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Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 3. Salzburg, 1692.

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und will lieber falliren als psalliren.
zu Ca pharnaum nit wollen/ daß unser lieber HErr in sei-
ne Wohnung komme/ aus Ursachen/ weil er geforchten/
es möchte nit recht geputzt und aufgeraumt seyn/ wie es
pflegt zuweilen in dergleichen Häusern vom Taback zu
schmecken/ was Frechheit thut dann dich sündiges Adams-
Kind veranlassen/ daß du getrauest auf dein Zung/ die mit
lanter Unlauterkeit beschmieret/ mit Buhl- und Fatzpos-
sen verunreiniget/ den jenigen zulegen/ der Himmel und
Erden erschaffen/ der da richten wird die Lebendige und die
Todten.

Erschröcklich/ und zwar ohne Barmhertzigkeit werden
in jener Welt dergleichen Wust und Laster-Zungen ge-
strafft von der gerechten Hand GOttes. Der Heil. Cyril-August.
lib. 10. de
Chordis.

lus schreibt von einem seiner Vettern/ der ein junger
Mensch ware von 18. Jahren/ wie daß solcher die böse und
lästerliche Gewonheit hab an sich gehabt/ daß er mehrma-
len bey Spiel und Tantzen unzüchtige Lieder gesungen/
nach dem Tod aber/ so frühzeitig war/ seye er ihme in sei-
nem Zimmer mit einem unleidentlichen Gestanck/ an feu-
rige Ketten gebunden/ erschienen/ deme zugleich auch
Flammen und Funcken aus Nasen und Ohren häuffig ge-
stiegen/ auch anbey vermeldet/ daß er ewig verdammt sey/
um weilen er im liederlichen Lieder. Singen sich versün-
diget.

Mendoza schreibt/ daß GOtt der Allmächtige einem
frommen und Heil. Mann die Pein der Höllen gezeigt ha-
be/ wie nun dieser Diener GOttes solche Qual und Tor-
men
ten gantz genau erwegte/ da vermerckte er/ daß ein
elender Mensch mit grossen Getöß und Getümmel der
Teufeln in solche ewige Flamm geschlepet wurde/ er sahe/
daß ihm gleich anfangs diese Höllische Larven am Hals/

Händ/

und will lieber falliren als pſalliren.
zu Ca pharnaum nit wollen/ daß unſer lieber HErr in ſei-
ne Wohnung komme/ aus Urſachen/ weil er geforchten/
es moͤchte nit recht geputzt und aufgeraumt ſeyn/ wie es
pflegt zuweilen in dergleichen Haͤuſern vom Taback zu
ſchmecken/ was Frechheit thut dann dich ſuͤndiges Adams-
Kind veranlaſſen/ daß du getraueſt auf dein Zung/ die mit
lanter Unlauterkeit beſchmieret/ mit Buhl- und Fatzpoſ-
ſen verunreiniget/ den jenigen zulegen/ der Himmel und
Erden erſchaffen/ der da richten wird die Lebendige und die
Todten.

Erſchroͤcklich/ und zwar ohne Barmhertzigkeit werden
in jener Welt dergleichen Wuſt und Laſter-Zungen ge-
ſtrafft von der gerechten Hand GOttes. Der Heil. Cyril-Auguſt.
lib. 10. de
Chordis.

lus ſchreibt von einem ſeiner Vettern/ der ein junger
Menſch ware von 18. Jahren/ wie daß ſolcher die boͤſe und
laͤſterliche Gewonheit hab an ſich gehabt/ daß er mehrma-
len bey Spiel und Tantzen unzuͤchtige Lieder geſungen/
nach dem Tod aber/ ſo fruͤhzeitig war/ ſeye er ihme in ſei-
nem Zimmer mit einem unleidentlichen Geſtanck/ an feu-
rige Ketten gebunden/ erſchienen/ deme zugleich auch
Flammen und Funcken aus Naſen und Ohren haͤuffig ge-
ſtiegen/ auch anbey vermeldet/ daß er ewig verdammt ſey/
um weilen er im liederlichen Lieder. Singen ſich verſuͤn-
diget.

Mendoza ſchreibt/ daß GOtt der Allmaͤchtige einem
frommen und Heil. Mann die Pein der Hoͤllen gezeigt ha-
be/ wie nun dieſer Diener GOttes ſolche Qual und Tor-
men
ten gantz genau erwegte/ da vermerckte er/ daß ein
elender Menſch mit groſſen Getoͤß und Getuͤmmel der
Teufeln in ſolche ewige Flam̄ geſchlepet wurde/ er ſahe/
daß ihm gleich anfangs dieſe Hoͤlliſche Larven am Hals/

Haͤnd/
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[111/0143] und will lieber falliren als pſalliren. zu Ca pharnaum nit wollen/ daß unſer lieber HErr in ſei- ne Wohnung komme/ aus Urſachen/ weil er geforchten/ es moͤchte nit recht geputzt und aufgeraumt ſeyn/ wie es pflegt zuweilen in dergleichen Haͤuſern vom Taback zu ſchmecken/ was Frechheit thut dann dich ſuͤndiges Adams- Kind veranlaſſen/ daß du getraueſt auf dein Zung/ die mit lanter Unlauterkeit beſchmieret/ mit Buhl- und Fatzpoſ- ſen verunreiniget/ den jenigen zulegen/ der Himmel und Erden erſchaffen/ der da richten wird die Lebendige und die Todten. Erſchroͤcklich/ und zwar ohne Barmhertzigkeit werden in jener Welt dergleichen Wuſt und Laſter-Zungen ge- ſtrafft von der gerechten Hand GOttes. Der Heil. Cyril- lus ſchreibt von einem ſeiner Vettern/ der ein junger Menſch ware von 18. Jahren/ wie daß ſolcher die boͤſe und laͤſterliche Gewonheit hab an ſich gehabt/ daß er mehrma- len bey Spiel und Tantzen unzuͤchtige Lieder geſungen/ nach dem Tod aber/ ſo fruͤhzeitig war/ ſeye er ihme in ſei- nem Zimmer mit einem unleidentlichen Geſtanck/ an feu- rige Ketten gebunden/ erſchienen/ deme zugleich auch Flammen und Funcken aus Naſen und Ohren haͤuffig ge- ſtiegen/ auch anbey vermeldet/ daß er ewig verdammt ſey/ um weilen er im liederlichen Lieder. Singen ſich verſuͤn- diget. Auguſt. lib. 10. de Chordis. Mendoza ſchreibt/ daß GOtt der Allmaͤchtige einem frommen und Heil. Mann die Pein der Hoͤllen gezeigt ha- be/ wie nun dieſer Diener GOttes ſolche Qual und Tor- menten gantz genau erwegte/ da vermerckte er/ daß ein elender Menſch mit groſſen Getoͤß und Getuͤmmel der Teufeln in ſolche ewige Flam̄ geſchlepet wurde/ er ſahe/ daß ihm gleich anfangs dieſe Hoͤlliſche Larven am Hals/ Haͤnd/

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Zitationshilfe: Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 3. Salzburg, 1692, S. 111. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/santa_judas03_1692/143>, abgerufen am 23.11.2024.