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Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 3. Salzburg, 1692.

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und will lieber falliren als psalliren.
das das Feuer einen Feuertag gehalten/ diese aber einen
frölichen Festtag. Angenehm ware das Gesang des
Davids, welcher bey Tag und Nacht mit dem eyfferigen
psalliren GOtt den HErrn gepriesen/ dahero dieses Lob-2. Reg. 23.
würdigsten Königs meistes Siegen vom Singen her-
geflossen und gesprossen. Angenehm ist auch der Göttli-
chen Majestät alles Gesang der eifferigen Geistlichen/
welche/ nach Art und Weise der Lobschallenden Lerchen/
ihre Stimme und Gemüth erheben/ und durch Gesang
und Klang den Allerhöchsten preisen. Angenehm ist auch
das Gesang des andächtigen Volcks in der Kirchen/ und
in den gewöhnlichen Processionen/ und Creutz-Gängen.
Zumalen solche nachfolgen denen Englischen Heerscha-
ren/ deren fast eintziges Thun ist/ singen und musi-
ci
ren.

Andächtig singen ist ein Englisch Werck. Wie GOt-
tes Sohn in dem Stall zu Bethlehem bey Mitternacht
aus der unversehrten Jungfrauen Maria gebohren/ da
ist ein unzahlbare Mänge der Engel vom hohen Himmel
herunter gestiegen/ und die Bethlehemitische Felder mitLuc. 2.
v. 13.

dem lieblichsten Gesang und Music angefüllt.

Andächtig singen/ ist ein Englisch Werck. Wie der
Heil. Pabst Gregorius die Bildnuß unser Lieben Frauen/
so in der Kirchen S. Mariae Majoris zu Rom verehrt wird/
zu Abwendung des Göttlichen Zorns mit Volck-reicher
Procession in St. Peters-Kirchen getragen/ und mit
dem gesamten häuffigem Volck die Heil. Litaney gesun-
gen/ da ist nechst bey dem Castell Adriani ein Englische
Stimm erschollen/ und folgendes Lied gesungen wor-
den. Regina coeli laetare, Alleluja, quia quem meruisti por-
tare, Alleluja, resurrexit sicut dixit, Alleluja.
Worauf der
Heil. Pabst durch Göttliche Eingebung diese Worte hin-Joan. [Se]-
veran. in
monumen-
tis Sept. Ec-
cles.

zu gesungen/ Ora pro nobis Deum, Alleluja. Dahero
noch auf diese Zeit die Canonici benannter Kirchen/ so

offt
Pars III. M

und will lieber falliren als pſalliren.
das das Feuer einen Feuertag gehalten/ dieſe aber einen
froͤlichen Feſttag. Angenehm ware das Geſang des
Davids, welcher bey Tag und Nacht mit dem eyfferigen
pſalliren GOtt den HErrn geprieſen/ dahero dieſes Lob-2. Reg. 23.
wuͤrdigſten Koͤnigs meiſtes Siegen vom Singen her-
gefloſſen und geſproſſen. Angenehm iſt auch der Goͤttli-
chen Majeſtaͤt alles Geſang der eifferigen Geiſtlichen/
welche/ nach Art und Weiſe der Lobſchallenden Lerchen/
ihre Stimme und Gemuͤth erheben/ und durch Geſang
und Klang den Allerhoͤchſten preiſen. Angenehm iſt auch
das Geſang des andaͤchtigen Volcks in der Kirchen/ und
in den gewoͤhnlichen Proceſſionen/ und Creutz-Gaͤngen.
Zumalen ſolche nachfolgen denen Engliſchen Heerſcha-
ren/ deren faſt eintziges Thun iſt/ ſingen und muſi-
ci
ren.

Andaͤchtig ſingen iſt ein Engliſch Werck. Wie GOt-
tes Sohn in dem Stall zu Bethlehem bey Mitternacht
aus der unverſehrten Jungfrauen Maria gebohren/ da
iſt ein unzahlbare Maͤnge der Engel vom hohen Himmel
herunter geſtiegen/ und die Bethlehemitiſche Felder mitLuc. 2.
v. 13.

dem lieblichſten Geſang und Muſic angefuͤllt.

