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Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 3. Salzburg, 1692.

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welches er zeigen wird am Jüngsten Tag.

Aber wie wird eine solche verdammte Seele ihren
Leib grüssen und empfahen? wie? sih ich dich/ wird sie sa-
gen/ wieder einmahl du vermaledeyter Leib? du verruch-
te Herberg hast mich in das ewige Verderben gestürtzt/
und soll ich dann wieder in dir wohnen? in dir! du Ursach
meiner Verdammnuß/ in dir? du Schroffen meines Un-
tergangs/ in dir? du Schmiedin meiner ewigen Ketten.
Verflucht seyd in Ewigkeit ihr Augen/ die ihr euch stets in
unzulässigen Blicken habt aufgehalten/ und den geilen
Gedancken den Weg gezeigt. Verflucht ihr Wangen im
Angesicht/ die ihr euch derenthalben gewaschen/ damit
andere unrein werden. Verflucht seye du Maul/ weil du
je und allemalen nichts anders/ als eine gottslästerige
Zunge beherbergethast. Verflucht seye du Hals/ weil du
immerzu/ wie ein Schlauch im Keller nach Wein gestun-
cken. Verflucht seyd ihr Hände/ um/ weil ihr nach frem-
den Gut habt gegriffen. Verflucht seyd ihr Lenden/ in
denen nichts als Unzucht und Venus-Brut eingenist.
Verflucht seyd ihr Füß/ um/ weilen ihr in alle Laster-
Winckel zu allen Unthaten alle zeit geloffen. Verflucht
und vermaledeyet du gantzer Leib/ der du mich von GOtt
ewig durch dein zergängliches Liebkosen hast abgesondert.
Soll ich dann mehrmalen in dir das Losament nehmen?
in dir? du verdammtes Erden-Gschirr/ in dir? du Blut-
gieriges Tieger-Thier/ in dir? du aller Laster Quartier.
So seye es dann/ ich will dir wieder das Leben ertheilen/
damit du einen ewigen Tod kaust kosten/ ich will machen/
daß deine Augen wieder sehen/ aber nichts anderst/ als die
Höllische Larven und Furien/ ich will machen/ daß deine
Ohren wieder hören/ aber nichts anderst/ als Weinen und
Weheklagen/ ich will machen/ daß deine Nasen wird
wieder riechen/ aber nichts anderst/ als Schweffel und
Bech/ ich will machen/ daß deine Zung wieder kan kosten/
aber nichts anderst/ als zerlassenes Met all und Glocken-

Speiß.
welches er zeigen wird am Juͤngſten Tag.

Aber wie wird eine ſolche verdammte Seele ihren
Leib gruͤſſen und empfahen? wie? ſih ich dich/ wird ſie ſa-
gen/ wieder einmahl du vermaledeyter Leib? du verruch-
te Herberg haſt mich in das ewige Verderben geſtuͤrtzt/
und ſoll ich dann wieder in dir wohnen? in dir! du Urſach
meiner Verdammnuß/ in dir? du Schroffen meines Un-
tergangs/ in dir? du Schmiedin meiner ewigen Ketten.
Verflucht ſeyd in Ewigkeit ihr Augen/ die ihr euch ſtets in
unzulaͤſſigen Blicken habt aufgehalten/ und den geilen
Gedancken den Weg gezeigt. Verflucht ihr Wangen im
Angeſicht/ die ihr euch derenthalben gewaſchen/ damit
andere unrein werden. Verflucht ſeye du Maul/ weil du
je und allemalen nichts anders/ als eine gottslaͤſterige
Zunge beherbergethaſt. Verflucht ſeye du Hals/ weil du
immerzu/ wie ein Schlauch im Keller nach Wein geſtun-
cken. Verflucht ſeyd ihr Haͤnde/ um/ weil ihr nach frem-
den Gut habt gegriffen. Verflucht ſeyd ihr Lenden/ in
denen nichts als Unzucht und Venus-Brut eingeniſt.
Verflucht ſeyd ihr Fuͤß/ um/ weilen ihr in alle Laſter-
Winckel zu allen Unthaten alle zeit geloffen. Verflucht
und vermaledeyet du gantzer Leib/ der du mich von GOtt
ewig durch dein zergaͤngliches Liebkoſen haſt abgeſondert.
Soll ich dann mehrmalen in dir das Loſament nehmen?
in dir? du verdammtes Erden-Gſchirr/ in dir? du Blut-
gieriges Tieger-Thier/ in dir? du aller Laſter Quartier.
So ſeye es dann/ ich will dir wieder das Leben ertheilen/
damit du einen ewigen Tod kauſt koſten/ ich will machen/
daß deine Augen wieder ſehen/ aber nichts anderſt/ als die
Hoͤlliſche Larven und Furien/ ich will machen/ daß deine
Ohren wieder hoͤren/ aber nichts anderſt/ als Weinen und
Weheklagen/ ich will machen/ daß deine Naſen wird
wieder riechen/ aber nichts anderſt/ als Schweffel und
Bech/ ich will machen/ daß deine Zung wieder kan koſten/
aber nichts anderſt/ als zerlaſſenes Met all und Glocken-

