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Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 3. Salzburg, 1692.

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gezüchtiget worden/ wie sie mit GOtt verfahren.
bestehet noch/ und wird ferners allzeit bestehen dasselbi-
ge Dorff in lauter halb ausgebaueten Häusern. Das heist
mit gleicher Müntz bezahlt.

Da einsmals der Heil. Maedhog in der Mühl sich
aufgehalten/ daselbsten das Geträid zu mahlen vor die Ar-
me/ so kommt zu ihme von dem edlen Geschlecht Oscarus
einer/ aber in Bettlers-Kleidern verstellter/ druckt zugleich
ein Aug zu/ als wäre er ein armer halb-blinder Mensch/
und haltet an um ein Mehl/ deme der Heil. Mann zwar
geben/ aber beynebens ihm/ und seinem gantzen Geschlecht/
den Fluch gethan/ daß er und alle seine Nachkömmlingen/Bolland in
act. 31. Ja-
nu.

so lang das Hauß gewährt/ nur ein Aug hatten. Das
heist ja mit gleicher Müntz bezahlt.

Ich hab selbsten einen gekennt/ der von guten Eltern/
aber nit von guten Sitten/ vor etlich Jahren zu Wien/
bey nächtlicher Weil/ wegen verruchter Eiffersucht/ ermor-
det worden/ da er den tödtlichen Stich vermerckt/ hat er
bittlich angehalten um einen Beicht-Vatter/ welches ih-
me aber sein Feind abgeschlagen/ sprechend/ gehe hin/ und
beichte dem Teuffel in der Höll/ wormit er ihme noch mit
mehrern Wunden den Rest gegeben. O mein barmher-
tziger GOtt/ in dessen Händen alles stehet/ warum lässest
du solches zu? darum/ mercks/ GOTT ist ein guter Zah-
ler/ zahlt mit gleicher Müntz/ darum ist ihme elenden
Menschen diß begegnet/ weil er vor einem Jahr/ eben an
demselben Tag/ anderwärts auf gleiche Weise/ mit Ab-
schlagung der Beicht/ einen Menschen ermordet hat.
Das heist ja mit gleicher Müntz bezahlen.

Warum? Darum.

Warum wird mancher Vatter von seinen Kindern

geplagt?
A a 2

gezuͤchtiget worden/ wie ſie mit GOtt verfahren.
beſtehet noch/ und wird ferners allzeit beſtehen daſſelbi-
ge Dorff in lauter halb ausgebaueten Haͤuſern. Das heiſt
mit gleicher Muͤntz bezahlt.

Da einsmals der Heil. Maedhog in der Muͤhl ſich
aufgehalten/ daſelbſten das Getraͤid zu mahlen vor die Ar-
me/ ſo kommt zu ihme von dem edlen Geſchlecht Oſcarus
einer/ aber in Bettlers-Kleidern verſtellter/ druckt zugleich
ein Aug zu/ als waͤre er ein armer halb-blinder Menſch/
und haltet an um ein Mehl/ deme der Heil. Mann zwar
geben/ aber beynebens ihm/ und ſeinem gantzen Geſchlecht/
den Fluch gethan/ daß er und alle ſeine Nachkoͤmmlingen/Bolland in
act. 31. Ja-
nu.

ſo lang das Hauß gewaͤhrt/ nur ein Aug hatten. Das
heiſt ja mit gleicher Muͤntz bezahlt.

Ich hab ſelbſten einen gekennt/ der von guten Eltern/
aber nit von guten Sitten/ vor etlich Jahren zu Wien/
bey naͤchtlicher Weil/ wegen verruchter Eifferſucht/ ermor-
det worden/ da er den toͤdtlichen Stich vermerckt/ hat er
bittlich angehalten um einen Beicht-Vatter/ welches ih-
me aber ſein Feind abgeſchlagen/ ſprechend/ gehe hin/ und
beichte dem Teuffel in der Hoͤll/ wormit er ihme noch mit
mehrern Wunden den Reſt gegeben. O mein barmher-
tziger GOtt/ in deſſen Haͤnden alles ſtehet/ warum laͤſſeſt
du ſolches zu? darum/ mercks/ GOTT iſt ein guter Zah-
ler/ zahlt mit gleicher Muͤntz/ darum iſt ihme elenden
Menſchen diß begegnet/ weil er vor einem Jahr/ eben an
demſelben Tag/ anderwaͤrts auf gleiche Weiſe/ mit Ab-
ſchlagung der Beicht/ einen Menſchen ermordet hat.
Das heiſt ja mit gleicher Muͤntz bezahlen.

Warum? Darum.

Warum wird mancher Vatter von ſeinen Kindern

geplagt?
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[187/0219] gezuͤchtiget worden/ wie ſie mit GOtt verfahren. beſtehet noch/ und wird ferners allzeit beſtehen daſſelbi- ge Dorff in lauter halb ausgebaueten Haͤuſern. Das heiſt mit gleicher Muͤntz bezahlt. Da einsmals der Heil. Maedhog in der Muͤhl ſich aufgehalten/ daſelbſten das Getraͤid zu mahlen vor die Ar- me/ ſo kommt zu ihme von dem edlen Geſchlecht Oſcarus einer/ aber in Bettlers-Kleidern verſtellter/ druckt zugleich ein Aug zu/ als waͤre er ein armer halb-blinder Menſch/ und haltet an um ein Mehl/ deme der Heil. Mann zwar geben/ aber beynebens ihm/ und ſeinem gantzen Geſchlecht/ den Fluch gethan/ daß er und alle ſeine Nachkoͤmmlingen/ ſo lang das Hauß gewaͤhrt/ nur ein Aug hatten. Das heiſt ja mit gleicher Muͤntz bezahlt. Bolland in act. 31. Ja- nu. Ich hab ſelbſten einen gekennt/ der von guten Eltern/ aber nit von guten Sitten/ vor etlich Jahren zu Wien/ bey naͤchtlicher Weil/ wegen verruchter Eifferſucht/ ermor- det worden/ da er den toͤdtlichen Stich vermerckt/ hat er bittlich angehalten um einen Beicht-Vatter/ welches ih- me aber ſein Feind abgeſchlagen/ ſprechend/ gehe hin/ und beichte dem Teuffel in der Hoͤll/ wormit er ihme noch mit mehrern Wunden den Reſt gegeben. O mein barmher- tziger GOtt/ in deſſen Haͤnden alles ſtehet/ warum laͤſſeſt du ſolches zu? darum/ mercks/ GOTT iſt ein guter Zah- ler/ zahlt mit gleicher Muͤntz/ darum iſt ihme elenden Menſchen diß begegnet/ weil er vor einem Jahr/ eben an demſelben Tag/ anderwaͤrts auf gleiche Weiſe/ mit Ab- ſchlagung der Beicht/ einen Menſchen ermordet hat. Das heiſt ja mit gleicher Muͤntz bezahlen. Warum? Darum. Warum wird mancher Vatter von ſeinen Kindern geplagt? A a 2

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Zitationshilfe: Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 3. Salzburg, 1692, S. 187. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/santa_judas03_1692/219>, abgerufen am 27.11.2024.