Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 3. Salzburg, 1692.welches er zeigen wird am Jüngsten Tag. da der ander gehenckt worden/ über ein Schiffbruckenhinab gefallen/ und elend ertruncken. Wann nun die gröste Forcht und Schrecken dieje- Des Höchsten Richters Zorn und Grimm/ Von seinem Thron herbrummet/ Die Welt ertattert hart ab Ihm/ Himmel und Erd erstummet. Dem kühnen Held das Hertz entfällt/ Tyrannen höchst erschrecken/ Die Unschuld selb wird bleich und gelb/ Von des Richters Anblicken. Nach solchem wird das letzte Gericht und Urtheil- rei- G g 2
welches er zeigen wird am Juͤngſten Tag. da der ander gehenckt worden/ uͤber ein Schiffbruckenhinab gefallen/ und elend ertruncken. Wann nun die groͤſte Forcht und Schrecken dieje- Des Hoͤchſten Richters Zorn und Grimm/ Von ſeinem Thron herbrummet/ Die Welt ertattert hart ab Ihm/ Himmel und Erd erſtummet. Dem kuͤhnen Held das Hertz entfaͤllt/ Tyrannen hoͤchſt erſchrecken/ Die Unſchuld ſelb wird bleich und gelb/ Von des Richters Anblicken. Nach ſolchem wird das letzte Gericht und Urtheil- rei- G g 2
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0267" n="235"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#fr">welches er zeigen wird am Juͤngſten Tag.</hi></fw><lb/> da der ander gehenckt worden/ uͤber ein Schiffbrucken<lb/> hinab gefallen/ und elend ertruncken.</p><lb/> <p>Wann nun die groͤſte Forcht und Schrecken dieje-<lb/> nige empfinden/ welche vor dem Goͤttlichen Richter er-<lb/> ſcheinen muͤſſen/ da er gantz allein richt und urtheilt/ was<lb/> Zittern und Schrecken wird erſt uͤber die Verlohrne kom-<lb/> men/ wann ſie am Juͤngſten Tag vor der gantzen Welt/<lb/> vor allen Engeln und Heiligen/ vor allen Teuffeln und<lb/> Verdammten muͤſſen vor dem Richterſtul GOttes im<lb/> Thal <hi rendition="#aq">Joſaphat</hi> erſcheinen/ und von allen ihren Suͤnden<lb/> und Ubelthaten Rechenſchafft geben! O wehe! O wehe!<lb/> O wehe! dazumal</p><lb/> <lg type="poem"> <l>Des Hoͤchſten Richters Zorn und Grimm/</l><lb/> <l>Von ſeinem Thron herbrummet/</l><lb/> <l>Die Welt ertattert hart ab Ihm/</l><lb/> <l>Himmel und Erd erſtummet.</l><lb/> <l>Dem kuͤhnen Held das Hertz entfaͤllt/</l><lb/> <l>Tyrannen hoͤchſt erſchrecken/</l><lb/> <l>Die Unſchuld ſelb wird bleich und gelb/</l><lb/> <l>Von des Richters Anblicken.</l> </lg><lb/> <p>Nach ſolchem wird das letzte Gericht und Urtheil-<lb/> faͤllen ſeinen Anfang nehmen/ und zwar von denen Ge-<lb/> rechten/ welche dazumal ſchon mit groſſem Glantz um-<lb/> geben ſeynd/ und ſolchen werden ſie meiſtens erben von<lb/> dem heiligen Creutzzeichen/ welches zur ſelben Zeit in<lb/> dem Himmel erſcheinen wird/ dann derjenige Creutz-<lb/> baum/ an dem der HErr JEſus mit ſeinem Tod das<lb/> Menſchliche Geſchlecht erloͤſet hat/ wird in Mitte der<lb/> Wolcken von denen Engeln getragen werden/ auch ſie-<lb/> benmal heller und herrlicher ſcheinen/ als die Sonne/ auch<lb/> wird nachmals ſolches auf ewig in der Glori unter denen<lb/> Choͤren der Engeln geſtellet werden/ mit dem Creutz wer-<lb/> den auch alle Stirn der Auserwaͤhlten bezeichneter er-<lb/> ſcheinen. Worauf dann der Goͤttliche Richter mit lieb-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">G g 2</fw><fw place="bottom" type="catch">rei-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [235/0267]
welches er zeigen wird am Juͤngſten Tag.
da der ander gehenckt worden/ uͤber ein Schiffbrucken
hinab gefallen/ und elend ertruncken.
Wann nun die groͤſte Forcht und Schrecken dieje-
nige empfinden/ welche vor dem Goͤttlichen Richter er-
ſcheinen muͤſſen/ da er gantz allein richt und urtheilt/ was
Zittern und Schrecken wird erſt uͤber die Verlohrne kom-
men/ wann ſie am Juͤngſten Tag vor der gantzen Welt/
vor allen Engeln und Heiligen/ vor allen Teuffeln und
Verdammten muͤſſen vor dem Richterſtul GOttes im
Thal Joſaphat erſcheinen/ und von allen ihren Suͤnden
und Ubelthaten Rechenſchafft geben! O wehe! O wehe!
O wehe! dazumal
Des Hoͤchſten Richters Zorn und Grimm/
Von ſeinem Thron herbrummet/
Die Welt ertattert hart ab Ihm/
Himmel und Erd erſtummet.
Dem kuͤhnen Held das Hertz entfaͤllt/
Tyrannen hoͤchſt erſchrecken/
Die Unſchuld ſelb wird bleich und gelb/
Von des Richters Anblicken.
Nach ſolchem wird das letzte Gericht und Urtheil-
faͤllen ſeinen Anfang nehmen/ und zwar von denen Ge-
rechten/ welche dazumal ſchon mit groſſem Glantz um-
geben ſeynd/ und ſolchen werden ſie meiſtens erben von
dem heiligen Creutzzeichen/ welches zur ſelben Zeit in
dem Himmel erſcheinen wird/ dann derjenige Creutz-
baum/ an dem der HErr JEſus mit ſeinem Tod das
Menſchliche Geſchlecht erloͤſet hat/ wird in Mitte der
Wolcken von denen Engeln getragen werden/ auch ſie-
benmal heller und herrlicher ſcheinen/ als die Sonne/ auch
wird nachmals ſolches auf ewig in der Glori unter denen
Choͤren der Engeln geſtellet werden/ mit dem Creutz wer-
den auch alle Stirn der Auserwaͤhlten bezeichneter er-
ſcheinen. Worauf dann der Goͤttliche Richter mit lieb-
rei-
G g 2
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/santa_judas03_1692 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/santa_judas03_1692/267 |
Zitationshilfe: | Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 3. Salzburg, 1692, S. 235. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/santa_judas03_1692/267>, abgerufen am 16.02.2025. |