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Sandrart, Joachim von: ICONOLOGIA DEORUM. Nürnberg, 1680.

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[Spaltenumbruch] geben/ daß er ewig seye/ und in einem Feuer wohne/ das niemand anschauen möge. Etliche/ so ihn aus einem schwartzen Steinlein formirt/ haben darmit andeuten wollen/ daß er auch von den allerschärffsten Augen nicht könne gesehen werden. Aber Porphyrius scheinet auf seine Zeit gesehen zu haben/ zumahlen die Aeltere auch höltzerne Götter gehabt; wie dann Theophrastus in seinen Büchern von den Pflantzen schreibet/ daß sie aus Cedern/ Cypressen/ unterweilen auch aus Oelbaumwurtzeln ihnen Götter gemacht haben. Und daher sagt auch Plinius/ daß sie aus Cedern-Holtz Statuen auffgerichtet/ weil solches Holtz sehr lang unverletzt bleibe. Eben dieser Autor meldet/ daß zu Rom in einer Höle Apollo Sosianus aus Cedern-Holtze gemacht/ wohin er aus Seleucia gebracht worden/ zu finden gewesen. Plutarchus schreibet dißfalls/ man habe vor uhralten Zeiten Bilder zu machen im Gebrauch gehabt/ und seyen selbige bey den Alten aus Holtze gewesen/ dieweil ihnen der Stein allzuhart zu seyn und also untauglich/ Götter daraus zu bilden/vorkame; Gold und Silber aber hielten sie für lauter Unreinigkeit und Grundsuppe einer unfruchtbaren Erden/ weil der Ort/ wo die Gold- und Silber-Minen gesunden werden/ nicht wol tüchtig/ ist etwas anders hervor zu bringen. Dahero sie auch die jenige Erde schwach und unfruchtbar zu nennen pflegten/ welche weder Kräuter/ Blumen noch Früchte truge: Dann sie lebten dazumal ohne allen Geitz/ und waren allein darmit vergnügt/ was zur Lebens-Unterhaltung diente. Ja auch Plato scheinet dieser Meinung gewest zu seyn/ daß die Bilder der Götter aus Holtz gewesen/ dann also schreibt er: weil die Erde gleichsam ein den Göttern gewidmetes Haus ist/ als wäre unrecht gehandelt/ wann man aus derselben ihre Bilder formiren wolte; von Gold und Silber aber solche zu verfertigen/ wäre noch unverantwortlicher/ weil diese Metallen ihren Besitzern den grösten Neid zu erwecken pflegen. Fast gleicher Meinung ist auch Luctatius/ wann er schreibet: Die kostbare Bilder und Statuen der Götter seyen eine gewisse Anzeigung des Geitzes derer jenigen/die/ unter dem Vorwand der Religion/ ihr Belieben an Gold/ Elphen-Bein/ Edelgesteinen und andern kostbaren Dingen haben/ wann sie ihnen heilige Bildnüsse daraus machen; dann ob sie selbige gleich in hohen Würden halten/ geschehe es doch vielmehr darum/ weil sie von solcher Materie/ als weil sie der grossen Götter Bildnüsse vorstellen.

