Daß dieses der rechte und allein seeligmachende Glau- ben seye/ haben es bishero die grosse Wunderwerck von Anfang der aufgerichten Catholischen Kirchen bekräffti- get. Grosse Wunder in dem ersten Saeculo, oder ersten hunderten Jahr/ da nemlich die heiligen Aposteln so gar mit ihrem Schatten denen Krancken die Gesundheit/ und denen Todten das Leben ertheilt. Grosse Wunder in dem andern Saeculo, wie die Christliche Soldaten/ unter dem Kriegsheer Marci Aurelii, den wie Glockenspeiß er- harten Himmel erweichet/ daß er einen gewündschten Regen gespendirt/ in die Feind aber lauter Donnerkeul ge- worffen hat. Grosse Wunder in den dritten Saeculo, wie Gre- gorius Thaumaturgus mit einem Wort einen grossen Berg von seinem alten Platz hinweg geschafft. Grosse Wun- der im vierdten Saeculo, wie Antonius, Hilarion, Nico- laus, Martinus, als H. Männer/ sehr viel Todte zum Le- ben erweckt. Grosse Wunder im fünfften Saeculo, wel- che da gewirckt haben die Reliquien S. Stephani, worvon sehr stattlich geschrieben der H. Vatter Augustinus. Gros- se Wunder durch alle andere Saecula bis auf diese unsere Zeiten/ welche gewirckt haben so viel H. Diener und Die- nerinnen GOttes/ deren blose Namen ein gantzes gros- ses Buch nit fasst.
Eine seltzame Geschicht von einer Meerkatz wird glaubwürdig erzehlt von Cornelio Hazard in seinen mo- gorischen Kirchen. Historien/ und zwar folgenden Lauts: Ein Burger zu Bengala hatte ein dermassen schlauhe und arglistige Meerkatz/ daß das gemeine Heydenvolck in ihr etwas Göttliches verborgen zu seyn vermeynte. Dieses Thier wurde dem König höchst gepriesen/ und nachmals beygebracht/ der König zoge den Ring von seinem Fin- ger/ und verbarg denselben in Abwesenheit der Meerkatz in die Schoos eines Kinds/ so unter 11. andern allda spiel- te: hernach ließ er die Katz herein bringen/ und fragte/
wer
Pars III. D d d
aber die Werck ſtimmten mit dem Glauben nit zu.
Daß dieſes der rechte und allein ſeeligmachende Glau- ben ſeye/ haben es bishero die groſſe Wunderwerck von Anfang der aufgerichten Catholiſchen Kirchen bekraͤffti- get. Groſſe Wunder in dem erſten Sæculo, oder erſten hunderten Jahr/ da nemlich die heiligen Apoſteln ſo gar mit ihrem Schatten denen Krancken die Geſundheit/ und denen Todten das Leben ertheilt. Groſſe Wunder in dem andern Sæculo, wie die Chriſtliche Soldaten/ unter dem Kriegsheer Marci Aurelii, den wie Glockenſpeiß er- harten Himmel erweichet/ daß er einen gewuͤndſchten Regen geſpendirt/ in die Feind aber lauter Doñerkeul ge- worffen hat. Groſſe Wunder in dẽ dritten Sæculo, wie Gre- gorius Thaumaturgus mit einem Wort einen groſſen Berg von ſeinem alten Platz hinweg geſchafft. Groſſe Wun- der im vierdten Sæculo, wie Antonius, Hilarion, Nico- laus, Martinus, als H. Maͤnner/ ſehr viel Todte zum Le- ben erweckt. Groſſe Wunder im fuͤnfften Sæculo, wel- che da gewirckt haben die Reliquien S. Stephani, worvon ſehr ſtattlich geſchrieben der H. Vatter Auguſtinus. Groſ- ſe Wunder durch alle andere Sæcula bis auf dieſe unſere Zeiten/ welche gewirckt haben ſo viel H. Diener und Die- nerinnen GOttes/ deren bloſe Namen ein gantzes groſ- ſes Buch nit faſſt.
Eine ſeltzame Geſchicht von einer Meerkatz wird glaubwuͤrdig erzehlt von Cornelio Hazard in ſeinen mo- goriſchen Kirchen. Hiſtorien/ und zwar folgenden Lauts: Ein Burger zu Bengala hatte ein dermaſſen ſchlauhe und argliſtige Meerkatz/ daß das gemeine Heydenvolck in ihr etwas Goͤttliches verborgen zu ſeyn vermeynte. Dieſes Thier wurde dem Koͤnig hoͤchſt geprieſen/ und nachmals beygebracht/ der Koͤnig zoge den Ring von ſeinem Fin- ger/ und verbarg denſelben in Abweſenheit der Meerkatz in die Schoos eines Kinds/ ſo unter 11. andern allda ſpiel- te: hernach ließ er die Katz herein bringen/ und fragte/
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Pars III. D d d
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Anfang der aufgerichten Catholiſchen Kirchen bekraͤffti-
get. Groſſe Wunder in dem erſten Sæculo, oder erſten
hunderten Jahr/ da nemlich die heiligen Apoſteln ſo gar
mit ihrem Schatten denen Krancken die Geſundheit/ und
denen Todten das Leben ertheilt. Groſſe Wunder in
dem andern Sæculo, wie die Chriſtliche Soldaten/ unter
dem Kriegsheer Marci Aurelii, den wie Glockenſpeiß er-
harten Himmel erweichet/ daß er einen gewuͤndſchten
Regen geſpendirt/ in die Feind aber lauter Doñerkeul ge-
worffen hat. Groſſe Wunder in dẽ dritten Sæculo, wie Gre-
gorius Thaumaturgus mit einem Wort einen groſſen Berg
von ſeinem alten Platz hinweg geſchafft. Groſſe Wun-
der im vierdten Sæculo, wie Antonius, Hilarion, Nico-
laus, Martinus, als H. Maͤnner/ ſehr viel Todte zum Le-
ben erweckt. Groſſe Wunder im fuͤnfften Sæculo, wel-
che da gewirckt haben die Reliquien S. Stephani, worvon
ſehr ſtattlich geſchrieben der H. Vatter Auguſtinus. Groſ-
ſe Wunder durch alle andere Sæcula bis auf dieſe unſere
Zeiten/ welche gewirckt haben ſo viel H. Diener und Die-
nerinnen GOttes/ deren bloſe Namen ein gantzes groſ-
ſes Buch nit faſſt.
Eine ſeltzame Geſchicht von einer Meerkatz wird
glaubwuͤrdig erzehlt von Cornelio Hazard in ſeinen mo-
goriſchen Kirchen. Hiſtorien/ und zwar folgenden Lauts:
Ein Burger zu Bengala hatte ein dermaſſen ſchlauhe und
argliſtige Meerkatz/ daß das gemeine Heydenvolck in ihr
etwas Goͤttliches verborgen zu ſeyn vermeynte. Dieſes
Thier wurde dem Koͤnig hoͤchſt geprieſen/ und nachmals
beygebracht/ der Koͤnig zoge den Ring von ſeinem Fin-
ger/ und verbarg denſelben in Abweſenheit der Meerkatz
in die Schoos eines Kinds/ ſo unter 11. andern allda ſpiel-
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Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 3. Salzburg, 1692, S. 393. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/santa_judas03_1692/425>, abgerufen am 25.11.2024.
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