Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 1. Salzburg, 1686.Judae schmählerische Ehrabschneiderey. wie durch Göttliche Beyhilff sich vnsichtbar gemachthaben die H. Ita/ der H. Mart. Lucianus, der H. Abbt Columbanus, der H. Franciscus de Paula, der H. Gre- gorius Taumathurgus, der H. Vincentius Ferrerius, &c. vnd vil andere mehr/ so wolte ich einen Schreibzeug zu leyhen nemmen von jenen weiß beklaydten Mann/ wel- E[z]ech. c. 9.chen der Prophet hat wahrgenommen. Vnnd mich also zu diser/ vnnd jener Mahlzeit begeben/ allda alles/ was wider die Ehr deß Nechsten außgossen wird/ gar embsig auffzaichnen. Ich wurde in der Warheit finden/ daß der- mahlige Mahlzeiten/ Schmalzeiten/ vnd jetzige Convivia, Convitia solten genennet werden. Vnder anderen Plagen/ welche der gerechte GOtt Ge-
Judæ ſchmaͤhleriſche Ehrabſchneiderey. wie durch Goͤttliche Beyhilff ſich vnſichtbar gemachthaben die H. Ita/ der H. Mart. Lucianus, der H. Abbt Columbanus, der H. Franciſcus de Paula, der H. Gre- gorius Taumathurgus, der H. Vincentius Ferrerius, &c. vnd vil andere mehr/ ſo wolte ich einen Schreibzeug zu leyhen nemmen von jenen weiß beklaydten Mann/ wel- E[z]ech. c. 9.chen der Prophet hat wahrgenommen. Vnnd mich alſo zu diſer/ vnnd jener Mahlzeit begeben/ allda alles/ was wider die Ehr deß Nechſten außgoſſen wird/ gar embſig auffzaichnen. Ich wurde in der Warheit finden/ daß der- mahlige Mahlzeiten/ Schmalzeiten/ vnd jetzige Convivia, Convitia ſolten genennet werden. Vnder anderen Plagen/ welche der gerechte GOtt Ge-
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Judæ ſchmaͤhleriſche Ehrabſchneiderey.
wie durch Goͤttliche Beyhilff ſich vnſichtbar gemacht
haben die H. Ita/ der H. Mart. Lucianus, der H. Abbt
Columbanus, der H. Franciſcus de Paula, der H. Gre-
gorius Taumathurgus, der H. Vincentius Ferrerius,
&c. vnd vil andere mehr/ ſo wolte ich einen Schreibzeug
zu leyhen nemmen von jenen weiß beklaydten Mann/ wel-
chen der Prophet hat wahrgenommen. Vnnd mich alſo
zu diſer/ vnnd jener Mahlzeit begeben/ allda alles/ was
wider die Ehr deß Nechſten außgoſſen wird/ gar embſig
auffzaichnen. Ich wurde in der Warheit finden/ daß der-
mahlige Mahlzeiten/ Schmalzeiten/ vnd jetzige Convivia,
Convitia ſolten genennet werden.
Ezech. c. 9.
Vnder anderen Plagen/ welche der gerechte GOtt
uͤber den Pharao ergehen laſſen/ war nicht die mindeſte/
die groſſe Menge der Froͤſch/ welche nicht allein auff der
Gaſſen/ ſondern in der Stuben/ in der Kammer/ bey der
Tafel die groͤſte Vngelegenheiten verurſacheten. Kaum
daß man ein Schuͤſſel hat auffgedecket/ paͤtſch/ da war
ſchon ein ſolcher Gruͤnhoſeter hinein geſprungen/ Pfuy!
der Schinder freß ſolche Brocken. Auff allen Taͤlle-
ren hupffeten diſe großmaulige Quaketzer herumb; das
Frauenzimmer iſt dazumahlen wol nicht nackend vmb
den Halß gangen/ dann diſe kalte Lackentreſcher auff al-
len Achſeln ohne Spilleuth herumb getantzet. Vnder
wehrender Mahlzeit war nichts zu hoͤren/ als das ver-
drießliche Qua- Qua. Qua. O liebſter GOtt! wo/ wie/
wann iſt dermahlen ein Mahlzeit/ allwo nicht allein Freß-
goſchen/ die giengen noch hin/ ſondern auch Froͤſchgo-
ſchen gefunden werden/ welche immerzu uͤber andere Leuth
quaketzen/ vnnd ihnen die Ehr abſchneiden. Bey der
Mahlzeit deß Koͤnigs Herodis war nicht genug/ daß man
Geſottenes/ Gebrattenes/ Gebachenes/ Geroͤſtes/ Ge-
baitztes/ Geſpicktes/ Gekuͤchletes/ Geſultztes/ Geſaltztes/
Ge-
Exod. 8.
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