In Vit. 9. Febr. Ioan. Colg.ctano den Acker seines Closters mit aignen Händen vmb- gehauet/ vnd das Korn außgesäet/ hat sich die Erd gegen disem eyffrigen vnd frommen Mann also gütig/ vnd mild- hertzig erwisen/ daß erstgenanntes Korn innerhalb drey Ta- gen auffgewachsen/ vnd gezeitiget.
Der heilige Gregorius mit dem Zunamen Thauma- Euseb. Cae- sar. l. 7. c. 26.turgus, hat einem hohen Berg ernstlich befolchen/ weilen er dem Kirchen-Gebäu sehr verhinderlich war/ daß er sich anderwerts soll hinheben/ disem Willen hat der Berg schleunigist gehorsamet/ vnnd alsobald dasselbe Orth ver- lassen. Die Erde von dem Grab deß heiligen Gregorij, deß heiligen Genesij, deß heiligen Guigneri, deß heiltgen Raymundi, deß heiligen Martyr Petri, deß heiligen Ri- goberti, deß heiligen Haberillae, der heiligen Rosae, vnnd anderer mehrer thut zu grösserer Ehr diser frommen vnd heiligen Leuthen vil Kranckheiten wenden. In allem ist dises Element der Erden denen frommen Menschen wol- gewogen/ entgegen tragt es ein Haupt-Feindschafft gegen den Sündern. Man hat es dazumahl sattsamb erfahren/ Num. 16.wie der Dathan vnd Abiron ein sehr schädliche Auffruhr vnder dem Volck Israel erwecket/ hat die Erd solche la- sterhaffte Gesellen nit mehr wollen ertragen/ sondern gantz grimmig ihren Schlund auffgesperret/ vnd solche Teuf- fels-Brocken lebendig verschlicket.
In der Statt Luca in der Augustiner-Kirchen zaigt man ein grosses Loch/ allwo ein Gottloser Spiller von der Erden ist lebendig verschlunden worden. Raiß mit mir durch Tyroll/ da werden wir kommen nacher See- feldt/ da will ich dir mit Fingern weisen das Orth/ wo im Jahr 1384. die Erde einen Edlmann biß auff die Knye geschlucket/ weilen solcher freventlich sich vnder- standen hat/ eine grosse Hostien/ wie der Priester/ zu
Oester-
Judas ein Urſach der Apoſtoliſchen Meers-Gefahr/
In Vit. 9. Febr. Ioan. Colg.ctano den Acker ſeines Cloſters mit aignen Haͤnden vmb- gehauet/ vnd das Korn außgeſaͤet/ hat ſich die Erd gegen diſem eyffrigen vnd frommen Mann alſo guͤtig/ vnd mild- hertzig erwiſen/ daß erſtgenanntes Korn innerhalb drey Ta- gen auffgewachſen/ vnd gezeitiget.
Der heilige Gregorius mit dem Zunamen Thauma- Euſeb. Cæ- ſar. l. 7. c. 26.turgus, hat einem hohen Berg ernſtlich befolchen/ weilen er dem Kirchen-Gebaͤu ſehr verhinderlich war/ daß er ſich anderwerts ſoll hinheben/ diſem Willen hat der Berg ſchleunigiſt gehorſamet/ vnnd alſobald daſſelbe Orth ver- laſſen. Die Erde von dem Grab deß heiligen Gregorij, deß heiligen Geneſij, deß heiligen Guigneri, deß heiltgen Raymundi, deß heiligen Martyr Petri, deß heiligen Ri- goberti, deß heiligen Haberillæ, der heiligen Roſæ, vnnd anderer mehrer thut zu groͤſſerer Ehr diſer frommen vnd heiligen Leuthen vil Kranckheiten wenden. In allem iſt diſes Element der Erden denen frommen Menſchen wol- gewogen/ entgegen tragt es ein Haupt-Feindſchafft gegen den Suͤndern. Man hat es dazumahl ſattſamb erfahren/ Num. 16.wie der Dathan vnd Abiron ein ſehr ſchaͤdliche Auffruhr vnder dem Volck Iſrael erwecket/ hat die Erd ſolche la- ſterhaffte Geſellen nit mehr wollen ertragen/ ſondern gantz grimmig ihren Schlund auffgeſperret/ vnd ſolche Teuf- fels-Brocken lebendig verſchlicket.
In der Statt Luca in der Auguſtiner-Kirchen zaigt man ein groſſes Loch/ allwo ein Gottloſer Spiller von der Erden iſt lebendig verſchlunden worden. Raiß mit mir durch Tyroll/ da werden wir kommen nacher See- feldt/ da will ich dir mit Fingern weiſen das Orth/ wo im Jahr 1384. die Erde einen Edlmann biß auff die Knye geſchlucket/ weilen ſolcher freventlich ſich vnder- ſtanden hat/ eine groſſe Hoſtien/ wie der Prieſter/ zu
Oeſter-
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[614/0650]
Judas ein Urſach der Apoſtoliſchen Meers-Gefahr/
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diſem eyffrigen vnd frommen Mann alſo guͤtig/ vnd mild-
hertzig erwiſen/ daß erſtgenanntes Korn innerhalb drey Ta-
gen auffgewachſen/ vnd gezeitiget.
In Vit. 9.
Febr. Ioan.
Colg.
Der heilige Gregorius mit dem Zunamen Thauma-
turgus, hat einem hohen Berg ernſtlich befolchen/ weilen
er dem Kirchen-Gebaͤu ſehr verhinderlich war/ daß er ſich
anderwerts ſoll hinheben/ diſem Willen hat der Berg
ſchleunigiſt gehorſamet/ vnnd alſobald daſſelbe Orth ver-
laſſen. Die Erde von dem Grab deß heiligen Gregorij,
deß heiligen Geneſij, deß heiligen Guigneri, deß heiltgen
Raymundi, deß heiligen Martyr Petri, deß heiligen Ri-
goberti, deß heiligen Haberillæ, der heiligen Roſæ, vnnd
anderer mehrer thut zu groͤſſerer Ehr diſer frommen vnd
heiligen Leuthen vil Kranckheiten wenden. In allem iſt
diſes Element der Erden denen frommen Menſchen wol-
gewogen/ entgegen tragt es ein Haupt-Feindſchafft gegen
den Suͤndern. Man hat es dazumahl ſattſamb erfahren/
wie der Dathan vnd Abiron ein ſehr ſchaͤdliche Auffruhr
vnder dem Volck Iſrael erwecket/ hat die Erd ſolche la-
ſterhaffte Geſellen nit mehr wollen ertragen/ ſondern gantz
grimmig ihren Schlund auffgeſperret/ vnd ſolche Teuf-
fels-Brocken lebendig verſchlicket.
Euſeb. Cæ-
ſar. l. 7. c.
26.
Num. 16.
In der Statt Luca in der Auguſtiner-Kirchen zaigt
man ein groſſes Loch/ allwo ein Gottloſer Spiller von
der Erden iſt lebendig verſchlunden worden. Raiß mit
mir durch Tyroll/ da werden wir kommen nacher See-
feldt/ da will ich dir mit Fingern weiſen das Orth/ wo
im Jahr 1384. die Erde einen Edlmann biß auff die
Knye geſchlucket/ weilen ſolcher freventlich ſich vnder-
ſtanden hat/ eine groſſe Hoſtien/ wie der Prieſter/ zu
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Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 1. Salzburg, 1686, S. 614. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/santa_judas01_1686/650>, abgerufen am 29.06.2024.
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