Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 3. Salzburg, 1692.ist aber zu spat kommen. dischen Thieren angetroffen/ darum dem Diener starckverwiesen/ um weilen er aus so vielen nit einen habe aus- gesucht/ der Diener entschuldigte sich mit dem Vor- wandt/ er habe einen Esel gesucht/ welcher einen so schö- nen Schweiff habe wie ein Pfan/ und weilen er derglei- chen Sorten nit wahrgenommen/ als habe er das Geld nit wollen umsonst ausgeben: Du bist mir ein Phan- tast mit Filogran Stroh. Arbeit ausgemacht/ sagt der Herr/ du Doctor Plumpius, hast du dann einmal ges[e]hen einen Esel mit einem Pfauen-Schweiff? Ich/ beantwor- tet sich der Diener/ habs nie gesehen/ also mein lieber sau- berer Herr/ setzt der Diener hinzu/ wird es auch nit seyn können/ daß ein Laster-Leben dem Esel gleich/ einen Pfauen-Schweiff/ das ist ein schönes End nehme/ dann noch [a]lle[m]al die Conclusion mit denen Praemissis über ein gestu[m]met/ massen der grosse Heil. Lehrer Hieronymus, deme auch die welde Leuen den Gehorsam geleist haben/ sich bey dem Pabst Damaso verlauten lassen. Vix de cen-Apud Eu- seb. tum millibus hominum, quorum mala semper fuit vita, meretur habere Indulgentiam a Deo unus. Aus hundert tausend Menschen/ mercks wohl/ aus hundert tausend/ so da ein übles Leben geführet/ wird kaum einer eines seeligen Tods sterben. Nonne Mors est sicut vita? Ech: Ita. Abimelech, ein stoltzer und übermühtiger Fürst/Jud. 9. just H h h 2
iſt aber zu ſpat kommen. diſchen Thieren angetroffen/ darum dem Diener ſtarckverwieſen/ um weilen er aus ſo vielen nit einen habe aus- geſucht/ der Diener entſchuldigte ſich mit dem Vor- wandt/ er habe einen Eſel geſucht/ welcher einen ſo ſchoͤ- nen Schweiff habe wie ein Pfan/ und weilen er derglei- chen Sorten nit wahrgenommen/ als habe er das Geld nit wollen umſonſt ausgeben: Du biſt mir ein Phan- taſt mit Filogran Stroh. Arbeit ausgemacht/ ſagt der Herr/ du Doctor Plumpius, haſt du dann einmal geſ[e]hen einen Eſel mit einem Pfauen-Schweiff? Ich/ beantwor- tet ſich der Diener/ habs nie geſehen/ alſo mein lieber ſau- berer Herr/ ſetzt der Diener hinzu/ wird es auch nit ſeyn koͤnnen/ daß ein Laſter-Leben dem Eſel gleich/ einen Pfauen-Schweiff/ das iſt ein ſchoͤnes End nehme/ dann noch [a]lle[m]al die Concluſion mit denen Præmiſſis uͤber ein geſtu[m]met/ maſſen der groſſe Heil. Lehrer Hieronymus, deme auch die welde Leuen den Gehorſam geleiſt haben/ ſich bey dem Pabſt Damaſo verlauten laſſen. Vix de cen-Apud Eu- ſeb. tum millibus hominum, quorum mala ſemper fuit vita, meretur habere Indulgentiam â Deo unus. Aus hundert tauſend Menſchen/ mercks wohl/ aus hundert tauſend/ ſo da ein uͤbles Leben gefuͤhret/ wird kaum einer eines ſeeligen Tods ſterben. Nonne Mors eſt ſicut vita? Ech: Ita. Abimelech, ein ſtoltzer und uͤbermuͤhtiger Fuͤrſt/Jud. 9. juſt H h h 2
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iſt aber zu ſpat kommen.
diſchen Thieren angetroffen/ darum dem Diener ſtarck
verwieſen/ um weilen er aus ſo vielen nit einen habe aus-
geſucht/ der Diener entſchuldigte ſich mit dem Vor-
wandt/ er habe einen Eſel geſucht/ welcher einen ſo ſchoͤ-
nen Schweiff habe wie ein Pfan/ und weilen er derglei-
chen Sorten nit wahrgenommen/ als habe er das Geld
nit wollen umſonſt ausgeben: Du biſt mir ein Phan-
taſt mit Filogran Stroh. Arbeit ausgemacht/ ſagt der
Herr/ du Doctor Plumpius, haſt du dann einmal geſehen
einen Eſel mit einem Pfauen-Schweiff? Ich/ beantwor-
tet ſich der Diener/ habs nie geſehen/ alſo mein lieber ſau-
berer Herr/ ſetzt der Diener hinzu/ wird es auch nit ſeyn
koͤnnen/ daß ein Laſter-Leben dem Eſel gleich/ einen
Pfauen-Schweiff/ das iſt ein ſchoͤnes End nehme/ dann
noch allemal die Concluſion mit denen Præmiſſis uͤber ein
geſtummet/ maſſen der groſſe Heil. Lehrer Hieronymus,
deme auch die welde Leuen den Gehorſam geleiſt haben/
ſich bey dem Pabſt Damaſo verlauten laſſen. Vix de cen-
tum millibus hominum, quorum mala ſemper fuit vita,
meretur habere Indulgentiam â Deo unus. Aus hundert
tauſend Menſchen/ mercks wohl/ aus hundert tauſend/
ſo da ein uͤbles Leben gefuͤhret/ wird kaum einer eines
ſeeligen Tods ſterben.
Apud Eu-
ſeb.
Nonne Mors eſt ſicut vita? Ech: Ita.
Abimelech, ein ſtoltzer und uͤbermuͤhtiger Fuͤrſt/
deſſen Hochmuth faſt alle Menſchen wolte unter ſeinen
Fuͤſſen haben/ hat auch auf eine Zeit mit ſeinem Kriegs-
Heer die Stadt Thebes belaͤgert/ und nach wenigem Wi-
derſtand dieſelbige erobert/ auſſer eines veſten Thurns/
worauf das meiſte Volck beedes Geſchlechts ſich ſalvirt
hat/ da er nun aus gefaſtem Grimm dieſen Thurn wolte
in Aſchen legen/ da ware unter andern ein keckes Weibs-
bild/ welche dieſen Kriegs-Fuͤrſten ein zimliches Stuck
von einem Muͤhlſtein auf den Schaͤdel geworffen/ und
juſt
Jud. 9.
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