coͤlln gebuͤrtig/ mit Namen Henrich/ wel-<lb/> cher aus heiliger Meinung als ein gemeiner Soldat in Belaͤgerung<lb/> der Stadt <hi rendition="#aq">Olisspon</hi> wider die unglaubige Mohren unter der Spa-<lb/> niſchen Armee gedient/ auch in waͤhrender Belagerung daſelbſt<lb/> das Leben verlohren/ nicht aber das ewige/ ſondern <hi rendition="#g">GOTT</hi><lb/> wolte ſcheinbarlich zeigen/ wie werth und wolgefaͤllig ihme ſeye ge-<lb/> weſen das fechten dieſes Soldaten/ maſſen bey ſeinem Grab die<lb/> Stumme und Taube ihre gewuͤnſchte Geſundheit erhalten; ſo gar<lb/> iſt aus ſeinem Grab wunderbarlicher Weis ein Palmbaum auf-<lb/> gewachſen/ deſſen Zweigel und Blaͤtter ein Mittel vor alle Kranck-<lb/> heiten worden. <hi rendition="#aq">Niernberg. Theopol. p. 2. l. 1. c.</hi> 2. Es ſtreicht<lb/> auch mit ſonderm Lob hervor der Heilige Paulus alle tapffere Hel-<note place="right"><hi rendition="#aq">ad Hebr.<lb/> c.</hi> 11.</note><lb/> den des alten Teſtaments/ wie da waren Gedeon/ Parac/ Sam-<lb/> ſon/ Jephte/ David/ ꝛc. umb weilen ſelbe ſo ritterlich geſtritten wider<lb/> die Philiſteer/ Ammoniter/ Chanaeer/ Madianiter/ ꝛc. und andere<lb/> Feind der Goͤttlichen Geſatz.</p><lb/> <fw type="catch" place="bottom">Solcher</fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [159/0171]
obſchon das aͤuſſerliche Werck nit uͤbel geſchienen.
er den Malchum zwiſchen die Ohren gehaut/ ich glaube der
HERR haͤtte ſolchen Eifer und Guraſchy vielmehr gelobt/ und
hervor geſtriechen/ wann Petrus kein Geiſtlicher waͤre geweſen/
deme weit beſſer anſtaͤndig das Brevier/ als das Rapier. Hoͤchſt-
loͤblich iſt es/ wann man Chriſti-Namen und Glory auch mit dem
Degen in der Hand wider die Feind der Kirchen tapffer und Hel-
denmuͤthig verfechtet. Carolus Magnus der Welt-beruͤhmte Kaͤy-
ſer hat dreyſſig gantzer Jahr ein ſcharpffen Krieg gefuͤhrt wider die
Sachſen/ ſo dazumal im blinden Jrꝛthum lebten/ und die Goͤ-
tzen angebetet/ er hat auch bey Herresburg Miraculoſer Weis den
Sieg wider dieſelben erhalten/ als er den abgoͤttiſchen Tempel Her-
menſaul genannt/ zu Boden geſchleiffet/ und an ſtatt deſſen dem
wahren GOtt einen Tempel aufgericht.
So iſt auch nicht weniger bekannt jener tapffere Soldat in
Spanien/ der aus Eifer der Chriſtlichen Religion wider die Moh-
ren geſtritten; dieſer ware ſonſt ein Teutſcher/ und von der Stadt
Bonn unweit Coͤlln gebuͤrtig/ mit Namen Henrich/ wel-
cher aus heiliger Meinung als ein gemeiner Soldat in Belaͤgerung
der Stadt Olisspon wider die unglaubige Mohren unter der Spa-
niſchen Armee gedient/ auch in waͤhrender Belagerung daſelbſt
das Leben verlohren/ nicht aber das ewige/ ſondern GOTT
wolte ſcheinbarlich zeigen/ wie werth und wolgefaͤllig ihme ſeye ge-
weſen das fechten dieſes Soldaten/ maſſen bey ſeinem Grab die
Stumme und Taube ihre gewuͤnſchte Geſundheit erhalten; ſo gar
iſt aus ſeinem Grab wunderbarlicher Weis ein Palmbaum auf-
gewachſen/ deſſen Zweigel und Blaͤtter ein Mittel vor alle Kranck-
heiten worden. Niernberg. Theopol. p. 2. l. 1. c. 2. Es ſtreicht
auch mit ſonderm Lob hervor der Heilige Paulus alle tapffere Hel-
den des alten Teſtaments/ wie da waren Gedeon/ Parac/ Sam-
ſon/ Jephte/ David/ ꝛc. umb weilen ſelbe ſo ritterlich geſtritten wider
die Philiſteer/ Ammoniter/ Chanaeer/ Madianiter/ ꝛc. und andere
Feind der Goͤttlichen Geſatz.
Regino
lib. 2.
ad Hebr.
c. 11.
Solcher
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |