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Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 3. Salzburg, 1692.

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Judas Iscarioth hatte den wahren Glauben
er auch derenthalben angeklagt worden/ hat er die 3. Fin-
ger/ wormit er besagte Schrifften verfasst/ in die Höhe
Surius An.
1535.
gehebt/ sprechende/ es reue ihn gar nit/ daß er mit diesen
des Pabstens Gewalt habe bestättiget. Da ihme nun das
Leben von dem Scharpfrichter genommen/ die Hand aber
ins Fener geworffen worden/ ist zwar alles zu Aschen gan-
gen/ ausser der 3. Finger/ mit denen man die Feder hält/
diese konten auf keine Weise vom Feuer verzehret werden.

Damit GOtt zeige/ daß der Christliche Catholische
Glaub der allein seeligmachende seye/ also hat sich zuge-
tragen/ daß in der grossen Tartarey in der Haubtstadt
Baldach. Alchalifus, welcher bey ihnen so viel/ als bey uns
der Pabst/ allen daselbst befindenden Christen anbefoh-
len/ weilen er in ihrem Evangelio gelesen/ daß wer nur
ein Glauben habe/ wie ein Senffkörnlein/ könne einen
grossen Berge von einem Ort zum andern überschaffen/
daß sie entweder solches Wunder sollen würcken/ und zwar
innerhalb 15. Tagen/ oder aber alle den Saracenischen Glau-
Joan. Bapt
Rusius
lib.
1.
ben annehmen. Das kleine arme Christenhäufflein wur-
de hierüber nit ein wenig bestürtzt/ weil sie aber durch eife-
riges Gebet die Sach GOtt dem HErrn bestens anbefoh-
len/ als ist ein Engel dem Bischoff oder ihrem geiftlichen
Vorsteher erschienen/ ihme anbefohlen/ daß er einem ein-
äugigen Schuster oder Schuhmacher solle befehlen/ das
Mir acul mit dem Berg zu würcken. Wie nun erstbesag-
ter arme Christliche Handwercksmann ein ziemliche Zeit
in dem andächtigen Gebet verharret/ so ist geschehen/ daß
der grosse/ und der Stadt nahe angräntzende Berg von
freyen Stucken sein voriges Ort verlassen/ und sich ander-
werts hin begeben/ worvon geschehen/ daß sehr viel Sarace-
ner
den Christlichen Namen angenommen.

Daß

Judas Iſcarioth hatte den wahren Glauben
er auch derenthalben angeklagt worden/ hat er die 3. Fin-
ger/ wormit er beſagte Schrifften verfaſſt/ in die Hoͤhe
Surius An.
1535.
gehebt/ ſprechende/ es reue ihn gar nit/ daß er mit dieſen
des Pabſtens Gewalt habe beſtaͤttiget. Da ihme nun das
Leben von dem Scharpfrichter genommen/ die Hand aber
ins Fener geworffen worden/ iſt zwar alles zu Aſchen gan-
gen/ auſſer der 3. Finger/ mit denen man die Feder haͤlt/
dieſe konten auf keine Weiſe vom Feuer verzehret werden.

Damit GOtt zeige/ daß der Chriſtliche Catholiſche
Glaub der allein ſeeligmachende ſeye/ alſo hat ſich zuge-
tragen/ daß in der groſſen Tartarey in der Haubtſtadt
Baldach. Alchalifus, welcher bey ihnen ſo viel/ als bey uns
der Pabſt/ allen daſelbſt befindenden Chriſten anbefoh-
len/ weilen er in ihrem Evangelio geleſen/ daß wer nur
ein Glauben habe/ wie ein Senffkoͤrnlein/ koͤnne einen
groſſen Berge von einem Ort zum andern uͤberſchaffen/
daß ſie entweder ſolches Wunder ſollen wuͤrcken/ und zwar
innerhalb 15. Tagẽ/ oder aber alle den Saraceniſchen Glau-
Joan. Bapt
Ruſius
lib.
1.
ben annehmen. Das kleine arme Chriſtenhaͤufflein wur-
de hieruͤber nit ein wenig beſtuͤrtzt/ weil ſie aber durch eife-
riges Gebet die Sach GOtt dem HErrn beſtens anbefoh-
len/ als iſt ein Engel dem Biſchoff oder ihrem geiftlichen
Vorſteher erſchienen/ ihme anbefohlen/ daß er einem ein-
aͤugigen Schuſter oder Schuhmacher ſolle befehlen/ das
Mir acul mit dem Berg zu wuͤrcken. Wie nun erſtbeſag-
ter arme Chriſtliche Handwercksmann ein ziemliche Zeit
in dem andaͤchtigen Gebet verharret/ ſo iſt geſchehen/ daß
der groſſe/ und der Stadt nahe angraͤntzende Berg von
freyen Stucken ſein voriges Ort verlaſſen/ und ſich ander-
werts hin begeben/ worvon geſchehen/ daß ſehr viel Sarace-
ner
den Chriſtlichen Namen angenommen.

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[392/0424] Judas Iſcarioth hatte den wahren Glauben er auch derenthalben angeklagt worden/ hat er die 3. Fin- ger/ wormit er beſagte Schrifften verfaſſt/ in die Hoͤhe gehebt/ ſprechende/ es reue ihn gar nit/ daß er mit dieſen des Pabſtens Gewalt habe beſtaͤttiget. Da ihme nun das Leben von dem Scharpfrichter genommen/ die Hand aber ins Fener geworffen worden/ iſt zwar alles zu Aſchen gan- gen/ auſſer der 3. Finger/ mit denen man die Feder haͤlt/ dieſe konten auf keine Weiſe vom Feuer verzehret werden. Surius An. 1535. Damit GOtt zeige/ daß der Chriſtliche Catholiſche Glaub der allein ſeeligmachende ſeye/ alſo hat ſich zuge- tragen/ daß in der groſſen Tartarey in der Haubtſtadt Baldach. Alchalifus, welcher bey ihnen ſo viel/ als bey uns der Pabſt/ allen daſelbſt befindenden Chriſten anbefoh- len/ weilen er in ihrem Evangelio geleſen/ daß wer nur ein Glauben habe/ wie ein Senffkoͤrnlein/ koͤnne einen groſſen Berge von einem Ort zum andern uͤberſchaffen/ daß ſie entweder ſolches Wunder ſollen wuͤrcken/ und zwar innerhalb 15. Tagẽ/ oder aber alle den Saraceniſchen Glau- ben annehmen. Das kleine arme Chriſtenhaͤufflein wur- de hieruͤber nit ein wenig beſtuͤrtzt/ weil ſie aber durch eife- riges Gebet die Sach GOtt dem HErrn beſtens anbefoh- len/ als iſt ein Engel dem Biſchoff oder ihrem geiftlichen Vorſteher erſchienen/ ihme anbefohlen/ daß er einem ein- aͤugigen Schuſter oder Schuhmacher ſolle befehlen/ das Mir acul mit dem Berg zu wuͤrcken. Wie nun erſtbeſag- ter arme Chriſtliche Handwercksmann ein ziemliche Zeit in dem andaͤchtigen Gebet verharret/ ſo iſt geſchehen/ daß der groſſe/ und der Stadt nahe angraͤntzende Berg von freyen Stucken ſein voriges Ort verlaſſen/ und ſich ander- werts hin begeben/ worvon geſchehen/ daß ſehr viel Sarace- ner den Chriſtlichen Namen angenommen. Joan. Bapt Ruſius lib. 1. Daß

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Zitationshilfe: Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 3. Salzburg, 1692, S. 392. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/santa_judas03_1692/424>, abgerufen am 25.11.2024.