Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 1. Salzburg, 1686.mit seiner leiblichen Mutter. weder Gott/ noch den Nächsten auch so gar deine eigneEltern nit befragt/ sondern darhin geheurathet/ als wä- ren dir die Schwalmen über die Augen kommen wie dem Tobiae. Hättest fein weißlich nachgefragt/ ob disen nit allzeit traume wie dem Mundschencken deß Königs Pha- raonis von dem Reben-Safft. Hättest du nachgeforschtGen. 40. ob diser nit öffter in der Bibiotech als Bibliotech anzu- treffen/ so wärest du also hinder die Warheit kommen. aber der blinde Bueb ohne Schuh gab dir kein Ruhe. Jetzt ist es geschehen/ ein anders mahl bedencks wol/ vnd nicht gleich oben hin/ wie die Hund auß dem Fluß Nilo trincken. Wilst du heurathen/ so besinn dich fein/ Sonst kombt dir Essig/ anstatt deß Wein. Zwischen den Ehe-Leuthen soll es hergehen/ vnd ein Da F f 2
mit ſeiner leiblichen Mutter. weder Gott/ noch den Naͤchſten auch ſo gar deine eigneEltern nit befragt/ ſondern darhin geheurathet/ als waͤ- ren dir die Schwalmen uͤber die Augen kommen wie dem Tobiæ. Haͤtteſt fein weißlich nachgefragt/ ob diſen nit allzeit traume wie dem Mundſchencken deß Koͤnigs Pha- raonis von dem Reben-Safft. Haͤtteſt du nachgeforſchtGen. 40. ob diſer nit oͤffter in der Bibiotech als Bibliotech anzu- treffen/ ſo waͤreſt du alſo hinder die Warheit kommen. aber der blinde Bueb ohne Schuh gab dir kein Ruhe. Jetzt iſt es geſchehen/ ein anders mahl bedencks wol/ vnd nicht gleich oben hin/ wie die Hund auß dem Fluß Nilo trincken. Wilſt du heurathen/ ſo beſinn dich fein/ Sonſt kombt dir Eſſig/ anſtatt deß Wein. Zwiſchen den Ehe-Leuthen ſoll es hergehen/ vnd ein Da F f 2
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mit ſeiner leiblichen Mutter.
weder Gott/ noch den Naͤchſten auch ſo gar deine eigne
Eltern nit befragt/ ſondern darhin geheurathet/ als waͤ-
ren dir die Schwalmen uͤber die Augen kommen wie dem
Tobiæ. Haͤtteſt fein weißlich nachgefragt/ ob diſen nit
allzeit traume wie dem Mundſchencken deß Koͤnigs Pha-
raonis von dem Reben-Safft. Haͤtteſt du nachgeforſcht
ob diſer nit oͤffter in der Bibiotech als Bibliotech anzu-
treffen/ ſo waͤreſt du alſo hinder die Warheit kommen.
aber der blinde Bueb ohne Schuh gab dir kein Ruhe. Jetzt
iſt es geſchehen/ ein anders mahl bedencks wol/ vnd nicht
gleich oben hin/ wie die Hund auß dem Fluß Nilo
trincken.
Gen. 40.
Wilſt du heurathen/ ſo beſinn dich fein/
Sonſt kombt dir Eſſig/ anſtatt deß Wein.
Zwiſchen den Ehe-Leuthen ſoll es hergehen/ vnd ein
Beſchaffenheit haben/ wie bey der Allerheiligiſten Drey-
faltigkeit/ dann daſelbſten/ werden drey Perſohnen ge-
zehlt/ vnd doch nur ein Gott. Alſo wann ſchon der Ehe-
ſtand in zwey Perſohnen beſtehet/ ſo ſoll doch gleichſam
nur ein Hertz ſeyn/ vnd ein Gemuͤth/ ja die groͤſte Einig-
keit vnder ihnen ſeyn. Der Eheſtand iſt dißfals wie ein
Granat-Apffel/ diſe ſchoͤne Frucht tragt uͤber ſich ein
Cron/ ſo lang der Apffel gantz verbleibt. So bald er aber
ſich zerſpalt/ ſo iſt die Cron hin. Alſo wie lang die zwey
vereiniget ſeyn/ ſo lang haben ſie gleichſamb eine guldene
Cron/ fuͤhren ein gutes Regiment/ ſo bald ſich aber ein
Zwiſpalt ereignet/ ſo iſt alles hin. Wol iſt zu erwegen/
daß die Enge! den Loth ſambt Weib vnd Kinder auß der
ſuͤndigen Statt Sodoma gefuͤhret haben/ jedoch nur den
Loth angeredet/ er ſoll nit vmbſchauen. Noli reſpicere
poſt tergum. Weilen nun ſolches Gebott auch das
Weib getroffen/ warumb daß die Engel nit ſagen. No-
lite reſpicere poſt tergum. Schauet nit hinder euch.
Da
Gen. 19.
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