Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 1. Salzburg, 1686.Judas der Ertz-Schelm verheurathet sich len derentwegen zulasset/ damit die Freud deß Ehestands/vnd wollustige Lieb in etwas gemässiget bleibe. Mehre- 1. Corint. cap. 7.stes aber rühren solche Trübsahlen (tribulationem ta- men carnis habebunt EIUSMODI) vnnd solche W in der E daher/ weilen man den Stand gar zu gäh vnd vnbesunnen antritt/ auch den allmächtigen GOtt des- sentwegen nit vmb Rath gefragt/ welcher ohne Zweiffel auff eyffriges Anersuchen/ vnd innbrünstiges Gebett das Prov. c. 19.Gemüth erleuchten thut. Darumb spricht der weise Salomon. Domus & divitiae dantur a Parentibus, a Domino autem proprie uxor prudens: Hauß vnd Reichthumb wird von den Elteren gegeben/ aber ein vernünfftiges Weib kombt eigentlich von GOtt dem HErrn. Wer dann ein gutes from- mes Weib verlangt zu bekommen/ der muß sich nit vmb ein alte/ zahnlose Kupplerin vmbsehen/ welche mit ihrem Huesten-Gwerb solche Heyrath zusamb bändlet/ sondern er muß mit auffgehebten Händen den jenigen eyffrig er- suchen/ welcher den H. Ehestand eingestellt in dem Lust- Garten deß Paradeyß. Ein rechtes Weib/ sagt einmahl einer/ muß lauter vnd haben/ erstlich ein rothen Mvnd/ hüpsch gesvnd/ gehorsamb zu aller Stvnd/ Gold vnd Gelt nach dem Pfvnd/ die nit bellt wie ein Hvnd/ die einem Mann alles gutes vergvnd/ die nicht wird vnge- dultig/ so mans auch schvnd/ die fein hurtig vnd rvnd/ daß man kein bessere svnd. Auff solche Weiß wolt es der Phantast gar gekiechlet haben. Aber wahr ist es doch/ der ein gutes Weib wünscht zu haben/ die in allen ihme ein Wolgefallen laisten solle/ der suchs von GOtt/ a Do- mino. Wo aber der Ehestand vnglückseelig außschlagt/ ver-
Judas der Ertz-Schelm verheurathet ſich len derentwegen zulaſſet/ damit die Freud deß Eheſtands/vnd wolluſtige Lieb in etwas gemaͤſſiget bleibe. Mehre- 1. Corint. cap. 7.ſtes aber ruͤhren ſolche Truͤbſahlen (tribulationem ta- men carnis habebunt EIUSMODI) vnnd ſolche W in der E daher/ weilen man den Stand gar zu gaͤh vnd vnbeſunnen antritt/ auch den allmaͤchtigen GOtt deſ- ſentwegen nit vmb Rath gefragt/ welcher ohne Zweiffel auff eyffriges Anerſuchen/ vnd innbruͤnſtiges Gebett das Prov. c. 19.Gemuͤth erleuchten thut. Darumb ſpricht der weiſe Salomon. Domus & divitiæ dantur à Parentibus, à Domino autem propriè uxor prudens: Hauß vnd Reichthumb wird von den Elteren gegeben/ aber ein vernuͤnfftiges Weib kombt eigentlich von GOtt dem HErꝛn. Wer dann ein gutes from- mes Weib verlangt zu bekommen/ der muß ſich nit vmb ein alte/ zahnloſe Kupplerin vmbſehen/ welche mit ihrem Hueſten-Gwerb ſolche Heyrath zuſamb baͤndlet/ ſondern er muß mit auffgehebten Haͤnden den jenigen eyffrig er- ſuchen/ welcher den H. Eheſtand eingeſtellt in dem Luſt- Garten deß Paradeyß. Ein rechtes Weib/ ſagt einmahl einer/ muß lauter vnd haben/ erſtlich ein rothen Mvnd/ huͤpſch geſvnd/ gehorſamb zu aller Stvnd/ Gold vnd Gelt nach dem Pfvnd/ die nit bellt wie ein Hvnd/ die einem Mann alles gutes vergvnd/ die nicht wird vnge- dultig/ ſo mans auch ſchvnd/ die fein hurtig vnd rvnd/ daß man kein beſſere ſvnd. Auff ſolche Weiß wolt es der Phantaſt gar gekiechlet haben. Aber wahr iſt es doch/ der ein gutes Weib wuͤnſcht zu haben/ die in allen ihme ein Wolgefallen laiſten ſolle/ der ſuchs von GOtt/ à Do- mino. Wo aber der Eheſtand vngluͤckſeelig außſchlagt/ ver-
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Judas der Ertz-Schelm verheurathet ſich
len derentwegen zulaſſet/ damit die Freud deß Eheſtands/
vnd wolluſtige Lieb in etwas gemaͤſſiget bleibe. Mehre-
ſtes aber ruͤhren ſolche Truͤbſahlen (tribulationem ta-
men carnis habebunt EIUSMODI) vnnd ſolche W
in der E daher/ weilen man den Stand gar zu gaͤh vnd
vnbeſunnen antritt/ auch den allmaͤchtigen GOtt deſ-
ſentwegen nit vmb Rath gefragt/ welcher ohne Zweiffel
auff eyffriges Anerſuchen/ vnd innbruͤnſtiges Gebett das
Gemuͤth erleuchten thut. Darumb ſpricht der weiſe
Salomon. Domus & divitiæ dantur à Parentibus, à
Domino autem propriè uxor prudens: Hauß vnd
Reichthumb wird von den Elteren gegeben/
aber ein vernuͤnfftiges Weib kombt eigentlich
von GOtt dem HErꝛn. Wer dann ein gutes from-
mes Weib verlangt zu bekommen/ der muß ſich nit vmb
ein alte/ zahnloſe Kupplerin vmbſehen/ welche mit ihrem
Hueſten-Gwerb ſolche Heyrath zuſamb baͤndlet/ ſondern
er muß mit auffgehebten Haͤnden den jenigen eyffrig er-
ſuchen/ welcher den H. Eheſtand eingeſtellt in dem Luſt-
Garten deß Paradeyß. Ein rechtes Weib/ ſagt einmahl
einer/ muß lauter vnd haben/ erſtlich ein rothen Mvnd/
huͤpſch geſvnd/ gehorſamb zu aller Stvnd/ Gold vnd
Gelt nach dem Pfvnd/ die nit bellt wie ein Hvnd/ die
einem Mann alles gutes vergvnd/ die nicht wird vnge-
dultig/ ſo mans auch ſchvnd/ die fein hurtig vnd rvnd/
daß man kein beſſere ſvnd. Auff ſolche Weiß wolt es
der Phantaſt gar gekiechlet haben. Aber wahr iſt es doch/
der ein gutes Weib wuͤnſcht zu haben/ die in allen ihme
ein Wolgefallen laiſten ſolle/ der ſuchs von GOtt/ à Do-
mino. Wo aber der Eheſtand vngluͤckſeelig außſchlagt/
ver-
1. Corint.
cap. 7.
Prov. c. 19.
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