Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 3. Salzburg, 1692.sondern denselben übel zugebracht. schlemmt und schwärmt man mehrer/ als am Feyertag?Wann? wo? wie schilt und Gottslästert man häuffi- ger als am Feyertag? Wie? wo? wann danzt und springt man öffter/ als am Feyertag? Wann? wo? wie läst sich die Hochfart besser sehen/ als am Feyertag? Wie? wo? wann redet man übler von dem Nechsten als am Feyertag? Die Teufel selbsten haben ausgesagt/ undHugo Card. in Psal. 73. bekennet/ daß sie nie mehrer Sünd und Laster zehlen/ als an Fest und Feyertägen. Unser HErr JEsus im 12. Jahr seines Alters ist verlohren worden zu Jerusalem/ und erst nach 3. Tagen wiederum gefunden. An einem Wercktag ist er gefunden worden/ mercks/ an einem Fest- tag ist er verlohren worden. Das geschicht leider auf den heutigen Tag noch/ und verliert man nit öffter GOtt und GOttes Gnad als an denen Festtägen. So muß man sich dann so starck nit verwundern/ wann uns der gerechte GOtt mit öfftern Straffen und Ruthen heimsucht/ dann also schreibt der Heil. Vincentius Ferrerius, dieser grosse Heilige/ der auch in seiner Mnttersprach geprediget/ und doch von allen Nationen verstanden worden. Dieser grosse Heilige/ der sich schon in Mutterleib hat hören lassen/ welches ein Vorbott ware seiner kräfftigen Apo- stolischen Predigen. Dieser grosse Heilige/ bey dessen seeligsten Hinscheiden die Kertzen sich selbsten angezündt. Dieser grosse Heilige schreibt/ daß die mehriste Unglück/ Pest/ Krieg/ Unfruchtbarkeiten der Erden/ Schauer/ Reif/ Donner/ und andere Trangsalen über uns kom- men/ zur billigen Straff und Geisel/ um weilen wir seine heilige Festtäg so schlecht heiligen/ und bereits bald jeder Feyertag ein freyer Tag wird. Dom. 2. post Pasch. fol. 30. Judas Z 2
ſondern denſelben uͤbel zugebracht. ſchlemmt und ſchwaͤrmt man mehrer/ als am Feyertag?Wann? wo? wie ſchilt und Gottslaͤſtert man haͤuffi- ger als am Feyertag? Wie? wo? wann danzt und ſpringt man oͤffter/ als am Feyertag? Wann? wo? wie laͤſt ſich die Hochfart beſſer ſehen/ als am Feyertag? Wie? wo? wann redet man uͤbler von dem Nechſten als am Feyertag? Die Teufel ſelbſten haben ausgeſagt/ undHugo Card. in Pſal. 73. bekennet/ daß ſie nie mehrer Suͤnd und Laſter zehlen/ als an Feſt und Feyertaͤgen. Unſer HErr JEſus im 12. Jahr ſeines Alters iſt verlohren worden zu Jeruſalem/ und erſt nach 3. Tagen wiederum gefunden. An einem Wercktag iſt er gefunden worden/ mercks/ an einem Feſt- tag iſt er verlohren worden. Das geſchicht leider auf den heutigen Tag noch/ und verliert man nit oͤffter GOtt und GOttes Gnad als an denen Feſttaͤgen. So muß man ſich dann ſo ſtarck nit verwundern/ wann uns der gerechte GOtt mit oͤfftern Straffen und Ruthen heimſucht/ dann alſo ſchreibt der Heil. Vincentius Ferrerius, dieſer groſſe Heilige/ der auch in ſeiner Mntterſprach geprediget/ und doch von allen Nationen verſtanden worden. Dieſer groſſe Heilige/ der ſich ſchon in Mutterleib hat hoͤren laſſen/ welches ein Vorbott ware ſeiner kraͤfftigen Apo- ſtoliſchen Predigen. Dieſer groſſe Heilige/ bey deſſen ſeeligſten Hinſcheiden die Kertzen ſich ſelbſten angezuͤndt. Dieſer groſſe Heilige ſchreibt/ daß die mehriſte Ungluͤck/ Peſt/ Krieg/ Unfruchtbarkeiten der Erden/ Schauer/ Reif/ Donner/ und andere Trangſalen uͤber uns kom- men/ zur billigen Straff und Geiſel/ um weilen wir ſeine heilige Feſttaͤg ſo ſchlecht heiligen/ und bereits bald jeder Feyertag ein freyer Tag wird. Dom. 2. poſt Paſch. fol. 30. Judas Z 2
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ſondern denſelben uͤbel zugebracht.
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Wann? wo? wie ſchilt und Gottslaͤſtert man haͤuffi-
ger als am Feyertag? Wie? wo? wann danzt und
ſpringt man oͤffter/ als am Feyertag? Wann? wo? wie
laͤſt ſich die Hochfart beſſer ſehen/ als am Feyertag? Wie?
wo? wann redet man uͤbler von dem Nechſten als am
Feyertag? Die Teufel ſelbſten haben ausgeſagt/ und
bekennet/ daß ſie nie mehrer Suͤnd und Laſter zehlen/ als
an Feſt und Feyertaͤgen. Unſer HErr JEſus im 12.
Jahr ſeines Alters iſt verlohren worden zu Jeruſalem/
und erſt nach 3. Tagen wiederum gefunden. An einem
Wercktag iſt er gefunden worden/ mercks/ an einem Feſt-
tag iſt er verlohren worden. Das geſchicht leider auf den
heutigen Tag noch/ und verliert man nit oͤffter GOtt und
GOttes Gnad als an denen Feſttaͤgen. So muß man
ſich dann ſo ſtarck nit verwundern/ wann uns der gerechte
GOtt mit oͤfftern Straffen und Ruthen heimſucht/ dann
alſo ſchreibt der Heil. Vincentius Ferrerius, dieſer groſſe
Heilige/ der auch in ſeiner Mntterſprach geprediget/ und
doch von allen Nationen verſtanden worden. Dieſer
groſſe Heilige/ der ſich ſchon in Mutterleib hat hoͤren
laſſen/ welches ein Vorbott ware ſeiner kraͤfftigen Apo-
ſtoliſchen Predigen. Dieſer groſſe Heilige/ bey deſſen
ſeeligſten Hinſcheiden die Kertzen ſich ſelbſten angezuͤndt.
Dieſer groſſe Heilige ſchreibt/ daß die mehriſte Ungluͤck/
Peſt/ Krieg/ Unfruchtbarkeiten der Erden/ Schauer/
Reif/ Donner/ und andere Trangſalen uͤber uns kom-
men/ zur billigen Straff und Geiſel/ um weilen wir
ſeine heilige Feſttaͤg ſo ſchlecht heiligen/ und bereits
bald jeder Feyertag ein freyer Tag wird.
Dom. 2. poſt Paſch. fol. 30.
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