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Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 3. Salzburg, 1692.

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vor dem Fisch-Thor zu Jerusalem.
selbige/ der ihme ein neues Kleid hat gemacht/ und etwan
die alten Lu[m]pen ausgebessert. Es ist mir doch eins
und das andere eingefallen/ alswann dergleichen Ständ
auch zimlich in Haltung der Gebott Gottes können stol-
pern. Ja wann ein jeder Handwercker wäre/ wie jener
Gärber oder Lederer zu Joppen/ bey deme der H. Petrus
seine ordinari-Herberg hatte/ von deme auch der Engel
Meldung gethan/ wie er dem Hauptmann Cornelio er-Act. Apost.
9. 10.

schienen/ so wäre leicht zu schliessen/ daß der Handwer-
cker eine grosse Zahl i[m] Himmel seyen. Aber deßgleichen/
glaub ich/ wird man nit viel finden. Jedoch hat unser lieber
HErr diesen Stand absonderlich begnadet/ indeme Er
keinen Edelmann/ keinen Handelsmann/ keinen Künst-
ler/ sondern einen gemeinen Handwercksmann für seinen
Nähr-Vatter auserkohren/ benanntlich den H. Joseph,
deme Er auch etliche Jahr in der Handthierung beyge-
standen. So hat auch der H. Geist gleichsam den Stand
der Handwercker beatificiret/ als er durch den Psalmisten127. Psal.
David geredt: Labores manuum tuarum manducabis, bea-
tus es, & bene tibi erit.
Du wirst von deiner Händ Ar-
beit essen: Seelig bist du/ und es wird dir wohl gehen.

Am ersten Buch der Königen ist zu lesen/ wie der
streitbare David eine stattliche Victori und Sieg erhalten
wider die Amaleciter/ da ist ein Zanck und Uneinigkeit
entstanden/ zwischen den jenigen/ welche bey der Schlacht
gewest/ und zwischen denselben/ so bey der Bagage geblie-
ben/ und Mattigkeit halber nit konten folgen: Was sag-
ten dieselben/ die bey dem Gefecht waren/ weil uns eine so
herrliche Beut zukommen ist/ so solten dieselbige nichts
darvon haben/ die nicht darbey gewesen/ uns gehört sol-
che allein zu. Holla/ Holla/ antwortet der gerechteste1. Reg.
30 c.

David, nit so gäh/ meine so gute Leute; es soll einer das so
wol haben/ als der andere: aequa pars erit &c. seynd also

die/
Pars III. T t t

vor dem Fiſch-Thor zu Jeruſalem.
ſelbige/ der ihme ein neues Kleid hat gemacht/ und etwan
die alten Lu[m]pen ausgebeſſert. Es iſt mir doch eins
und das andere eingefallen/ alswann dergleichen Staͤnd
auch zimlich in Haltung der Gebott Gottes koͤnnen ſtol-
pern. Ja wann ein jeder Handwercker waͤre/ wie jener
Gaͤrber oder Lederer zu Joppen/ bey deme der H. Petrus
ſeine ordinari-Herberg hatte/ von deme auch der Engel
Meldung gethan/ wie er dem Hauptmann Cornelio er-Act. Apoſt.
9. 10.

ſchienen/ ſo waͤre leicht zu ſchlieſſen/ daß der Handwer-
cker eine groſſe Zahl i[m] Himmel ſeyen. Aber deßgleichen/
glaub ich/ wird man nit viel findē. Jedoch hat unſer lieber
HErr dieſen Stand abſonderlich begnadet/ indeme Er
keinen Edelmann/ keinen Handelsmann/ keinen Kuͤnſt-
ler/ ſondern einen gemeinen Handwercksmann fuͤr ſeinē
Naͤhr-Vatter auserkohren/ benanntlich den H. Joſeph,
deme Er auch etliche Jahr in der Handthierung beyge-
ſtanden. So hat auch der H. Geiſt gleichſam den Stand
der Handwercker beatificiret/ als er durch den Pſalmiſten127. Pſal.
David geredt: Labores manuum tuarum manducabis, bea-
tus es, & benè tibi erit.
Du wirſt von deiner Haͤnd Ar-
beit eſſen: Seelig biſt du/ und es wird dir wohl gehen.

