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Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 3. Salzburg, 1692.

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Judas verursachet/ daß die Hebräer von GOtt
fert anjetzo mit mir/ und darff ich mich bald weniger sehen
lassen/ als ein Palm-Esel/ GOtt sey es klagt/ ich glaub
nit/ daß ein unglückseeligers Weib in der gantzen Welt/
als ich/ mein Herr/ wie hab ich diß um dich verschuldet? ich
wolt/ ich wäre unter der Erd! (der Wein-Keller ist auch
unter der Erd) warum komm ich arme Veronica so un-
schuldiger Weise um meine Ehr? O/ meine Frau/ der letz-
te Weynacht-Feyertag ist hart euer Geburts-Tag/ ihr
seyd nit so unschuldig/ wie ihr euch einbildet/ setzt euch ein
wenig nieder/ schauet mit des Loths seinem Weib zuruck
in die verwichene Jahr/ umblättert ein wenig das Pro-
thocoll
eures geführten Wandels/ da werdet ihr finden
und ergründen auf euer Warum? das Darum/ darum
kommt ihr so unschuldiger Weise in ein übels Geschrey/
weilen ihr vor vielen und mehrern Jahren auch einer ehrli-
chen Frauen den guten Namen genommen/ spöttlich und
Ehr-abschneiderisch von ihr geredet/ und ein üble Ehe mit
ihrem Herrn verursachet/ darum merckts wohl/ darum
ziehet die Hauben von den Ohren weck/ darum zahlt euch
GOtt mit gleicher Müntz.

Einen stärckern Helden hat die Welt nit gesehen/ als
den Samson. An. 1511. hat man zu Augspurg auf dem
Reichstag vor den Kayser Maximilian einen grossen star-
cken Mann geführt/ welcher auf einmal ein gantzes Kalb
mit Haut und Haar verzehrt/ auch mit der Faust den stär-
ckisten Ochsen niedergeschlagen. Der war starck/ aber noch
stärcker Samson. Galeotus Bardasinus war ein solcher
tapfferer Held/ und so ansehlicher Kräfften/ daß er nit al-
lein einen mit Holtz beladenen Esel mit einer Hand in die
C. Marius
in chor,
graph.
Höhe gehebt/ sondern auch öffter er allein wider dreyssig
und mehrer gefochten/ auch überwunden. Der war starck/

aber

Judas verurſachet/ daß die Hebraͤer von GOtt
fert anjetzo mit mir/ und darff ich mich bald weniger ſehen
laſſen/ als ein Palm-Eſel/ GOtt ſey es klagt/ ich glaub
nit/ daß ein ungluͤckſeeligers Weib in der gantzen Welt/
als ich/ mein Herr/ wie hab ich diß um dich verſchuldet? ich
wolt/ ich waͤre unter der Erd! (der Wein-Keller iſt auch
unter der Erd) warum komm ich arme Veronica ſo un-
ſchuldiger Weiſe um meine Ehr? O/ meine Frau/ der letz-
te Weynacht-Feyertag iſt hart euer Geburts-Tag/ ihr
ſeyd nit ſo unſchuldig/ wie ihr euch einbildet/ ſetzt euch ein
wenig nieder/ ſchauet mit des Loths ſeinem Weib zuruck
in die verwichene Jahr/ umblaͤttert ein wenig das Pro-
thocoll
eures gefuͤhrten Wandels/ da werdet ihr finden
und ergruͤnden auf euer Warum? das Darum/ darum
kommt ihr ſo unſchuldiger Weiſe in ein uͤbels Geſchrey/
weilē ihr vor vielen und mehrern Jahren auch einer ehrli-
chen Frauen den guten Namen genommen/ ſpoͤttlich und
Ehr-abſchneideriſch von ihr geredet/ und ein uͤble Ehe mit
ihrem Herrn verurſachet/ darum merckts wohl/ darum
ziehet die Hauben von den Ohren weck/ darum zahlt euch
GOtt mit gleicher Muͤntz.

Einen ſtaͤrckern Helden hat die Welt nit geſehen/ als
den Samſon. An. 1511. hat man zu Augſpurg auf dem
Reichstag vor den Kayſer Maximilian einen groſſen ſtar-
cken Mann gefuͤhrt/ welcher auf einmal ein gantzes Kalb
mit Haut und Haar verzehrt/ auch mit der Fauſt den ſtaͤr-
ckiſten Ochſen niedergeſchlagen. Der war ſtarck/ aber noch
ſtaͤrcker Samſon. Galeotus Bardaſinus war ein ſolcher
tapfferer Held/ und ſo anſehlicher Kraͤfften/ daß er nit al-
lein einen mit Holtz beladenen Eſel mit einer Hand in die
C. Marius
in chor,
graph.
Hoͤhe gehebt/ ſondern auch oͤffter er allein wider dreyſſig
und mehrer gefochten/ auch uͤberwunden. Der war ſtarck/

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[192/0224] Judas verurſachet/ daß die Hebraͤer von GOtt fert anjetzo mit mir/ und darff ich mich bald weniger ſehen laſſen/ als ein Palm-Eſel/ GOtt ſey es klagt/ ich glaub nit/ daß ein ungluͤckſeeligers Weib in der gantzen Welt/ als ich/ mein Herr/ wie hab ich diß um dich verſchuldet? ich wolt/ ich waͤre unter der Erd! (der Wein-Keller iſt auch unter der Erd) warum komm ich arme Veronica ſo un- ſchuldiger Weiſe um meine Ehr? O/ meine Frau/ der letz- te Weynacht-Feyertag iſt hart euer Geburts-Tag/ ihr ſeyd nit ſo unſchuldig/ wie ihr euch einbildet/ ſetzt euch ein wenig nieder/ ſchauet mit des Loths ſeinem Weib zuruck in die verwichene Jahr/ umblaͤttert ein wenig das Pro- thocoll eures gefuͤhrten Wandels/ da werdet ihr finden und ergruͤnden auf euer Warum? das Darum/ darum kommt ihr ſo unſchuldiger Weiſe in ein uͤbels Geſchrey/ weilē ihr vor vielen und mehrern Jahren auch einer ehrli- chen Frauen den guten Namen genommen/ ſpoͤttlich und Ehr-abſchneideriſch von ihr geredet/ und ein uͤble Ehe mit ihrem Herrn verurſachet/ darum merckts wohl/ darum ziehet die Hauben von den Ohren weck/ darum zahlt euch GOtt mit gleicher Muͤntz. Einen ſtaͤrckern Helden hat die Welt nit geſehen/ als den Samſon. An. 1511. hat man zu Augſpurg auf dem Reichstag vor den Kayſer Maximilian einen groſſen ſtar- cken Mann gefuͤhrt/ welcher auf einmal ein gantzes Kalb mit Haut und Haar verzehrt/ auch mit der Fauſt den ſtaͤr- ckiſten Ochſen niedergeſchlagen. Der war ſtarck/ aber noch ſtaͤrcker Samſon. Galeotus Bardaſinus war ein ſolcher tapfferer Held/ und ſo anſehlicher Kraͤfften/ daß er nit al- lein einen mit Holtz beladenen Eſel mit einer Hand in die Hoͤhe gehebt/ ſondern auch oͤffter er allein wider dreyſſig und mehrer gefochten/ auch uͤberwunden. Der war ſtarck/ aber C. Marius in chor, graph.

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Zitationshilfe: Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 3. Salzburg, 1692, S. 192. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/santa_judas03_1692/224>, abgerufen am 23.11.2024.