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Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 1. Salzburg, 1686.

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vnd gewissenloser Dieb.
wie der Habich mit der Tauben; habt ihr wie ein Egl/ habt
ihr gesogen wie ein Badschwam. Reddite, gebts wider.
Es ist euer betten nit genug/ es ist euer wainen nit genug/
wann ihr auch waint/ daß ihr möcht die Donau schwellen.
Wann ihr es auch bereuet/ daß euch möcht das Hertz zer-
trümmern. Wann ihr auch bettet/ daß euch das Maul
staubt/ so ist alles dises nit genug/ sondern wird nothwen-
dig erfordert/ das Reddo, ich gibs wider.

Du Cavalier/ wann du dem armen Handwercks-
Mann das seinige nur halb bezahlest/ das halbe aber abge-
stohlen. Redde, gibs wider/ oder du kombst in die nider.

Du Gerhab/ oder Gernhab/ wann du dich mit den
kleinen [P]upillen hast groß gemacht/ vnd mit dero Inter-
esse
dein Prodesse gesucht. Redde, gibs wider/ oder
du kombst in die nider.

Du Advocat, wann du den Rechtshandl gezogen/
wie der Schuster das Leder/ vnd ein kleine Sach so groß
gemacht/ wie die Niernberger ein Ducaten schlagen.
Redde, gibs wider/ oder du kombst in die nider.

Warumben hat der gebenedevte JEsus keinen an-
dern Todt erwöhlt/ als allein die Creutzigung? warumben
hat er nit wollen enthauptet werden/ wie Joannes Bapti-
sta?
warumben nit versteiniget werden/ wie Stephanus?
warumben nit gebratten werden/ wie Laurentius? war-
umben nit geschunden werden/ wie Bartholomaeus? war-
umb nit? darumb/ die Göttliche Justitz vnd Gerechtigkeit
hat es also wollen haben. Dann Adam hat ein Diebstall
begangen im Paradeyß/ in dem er invito Domino, wider
den Willen Gottes den Apffel entfrembt; vnd wie Mo-
154. Dom.
Psalm.
mingo mit andern darvor halt/ seye dasselbige Obst also be-
schaffen gewest/ daß/ wann mans voneinander geschnit-
ten/ seye in einem jeden Thail oder Spältl das Creutz-Zai-

chen

vnd gewiſſenloſer Dieb.
wie der Habich mit der Tauben; habt ihr wie ein Egl/ habt
ihr geſogen wie ein Badſchwam. Reddite, gebts wider.
Es iſt euer betten nit genug/ es iſt euer wainen nit genug/
wann ihr auch waint/ daß ihr moͤcht die Donau ſchwellen.
Wann ihr es auch bereuet/ daß euch moͤcht das Hertz zer-
truͤmmern. Wann ihr auch bettet/ daß euch das Maul
ſtaubt/ ſo iſt alles diſes nit genug/ ſondern wird nothwen-
dig erfordert/ das Reddo, ich gibs wider.

Du Cavalier/ wann du dem armen Handwercks-
Mann das ſeinige nur halb bezahleſt/ das halbe aber abge-
ſtohlen. Redde, gibs wider/ oder du kombſt in die nider.

Du Gerhab/ oder Gernhab/ wann du dich mit den
kleinen [P]upillen haſt groß gemacht/ vnd mit dero Inter-
eſſe
dein Prodeſſe geſucht. Redde, gibs wider/ oder
du kombſt in die nider.

Du Advocat, wann du den Rechtshandl gezogen/
wie der Schuſter das Leder/ vnd ein kleine Sach ſo groß
gemacht/ wie die Niernberger ein Ducaten ſchlagen.
Redde, gibs wider/ oder du kombſt in die nider.

Warumben hat der gebenedevte JEſus keinen an-
dern Todt erwoͤhlt/ als allein die Creutzigung? warumben
hat er nit wollen enthauptet werden/ wie Joannes Bapti-
ſta?
warumben nit verſteiniget werden/ wie Stephanus?
warumben nit gebratten werden/ wie Laurentius? war-
umben nit geſchunden werden/ wie Bartholomæus? war-
umb nit? darumb/ die Goͤttliche Juſtitz vnd Gerechtigkeit
hat es alſo wollen haben. Dann Adam hat ein Diebſtall
begangen im Paradeyß/ in dem er invito Domino, wider
den Willen Gottes den Apffel entfrembt; vnd wie Mo-
154. Dom.
Pſalm.
mingo mit andern darvor halt/ ſeye daſſelbige Obſt alſo be-
ſchaffen geweſt/ daß/ wann mans voneinander geſchnit-
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[332/0368] vnd gewiſſenloſer Dieb. wie der Habich mit der Tauben; habt ihr wie ein Egl/ habt ihr geſogen wie ein Badſchwam. Reddite, gebts wider. Es iſt euer betten nit genug/ es iſt euer wainen nit genug/ wann ihr auch waint/ daß ihr moͤcht die Donau ſchwellen. Wann ihr es auch bereuet/ daß euch moͤcht das Hertz zer- truͤmmern. Wann ihr auch bettet/ daß euch das Maul ſtaubt/ ſo iſt alles diſes nit genug/ ſondern wird nothwen- dig erfordert/ das Reddo, ich gibs wider. Du Cavalier/ wann du dem armen Handwercks- Mann das ſeinige nur halb bezahleſt/ das halbe aber abge- ſtohlen. Redde, gibs wider/ oder du kombſt in die nider. Du Gerhab/ oder Gernhab/ wann du dich mit den kleinen Pupillen haſt groß gemacht/ vnd mit dero Inter- eſſe dein Prodeſſe geſucht. Redde, gibs wider/ oder du kombſt in die nider. Du Advocat, wann du den Rechtshandl gezogen/ wie der Schuſter das Leder/ vnd ein kleine Sach ſo groß gemacht/ wie die Niernberger ein Ducaten ſchlagen. Redde, gibs wider/ oder du kombſt in die nider. Warumben hat der gebenedevte JEſus keinen an- dern Todt erwoͤhlt/ als allein die Creutzigung? warumben hat er nit wollen enthauptet werden/ wie Joannes Bapti- ſta? warumben nit verſteiniget werden/ wie Stephanus? warumben nit gebratten werden/ wie Laurentius? war- umben nit geſchunden werden/ wie Bartholomæus? war- umb nit? darumb/ die Goͤttliche Juſtitz vnd Gerechtigkeit hat es alſo wollen haben. Dann Adam hat ein Diebſtall begangen im Paradeyß/ in dem er invito Domino, wider den Willen Gottes den Apffel entfrembt; vnd wie Mo- mingo mit andern darvor halt/ ſeye daſſelbige Obſt alſo be- ſchaffen geweſt/ daß/ wann mans voneinander geſchnit- ten/ ſeye in einem jeden Thail oder Spaͤltl das Creutz-Zai- chen 154. Dom. Pſalm.

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Zitationshilfe: Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 1. Salzburg, 1686, S. 332. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/santa_judas01_1686/368>, abgerufen am 22.11.2024.