Wir müssen uns aber wiederum zu unserm Plato wenden/ welcher nach denen vorangezogenen Worten sich ferner also vernehmen lässet: Das Elphen-Bein/ so vorher ein Leben hatte/ und nachgehends desselben beraubt worden/ ist nicht würdig/ daß der Götter Bildnussen daraus gemacht werden; wie [Spaltenumbruch] dann auch das Eisen und andere harte Metalle hierzu nicht tauglich/ weil man dieser Instrumenten im Krieg zu der Menschen Verderben gebrauchet. Dannenhero allein das Holtz/ nach des Platonis Meinung/ übrig war/ woraus man die heilige Bilder der Götter machen konte. Deme auch Pausanias beystimmet/ wann er schreibet/ daß in den ersten Zeiten/ nach seiner Meinung/ bey den Griechen die Bilder von Holtz gewesen/ vornemlich die jenige/ so von den Egyptern gemacht worden; Sintemahl zu Argos noch ein Bild/ oder Statua, des Apollo stunde/ so ihm von dem Danaus/ einem voruralten Zeiten bereits abgeleibten Könige/ geheiligt und aufgerichtet war. Ja es schiene/ als ob kein Bildnus zu finden/ woran einige Antiqvität zu spüren/ ausser denen/ welche aus Eben- Cypressen- Cedern- Eichen- oder anderm dergleichen hartem Holtze gemacht; wiewoln auch/ auf Befehl des Oraculi, einige Oehlbäumine verfertigt wurden. Woraus man schliessen kan/ daß man damals die Götter lieber aus Holtz/ als einer andern Materie habe zubereiten wollen: zumaln auch beym Herodotus zu sehen/daß/ als die Epidaurier den Apollo zu Delphos um Rath gefragt/ auf was Weise sie die grosse Unfruchtbarkeit/ dardurch sie dazumahl an allen Dingen Mangel litten/ von sich und ihrem Lande ablehnen möchten/ sie diese Antwort erhalten/ daß sie zwey Bilder/ das eine der Damiae, das andere der Auxesiae (denn diese waren ihre Schutzgötter) nicht aus Metall oder Stein/ sondern aus zahmen Oehlbäumen aufrichten solten. Im ersten Tempel der Juno/ der zu Argos stunde/ war ein Bild aus einem Block eines Birnbaums gewidmet; und zu Rom/ da sie eine Königin genennt wurde/ hatte sie zwey Bildnusse aus Cypreßholtze/ die man an denen Festen/ welche (nach deß Livius Meinung) damahls zum erstenmahl angeordnet worden/ als Hannibal Italien verheeret/ in öffentlicher Procession herumgetragen. Beym Plinius lieset man/ daß zu Populonien eine sehr alte Statue oder Bildnus des Jupiters gestanden/ welche aus einem Weinstock gemacht gewest: und zwar ist solches kein Wunder/ dafern wahr ist/ was itztbemelter Plinius schreibet/ daß nemlich der Juno Tempel zu Metapontien auf lauter Pfeilern von Weinstöcken gestanden/ so gar groß und dick wären desselben Orts Weinstöcke gewesen; hierüber aber ist sich noch mehr zu verwundern/ daß/ wie Pausanias erzehlet/ in einem Theil Laconien des Esculapius Bild oder Statua, aus einem Keuschbaume gehauen zu sehen gewesen seye/ dannenhero er auch den Zunamen Agnites/ das ist/ aus einem Keuschbaume gemacht/ bekommen. So waren auch anfangs der Römer Götter von Holtz bereitet/ als die sich der Sparsamkeit beflissen. Dahero Tibullus lib. 1. Elegia 10. die Haußgötter anredend/ also spricht:

[Spaltenumbruch] geben/ daß er ewig seye/ und in einem Feuer wohne/ das niemand anschauen möge. Etliche/ so ihn aus einem schwartzen Steinlein formirt/ haben darmit andeuten wollen/ daß er auch von den allerschärffsten Augen nicht könne gesehen werden. Aber Porphyrius scheinet auf seine Zeit gesehen zu haben/ zumahlen die Aeltere auch höltzerne Götter gehabt; wie dann Theophrastus in seinen Büchern von den Pflantzen schreibet/ daß sie aus Cedern/ Cypressen/ unterweilen auch aus Oelbaumwurtzeln ihnen Götter gemacht haben. Und daher sagt auch Plinius/ daß sie aus