Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 3. Salzburg, 1692.aus Anleitung des bösen Feinds erhängt sich selbst. Hülff geruffen/ Eichel-Teufel/ Grün-Teufel/ Hertz-Teufel/ Schellen-Teufel/ Bastoni-Teufel/ Denari-Teufel/ Spadi-Teufel/ Coppi-Teu- fel/ Figuri-Teufel/ Fluß-Teufel/ Trischäck-Teufel/ Pigett-Teufel/ Labet-Teufel/ Trumph-Teufel/ all Umbra-Teufel/ Verbaindte- Teufel/ diese seynd die Würffel-Teufel etc. nach dem sie alle diese ge- nugsam angezogen/ so dann greiffen diese vermessene Gesellen GOtt selbsten an. Wie dann Anno 1612. Einer gewest/ nach dem er alles das me C c c c 3
aus Anleitung des boͤſen Feinds erhaͤngt ſich ſelbſt. Huͤlff geruffen/ Eichel-Teufel/ Gruͤn-Teufel/ Hertz-Teufel/ Schellen-Teufel/ Baſtoni-Teufel/ Denari-Teufel/ Spadi-Teufel/ Coppi-Teu- fel/ Figuri-Teufel/ Fluß-Teufel/ Triſchaͤck-Teufel/ Pigett-Teufel/ Labet-Teufel/ Trumph-Teufel/ all Umbra-Teufel/ Verbaindte- Teufel/ dieſe ſeynd die Wuͤrffel-Teufel etc. nach dem ſie alle dieſe ge- nugſam angezogen/ ſo dann greiffen dieſe vermeſſene Geſellen GOtt ſelbſten an. Wie dann Anno 1612. Einer geweſt/ nach dem er alles das me C c c c 3
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0605" n="573"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#fr">aus Anleitung des boͤſen Feinds erhaͤngt ſich ſelbſt.</hi></fw><lb/> Huͤlff geruffen/ Eichel-Teufel/ Gruͤn-Teufel/ Hertz-Teufel/ Schellen-<lb/> Teufel/ <hi rendition="#aq">Baſtoni</hi>-Teufel/ <hi rendition="#aq">Denari</hi>-Teufel/ <hi rendition="#aq">Spadi</hi>-Teufel/ <hi rendition="#aq">Coppi</hi>-Teu-<lb/> fel/ <hi rendition="#aq">Figuri</hi>-Teufel/ Fluß-Teufel/ Triſchaͤck-Teufel/ Pigett-Teufel/<lb/> Labet-Teufel/ Trumph-Teufel/ all <hi rendition="#aq">Umbra</hi>-Teufel/ Verbaindte-<lb/> Teufel/ dieſe ſeynd die Wuͤrffel-Teufel etc. nach dem ſie alle dieſe ge-<lb/> nugſam angezogen/ ſo dann greiffen dieſe vermeſſene Geſellen<lb/> GOtt ſelbſten an.</p><lb/> <p>Wie dann <hi rendition="#aq">Anno</hi> 1612. Einer geweſt/ nach dem er alles das<lb/> Seinige verſpielt/ hat ein Buſchen Karthen mit ſich auf den Weeg<lb/> genommen/ ſolche zu viel tauſend Stuͤcken zerriſſen/ und ſich hoͤren<lb/> laſſen/ er wollte wuͤnſchen/ daß er GOtt ſelbſten alſo koͤnte zer-<lb/> truͤmmern/ woruͤber er durch einẽ unverhofften Fall den Hals gebro-<lb/> chen/ dannoch ihm der allerguͤtigſte GOtt noch einige Zeit des Le-<lb/> bens vergoͤnnet/ die Buß zu ergreiffen/ welche er aber nit allein auf<lb/> alle Weis geweigert/ ſondern noch mit gantz ergrimmten Augen<lb/> gegen dem Himmel geſchauet/ aus purem Zorn gegen GOtt/ und<lb/> ſeinen Heiligen ihme ſelbſten die Finger abgebiſſen/ und mit ſolchen<note place="right"><hi rendition="#aq">Manſi. diſp.<lb/> 5. n.</hi> 10.</note><lb/> verzweiffleten Gebaͤrden ſeinen elenden Geiſt aufgegeben. Das drit-<lb/> te Gebot/ du ſollſt die Feyertage heiligen. Die Roͤmiſche Catho-<lb/> liſche Kirch prangt mit zwey heiligen Pamphili: Einer iſt Sulmo-<note place="right"><hi rendition="#aq">In vit.</hi></note><lb/> nenſiſcher Biſchoff geweſt/ welcher ſehr groſſe Wunderwerck ge-<lb/> wuͤrckt/ zu Rom einem unmuͤndigem dreytaͤgigem Kind befohlen/<lb/> daß es ſeinen rechten Vatter ſolle entdecken/ welches auch das Kind<lb/> gethan/ und ſolches mit deutlichen Worten ausgeredet/ dergleichen<lb/> ſehr viel andere und groſſe Mirakel werden von ihme beſchrieben.<lb/> Der andere heilige Pamphilius iſt ein Maͤrtyrer und glorreicher<lb/> Blutzeug Chriſti/ deſſen heiliger Leib ſamt andern aus Befelch des<lb/> Tyrannen denen wilden Thieren vorgeworffen/ aber von keinem<lb/> im geringſten beruͤhret/ oder beleidiget worden. Dieſe zwey heili-<lb/> ge Pamphili werden an gewiſſen Orthen mit groſſer Feſtivitaͤt ge-<lb/> feuret und verehret/ aber des Teufels ſein Pamphili wird hoͤher<lb/> und mehrer geacht/ ſeiner Feſtivitaͤt muͤſſen Sonntag und Feyer-<lb/> tag faſt durch das gantze Jahr weichen. Ihme zuͤndet man Ker-<lb/> zen und Ampeln an/ die muͤſſen offt die meiſte Nacht hindurch bren-<lb/> nen/ ihm opfert man nit nur Pfenning oder Kreutzerweis/ wie in<lb/> den Kirchen pflegt zu geſchehen/ ſondern Thaler und Ducaten ſeynd<lb/> ihme zu Dienſten in der Bereitſchafft/ ihme werden groſſe <hi rendition="#aq">Vigiill</hi><lb/> gehalten/ ja wegen ſeiner ſchlaffen etliche ein gantze Nacht nit/ h-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">C c c c 3</fw><fw place="bottom" type="catch">me</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [573/0605]
aus Anleitung des boͤſen Feinds erhaͤngt ſich ſelbſt.
