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Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 3. Salzburg, 1692.

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als er den Heiland JEsum verrahten.
einer Mühl besser versehen/ da sich unterdessen der garsti-
ge Maden-Sack mit Niederländischer Leinwath ver-
hüllt und zudeckt/ da wirst du antreffen/ daß der wahre
GOtt und Heyland im Tabernackl und Ciborio mit ei-
nem zeugenem Röcklein manchesmal muß vorlieb neh-
men/ da hingegen dieser oder jener Schmier-Kübl den
Taffet durch das Koth ziehet.

Die Jüdische Scherganten und das Hebräische
Rauppen-Gesind hat Christo dem HErrn die Augen
verbunden mit einem alten/ wilden und schändlichen Ha-
dern/ den sie vermuthlich von der nechsten besten Abspüh-
lerin zu leich genommen/ O ihr verruchte Lottersknecht/
und unverschamte Bößwicht/ solt ihr dann nichts anderst
haben vor den Erschöpffer aller Ding/ als nur einen
Lumpen und Fezen? Willkomm Madama! Ihr rauschet
zu der Kirch-Thür hinein/ wie der Wind Boreas durch ei-
nen Aich-Wald/ ihr prangt in den Stuhl hinein/ als
wolt ihr denselben gantz und gar zu einem Seyden-Ge-
wölb machen/ ihr breitet Röck und Kleider aus/ wie der
Pfau seinen stoltzen Schweiff/ es schimmert an euch/ um
euch/ vor euch/ hinter euch/ neben euch fast nichts als lau-
ter rechtes und gerechtes Gold/ will nit sagen Leonisch/
noch weniger Lenonisch. etc. Und solt ihr beynebens zu-
lassen/ daß die Kirchen/ und in der Kirchen der Altar/ und
auf dem Altar euer GOtt und Heyland mit gantz schlech-
ten Kleidern versehen seyn? das nit/ das könnt ihr über
euer Hertz nit nehmen/ euer Gemüth ist gar zu adelich/
ich sihe es euch schon im Gesicht an/ so bald ihr werdet
nach Hauß kommen/ so muß ein Kleid/ und zwar nit das
schlechtiste/ in die Kirchen wandern/ viel Glück auf die
Reiß/ GOtt wird es vergelten.

Das hat erfahren Henricus II. Röm. Kayser/ wel-
cher 3. gantzer Tag in einer tödtlichen Kranckheit von de-
nen bösen Feinden mit Höllischen Feuer-Funcken also au-

geworf-
Pars III. Q

als er den Heiland JEſum verrahten.
einer Muͤhl beſſer verſehen/ da ſich unterdeſſen der garſti-
ge Maden-Sack mit Niederlaͤndiſcher Leinwath ver-
huͤllt und zudeckt/ da wirſt du antreffen/ daß der wahre
GOtt und Heyland im Tabernackl und Ciborio mit ei-
nem zeugenem Roͤcklein manchesmal muß vorlieb neh-
men/ da hingegen dieſer oder jener Schmier-Kuͤbl den
Taffet durch das Koth ziehet.

Die Juͤdiſche Scherganten und das Hebraͤiſche
Rauppen-Geſind hat Chriſto dem HErrn die Augen
verbunden mit einem alten/ wilden und ſchaͤndlichen Ha-
dern/ den ſie vermuthlich von der nechſten beſten Abſpuͤh-
lerin zu leich genommen/ O ihr verruchte Lottersknecht/
und unverſchamte Boͤßwicht/ ſolt ihr dann nichts anderſt
haben vor den Erſchoͤpffer aller Ding/ als nur einen
Lumpen und Fezen? Willkomm Madama! Ihr rauſchet
zu der Kirch-Thuͤr hinein/ wie der Wind Boreas durch ei-
nen Aich-Wald/ ihr prangt in den Stuhl hinein/ als
wolt ihr denſelben gantz und gar zu einem Seyden-Ge-
woͤlb machen/ ihr breitet Roͤck und Kleider aus/ wie der
Pfau ſeinen ſtoltzen Schweiff/ es ſchimmert an euch/ um
euch/ vor euch/ hinter euch/ neben euch faſt nichts als lau-
ter rechtes und gerechtes Gold/ will nit ſagen Leoniſch/
noch weniger Lenoniſch. ꝛc. Und ſolt ihr beynebens zu-
laſſen/ daß die Kirchen/ und in der Kirchen der Altar/ und
auf dem Altar euer GOtt und Heyland mit gantz ſchlech-
ten Kleidern verſehen ſeyn? das nit/ das koͤnnt ihr uͤber
euer Hertz nit nehmen/ euer Gemuͤth iſt gar zu adelich/
ich ſihe es euch ſchon im Geſicht an/ ſo bald ihr werdet
nach Hauß kommen/ ſo muß ein Kleid/ und zwar nit das
ſchlechtiſte/ in die Kirchen wandern/ viel Gluͤck auf die
Reiß/ GOtt wird es vergelten.

