spunnen/ oder genähet/ nachmahls hat sie durch Le- sung der heiligen Schrifft/ vnnd Betrachtung Göttli- cher Gehaimnuß die übrige Zeit zugebracht/ vnnd disen Wandl führte sie dazumahl/ als sie noch mit anderen im Tempel ware. Also bezeugt Sabellius vnd Carthagena.Lib. 2. c. 4. l. 3. & Hom. 1. Nachdem sie auch wunderbarlicher Weiß den Sohn Got- tes gebohren/ hat sie zu ihrem allerheiligsten Gebett auch die Hand-Arbeit gesellet. Den jenigen Under-Rock Chri- sti/ welchen die Juden vnder dem Creutz vnzertrennter ge- lassen/ vnd welcher mit Christo/ von Kindheit auff solle gewachsen seyn/ haben gemacht die Händ der allerseeligsten Jungfrauen Mariae. Das jenige Tischtuch/ worauff das letzte Abendmahl gehalten worden/ hat Maria mit schöne- sten Lilien außgenähet/ ja man hat annoch an vnderschid- lichen Oerthern Gespunst/ vnd Kneil-Garn/ von der Ar- beit der Himmels-Königin Mariae, welche ausser der Zeit ihres heiligsten Gebetts/ nit einen Augenblick wolte fey- ren/ oder müssig gehen.
Nachdem der H. Paulus, auß einem Saulo ein Pau- lus, auß einem Verfolger ein Nachfolger Christi: auß ei-Haymon. in 2. Cor. 11. nem Verkehrer ein Lehrer worden/ hat 35. Jahr durch A- rabiam, Siriam, Ciliciam, Pamphiliam, Lycaoniam, Phoenitiam, Samariam, Mysiam, Phrygiam, Galatiam, Bithiniam, Samotratiam, Macedoniam, Thesalonicam, Caesaream, Antiochiam, Galliam, Italiam. Hispaniam geprediget/ aber das nit allein/ Wunderwerck gewürcket/ aber das nit allein: gebettet auff das eyffeigste/ aber das nit allein/ sondern auch sein Lebens-Nahrung/ vnd Leibs- Underhaltung gesucht durch die Arbeit seiner Händ.
Petrus, Thomas, Jacobus, Joannes, nachdem sie auch in das Apostolische Collegium kommen seynd/ vnd dise hohe/ heilige Würde angetretten/ haben dannoch noch auff dem Befelch Christi selbst zum öfftern durch die Ar-
beit/
von Jugend auff biß zum Strick.
ſpunnen/ oder genaͤhet/ nachmahls hat ſie durch Le- ſung der heiligen Schrifft/ vnnd Betrachtung Goͤttli- cher Gehaimnuß die uͤbrige Zeit zugebracht/ vnnd diſen Wandl fuͤhrte ſie dazumahl/ als ſie noch mit anderen im Tempel ware. Alſo bezeugt Sabellius vnd Carthagena.Lib. 2. c. 4. l. 3. & Hom. 1. Nachdem ſie auch wunderbarlicher Weiß den Sohn Got- tes gebohren/ hat ſie zu ihrem allerheiligſten Gebett auch die Hand-Arbeit geſellet. Den jenigen Under-Rock Chri- ſti/ welchen die Juden vnder dem Creutz vnzertrennter ge- laſſen/ vnd welcher mit Chriſto/ von Kindheit auff ſolle gewachſen ſeyn/ haben gemacht die Haͤnd der allerſeeligſten Jungfrauen Mariæ. Das jenige Tiſchtuch/ worauff das letzte Abendmahl gehalten worden/ hat Maria mit ſchoͤne- ſten Lilien außgenaͤhet/ ja man hat annoch an vnderſchid- lichen Oerthern Geſpunſt/ vnd Kneil-Garn/ von der Ar- beit der Himmels-Koͤnigin Mariæ, welche auſſer der Zeit ihres heiligſten Gebetts/ nit einen Augenblick wolte fey- ren/ oder muͤſſig gehen.
