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Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 1. Salzburg, 1686.

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Judas ein Ursach der Apostolischen Meers-Gefahr/

Nit ohne Gehaimnuß/ vnd sonderer Bedeutung ist der
gantze Berg Sinai voller Rauch vnd Feur erschinen/ wie
der allmächtige GOtt dem Moysi darauff die 10. Gebott
eingehändiget/ villeicht dardurch zu zaigen/ wer dise Ge-
bott übertrette/ dem solle dises feurige Element zu einer
Straff seyn.

Es last sich allhier ein andere Dama sehen/ welche
mit sehr stattlichen Klaydern pranget. Dise ist angelegt
mit einem Himmelblauen Rock/ last ihre goldfarbe Haar-
locken gantz frey fliegen: ihr Manto ist so vilfärbig ge-
straifft/ wie ein Regen Bogen: sie hat ein paar auffge-
blasene Wangen/ als hätte sie das Zahnwehe. Andere
stoltze Helenae tragen zum besseren Schein ihrer glatten/
weissen Haut schwartze Fleckel/ welche in Hirsch- vnd Haa-
sen- vnd Füchs Gestalt geschnitten; aber dise prangt mit
lauter Vögerl in dem Angesicht; vnd so mich recht dun-
cket/ so sche ich/ daß ihr ein solcher taffeter Gimpel auff der
Nasen sitzet. Kennst du aber dises Frauenzimmer? sie ist
ein absonderliche Freundin/ vnd Gutthäterin der from-
men Leuth/ aber ein Ertz Verfolgerin der Sünder. Dise
ist das Element deß Luffts.

Ferrar. in
Catal. S.
10. Julij.

Der Lufft ist dem H. Perusischen Abbten Petro gar
wol genaigt gewest/ dann als auff ein Zeit ein grosse Mar-
melstainene Saul in die Hohe zu dem Kirchen-Gebäu ge-
zogen worden/ der Strick aber/ wegen Schwäre deß Lasts
gebrochen. So ist auff dem Befelch deß heiligen Manns
die grosse Saul in dem Lufft hangen bliben. Der Lufft
hat sie zu Vermeydung grossen Schadens nit fallen lassen.

Idem de B.
Joach.

Zu Aretij am Fest vnser lieben Frauen Himmelfahrt/
hat der seelige Servit Joachimus zu dem Altar gedienet.
Under wehrender H. Meß ist der fromme Diener Gottes
durch einen gähen Zustand auff die Erd krancker vider ge-
suncken/ die Kertzen aber/ welche der heilige Mann in der

Hand
Judas ein Urſach der Apoſtoliſchen Meers-Gefahr/

Nit ohne Gehaimnuß/ vnd ſonderer Bedeutung iſt der
gantze Berg Sinai voller Rauch vnd Feur erſchinen/ wie
der allmaͤchtige GOtt dem Moyſi darauff die 10. Gebott
eingehaͤndiget/ villeicht dardurch zu zaigen/ wer diſe Ge-
bott uͤbertrette/ dem ſolle diſes feurige Element zu einer
Straff ſeyn.

Es laſt ſich allhier ein andere Dama ſehen/ welche
mit ſehr ſtattlichen Klaydern pranget. Diſe iſt angelegt
mit einem Himmelblauen Rock/ laſt ihre goldfarbe Haar-
locken gantz frey fliegen: ihr Manto iſt ſo vilfaͤrbig ge-
ſtraifft/ wie ein Regen Bogen: ſie hat ein paar auffge-
blaſene Wangen/ als haͤtte ſie das Zahnwehe. Andere
ſtoltze Helenæ tragen zum beſſeren Schein ihrer glatten/
weiſſen Haut ſchwartze Fleckel/ welche in Hirſch- vnd Haa-
ſen- vnd Fuͤchs Geſtalt geſchnitten; aber diſe prangt mit
lauter Voͤgerl in dem Angeſicht; vnd ſo mich recht dun-
cket/ ſo ſche ich/ daß ihr ein ſolcher taffeter Gimpel auff der
Naſen ſitzet. Kennſt du aber diſes Frauenzimmer? ſie iſt
ein abſonderliche Freundin/ vnd Gutthaͤterin der from-
men Leuth/ aber ein Ertz Verfolgerin der Suͤnder. Diſe
iſt das Element deß Luffts.