Cedern-Holtz Statuen auffgerichtet/ weil solches Holtz sehr lang unverletzt bleibe. Eben dieser Autor meldet/ daß zu Rom in einer Höle Apollo Sosianus aus Cedern-Holtze gemacht/ wohin er aus Seleucia gebracht worden/ zu finden gewesen. Plutarchus schreibet dißfalls/ man habe vor uhralten Zeiten Bilder zu machen im Gebrauch gehabt/ und seyen selbige bey den Alten aus Holtze gewesen/ dieweil ihnen der Stein allzuhart zu seyn und also untauglich/ Götter daraus zu bilden/vorkame; Gold und Silber aber hielten sie für lauter Unreinigkeit und Grundsuppe einer unfruchtbaren Erden/ weil der Ort/ wo die Gold- und Silber-Minen gesunden werden/ nicht wol tüchtig/ ist etwas anders hervor zu bringen. Dahero sie auch die jenige Erde schwach und unfruchtbar zu nennen pflegten/ welche weder Kräuter/ Blumen noch Früchte truge: Dann sie lebten dazumal ohne allen Geitz/ und waren allein darmit vergnügt/ was zur Lebens-Unterhaltung diente. Ja auch Plato scheinet dieser Meinung gewest zu seyn/ daß die Bilder der Götter aus Holtz gewesen/ dann also schreibt er: weil die Erde gleichsam ein den Göttern gewidmetes Haus ist/ als wäre unrecht gehandelt/ wann man aus derselben ihre Bilder formiren wolte; von Gold und Silber aber solche zu verfertigen/ wäre noch unverantwortlicher/ weil diese Metallen ihren Besitzern den grösten Neid zu erwecken pflegen. Fast gleicher Meinung ist auch Luctatius/ wann er schreibet: Die kostbare Bilder und Statuen der Götter seyen eine gewisse Anzeigung des Geitzes derer jenigen/die/ unter dem Vorwand der Religion/ ihr Belieben an Gold/ Elphen-Bein/ Edelgesteinen und andern kostbaren Dingen haben/ wann sie ihnen heilige Bildnüsse daraus machen; dann ob sie selbige gleich in hohen Würden halten/ geschehe es doch vielmehr darum/ weil sie von solcher Materie/ als weil sie der grossen Götter Bildnüsse vorstellen.

Wir müssen uns aber wiederum zu unserm Plato wenden/ welcher nach denen vorangezogenen Worten sich ferner also vernehmen lässet: Das Elphen-Bein/ so vorher ein Leben hatte/ und nachgehends desselben beraubt worden/ ist nicht würdig/ daß der Götter Bildnussen daraus gemacht werden; wie [Spaltenumbruch] dann auch das Eisen und andere harte Metalle hierzu nicht tauglich/ weil man dieser Instrumenten im Krieg zu der Menschen Verderben gebrauchet. Dannenhero allein das Holtz/ nach des Platonis Meinung/ übrig war/ woraus man die heilige Bilder der Götter machen konte. Deme auch Pausanias beystimmet/ wann er schreibet/ daß in den ersten Zeiten/ nach seiner Meinung/ bey den Griechen die Bilder von Holtz gewesen/ vornemlich die jenige/ so von den Egyptern gemacht worden; Sintemahl zu Argos noch ein Bild/ oder Statua, des Apollo stunde/ so ihm von dem Danaus/ einem voruralten Zeiten bereits abgeleibten Könige/ geheiligt und aufgerichtet war. Ja es schiene/ als ob kein Bildnus zu finden/ woran einige Antiqvität zu spüren/ ausser denen/ welche aus Eben- Cypressen- Cedern- Eichen- oder anderm dergleichen hartem Holtze gemacht; wiewoln auch/ auf Befehl des Oraculi, einige Oehlbäumine verfertigt wurden. Woraus man schliessen kan/ daß man damals die Götter lieber aus Holtz/ als einer andern Materie habe zubereiten wollen: zumaln auch beym Herodotus zu sehen/daß/ als die Epidaurier den Apollo zu Delphos um Rath gefragt/ auf was Weise sie die grosse Unfruchtbarkeit/ dardurch sie dazumahl an allen Dingen Mangel litten/ von sich und ihrem Lande ablehnen möchten/ sie diese Antwort erhalten/ daß sie zwey Bilder/ das eine der Damiae, das andere der Auxesiae (denn diese waren ihre Schutzgötter) nicht