Das hat erfahren Henricus II. Roͤm. Kayſer/ wel-
cher 3. gantzer Tag in einer toͤdtlichen Kranckheit von de-
nen boͤſen Feinden mit Hoͤlliſchen Feuer-Funcken alſo au-

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Pars III. Q
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[121/0153] als er den Heiland JEſum verrahten. einer Muͤhl beſſer verſehen/ da ſich unterdeſſen der garſti- ge Maden-Sack mit Niederlaͤndiſcher Leinwath ver- huͤllt und zudeckt/ da wirſt du antreffen/ daß der wahre GOtt und Heyland im Tabernackl und Ciborio mit ei- nem zeugenem Roͤcklein manchesmal muß vorlieb neh- men/ da hingegen dieſer oder jener Schmier-Kuͤbl den Taffet durch das Koth ziehet. Die Juͤdiſche Scherganten und das Hebraͤiſche Rauppen-Geſind hat Chriſto dem HErrn die Augen verbunden mit einem alten/ wilden und ſchaͤndlichen Ha- dern/ den ſie vermuthlich von der nechſten beſten Abſpuͤh- lerin zu leich genommen/ O ihr verruchte Lottersknecht/ und unverſchamte Boͤßwicht/ ſolt ihr dann nichts anderſt haben vor den Erſchoͤpffer aller Ding/ als nur einen Lumpen und Fezen? Willkomm Madama! Ihr rauſchet zu der Kirch-Thuͤr hinein/ wie der Wind Boreas durch ei- nen Aich-Wald/ ihr prangt in den Stuhl hinein/ als wolt ihr denſelben gantz und gar zu einem Seyden-Ge- woͤlb machen/ ihr breitet Roͤck und Kleider aus/ wie der Pfau ſeinen ſtoltzen Schweiff/ es ſchimmert an euch/ um euch/ vor euch/ hinter euch/ neben euch faſt nichts als lau- ter rechtes und gerechtes Gold/ will nit ſagen Leoniſch/ noch weniger Lenoniſch. ꝛc. Und ſolt ihr beynebens zu- laſſen/ daß die Kirchen/ und in der Kirchen der Altar/ und auf dem Altar euer GOtt und Heyland mit gantz ſchlech- ten Kleidern verſehen ſeyn? das nit/ das koͤnnt ihr uͤber euer Hertz nit nehmen/ euer Gemuͤth iſt gar zu adelich/ ich ſihe es euch ſchon im Geſicht an/ ſo bald ihr werdet nach Hauß kommen/ ſo muß ein Kleid/ und zwar nit das ſchlechtiſte/ in die Kirchen wandern/ viel Gluͤck auf die Reiß/ GOtt wird es vergelten. Das hat erfahren Henricus II. Roͤm. Kayſer/ wel- cher 3. gantzer Tag in einer toͤdtlichen Kranckheit von de- nen boͤſen Feinden mit Hoͤlliſchen Feuer-Funcken alſo au- geworf- Pars III. Q

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Zitationshilfe: Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 3. Salzburg, 1692, S. 121. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/santa_judas03_1692/153>, abgerufen am 24.11.2024.