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Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 1. Salzburg, 1686.

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EPISTOLA DEDICATORIA.
Jacob dilexi &c. den Jacob hab ich geliebt/ ad Rom. 9.
Ursach solcher tragender Lieb seynd Euer Hochgräffli-
chen Gnaden sowol Demühtige als Anmühtige Affe-
cten,
welche Sie allen Geistlichen vnd Ordens-Leu-
then/ folgsamb auch mir vnwürdigistem Diener aller-
seits gantz gnädig erweisen. In deme nun Euer Hoch-
gräffl: Gnaden neben anderen Hochadelichen Schar-
schen auch Erblandt-Jägermaister in Crain vnd Win-
disch March seyn/ so werden sie ohngezweiffelt wol
wissen/ was der Wildfreundliche oder Freundlichwilde
Echo in dem dücken Gehültz vnd schattenreichen Wäl-
deren zwischen Berg vnd Thal im Brauch habe/ daß
er nemblich die jenige resalutire/ wie er begrüst wird/
vnd allemahl die Lieb mit Lieb bezahle. Solchem
Leiblosen Sprachmaister hab ich/ gebühr halber/ wol-
len nacharthen/ vnd die jenige grosse Lieb/ welche Euer
Hochgräfl: Gnaden gegen vnserm Closter bey S. An-
na,
wie auch gegen mir erzeigen/ mit andern Lieb oder
Liebs-Zeichen wollen erwideren: Weilen ich aber in
dem Müntzgraben weder Silber noch Gold/ sondern
nur Ertz außgegraben/ nemlich Judam den Ertz-Schel-
men/ also habe ich mich villeicht gar zu keck vnderfan-
gen/ solchen Eur Hochgräfl: Gnaden demütigist zu offe-
ri
ren: Freylich wol mag mancher Nasenwitziger vber
solche rare Schanckung die Stirn runtzlen/ aber bey
bescheiden vnd beschaidnen Leuthen findet sich ein wei-

sere

EPISTOLA DEDICATORIA.
Jacob dilexi &c. den Jacob hab ich geliebt/ ad Rom. 9.
Urſach ſolcher tragender Lieb ſeynd Euer Hochgraͤffli-
chen Gnaden ſowol Demuͤhtige als Anmuͤhtige Affe-
cten,
welche Sie allen Geiſtlichen vnd Ordens-Leu-
then/ folgſamb auch mir vnwuͤrdigiſtem Diener aller-
ſeits gantz gnaͤdig erweiſen. In deme nun Euer Hoch-
graͤffl: Gnaden neben anderen Hochadelichen Schar-
ſchen auch Erblandt-Jaͤgermaiſter in Crain vnd Win-
diſch March ſeyn/ ſo werden ſie ohngezweiffelt wol
wiſſen/ was der Wildfreundliche oder Freundlichwilde
Echo in dem duͤcken Gehuͤltz vnd ſchattenreichen Waͤl-
deren zwiſchen Berg vnd Thal im Brauch habe/ daß
er nemblich die jenige reſalutire/ wie er begruͤſt wird/
vnd allemahl die Lieb mit Lieb bezahle. Solchem
Leibloſen Sprachmaiſter hab ich/ gebuͤhr halber/ wol-
len nacharthen/ vnd die jenige groſſe Lieb/ welche Euer
Hochgraͤfl: Gnaden gegen vnſerm Cloſter bey S. An-
na,
wie auch gegen mir erzeigen/ mit andern Lieb oder
Liebs-Zeichen wollen erwideren: Weilen ich aber in
dem Muͤntzgraben weder Silber noch Gold/ ſondern
nur Ertz außgegraben/ nemlich Judam den Ertz-Schel-
men/ alſo habe ich mich villeicht gar zu keck vnderfan-
gen/ ſolchen Eur Hochgraͤfl: Gnaden demuͤtigiſt zu offe-
ri
ren: Freylich wol mag mancher Naſenwitziger vber
ſolche rare Schanckung die Stirn runtzlen/ aber bey
beſcheiden vnd beſchaidnen Leuthen findet ſich ein wei-

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[0012] EPISTOLA DEDICATORIA. Jacob dilexi &c. den Jacob hab ich geliebt/ ad Rom. 9. Urſach ſolcher tragender Lieb ſeynd Euer Hochgraͤffli- chen Gnaden ſowol Demuͤhtige als Anmuͤhtige Affe- cten, welche Sie allen Geiſtlichen vnd Ordens-Leu- then/ folgſamb auch mir vnwuͤrdigiſtem Diener aller- ſeits gantz gnaͤdig erweiſen. In deme nun Euer Hoch- graͤffl: Gnaden neben anderen Hochadelichen Schar- ſchen auch Erblandt-Jaͤgermaiſter in Crain vnd Win- diſch March ſeyn/ ſo werden ſie ohngezweiffelt wol wiſſen/ was der Wildfreundliche oder Freundlichwilde Echo in dem duͤcken Gehuͤltz vnd ſchattenreichen Waͤl- deren zwiſchen Berg vnd Thal im Brauch habe/ daß er nemblich die jenige reſalutire/ wie er begruͤſt wird/ vnd allemahl die Lieb mit Lieb bezahle. Solchem Leibloſen Sprachmaiſter hab ich/ gebuͤhr halber/ wol- len nacharthen/ vnd die jenige groſſe Lieb/ welche Euer Hochgraͤfl: Gnaden gegen vnſerm Cloſter bey S. An- na, wie auch gegen mir erzeigen/ mit andern Lieb oder Liebs-Zeichen wollen erwideren: Weilen ich aber in dem Muͤntzgraben weder Silber noch Gold/ ſondern nur Ertz außgegraben/ nemlich Judam den Ertz-Schel- men/ alſo habe ich mich villeicht gar zu keck vnderfan- gen/ ſolchen Eur Hochgraͤfl: Gnaden demuͤtigiſt zu offe- riren: Freylich wol mag mancher Naſenwitziger vber ſolche rare Schanckung die Stirn runtzlen/ aber bey beſcheiden vnd beſchaidnen Leuthen findet ſich ein wei- ſere

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Zitationshilfe: Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 1. Salzburg, 1686, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/santa_judas01_1686/12>, abgerufen am 24.11.2024.