aus Metall oder Stein/ sondern aus zahmen Oehlbäumen aufrichten solten. Im ersten Tempel der Juno/ der zu Argos stunde/ war ein Bild aus einem Block eines Birnbaums gewidmet; und zu Rom/ da sie eine Königin genennt wurde/ hatte sie zwey Bildnusse aus Cypreßholtze/ die man an denen Festen/ welche (nach deß Livius Meinung) damahls zum erstenmahl angeordnet worden/ als Hannibal Italien verheeret/ in öffentlicher Procession herumgetragen. Beym Plinius lieset man/ daß zu Populonien eine sehr alte Statue oder Bildnus des Jupiters gestanden/ welche aus einem Weinstock gemacht gewest: und zwar ist solches kein Wunder/ dafern wahr ist/ was itztbemelter Plinius schreibet/ daß nemlich der Juno Tempel zu Metapontien auf lauter Pfeilern von Weinstöcken gestanden/ so gar groß und dick wären desselben Orts Weinstöcke gewesen; hierüber aber ist sich noch mehr zu verwundern/ daß/ wie Pausanias erzehlet/ in einem Theil Laconien des Esculapius Bild oder Statua, aus einem Keuschbaume gehauen zu sehen gewesen seye/ dannenhero er auch den Zunamen Agnites/ das ist/ aus einem Keuschbaume gemacht/ bekommen. So waren auch anfangs der Römer Götter von Holtz bereitet/ als die sich der Sparsamkeit beflissen. Dahero Tibullus lib. 1. Elegia 10. die Haußgötter anredend/ also spricht:

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[TA 1680, Iconologia Deorum, S. 9/0061] geben/ daß er ewig seye/ und in einem Feuer wohne/ das niemand anschauen möge. Etliche/ so ihn aus einem schwartzen Steinlein formirt/ haben darmit andeuten wollen/ daß er auch von den allerschärffsten Augen nicht könne gesehen werden. Aber Porphyrius scheinet auf seine Zeit gesehen zu haben/ zumahlen die Aeltere auch höltzerne Götter gehabt; wie dann Theophrastus in seinen Büchern von den Pflantzen schreibet/ daß sie aus Cedern/ Cypressen/ unterweilen auch aus Oelbaumwurtzeln ihnen Götter gemacht haben. Und daher sagt auch Plinius/ daß sie aus Cedern-Holtz Statuen auffgerichtet/ weil solches Holtz sehr lang unverletzt bleibe. Eben dieser Autor meldet/ daß zu Rom in einer Höle Apollo Sosianus aus Cedern-Holtze gemacht/ wohin er aus Seleucia gebracht worden/ zu finden gewesen. Plutarchus schreibet dißfalls/ man habe vor uhralten Zeiten Bilder zu machen im Gebrauch gehabt/ und seyen selbige bey den Alten aus Holtze gewesen/ dieweil ihnen der Stein allzuhart zu seyn und also untauglich/ Götter daraus zu bilden/vorkame; Gold und Silber aber hielten sie für lauter Unreinigkeit und Grundsuppe einer unfruchtbaren Erden/ weil der Ort/ wo die Gold- und Silber-Minen gesunden werden/ nicht wol tüchtig/ ist etwas anders hervor zu bringen. Dahero sie auch die jenige Erde schwach und unfruchtbar zu nennen pflegten/ welche weder Kräuter/ Blumen noch Früchte truge: Dann sie lebten dazumal ohne allen Geitz/ und waren allein darmit vergnügt/ was zur Lebens-Unterhaltung diente. Ja auch Plato scheinet dieser Meinung gewest zu seyn/ daß die Bilder der Götter aus Holtz gewesen/ dann also schreibt er: weil die Erde gleichsam ein den Göttern gewidmetes Haus ist/ als wäre unrecht gehandelt/ wann man aus derselben ihre Bilder formiren wolte; von Gold und Silber aber solche zu verfertigen/ wäre noch unverantwortlicher/ weil diese Metallen ihren Besitzern den grösten Neid zu erwecken pflegen. Fast gleicher Meinung ist auch Luctatius/ wann er schreibet: Die kostbare Bilder und Statuen der Götter seyen eine gewisse Anzeigung des Geitzes derer jenigen/die/ unter dem Vorwand der Religion/ ihr Belieben an Gold/ Elphen-Bein/ Edelgesteinen und andern kostbaren Dingen haben/ wann sie ihnen heilige Bildnüsse daraus machen; dann ob sie selbige gleich in hohen Würden halten/ geschehe es doch vielmehr darum/ weil sie von solcher Materie/ als weil sie der grossen Götter Bildnüsse vorstellen. Wir müssen uns aber wiederum zu unserm Plato wenden/ welcher nach denen vorangezogenen Worten sich ferner also vernehmen lässet: Das Elphen-Bein/ so vorher ein Leben hatte/ und nachgehends desselben beraubt worden/ ist nicht würdig/ daß der Götter Bildnussen daraus gemacht werden; wie dann auch das Eisen und andere harte Metalle hierzu nicht tauglich/ weil man dieser Instrumenten im Krieg zu der Menschen Verderben gebrauchet. Dannenhero allein das Holtz/ nach des Platonis Meinung/ übrig war/ woraus man die heilige Bilder der Götter machen konte. Deme auch Pausanias beystimmet/ wann er schreibet/ daß in den ersten Zeiten/ nach seiner Meinung/ bey den Griechen die Bilder von Holtz gewesen/ vornemlich die jenige/ so von den Egyptern gemacht worden; Sintemahl zu Argos noch ein Bild/ oder Statua, des Apollo stunde/ so ihm von dem Danaus/ einem voruralten Zeiten bereits abgeleibten Könige/ geheiligt und aufgerichtet war. Ja es schiene/ als ob kein Bildnus zu finden/ woran einige Antiqvität zu spüren/ ausser denen/ welche aus Eben-Cypressen-Cedern-Eichen- oder anderm dergleichen hartem Holtze gemacht; wiewoln auch/ auf Befehl des Oraculi, einige Oehlbäumine verfertigt wurden. Woraus man schliessen kan/ daß man damals die Götter lieber aus Holtz/ als einer andern Materie habe zubereiten wollen: zumaln auch beym Herodotus zu sehen/daß/ als die Epidaurier den Apollo zu Delphos um Rath gefragt/ auf was Weise sie die grosse Unfruchtbarkeit/ dardurch sie dazumahl an allen Dingen Mangel litten/ von sich und ihrem Lande ablehnen möchten/ sie diese Antwort erhalten/ daß sie zwey Bilder/ das eine der Damiae, das andere der Auxesiae (denn diese waren ihre Schutzgötter) nicht aus Metall oder Stein/ sondern aus zahmen Oehlbäumen aufrichten solten. Im ersten Tempel der Juno/ der zu Argos stunde/ war ein Bild aus einem Block eines Birnbaums gewidmet; und zu Rom/ da sie eine Königin genennt wurde/ hatte sie zwey Bildnusse aus Cypreßholtze/ die man an denen Festen/ welche (nach deß Livius Meinung) damahls zum erstenmahl angeordnet worden/ als Hannibal Italien verheeret/ in öffentlicher Procession herumgetragen. Beym Plinius lieset man/ daß zu Populonien eine sehr alte Statue oder Bildnus des Jupiters gestanden/ welche aus einem Weinstock gemacht gewest: und zwar ist solches kein Wunder/ dafern wahr ist/ was itztbemelter Plinius schreibet/ daß nemlich der Juno Tempel zu Metapontien auf lauter Pfeilern von Weinstöcken gestanden/ so gar groß und dick wären desselben Orts Weinstöcke gewesen; hierüber aber ist sich noch mehr zu verwundern/ daß/ wie Pausanias erzehlet/ in einem Theil Laconien des Esculapius Bild oder Statua, aus einem Keuschbaume gehauen zu sehen gewesen seye/ dannenhero er auch den Zunamen Agnites/ das ist/ aus einem Keuschbaume gemacht/ bekommen. So waren auch anfangs der Römer Götter von Holtz bereitet/ als die sich der Sparsamkeit beflissen. Dahero Tibullus lib. 1. Elegia 10. die Haußgötter anredend/ also spricht:

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  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
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Zitationshilfe: Sandrart, Joachim von: ICONOLOGIA DEORUM. Nürnberg, 1680, S. TA 1680, Iconologia Deorum, S. 9. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_iconologia_1680/61>, abgerufen am 23.11.2024.