Speiß.
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[215/0247] welches er zeigen wird am Juͤngſten Tag. Aber wie wird eine ſolche verdammte Seele ihren Leib gruͤſſen und empfahen? wie? ſih ich dich/ wird ſie ſa- gen/ wieder einmahl du vermaledeyter Leib? du verruch- te Herberg haſt mich in das ewige Verderben geſtuͤrtzt/ und ſoll ich dann wieder in dir wohnen? in dir! du Urſach meiner Verdammnuß/ in dir? du Schroffen meines Un- tergangs/ in dir? du Schmiedin meiner ewigen Ketten. Verflucht ſeyd in Ewigkeit ihr Augen/ die ihr euch ſtets in unzulaͤſſigen Blicken habt aufgehalten/ und den geilen Gedancken den Weg gezeigt. Verflucht ihr Wangen im Angeſicht/ die ihr euch derenthalben gewaſchen/ damit andere unrein werden. Verflucht ſeye du Maul/ weil du je und allemalen nichts anders/ als eine gottslaͤſterige Zunge beherbergethaſt. Verflucht ſeye du Hals/ weil du immerzu/ wie ein Schlauch im Keller nach Wein geſtun- cken. Verflucht ſeyd ihr Haͤnde/ um/ weil ihr nach frem- den Gut habt gegriffen. Verflucht ſeyd ihr Lenden/ in denen nichts als Unzucht und Venus-Brut eingeniſt. Verflucht ſeyd ihr Fuͤß/ um/ weilen ihr in alle Laſter- Winckel zu allen Unthaten alle zeit geloffen. Verflucht und vermaledeyet du gantzer Leib/ der du mich von GOtt ewig durch dein zergaͤngliches Liebkoſen haſt abgeſondert. Soll ich dann mehrmalen in dir das Loſament nehmen? in dir? du verdammtes Erden-Gſchirr/ in dir? du Blut- gieriges Tieger-Thier/ in dir? du aller Laſter Quartier. So ſeye es dann/ ich will dir wieder das Leben ertheilen/ damit du einen ewigen Tod kauſt koſten/ ich will machen/ daß deine Augen wieder ſehen/ aber nichts anderſt/ als die Hoͤlliſche Larven und Furien/ ich will machen/ daß deine Ohren wieder hoͤren/ aber nichts anderſt/ als Weinen und Weheklagen/ ich will machen/ daß deine Naſen wird wieder riechen/ aber nichts anderſt/ als Schweffel und Bech/ ich will machen/ daß deine Zung wieder kan koſten/ aber nichts anderſt/ als zerlaſſenes Met all und Glocken- Speiß.

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Zitationshilfe: Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 3. Salzburg, 1692, S. 215. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/santa_judas03_1692/247>, abgerufen am 23.11.2024.