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Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 1. Salzburg, 1686.

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Judas ein Ursach der Apostolischen Meers-Gefahr/
same Wort gnugsamb bestättigen. Wann ich sag/
mein Böthlein soll mich trösten/ vnd wann ich
bey mir selbst rede auff meinem Lager/ daß es
mich soll erleuchten/ so schröckest du mich mit
Traumen/ vnd machest mir ein Grausen mit

Cap. 7.Gesichtern. Item, so war auch der Job dörrsichtig/
welches die Medici Febrim Hecticam nennen. Dise
Kranckheit hat ihn also verzehret/ daß er zu letzt nichts/
als Haut vnd Bain übrig hatte/ welches auß dem abzu-
nemmen. Mein Haut hangt vmb mein Gebain/
weilen das Fleisch verzehret ist/ vnd die Lefftzen
vmb meine Zähn seynd alleinig übergebliben.

Cap. 19.Vatablus, vnd Cyprianus mit vilen Beweißthumen sa-
gen auch/ daß auch der Job durch Beywürckung deß bösen
Feinds habe jene schändliche Kranckheit gehabt/ die man
Pineda in
cap. 2. Job.
nennt Mal Franzese. Es war mit einem Wort diser Job
der elendeste Mensch auff dem gantzen Erdboden/ vnd hat
er alles dises Ubel niemand andern zugeschriben/ als allei-
nig seinen Sünden. Ja es schreibt der heilige Policromius,
der heilig Apollinaris, welche della Nuza citiert, daß
Job seye mitten im Aschen gesessen/ welches bey alten Zei-
Serm. 222.
de temp.
ten ein Zaichen war der Poenitenz, vnd Bueß. Mein
H. Vatter Augustinus ist der Mainung/ daß warhafftig
dises Elend über den Job seye kommen wegen etlicher seiner
läßlichen Sünden. Dann ob er schon den Preiß-Namen/
vnd besten Rueff von GOtt selbsten hatte/ daß er ein ge-
rechter vnd frommer Mann seye gewest/ so ist er doch nit
ohne etlichen kleinen Sünden gefunden worden/ wessent-
halben er dise überhäuffige Trangsahlen außstehen muste.

Edlmann/ Bettlmann frag nicht mehr warumb?
Handels-Mann/ Wanders-Mann frag nicht mehr war-

umb?

Judas ein Urſach der Apoſtoliſchen Meers-Gefahr/
ſame Wort gnugſamb beſtaͤttigen. Wann ich ſag/
mein Boͤthlein ſoll mich troͤſten/ vnd wann ich
bey mir ſelbſt rede auff meinem Lager/ daß es
mich ſoll erleuchten/ ſo ſchroͤckeſt du mich mit
Traumen/ vnd macheſt mir ein Grauſen mit

Cap. 7.Geſichtern. Item, ſo war auch der Job doͤrꝛſichtig/
welches die Medici Febrim Hecticam nennen. Diſe
Kranckheit hat ihn alſo verzehret/ daß er zu letzt nichts/
als Haut vnd Bain uͤbrig hatte/ welches auß dem abzu-
nemmen. Mein Haut hangt vmb mein Gebain/
weilen das Fleiſch verzehret iſt/ vnd die Lefftzen
vmb meine Zaͤhn ſeynd alleinig uͤbergebliben.

Cap. 19.Vatablus, vnd Cyprianus mit vilen Beweißthumen ſa-
gen auch/ daß auch der Job durch Beywuͤrckung deß boͤſen
Feinds habe jene ſchaͤndliche Kranckheit gehabt/ die man
Pineda in
cap. 2. Job.
nennt Mal Franzeſe. Es war mit einem Wort diſer Job
der elendeſte Menſch auff dem gantzen Erdboden/ vnd hat
er alles diſes Ubel niemand andern zugeſchriben/ als allei-
nig ſeinen Suͤnden. Ja es ſchreibt der heilige Policromius,
der heilig Apollinaris, welche della Nuza citiert, daß
Job ſeye mitten im Aſchen geſeſſen/ welches bey alten Zei-
Serm. 222.
de temp.
ten ein Zaichen war der Pœnitenz, vnd Bueß. Mein
H. Vatter Auguſtinus iſt der Mainung/ daß warhafftig
diſes Elend uͤber den Job ſeye kommen wegen etlicher ſeiner
laͤßlichen Suͤnden. Dann ob er ſchon den Preiß-Namen/
vnd beſten Rueff von GOtt ſelbſten hatte/ daß er ein ge-
rechter vnd frommer Mann ſeye geweſt/ ſo iſt er doch nit
ohne etlichen kleinen Suͤnden gefunden worden/ weſſent-
halben er diſe uͤberhaͤuffige Trangſahlen außſtehen muſte.

Edlmann/ Bettlmann frag nicht mehr warumb?
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[624/0660] Judas ein Urſach der Apoſtoliſchen Meers-Gefahr/ ſame Wort gnugſamb beſtaͤttigen. Wann ich ſag/ mein Boͤthlein ſoll mich troͤſten/ vnd wann ich bey mir ſelbſt rede auff meinem Lager/ daß es mich ſoll erleuchten/ ſo ſchroͤckeſt du mich mit Traumen/ vnd macheſt mir ein Grauſen mit Geſichtern. Item, ſo war auch der Job doͤrꝛſichtig/ welches die Medici Febrim Hecticam nennen. Diſe Kranckheit hat ihn alſo verzehret/ daß er zu letzt nichts/ als Haut vnd Bain uͤbrig hatte/ welches auß dem abzu- nemmen. Mein Haut hangt vmb mein Gebain/ weilen das Fleiſch verzehret iſt/ vnd die Lefftzen vmb meine Zaͤhn ſeynd alleinig uͤbergebliben. Vatablus, vnd Cyprianus mit vilen Beweißthumen ſa- gen auch/ daß auch der Job durch Beywuͤrckung deß boͤſen Feinds habe jene ſchaͤndliche Kranckheit gehabt/ die man nennt Mal Franzeſe. Es war mit einem Wort diſer Job der elendeſte Menſch auff dem gantzen Erdboden/ vnd hat er alles diſes Ubel niemand andern zugeſchriben/ als allei- nig ſeinen Suͤnden. Ja es ſchreibt der heilige Policromius, der heilig Apollinaris, welche della Nuza citiert, daß Job ſeye mitten im Aſchen geſeſſen/ welches bey alten Zei- ten ein Zaichen war der Pœnitenz, vnd Bueß. Mein H. Vatter Auguſtinus iſt der Mainung/ daß warhafftig diſes Elend uͤber den Job ſeye kommen wegen etlicher ſeiner laͤßlichen Suͤnden. Dann ob er ſchon den Preiß-Namen/ vnd beſten Rueff von GOtt ſelbſten hatte/ daß er ein ge- rechter vnd frommer Mann ſeye geweſt/ ſo iſt er doch nit ohne etlichen kleinen Suͤnden gefunden worden/ weſſent- halben er diſe uͤberhaͤuffige Trangſahlen außſtehen muſte. Cap. 7. Cap. 19. Pineda in cap. 2. Job. Serm. 222. de temp. Edlmann/ Bettlmann frag nicht mehr warumb? Handels-Mann/ Wanders-Mann frag nicht mehr war- umb?

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Zitationshilfe: Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 1. Salzburg, 1686, S. 624. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/santa_judas01_1686/660>, abgerufen am 23.11.2024.