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Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 3. Salzburg, 1692.

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Judas der verblendete Gesell suchet das
Christus desto sicherer möchte gefangen werden/ hat er ein
so grosses Volck mit sich geführt in den Garten; daß aber
obbenannter Böswicht so viel Laternen und brennende
Fackeln mit sich genommen/ indem doch dazumal der
Vollmond gewesen/ und solcher die gantze Nacht hindurch
geschienen/ ware die Ursach/ weil er geforchten/ es möch-
te etwan er/ oder seine Cammeraden/ in eine Gruben fal-
len/ oder sonst etwan an eine Mauer oder Stock anlauf-
lib. 11. in
Joann. c.

32.
fen. Also bezeuget es der H. Cyrillus von Alexandria,
timebant forsan, ne aut in foveas caderent, aut pe-
des lapidibus offenderent.
O verblendeter Apostel
und verruchter Gesell! so gilt bey dir der Leib/ so bald her-
nach ein Galgen-Schlenckel seyn wird/ viel mehr als die
Seel? dann du mit Beyhilff der Laternen und Liechtern
hütest/ damit du nit in eine Gruben fallest/ unterdessen
achtest du wenig/ daß deine Seel in die Hölle fallet: dei-
nes gleichen findet man leyder viel bey dieser verkehrten
Welt.

Der Trampel gilt alles/ der Mistfinck gilt alles/ der
Sautrog gilt alles/ der Wurmkübl gilt alles/ der Koht-
sack gilt alles/ der Talcken gilt alles/ der Gestanckkolben
gilt alles/ die Eyterbüchsen gilt alles/ der wilde Mufti
gilt alles/ diese Laußweyd gilt alles/ der Leib/ sag ich/ gilt
alles/ und die Seel/ dieses kostbare Kleinod/ diese werteste
Braut JEsu Christi/ gilt wenig/ und muß diese fast gleich
einem armen Lazaro hinter der Thür vor lieb neh-
men.

Luc. 8.
Matth.
11.

Zu Caesarea, schreiben die Evangelisten/ ist ein Weib
gewest/ und nach Aussag Eusebii, ein gar ehrliche und
wohlhabende Burgerin/ welche darum bey so guten Mit-
teln sich befunden/ weil sie im Kleider-Pracht das ihrige

nit

Judas der verblendete Geſell ſuchet das
Chriſtus deſto ſicherer moͤchte gefangen werden/ hat er ein
ſo groſſes Volck mit ſich gefuͤhrt in den Garten; daß aber
obbenannter Boͤswicht ſo viel Laternen und brennende
Fackeln mit ſich genommen/ indem doch dazumal der
Vollmond geweſen/ und ſolcher die gantze Nacht hindurch
geſchienen/ ware die Urſach/ weil er geforchten/ es moͤch-
te etwan er/ oder ſeine Cammeraden/ in eine Gruben fal-
len/ oder ſonſt etwan an eine Mauer oder Stock anlauf-
lib. 11. in
Joann. c.

32.
fen. Alſo bezeuget es der H. Cyrillus von Alexandria,
timebant forſan, ne aut in foveas caderent, aut pe-
des lapidibus offenderent.
O verblendeter Apoſtel
und verruchter Geſell! ſo gilt bey dir der Leib/ ſo bald her-
nach ein Galgen-Schlenckel ſeyn wird/ viel mehr als die
Seel? dann du mit Beyhilff der Laternen und Liechtern
huͤteſt/ damit du nit in eine Gruben falleſt/ unterdeſſen
achteſt du wenig/ daß deine Seel in die Hoͤlle fallet: dei-
nes gleichen findet man leyder viel bey dieſer verkehrten
Welt.

Der Trampel gilt alles/ der Miſtfinck gilt alles/ der
Sautrog gilt alles/ der Wurmkuͤbl gilt alles/ der Koht-
ſack gilt alles/ der Talcken gilt alles/ der Geſtanckkolben
gilt alles/ die Eyterbuͤchſen gilt alles/ der wilde Mufti
gilt alles/ dieſe Laußweyd gilt alles/ der Leib/ ſag ich/ gilt
alles/ und die Seel/ dieſes koſtbare Kleinod/ dieſe werteſte
Braut JEſu Chriſti/ gilt wenig/ und muß dieſe faſt gleich
einem armen Lazaro hinter der Thuͤr vor lieb neh-
men.

Luc. 8.
Matth.
11.

Zu Cæſarea, ſchreiben die Evangeliſten/ iſt ein Weib
geweſt/ und nach Ausſag Euſebii, ein gar ehrliche und
wohlhabende Burgerin/ welche darum bey ſo guten Mit-
teln ſich befunden/ weil ſie im Kleider-Pracht das ihrige

nit
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[244/0276] Judas der verblendete Geſell ſuchet das Chriſtus deſto ſicherer moͤchte gefangen werden/ hat er ein ſo groſſes Volck mit ſich gefuͤhrt in den Garten; daß aber obbenannter Boͤswicht ſo viel Laternen und brennende Fackeln mit ſich genommen/ indem doch dazumal der Vollmond geweſen/ und ſolcher die gantze Nacht hindurch geſchienen/ ware die Urſach/ weil er geforchten/ es moͤch- te etwan er/ oder ſeine Cammeraden/ in eine Gruben fal- len/ oder ſonſt etwan an eine Mauer oder Stock anlauf- fen. Alſo bezeuget es der H. Cyrillus von Alexandria, timebant forſan, ne aut in foveas caderent, aut pe- des lapidibus offenderent. O verblendeter Apoſtel und verruchter Geſell! ſo gilt bey dir der Leib/ ſo bald her- nach ein Galgen-Schlenckel ſeyn wird/ viel mehr als die Seel? dann du mit Beyhilff der Laternen und Liechtern huͤteſt/ damit du nit in eine Gruben falleſt/ unterdeſſen achteſt du wenig/ daß deine Seel in die Hoͤlle fallet: dei- nes gleichen findet man leyder viel bey dieſer verkehrten Welt. lib. 11. in Joann. c. 32. Der Trampel gilt alles/ der Miſtfinck gilt alles/ der Sautrog gilt alles/ der Wurmkuͤbl gilt alles/ der Koht- ſack gilt alles/ der Talcken gilt alles/ der Geſtanckkolben gilt alles/ die Eyterbuͤchſen gilt alles/ der wilde Mufti gilt alles/ dieſe Laußweyd gilt alles/ der Leib/ ſag ich/ gilt alles/ und die Seel/ dieſes koſtbare Kleinod/ dieſe werteſte Braut JEſu Chriſti/ gilt wenig/ und muß dieſe faſt gleich einem armen Lazaro hinter der Thuͤr vor lieb neh- men. Zu Cæſarea, ſchreiben die Evangeliſten/ iſt ein Weib geweſt/ und nach Ausſag Euſebii, ein gar ehrliche und wohlhabende Burgerin/ welche darum bey ſo guten Mit- teln ſich befunden/ weil ſie im Kleider-Pracht das ihrige nit

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Zitationshilfe: Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 3. Salzburg, 1692, S. 244. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/santa_judas03_1692/276>, abgerufen am 24.11.2024.