Andaͤchtig ſingen/ iſt ein Engliſch Werck. Wie der
Heil. Pabſt Gregorius die Bildnuß unſer Lieben Frauen/
ſo in der Kirchen S. Mariæ Majoris zu Rom verehrt wird/
zu Abwendung des Goͤttlichen Zorns mit Volck-reicher
Proceſſion in St. Peters-Kirchen getragen/ und mit
dem geſamten haͤuffigem Volck die Heil. Litaney geſun-
gen/ da iſt nechſt bey dem Caſtell Adriani ein Engliſche
Stimm erſchollen/ und folgendes Lied geſungen wor-
den. Regina cœli lætare, Alleluja, quia quem meruiſti por-
tare, Alleluja, reſurrexit ſicut dixit, Alleluja.
Worauf der
Heil. Pabſt durch Goͤttliche Eingebung dieſe Worte hin-Joan. [Se]-
veran. in
monumen-
tis Sept. Ec-
cles.

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noch auf dieſe Zeit die Canonici benannter Kirchen/ ſo

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Pars III. M
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[89/0121] und will lieber falliren als pſalliren. das das Feuer einen Feuertag gehalten/ dieſe aber einen froͤlichen Feſttag. Angenehm ware das Geſang des Davids, welcher bey Tag und Nacht mit dem eyfferigen pſalliren GOtt den HErrn geprieſen/ dahero dieſes Lob- wuͤrdigſten Koͤnigs meiſtes Siegen vom Singen her- gefloſſen und geſproſſen. Angenehm iſt auch der Goͤttli- chen Majeſtaͤt alles Geſang der eifferigen Geiſtlichen/ welche/ nach Art und Weiſe der Lobſchallenden Lerchen/ ihre Stimme und Gemuͤth erheben/ und durch Geſang und Klang den Allerhoͤchſten preiſen. Angenehm iſt auch das Geſang des andaͤchtigen Volcks in der Kirchen/ und in den gewoͤhnlichen Proceſſionen/ und Creutz-Gaͤngen. Zumalen ſolche nachfolgen denen Engliſchen Heerſcha- ren/ deren faſt eintziges Thun iſt/ ſingen und muſi- ciren. 2. Reg. 23. Andaͤchtig ſingen iſt ein Engliſch Werck. Wie GOt- tes Sohn in dem Stall zu Bethlehem bey Mitternacht aus der unverſehrten Jungfrauen Maria gebohren/ da iſt ein unzahlbare Maͤnge der Engel vom hohen Himmel herunter geſtiegen/ und die Bethlehemitiſche Felder mit dem lieblichſten Geſang und Muſic angefuͤllt. Luc. 2. v. 13. Andaͤchtig ſingen/ iſt ein Engliſch Werck. Wie der Heil. Pabſt Gregorius die Bildnuß unſer Lieben Frauen/ ſo in der Kirchen S. Mariæ Majoris zu Rom verehrt wird/ zu Abwendung des Goͤttlichen Zorns mit Volck-reicher Proceſſion in St. Peters-Kirchen getragen/ und mit dem geſamten haͤuffigem Volck die Heil. Litaney geſun- gen/ da iſt nechſt bey dem Caſtell Adriani ein Engliſche Stimm erſchollen/ und folgendes Lied geſungen wor- den. Regina cœli lætare, Alleluja, quia quem meruiſti por- tare, Alleluja, reſurrexit ſicut dixit, Alleluja. Worauf der Heil. Pabſt durch Goͤttliche Eingebung dieſe Worte hin- zu geſungen/ Ora pro nobis Deum, Alleluja. Dahero noch auf dieſe Zeit die Canonici benannter Kirchen/ ſo offt Joan. Se- veran. in monumen- tis Sept. Ec- cles. Pars III. M

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Zitationshilfe: Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 3. Salzburg, 1692, S. 89. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/santa_judas03_1692/121>, abgerufen am 29.11.2024.