Huͤlff geruffen/ Eichel-Teufel/ Gruͤn-Teufel/ Hertz-Teufel/ Schellen-
Teufel/ Baſtoni-Teufel/ Denari-Teufel/ Spadi-Teufel/ Coppi-Teu-
fel/ Figuri-Teufel/ Fluß-Teufel/ Triſchaͤck-Teufel/ Pigett-Teufel/
Labet-Teufel/ Trumph-Teufel/ all Umbra-Teufel/ Verbaindte-
Teufel/ dieſe ſeynd die Wuͤrffel-Teufel etc. nach dem ſie alle dieſe ge-
nugſam angezogen/ ſo dann greiffen dieſe vermeſſene Geſellen
GOtt ſelbſten an.
Wie dann Anno 1612. Einer geweſt/ nach dem er alles das
Seinige verſpielt/ hat ein Buſchen Karthen mit ſich auf den Weeg
genommen/ ſolche zu viel tauſend Stuͤcken zerriſſen/ und ſich hoͤren
laſſen/ er wollte wuͤnſchen/ daß er GOtt ſelbſten alſo koͤnte zer-
truͤmmern/ woruͤber er durch einẽ unverhofften Fall den Hals gebro-
chen/ dannoch ihm der allerguͤtigſte GOtt noch einige Zeit des Le-
bens vergoͤnnet/ die Buß zu ergreiffen/ welche er aber nit allein auf
alle Weis geweigert/ ſondern noch mit gantz ergrimmten Augen
gegen dem Himmel geſchauet/ aus purem Zorn gegen GOtt/ und
ſeinen Heiligen ihme ſelbſten die Finger abgebiſſen/ und mit ſolchen
verzweiffleten Gebaͤrden ſeinen elenden Geiſt aufgegeben. Das drit-
te Gebot/ du ſollſt die Feyertage heiligen. Die Roͤmiſche Catho-
liſche Kirch prangt mit zwey heiligen Pamphili: Einer iſt Sulmo-
nenſiſcher Biſchoff geweſt/ welcher ſehr groſſe Wunderwerck ge-
wuͤrckt/ zu Rom einem unmuͤndigem dreytaͤgigem Kind befohlen/
daß es ſeinen rechten Vatter ſolle entdecken/ welches auch das Kind
gethan/ und ſolches mit deutlichen Worten ausgeredet/ dergleichen
ſehr viel andere und groſſe Mirakel werden von ihme beſchrieben.
Der andere heilige Pamphilius iſt ein Maͤrtyrer und glorreicher
Blutzeug Chriſti/ deſſen heiliger Leib ſamt andern aus Befelch des
Tyrannen denen wilden Thieren vorgeworffen/ aber von keinem
im geringſten beruͤhret/ oder beleidiget worden. Dieſe zwey heili-
ge Pamphili werden an gewiſſen Orthen mit groſſer Feſtivitaͤt ge-
feuret und verehret/ aber des Teufels ſein Pamphili wird hoͤher
und mehrer geacht/ ſeiner Feſtivitaͤt muͤſſen Sonntag und Feyer-
tag faſt durch das gantze Jahr weichen. Ihme zuͤndet man Ker-
zen und Ampeln an/ die muͤſſen offt die meiſte Nacht hindurch bren-
nen/ ihm opfert man nit nur Pfenning oder Kreutzerweis/ wie in
den Kirchen pflegt zu geſchehen/ ſondern Thaler und Ducaten ſeynd
ihme zu Dienſten in der Bereitſchafft/ ihme werden groſſe Vigiill
gehalten/ ja wegen ſeiner ſchlaffen etliche ein gantze Nacht nit/ h-
me
Manſi. diſp.
5. n. 10.
In vit.
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Zitationshilfe: | Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 3. Salzburg, 1692, S. 573. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/santa_judas03_1692/605>, abgerufen am 16.02.2025. |