Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 2 Salzburg, 1689.achtet gar wenig den Tempel. Drittel von dir soll an der Pestilentz sterben.Ezech. 5.Und das andere Drittel soll rings herumb dasEzech. 5. Schwerdt fählen/ aber das übrige Drittel von dir will ich in alle Wind zersträhen/ vnd das Schwerdt hinder ihnen außziehen. Judae dem Ertz-Schelmen gibt der gebenedeyte Heyland JEsus sein Willfäh- rigkeit zu leyden sattsamb zu verstehen. NAchdeme der sanfftmüthigste HErr dem verruckten thue G g g g 2
achtet gar wenig den Tempel. Drittel von dir ſoll an der Peſtilentz ſterben.Ezech. 5.Und das andere Drittel ſoll rings herumb dasEzech. 5. Schwerdt faͤhlen/ aber das uͤbrige Drittel von dir will ich in alle Wind zerſtraͤhen/ vnd das Schwerdt hinder ihnen außziehen. Judæ dem Ertz-Schelmen gibt der gebenedeyte Heyland JEſus ſein Willfaͤh- rigkeit zu leyden ſattſamb zu verſtehen. NAchdeme der ſanfftmuͤthigſte HErꝛ dem verruckten thue G g g g 2
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achtet gar wenig den Tempel.
Drittel von dir ſoll an der Peſtilentz ſterben.
Und das andere Drittel ſoll rings herumb das
Schwerdt faͤhlen/ aber das uͤbrige Drittel von
dir will ich in alle Wind zerſtraͤhen/ vnd das
Schwerdt hinder ihnen außziehen.
Judæ dem Ertz-Schelmen gibt der
gebenedeyte Heyland JEſus ſein Willfaͤh-
rigkeit zu leyden ſattſamb zu verſtehen.
NAchdeme der ſanfftmuͤthigſte HErꝛ dem verruckten
Boͤßwicht den eingedunckten Biſſen dargereicht/ auch
der vnverſchambte Geſell ſolchen auß den Goͤttlichen
Haͤnden empfangen/ vnd folgſamb hinunder geſchlickt/ ſo hat
ihm diſen ſo koͤſtlichen Brocken der Teuffel ſehr uͤbel geſegnet/
maſſen ſolcher gleich darauff in ihn gefahren/ worauff der HErꝛ
mit folgenden wenig Worten den Iſcarioth angeredt: Was
du thuſt/ ſo thue bald. Die liebe anweſende Apoſtel
glaubten gleichwol/ als habe der HErꝛ dem Judæ ein gewiſſes
Geſchaͤfft zu verrichten aufferlegt/ als ſoll er etwann/ weil vn-
der ſeinen Haͤnden die Caſſa, nothwendige Lebens-Mittl ein-
kauffen/ oder aber ein gewiſſes Gelt vnder die Armen außthei-
len; es hat aber der Heyland dardurch wollen dem Iſcarioth
zu verſtehen geben/ daß er in ſein Schelmen-Hertz wol ein-
ſehe/ ſein aͤrgerliches Vorhaben wol wiſſe/ vnd kont er gar leicht
machen/ daß ſolches nit in das Werck geſetzt wurde/ allein ſoll
er ſehen/ wie vrbietig er ſeye zu leyden/ vnd zu ſterben fuͤr die
Menſchen: ja/ weil er Iſcarioth doch gaͤntzlich beſchloſſen/ ſol-
che Meineydigkeit zu begehen/ vnd ſeinen HErꝛn den Feinden
zu uͤberliffern/ alſo hat ihm der HErꝛ geſagt/ was du thuſt/ ſo
thue
Joan. 13.
G g g g 2
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