Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 3. Salzburg, 1692.ist aber zu spat kommen. aufopffern und schlachten/ welchem der vollkommeneMann embsig ist nachkommen/ etliche Scheidel Holtz Creutz-weiß/ und nit ohne Geheimnuß/ aufeinander ge- legt/ den Isaac als sein anders Leben darauf gestellt/ das Schwerdt unverweilt gezuckt/ und den Streich geführt/ den Isaac zu enthaupten/ es ist ihme aber alsobalden ein Engel in das Schwerdt gefallen/ den Streich verhin- dert/ mit dem Verlaut/ daß GOtt seinen Willen vor das Werck angenommen/ und es auch verdienter Massen reichlich bezahlen werde. Ein andersmahl führet der tapffere Jephte eine son-
iſt aber zu ſpat kommen. aufopffern und ſchlachten/ welchem der vollkommeneMann embſig iſt nachkommen/ etliche Scheidel Holtz Creutz-weiß/ und nit ohne Geheimnuß/ aufeinander ge- legt/ den Iſaac als ſein anders Leben darauf geſtellt/ das Schwerdt unverweilt gezuckt/ und den Streich gefuͤhrt/ den Iſaac zu enthaupten/ es iſt ihme aber alſobalden ein Engel in das Schwerdt gefallen/ den Streich verhin- dert/ mit dem Verlaut/ daß GOtt ſeinen Willen vor das Werck angenommen/ und es auch verdienter Maſſen reichlich bezahlen werde. Ein andersmahl fuͤhret der tapffere Jephte eine ſon-
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iſt aber zu ſpat kommen.
aufopffern und ſchlachten/ welchem der vollkommene
Mann embſig iſt nachkommen/ etliche Scheidel Holtz
Creutz-weiß/ und nit ohne Geheimnuß/ aufeinander ge-
legt/ den Iſaac als ſein anders Leben darauf geſtellt/ das
Schwerdt unverweilt gezuckt/ und den Streich gefuͤhrt/
den Iſaac zu enthaupten/ es iſt ihme aber alſobalden ein
Engel in das Schwerdt gefallen/ den Streich verhin-
dert/ mit dem Verlaut/ daß GOtt ſeinen Willen vor das
Werck angenommen/ und es auch verdienter Maſſen
reichlich bezahlen werde.
Ein andersmahl fuͤhret der tapffere Jephte eine
Kriegs-Armee wider die Ammoniter/ damit er nun ih-
me einen guten Namen mache/ und in den heroiſchen
Thaten herein bringe/ was ihm das Gluͤck in der Geburt
verſagt/ maſſen ſein Herkommen von ſchlechten und nie-
dern Leuten/ alſo hat er allen moͤglichen Fleiß angewen-
det/ die Victori und Sieg uͤber ſeine Feinde zu erhalten/
zu welchem Ende er auch GOttes Huͤlffe beſtermaſſen an-
geruffen/ und GOTT dem HErrn ein Geluͤbd gethan/
wann Er ihme hierinnfalls helffe zu ſeinem gewuͤnſchten
Zweck/ ſo wolle er ihme die erſte Perſon/ die ihme aus
ſeinem Hauß entgegen werde gehen/ aufopffern. Jephte
uͤberwindet/ Jephte kehrt glorios nacher Hauß/ Jephte
wird empfangen/ aber leider! von ſeiner einigen Tochter/
ungeacht aber diß/ will er dem Allmaͤchtigen ſein Parola
halten/ das Geluͤbd vollziehen/ fuͤhret demnach ſeine lieb-
ſte Tochter hinaus/ zuckt mit vollen und vielen Frenden
das Schwerdt/ gemach/ gemach/ O Jephte, was iſt diß?
deine einige Tochter/ deine liebſte Creatur ſolſt du alſo
hinrichten? Mein Heil. Vatter Auguſtinus, dieſer groſſe
Lehrer/ gibt die Urſach/ warum Jephte ſeine Tochter mit
ſon-
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