Am erſten Buch der Koͤnigen iſt zu leſen/ wie der
ſtreitbare David eine ſtattliche Victori und Sieg erhalten
wider die Amaleciter/ da iſt ein Zanck und Uneinigkeit
entſtanden/ zwiſchen den jenigen/ welche bey der Schlacht
geweſt/ und zwiſchen denſelben/ ſo bey der Bagage geblie-
ben/ und Mattigkeit halber nit konten folgen: Was ſag-
ten dieſelben/ die bey dem Gefecht waren/ weil uns eine ſo
herrliche Beut zukommen iſt/ ſo ſolten dieſelbige nichts
darvon haben/ die nicht darbey geweſen/ uns gehoͤrt ſol-
che allein zu. Holla/ Holla/ antwortet der gerechteſte1. Reg.
30 c.

David, nit ſo gaͤh/ meine ſo gute Leute; es ſoll einer das ſo
wol haben/ als der andere: æqua pars erit &c. ſeynd alſo

die/
Pars III. T t t
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[513/0545] vor dem Fiſch-Thor zu Jeruſalem. ſelbige/ der ihme ein neues Kleid hat gemacht/ und etwan die alten Lumpen ausgebeſſert. Es iſt mir doch eins und das andere eingefallen/ alswann dergleichen Staͤnd auch zimlich in Haltung der Gebott Gottes koͤnnen ſtol- pern. Ja wann ein jeder Handwercker waͤre/ wie jener Gaͤrber oder Lederer zu Joppen/ bey deme der H. Petrus ſeine ordinari-Herberg hatte/ von deme auch der Engel Meldung gethan/ wie er dem Hauptmann Cornelio er- ſchienen/ ſo waͤre leicht zu ſchlieſſen/ daß der Handwer- cker eine groſſe Zahl im Himmel ſeyen. Aber deßgleichen/ glaub ich/ wird man nit viel findē. Jedoch hat unſer lieber HErr dieſen Stand abſonderlich begnadet/ indeme Er keinen Edelmann/ keinen Handelsmann/ keinen Kuͤnſt- ler/ ſondern einen gemeinen Handwercksmann fuͤr ſeinē Naͤhr-Vatter auserkohren/ benanntlich den H. Joſeph, deme Er auch etliche Jahr in der Handthierung beyge- ſtanden. So hat auch der H. Geiſt gleichſam den Stand der Handwercker beatificiret/ als er durch den Pſalmiſten David geredt: Labores manuum tuarum manducabis, bea- tus es, & benè tibi erit. Du wirſt von deiner Haͤnd Ar- beit eſſen: Seelig biſt du/ und es wird dir wohl gehen. Act. Apoſt. 9. 10. 127. Pſal. Am erſten Buch der Koͤnigen iſt zu leſen/ wie der ſtreitbare David eine ſtattliche Victori und Sieg erhalten wider die Amaleciter/ da iſt ein Zanck und Uneinigkeit entſtanden/ zwiſchen den jenigen/ welche bey der Schlacht geweſt/ und zwiſchen denſelben/ ſo bey der Bagage geblie- ben/ und Mattigkeit halber nit konten folgen: Was ſag- ten dieſelben/ die bey dem Gefecht waren/ weil uns eine ſo herrliche Beut zukommen iſt/ ſo ſolten dieſelbige nichts darvon haben/ die nicht darbey geweſen/ uns gehoͤrt ſol- che allein zu. Holla/ Holla/ antwortet der gerechteſte David, nit ſo gaͤh/ meine ſo gute Leute; es ſoll einer das ſo wol haben/ als der andere: æqua pars erit &c. ſeynd alſo die/ 1. Reg. 30 c. Pars III. T t t

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Zitationshilfe: Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 3. Salzburg, 1692, S. 513. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/santa_judas03_1692/545>, abgerufen am 28.11.2024.