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Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 3. Salzburg, 1692.

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als er den Heyland JEsum verrahten.
HErr JEsus also verliebt/ daß er ihnen so gar das Hertz
mit guldenen und glüenden Pfeylen durchbohrt hat. Was
kan doch mehrers thun die Göttliche Liebe? welche billigIbid. sol.
517.

und recht soll den Menschen mit einer Gegen-Liebe ver-
golten werden/ wie dann vieler Lehrer Aussag ist/ daß im
Anfang der Welt der Himmlische Vatter den Adam/ als
ersten Menschen/ nit eigenhändig habe erschaffen/ sondern
solches den Engeln habe aufgetragen/ welche dann gantz
urbietig nach dem Göttlichen Befehl und Model dem
Menschen alle Glieder aus Leim zusammen gepapt/ da sie
aber auch das Hertz wolten formiren/ hat GOtt der HErr
ihnen den Leim weggenommen/ und er selbst solches ge-
staltet/ damit nemlichen das menschliche Hertz ihn allein
solle und wolle lieben/ das haben zwar sehr viel gethan/
denen du liebster Leser von Rechts-wegen soltest nachfol-
gen.

Der H. Philippus Nerius ist in der Liebe gegen GOtt
also entzündet gewest/ und hat ihme das Hertz vor Liebe
also geschlagen und getobt/ daß hiervon gar zwey RippenAnroniu[s]
Gallon, in
Vit.

auf der lincken Seiten zerbrochen.

Die heiligmässige Ursula Benicasa hat GOtt so in-
brünstig geliebt/ daß ihr öffters von denen Liebes-Flam-
men ein grosser Rauch aus dem Maul gestiegen/ und nach
ihrem seeligen Tod/ in Eröffnung des Leibs/ das HertzIn act. hu-
jus.

völlig verbrennter gefunden worden.

Der seelige Beichtiger Joannes aus unserm Augu-
stiner-Ordenhat vor Göttlicher Liebe also gebronnen/ daß
er/ mitten im rauhen und kalten Winder/ die Kleider nit
konte am Leib behalten/ welcher mehrmal also erhitzt wa-Auct. Fast
Mari.

re/ als wäre er lebendig gebraten.

Die Seelige Catharina Genuensis branne dergestal-

ten
S 2

als er den Heyland JEſum verrahten.
HErr JEſus alſo verliebt/ daß er ihnen ſo gar das Hertz
mit guldenen und gluͤenden Pfeylen durchbohrt hat. Was
kan doch mehrers thun die Goͤttliche Liebe? welche billigIbid. ſol.
517.

und recht ſoll den Menſchen mit einer Gegen-Liebe ver-
golten werden/ wie dann vieler Lehrer Ausſag iſt/ daß im
Anfang der Welt der Himmliſche Vatter den Adam/ als
erſten Menſchen/ nit eigenhaͤndig habe erſchaffen/ ſondern
ſolches den Engeln habe aufgetragen/ welche dann gantz
urbietig nach dem Goͤttlichen Befehl und Model dem
Menſchen alle Glieder aus Leim zuſammen gepapt/ da ſie
aber auch das Hertz wolten formiren/ hat GOtt der HErr
ihnen den Leim weggenommen/ und er ſelbſt ſolches ge-
ſtaltet/ damit nemlichen das menſchliche Hertz ihn allein
ſolle und wolle lieben/ das haben zwar ſehr viel gethan/
denen du liebſter Leſer von Rechts-wegen ſolteſt nachfol-
gen.

Der H. Philippus Nerius iſt in der Liebe gegen GOtt
alſo entzuͤndet geweſt/ und hat ihme das Hertz vor Liebe
alſo geſchlagen und getobt/ daß hiervon gar zwey RippenAnroniu[ſ]
Gallon, in
Vit.

auf der lincken Seiten zerbrochen.

Die heiligmaͤſſige Urſula Benicaſa hat GOtt ſo in-
bruͤnſtig geliebt/ daß ihr oͤffters von denen Liebes-Flam-
men ein groſſer Rauch aus dem Maul geſtiegen/ und nach
ihrem ſeeligen Tod/ in Eroͤffnung des Leibs/ das HertzIn act. hu-
jus.

voͤllig verbrennter gefunden worden.

Der ſeelige Beichtiger Joannes aus unſerm Augu-
ſtiner-Ordenhat vor Goͤttlicher Liebe alſo gebronnen/ daß
er/ mitten im rauhen und kalten Winder/ die Kleider nit
konte am Leib behalten/ welcher mehrmal alſo erhitzt wa-Auct. Faſt
Mari.

re/ als waͤre er lebendig gebraten.

Die Seelige Catharina Genuenſis branne dergeſtal-

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S 2
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[139/0171] als er den Heyland JEſum verrahten. HErr JEſus alſo verliebt/ daß er ihnen ſo gar das Hertz mit guldenen und gluͤenden Pfeylen durchbohrt hat. Was kan doch mehrers thun die Goͤttliche Liebe? welche billig und recht ſoll den Menſchen mit einer Gegen-Liebe ver- golten werden/ wie dann vieler Lehrer Ausſag iſt/ daß im Anfang der Welt der Himmliſche Vatter den Adam/ als erſten Menſchen/ nit eigenhaͤndig habe erſchaffen/ ſondern ſolches den Engeln habe aufgetragen/ welche dann gantz urbietig nach dem Goͤttlichen Befehl und Model dem Menſchen alle Glieder aus Leim zuſammen gepapt/ da ſie aber auch das Hertz wolten formiren/ hat GOtt der HErr ihnen den Leim weggenommen/ und er ſelbſt ſolches ge- ſtaltet/ damit nemlichen das menſchliche Hertz ihn allein ſolle und wolle lieben/ das haben zwar ſehr viel gethan/ denen du liebſter Leſer von Rechts-wegen ſolteſt nachfol- gen. Ibid. ſol. 517. Der H. Philippus Nerius iſt in der Liebe gegen GOtt alſo entzuͤndet geweſt/ und hat ihme das Hertz vor Liebe alſo geſchlagen und getobt/ daß hiervon gar zwey Rippen auf der lincken Seiten zerbrochen. Anroniuſ Gallon, in Vit. Die heiligmaͤſſige Urſula Benicaſa hat GOtt ſo in- bruͤnſtig geliebt/ daß ihr oͤffters von denen Liebes-Flam- men ein groſſer Rauch aus dem Maul geſtiegen/ und nach ihrem ſeeligen Tod/ in Eroͤffnung des Leibs/ das Hertz voͤllig verbrennter gefunden worden. In act. hu- jus. Der ſeelige Beichtiger Joannes aus unſerm Augu- ſtiner-Ordenhat vor Goͤttlicher Liebe alſo gebronnen/ daß er/ mitten im rauhen und kalten Winder/ die Kleider nit konte am Leib behalten/ welcher mehrmal alſo erhitzt wa- re/ als waͤre er lebendig gebraten. Auct. Faſt Mari. Die Seelige Catharina Genuenſis branne dergeſtal- ten S 2

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Zitationshilfe: Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 3. Salzburg, 1692, S. 139. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/santa_judas03_1692/171>, abgerufen am 21.11.2024.