Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 3. Salzburg, 1692.Judas sihet das erschröckliche Angesicht JEsu/ am Jüngsten Tag werden die Auserwählten/ um weil siemit Flügeln der guten Wercken wol versehen/ nach der allgemeinen Absonderung sich in die Höhe begeben/ und daroben in denen über Gold und Edelgestein gläntzenden Wolcken ihren Platz nehmen: Die Verlohrne entgegen/ weil sie gantz bloß an guten Wercken/ bleiben in der Nie- der/ in dem Thal Josaphat, und stehen unter den Füssen der Auserwählten. Es wird dazumal so ordentlich alles hergehen/ daß just die Tyrannen werden stehen unter de- nen Füssen der Martyrer etc. Die Reichen werden stehen unter den Füssen der Armen/ die sie vorhero veracht haben. Die Zornige und Rachgierige werden stehen unter den Füssen derjenigen/ welche sie verfolgt. Die Calumnian- ten und Ehrabschneider werden stehen unter den Füssen derjenigen/ welche sie ungerechter Weise verkleinert. Also wird unter den Füssen Moysis auch stehen der Egyptische Pharao mit allen den Seinigen. Unter den Füssen Eliae werden stehen der Achab und die Jezabel. Unter den Füssen des Davids werden stehen der Saul und der Goli- ath. Unter den Füssen der Judith wird stehen der Ho- lofernes. Unter den Füssen Joannis Baptistae wird stehen die Herodias. Unter den Füssen des Lazari wird stehen derreiche Prasser etc. Wie wird dazumalen der verdamm- te Nero schauen/ wann er gegen seiner hinüber in der Hö- he wird sehen Petrum, als einen Mitrichter/ mit dem er so tyrannisch verfahren? Wie wird sich am selben Tag schämen ein Kayser Diocletianus, wann ober seiner in den Wolcken wird schweben Sebastianus, mit gantz gül- denen Pfeilen/ in einem mit Edelgesteinen versetzten Kö- cher? Wie wird Valerianus der Tyrann heulen und er- grimmen/ wann er wird Laurentium in so grosser Glori und
Judas ſihet das erſchroͤckliche Angeſicht JEſu/ am Juͤngſten Tag werden die Auserwaͤhlten/ um weil ſiemit Fluͤgeln der guten Wercken wol verſehen/ nach der allgemeinen Abſonderung ſich in die Hoͤhe begeben/ und daroben in denen uͤber Gold und Edelgeſtein glaͤntzenden Wolcken ihren Platz nehmen: Die Verlohrne entgegen/ weil ſie gantz bloß an guten Wercken/ bleiben in der Nie- der/ in dem Thal Joſaphat, und ſtehen unter den Fuͤſſen der Auserwaͤhlten. Es wird dazumal ſo ordentlich alles hergehen/ daß juſt die Tyrannen werden ſtehen unter de- nen Fuͤſſen der Martyrer ꝛc. Die Reichen werden ſtehen unter den Fuͤſſen der Armen/ die ſie vorhero veracht haben. Die Zornige und Rachgierige werden ſtehen unter den Fuͤſſen derjenigen/ welche ſie verfolgt. Die Calumnian- ten und Ehrabſchneider werden ſtehen unter den Fuͤſſen derjenigen/ welche ſie ungerechter Weiſe verkleinert. Alſo wird unter den Fuͤſſen Moyſis auch ſtehen der Egyptiſche Pharao mit allen den Seinigen. Unter den Fuͤſſen Eliæ werden ſtehen der Achab und die Jezabel. Unter den Fuͤſſen des Davids werden ſtehen der Saul und der Goli- ath. Unter den Fuͤſſen der Judith wird ſtehen der Ho- lofernes. Unter den Fuͤſſen Joannis Baptiſtæ wird ſtehen die Herodias. Unter den Fuͤſſen des Lazari wird ſtehen derreiche Praſſer ꝛc. Wie wird dazumalen der verdamm- te Nero ſchauen/ wann er gegen ſeiner hinuͤber in der Hoͤ- he wird ſehen Petrum, als einen Mitrichter/ mit dem er ſo tyranniſch verfahren? Wie wird ſich am ſelben Tag ſchaͤmen ein Kayſer Diocletianus, wann ober ſeiner in den Wolcken wird ſchweben Sebaſtianus, mit gantz guͤl- denen Pfeilen/ in einem mit Edelgeſteinen verſetzten Koͤ- cher? Wie wird Valerianus der Tyrann heulen und er- grimmen/ wann er wird Laurentium in ſo groſſer Glori und
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Judas ſihet das erſchroͤckliche Angeſicht JEſu/
am Juͤngſten Tag werden die Auserwaͤhlten/ um weil ſie
mit Fluͤgeln der guten Wercken wol verſehen/ nach der
allgemeinen Abſonderung ſich in die Hoͤhe begeben/ und
daroben in denen uͤber Gold und Edelgeſtein glaͤntzenden
Wolcken ihren Platz nehmen: Die Verlohrne entgegen/
weil ſie gantz bloß an guten Wercken/ bleiben in der Nie-
der/ in dem Thal Joſaphat, und ſtehen unter den Fuͤſſen
der Auserwaͤhlten. Es wird dazumal ſo ordentlich alles
hergehen/ daß juſt die Tyrannen werden ſtehen unter de-
nen Fuͤſſen der Martyrer ꝛc. Die Reichen werden ſtehen
unter den Fuͤſſen der Armen/ die ſie vorhero veracht haben.
Die Zornige und Rachgierige werden ſtehen unter den
Fuͤſſen derjenigen/ welche ſie verfolgt. Die Calumnian-
ten und Ehrabſchneider werden ſtehen unter den Fuͤſſen
derjenigen/ welche ſie ungerechter Weiſe verkleinert. Alſo
wird unter den Fuͤſſen Moyſis auch ſtehen der Egyptiſche
Pharao mit allen den Seinigen. Unter den Fuͤſſen Eliæ
werden ſtehen der Achab und die Jezabel. Unter den
Fuͤſſen des Davids werden ſtehen der Saul und der Goli-
ath. Unter den Fuͤſſen der Judith wird ſtehen der Ho-
lofernes. Unter den Fuͤſſen Joannis Baptiſtæ wird ſtehen
die Herodias. Unter den Fuͤſſen des Lazari wird ſtehen
derreiche Praſſer ꝛc. Wie wird dazumalen der verdamm-
te Nero ſchauen/ wann er gegen ſeiner hinuͤber in der Hoͤ-
he wird ſehen Petrum, als einen Mitrichter/ mit dem er
ſo tyranniſch verfahren? Wie wird ſich am ſelben Tag
ſchaͤmen ein Kayſer Diocletianus, wann ober ſeiner in
den Wolcken wird ſchweben Sebaſtianus, mit gantz guͤl-
denen Pfeilen/ in einem mit Edelgeſteinen verſetzten Koͤ-
cher? Wie wird Valerianus der Tyrann heulen und er-
grimmen/ wann er wird Laurentium in ſo groſſer Glori
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