Ferrar. in
Catal. S.
10. Julij.

Der Lufft iſt dem H. Peruſiſchen Abbten Petro gar
wol genaigt geweſt/ dann als auff ein Zeit ein groſſe Mar-
melſtainene Saul in die Hohe zu dem Kirchen-Gebaͤu ge-
zogen worden/ der Strick aber/ wegen Schwaͤre deß Laſts
gebrochen. So iſt auff dem Befelch deß heiligen Manns
die groſſe Saul in dem Lufft hangen bliben. Der Lufft
hat ſie zu Vermeydung groſſen Schadens nit fallen laſſen.

Idem de B.
Joach.

Zu Aretij am Feſt vnſer lieben Frauen Himmelfahrt/
hat der ſeelige Servit Joachimus zu dem Altar gedienet.
Under wehrender H. Meß iſt der fromme Diener Gottes
durch einen gaͤhen Zuſtand auff die Erd krancker vider ge-
ſuncken/ die Kertzen aber/ welche der heilige Mann in der

Hand
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[600/0636] Judas ein Urſach der Apoſtoliſchen Meers-Gefahr/ Nit ohne Gehaimnuß/ vnd ſonderer Bedeutung iſt der gantze Berg Sinai voller Rauch vnd Feur erſchinen/ wie der allmaͤchtige GOtt dem Moyſi darauff die 10. Gebott eingehaͤndiget/ villeicht dardurch zu zaigen/ wer diſe Ge- bott uͤbertrette/ dem ſolle diſes feurige Element zu einer Straff ſeyn. Es laſt ſich allhier ein andere Dama ſehen/ welche mit ſehr ſtattlichen Klaydern pranget. Diſe iſt angelegt mit einem Himmelblauen Rock/ laſt ihre goldfarbe Haar- locken gantz frey fliegen: ihr Manto iſt ſo vilfaͤrbig ge- ſtraifft/ wie ein Regen Bogen: ſie hat ein paar auffge- blaſene Wangen/ als haͤtte ſie das Zahnwehe. Andere ſtoltze Helenæ tragen zum beſſeren Schein ihrer glatten/ weiſſen Haut ſchwartze Fleckel/ welche in Hirſch- vnd Haa- ſen- vnd Fuͤchs Geſtalt geſchnitten; aber diſe prangt mit lauter Voͤgerl in dem Angeſicht; vnd ſo mich recht dun- cket/ ſo ſche ich/ daß ihr ein ſolcher taffeter Gimpel auff der Naſen ſitzet. Kennſt du aber diſes Frauenzimmer? ſie iſt ein abſonderliche Freundin/ vnd Gutthaͤterin der from- men Leuth/ aber ein Ertz Verfolgerin der Suͤnder. Diſe iſt das Element deß Luffts. Der Lufft iſt dem H. Peruſiſchen Abbten Petro gar wol genaigt geweſt/ dann als auff ein Zeit ein groſſe Mar- melſtainene Saul in die Hohe zu dem Kirchen-Gebaͤu ge- zogen worden/ der Strick aber/ wegen Schwaͤre deß Laſts gebrochen. So iſt auff dem Befelch deß heiligen Manns die groſſe Saul in dem Lufft hangen bliben. Der Lufft hat ſie zu Vermeydung groſſen Schadens nit fallen laſſen. Zu Aretij am Feſt vnſer lieben Frauen Himmelfahrt/ hat der ſeelige Servit Joachimus zu dem Altar gedienet. Under wehrender H. Meß iſt der fromme Diener Gottes durch einen gaͤhen Zuſtand auff die Erd krancker vider ge- ſuncken/ die Kertzen aber/ welche der heilige Mann in der Hand

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Zitationshilfe: Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 1. Salzburg, 1686, S. 600. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/santa_judas01_1686/636>, abgerufen am 25.11.2024.