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Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 1. Salzburg, 1686.

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Judae schmählerische Ehrabschneiderey.
In Actis S.
Udalrici.
Portion gebrattenes empfangen. Greifft also in den
Sack/ vnd will es zu grösserem Beweißthum vnd Auger-
schein dem Hertzog zaigen; ziecht aber durch Göttliches
Wunder auß dem Sack nit ein Stuck Fleisch/ sondern ein
Fisch. Worüber er schamroth worden/ dem H. Mann
es mit gebogenen Knyen abgebetten/ vnd ein sondere Reu
erzaigt/ daß er denen heiligen Leuthen die Ehr also abge-
schnitten.

O Maul! O Maul! wie werdest du doch einmahl
büssen deine Sünd! Deß Loths seinem Weib ist das zu-
ruck schauen schädlich gewest; aber dir ist das zuruck sehen
nutzlich. Schau/ vnd beschau deinen Nahmen Maul
zuruck/ so wirst du in der Warheit finden/ daß es Luam
haist/ welches der Lateiner gar wol verstehet. Büssen
wirst du es/ wann du mit dem reichen Prasser in der
Höllen die feurige Zungen herauß strecken werdest. Büs-
sen werdest du es/ wann du mit Schwebel/ vnnd Bech
wirst außgewaschen werden. Es ist solche Zung nit allein
ein Verlezung/ deß guten Nahmens: es ist solche Zung
nicht allein ein Verkürzung/ der Ehr: es ist solche Zung
nicht allein ein Besizung/ oder Besazung deß Sathans:
es ist solche Zung nicht allein ein Verschwärzung der Re-
putation,
sondern es ist forderist ein solche Zung ein Stür-
zung in die Verdambnuß. JEsu Christi deines Heylands
Beklaydung ware auff dem Berg Thabor wie der Schnee/
sicut nix, dazumahlen hat er sein Himmlische Glory ge-
zaigt/ als er wie ein Schnee beklaydet ware. Also hast du
kein Hoffnung zur Himmlischen Glory/ du seyest dann
wie der Schnee/ diser hat die gute Eigenschafft vnd Na-
tur/ daß er auch alles garstiges zudecket/ vnd weiß beklay-
det/ auch (mit Ehren zu melden) einen Misthauffen ver-

hüllet

Judæ ſchmaͤhleriſche Ehrabſchneiderey.
In Actis S.
Udalrici.
Portion gebrattenes empfangen. Greifft alſo in den
Sack/ vnd will es zu groͤſſerem Beweißthum vnd Auger-
ſchein dem Hertzog zaigen; ziecht aber durch Goͤttliches
Wunder auß dem Sack nit ein Stuck Fleiſch/ ſondern ein
Fiſch. Woruͤber er ſchamroth worden/ dem H. Mann
es mit gebogenen Knyen abgebetten/ vnd ein ſondere Reu
erzaigt/ daß er denen heiligen Leuthen die Ehr alſo abge-
ſchnitten.

O Maul! O Maul! wie werdeſt du doch einmahl
buͤſſen deine Suͤnd! Deß Loths ſeinem Weib iſt das zu-
ruck ſchauen ſchaͤdlich geweſt; aber dir iſt das zuruck ſehen
nutzlich. Schau/ vnd beſchau deinen Nahmen Maul
zuruck/ ſo wirſt du in der Warheit finden/ daß es Luam
haiſt/ welches der Lateiner gar wol verſtehet. Buͤſſen
wirſt du es/ wann du mit dem reichen Praſſer in der
Hoͤllen die feurige Zungen herauß ſtrecken werdeſt. Buͤſ-
ſen werdeſt du es/ wann du mit Schwebel/ vnnd Bech
wirſt außgewaſchen werden. Es iſt ſolche Zung nit allein
ein Verlezung/ deß guten Nahmens: es iſt ſolche Zung
nicht allein ein Verkuͤrzung/ der Ehr: es iſt ſolche Zung
nicht allein ein Beſizung/ oder Beſazung deß Sathans:
es iſt ſolche Zung nicht allein ein Verſchwaͤrzung der Re-
putation,
ſondern es iſt forderiſt ein ſolche Zung ein Stuͤr-
zung in die Verdambnuß. JEſu Chriſti deines Heylands
Beklaydung ware auff dem Berg Thabor wie der Schnee/
ſicut nix, dazumahlen hat er ſein Himmliſche Glory ge-
zaigt/ als er wie ein Schnee beklaydet ware. Alſo haſt du
kein Hoffnung zur Himmliſchen Glory/ du ſeyeſt dann
wie der Schnee/ diſer hat die gute Eigenſchafft vnd Na-
tur/ daß er auch alles garſtiges zudecket/ vnd weiß beklay-
det/ auch (mit Ehren zu melden) einen Miſthauffen ver-

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[684/0720] Judæ ſchmaͤhleriſche Ehrabſchneiderey. Portion gebrattenes empfangen. Greifft alſo in den Sack/ vnd will es zu groͤſſerem Beweißthum vnd Auger- ſchein dem Hertzog zaigen; ziecht aber durch Goͤttliches Wunder auß dem Sack nit ein Stuck Fleiſch/ ſondern ein Fiſch. Woruͤber er ſchamroth worden/ dem H. Mann es mit gebogenen Knyen abgebetten/ vnd ein ſondere Reu erzaigt/ daß er denen heiligen Leuthen die Ehr alſo abge- ſchnitten. In Actis S. Udalrici. O Maul! O Maul! wie werdeſt du doch einmahl buͤſſen deine Suͤnd! Deß Loths ſeinem Weib iſt das zu- ruck ſchauen ſchaͤdlich geweſt; aber dir iſt das zuruck ſehen nutzlich. Schau/ vnd beſchau deinen Nahmen Maul zuruck/ ſo wirſt du in der Warheit finden/ daß es Luam haiſt/ welches der Lateiner gar wol verſtehet. Buͤſſen wirſt du es/ wann du mit dem reichen Praſſer in der Hoͤllen die feurige Zungen herauß ſtrecken werdeſt. Buͤſ- ſen werdeſt du es/ wann du mit Schwebel/ vnnd Bech wirſt außgewaſchen werden. Es iſt ſolche Zung nit allein ein Verlezung/ deß guten Nahmens: es iſt ſolche Zung nicht allein ein Verkuͤrzung/ der Ehr: es iſt ſolche Zung nicht allein ein Beſizung/ oder Beſazung deß Sathans: es iſt ſolche Zung nicht allein ein Verſchwaͤrzung der Re- putation, ſondern es iſt forderiſt ein ſolche Zung ein Stuͤr- zung in die Verdambnuß. JEſu Chriſti deines Heylands Beklaydung ware auff dem Berg Thabor wie der Schnee/ ſicut nix, dazumahlen hat er ſein Himmliſche Glory ge- zaigt/ als er wie ein Schnee beklaydet ware. Alſo haſt du kein Hoffnung zur Himmliſchen Glory/ du ſeyeſt dann wie der Schnee/ diſer hat die gute Eigenſchafft vnd Na- tur/ daß er auch alles garſtiges zudecket/ vnd weiß beklay- det/ auch (mit Ehren zu melden) einen Miſthauffen ver- huͤllet

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Zitationshilfe: Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 1. Salzburg, 1686, S. 684. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/santa_judas01_1686/720>, abgerufen am 26.11.2024.