Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 3. Salzburg, 1692.und hört nit gern die Predigen. oft: Das Hauß ist des Teufels/ es kost mich schon so viel/daß ich um das Geld/ so ich hin und her verflickt/ hätte können ein neues bauen. Die Stuben ist des Teufels/ sie ist ja so finster/ daß ich noch bald um Mittag muß ein Liecht brennen. Die Kammer ist des Teufels/ es ist so feucht/ daß einem alle Kleider darinnen verderben. Die Kuchl ist des Teufels/ sie raucht ja/ daß allen in dem Hauß die Augen wollen den Dienst aufsagen. Der Kasten ist des Teufels/ ich muß fast allemal drey Finger anwähren/ bis ich ihn kan aufmachen. Der Tisch ist des Teufels/ er wacklet und wancket/ wie ein krumper Bettler am Kirch- tag. Das Messer ist des Teufels/ wann ich es alle Tag schleiffe/ so kan ich gleichwol keinen Haberbrey mit schnei- den. Das Kleyd ist des Teufels/ es zwengt mich bald enger/ als die Spannier ihre Hosen. In Summa/ al- les ist des Teufels/ folgsam gehöret GOtt nichts zu im Hauß/ ja wann GOtt wolt auch in einem Sack vorlieb nehmen/ so vergönnet man ihme solchen nit/ dann es heist ja/ der Sack ist des Teufels/ ich verlier fast alle Tag etwas daraus etc. Indem nun das gantze Hauß/ und al- les/ was im Hauß des Teufels ist/ wie es der gemeine Fluch täglich gibt/ so kan ohn allen Zweifel der liebe GOtt nit darinnen seyn/ dann die Archen GOttes/ und des Teufels Dagon vergleichen sich nit/ wann dann GOtt nit darinnen/ so ist auch/ und kan auch nit darinnen seyn Glück und Stern/ wie oben sattsam erwiesen worden. Wol- an dann mein Burger/ weist du schon die Ursach/ war- um Glück und Segen aus deinem Hauß verbannisirt? Wie manchen hat solches Fluchen in das gröste Ver- Mey- E 3
und hoͤrt nit gern die Predigen. oft: Das Hauß iſt des Teufels/ es koſt mich ſchon ſo viel/daß ich um das Geld/ ſo ich hin und her verflickt/ haͤtte koͤnnen ein neues bauen. Die Stuben iſt des Teufels/ ſie iſt ja ſo finſter/ daß ich noch bald um Mittag muß ein Liecht brennen. Die Kammer iſt des Teufels/ es iſt ſo feucht/ daß einem alle Kleider darinnen verderben. Die Kuchl iſt des Teufels/ ſie raucht ja/ daß allen in dem Hauß die Augen wollen den Dienſt aufſagen. Der Kaſten iſt des Teufels/ ich muß faſt allemal drey Finger anwaͤhren/ bis ich ihn kan aufmachen. Der Tiſch iſt des Teufels/ er wacklet und wancket/ wie ein krumper Bettler am Kirch- tag. Das Meſſer iſt des Teufels/ wann ich es alle Tag ſchleiffe/ ſo kan ich gleichwol keinen Haberbrey mit ſchnei- den. Das Kleyd iſt des Teufels/ es zwengt mich bald enger/ als die Spannier ihre Hoſen. In Summa/ al- les iſt des Teufels/ folgſam gehoͤret GOtt nichts zu im Hauß/ ja wann GOtt wolt auch in einem Sack vorlieb nehmen/ ſo vergoͤnnet man ihme ſolchen nit/ dann es heiſt ja/ der Sack iſt des Teufels/ ich verlier faſt alle Tag etwas daraus ꝛc. Indem nun das gantze Hauß/ und al- les/ was im Hauß des Teufels iſt/ wie es der gemeine Fluch taͤglich gibt/ ſo kan ohn allen Zweifel der liebe GOtt nit darinnen ſeyn/ dann die Archen GOttes/ und des Teufels Dagon vergleichen ſich nit/ wann dann GOtt nit darinnen/ ſo iſt auch/ und kan auch nit darinnen ſeyn Gluͤck und Stern/ wie oben ſattſam erwieſen worden. Wol- an dann mein Burger/ weiſt du ſchon die Urſach/ war- um Gluͤck und Segen aus deinem Hauß verbanniſirt? Wie manchen hat ſolches Fluchen in das groͤſte Ver- Mey- E 3
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und hoͤrt nit gern die Predigen.
oft: Das Hauß iſt des Teufels/ es koſt mich ſchon ſo viel/
daß ich um das Geld/ ſo ich hin und her verflickt/ haͤtte
koͤnnen ein neues bauen. Die Stuben iſt des Teufels/ ſie
iſt ja ſo finſter/ daß ich noch bald um Mittag muß ein
Liecht brennen. Die Kammer iſt des Teufels/ es iſt ſo
feucht/ daß einem alle Kleider darinnen verderben. Die
Kuchl iſt des Teufels/ ſie raucht ja/ daß allen in dem Hauß
die Augen wollen den Dienſt aufſagen. Der Kaſten iſt
des Teufels/ ich muß faſt allemal drey Finger anwaͤhren/
bis ich ihn kan aufmachen. Der Tiſch iſt des Teufels/ er
wacklet und wancket/ wie ein krumper Bettler am Kirch-
tag. Das Meſſer iſt des Teufels/ wann ich es alle Tag
ſchleiffe/ ſo kan ich gleichwol keinen Haberbrey mit ſchnei-
den. Das Kleyd iſt des Teufels/ es zwengt mich bald
enger/ als die Spannier ihre Hoſen. In Summa/ al-
les iſt des Teufels/ folgſam gehoͤret GOtt nichts zu im
Hauß/ ja wann GOtt wolt auch in einem Sack vorlieb
nehmen/ ſo vergoͤnnet man ihme ſolchen nit/ dann es
heiſt ja/ der Sack iſt des Teufels/ ich verlier faſt alle Tag
etwas daraus ꝛc. Indem nun das gantze Hauß/ und al-
les/ was im Hauß des Teufels iſt/ wie es der gemeine
Fluch taͤglich gibt/ ſo kan ohn allen Zweifel der liebe GOtt
nit darinnen ſeyn/ dann die Archen GOttes/ und des
Teufels Dagon vergleichen ſich nit/ wann dann GOtt nit
darinnen/ ſo iſt auch/ und kan auch nit darinnen ſeyn Gluͤck
und Stern/ wie oben ſattſam erwieſen worden. Wol-
an dann mein Burger/ weiſt du ſchon die Urſach/ war-
um Gluͤck und Segen aus deinem Hauß verbanniſirt?
Wie manchen hat ſolches Fluchen in das groͤſte Ver-
derben gebracht! Zu Rom/ unweit bey S. Georg in Ve-
labro, hat ſich zugetragen/ daß etliche Weiber gewaſchen/
hierunter eine geweſen/ die der andern ein Hembd entzo-
gen/ und weilen aus gewiſſen Beweißthumen der Arg-
wohn und Inzuͤcht auf ſie ergangen/ damit ſie ſolche uble
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Zitationshilfe: | Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 3. Salzburg, 1692, S. 37. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/santa_judas03_1692/69>, abgerufen am 28.07.2024. |