Nachdem der H. Paulus, auß einem Saulo ein Pau- lus, auß einem Verfolger ein Nachfolger Chriſti: auß ei-Haymon. in 2. Cor. 11. nem Verkehrer ein Lehrer worden/ hat 35. Jahr durch A- rabiam, Siriam, Ciliciam, Pamphiliam, Lycaoniam, Phœnitiam, Samariam, Myſiam, Phrygiam, Galatiam, Bithiniam, Samotratiam, Macedoniam, Theſalonicam, Cæſaream, Antiochiam, Galliam, Italiam. Hiſpaniam geprediget/ aber das nit allein/ Wunderwerck gewuͤrcket/ aber das nit allein: gebettet auff das eyffeigſte/ aber das nit allein/ ſondern auch ſein Lebens-Nahrung/ vnd Leibs- Underhaltung geſucht durch die Arbeit ſeiner Haͤnd.
Petrus, Thomas, Jacobus, Joannes, nachdem ſie auch in das Apoſtoliſche Collegium kommen ſeynd/ vnd diſe hohe/ heilige Wuͤrde angetretten/ haben dannoch noch auff dem Befelch Chriſti ſelbſt zum oͤfftern durch die Ar-
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Wandl fuͤhrte ſie dazumahl/ als ſie noch mit anderen im
Tempel ware. Alſo bezeugt Sabellius vnd Carthagena.
Nachdem ſie auch wunderbarlicher Weiß den Sohn Got-
tes gebohren/ hat ſie zu ihrem allerheiligſten Gebett auch
die Hand-Arbeit geſellet. Den jenigen Under-Rock Chri-
ſti/ welchen die Juden vnder dem Creutz vnzertrennter ge-
laſſen/ vnd welcher mit Chriſto/ von Kindheit auff ſolle
gewachſen ſeyn/ haben gemacht die Haͤnd der allerſeeligſten
Jungfrauen Mariæ. Das jenige Tiſchtuch/ worauff das
letzte Abendmahl gehalten worden/ hat Maria mit ſchoͤne-
ſten Lilien außgenaͤhet/ ja man hat annoch an vnderſchid-
lichen Oerthern Geſpunſt/ vnd Kneil-Garn/ von der Ar-
beit der Himmels-Koͤnigin Mariæ, welche auſſer der Zeit
ihres heiligſten Gebetts/ nit einen Augenblick wolte fey-
ren/ oder muͤſſig gehen.
Lib. 2. c.
4. l. 3. &
Hom. 1.
Nachdem der H. Paulus, auß einem Saulo ein Pau-
lus, auß einem Verfolger ein Nachfolger Chriſti: auß ei-
nem Verkehrer ein Lehrer worden/ hat 35. Jahr durch A-
rabiam, Siriam, Ciliciam, Pamphiliam, Lycaoniam,
Phœnitiam, Samariam, Myſiam, Phrygiam, Galatiam,
Bithiniam, Samotratiam, Macedoniam, Theſalonicam,
Cæſaream, Antiochiam, Galliam, Italiam. Hiſpaniam
geprediget/ aber das nit allein/ Wunderwerck gewuͤrcket/
aber das nit allein: gebettet auff das eyffeigſte/ aber das
nit allein/ ſondern auch ſein Lebens-Nahrung/ vnd Leibs-
Underhaltung geſucht durch die Arbeit ſeiner Haͤnd.
Haymon.
in 2. Cor.
11.
Petrus, Thomas, Jacobus, Joannes, nachdem ſie
auch in das Apoſtoliſche Collegium kommen ſeynd/ vnd
diſe hohe/ heilige Wuͤrde angetretten/ haben dannoch noch
auff dem Befelch Chriſti ſelbſt zum oͤfftern durch die Ar-
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Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 1. Salzburg, 1686, S. 551. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/santa_judas01_1686/587>, abgerufen am 26.11.2024.
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