Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 4. Salzburg, 1695.Essen und Trincken ergeben. dem Thäller/ sondern es muß noch dieser und jener ein Haasen-Hertz und Letfeigen seyn: Man trinckt nicht allein ein Rhein- Wein/ sondern man sagt diese und diese führe ein unreines Leben: man saufft nit allein einen Luttenberger/ sondern man zeigt noch diesen und jenen/ daß er ein Luderberger seye. In Summa Con- vivium und Convitium, Essen und Ehrvergessen/ Faß und Nefas, sitzen beyeinander/ und wird man niemal frecher/ als bey dem Becher. Wo! wann? Wie ist der Königliche Printz Amnon ums Man- N 3
Eſſen und Trincken ergeben. dem Thaͤller/ ſondern es muß noch dieſer und jener ein Haaſen-Hertz und Letfeigen ſeyn: Man trinckt nicht allein ein Rhein- Wein/ ſondern man ſagt dieſe und dieſe fuͤhre ein unreines Leben: man ſaufft nit allein einen Luttenberger/ ſondern man zeigt noch dieſen und jenen/ daß er ein Luderberger ſeye. In Summa Con- vivium und Convitium, Eſſen und Ehrvergeſſen/ Faß und Nefas, ſitzen beyeinander/ und wird man niemal frecher/ als bey dem Becher. Wo! wann? Wie iſt der Koͤnigliche Printz Amnon ums Man- N 3
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Eſſen und Trincken ergeben.
dem Thaͤller/ ſondern es muß noch dieſer und jener ein Haaſen-
Hertz und Letfeigen ſeyn: Man trinckt nicht allein ein Rhein-
Wein/ ſondern man ſagt dieſe und dieſe fuͤhre ein unreines Leben:
man ſaufft nit allein einen Luttenberger/ ſondern man zeigt noch
dieſen und jenen/ daß er ein Luderberger ſeye. In Summa Con-
vivium und Convitium, Eſſen und Ehrvergeſſen/ Faß und
Nefas, ſitzen beyeinander/ und wird man niemal frecher/ als bey
dem Becher.
Wo! wann? Wie iſt der Koͤnigliche Printz Amnon ums
Leben kommen? Jch antworte bey der ſtattlichen Mahlzeit die
Abſolon ſein Herꝛ Bruder auf einem groſſen Mayerhoff hat
angeſtellt/ und zwar dieſe Freſſerey iſt dazumal zugericht worden/
wie Abſalon ſeine Schaaff hat laſſen ſcheeren; dann mit dieſen
Worten hat er Jhre Majeſtaͤt den Koͤnig David ſelbſt/ als
ſeinen Gnaͤdigſten Herꝛn Vatter eingeladen. Sihe/ ſprach er/
man ſcheert die Schaaff deines Knechts/ ich bitte/ der Koͤnig
wolle mit ſeinen Knechten zu ſeinem Diener kommen. Das
Schafſcheeren/ und das Eſſen und Trincken ware dazumahl bey
einander: Die Gaͤſt haben ihnen laſſen wol geſchehen/ die arme
Thierl haben muͤſſen die Woll laſſen/ man hat allerſeits wohl geſ-
ſen/ aber die unſchuldige Laͤmmlein haben muͤſſen ihr Woll ver-
geſſen: Man hat uͤber und uͤber wohl getruncken/ und die arme
Tropffen ſeynd um ihr Woll kommen. Ein artliches Tracta-
ment/ wobey Loͤffel/ Meſſer und Gabl/ auch die Scheer muß
ſeyn. Daß geſchicht aber wohl oͤffter/ wo man tapffer iſſt und
trinckt/ daß zugleich die Unſchuldige muͤſſen von der Scheer leiden/
die ihnen zwar nit die Woll/ welches noch zu erdulten waͤre/ ſon-
dern gar die Ehr abſchneidet; da muͤſſen alle verborgene Unvoll-
kommenheiten deß Nechſtens geoffenbahret werden/ da muͤſſen
die Goͤtzenbilder der Rachel hervor. Da macht man die kleine
Maͤngel großmaͤchtig/ da ſeynd die Leuth im gelobten Land ſo
groſſe Rieſen/ daß ſie andere freſſen koͤnnen/ wie zu Joſue Zeiten;
do legt man eine Sach uͤbel aus/ und muß der hinterlaſſene
Man-
2. Reg. c.
13.
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