Sandrart, Joachim von: ICONOLOGIA DEORUM. Nürnberg, 1680.[Spaltenumbruch] der Schütz/ als ein Zeichen des Novembers/ ist vielleicht Chiron der Centaurus; oder Crotus/ der Euphemae Sohn/ als der Musen Seugamme/ die auf dem Helicon gewohnt. Die Zwillinge bedeuten den May/ wodurch entweder Castor und Pollux/ oder Hercules und Apollo/ oder auch Triptolemus und Jason/ zu verstehen seyn möchten. Der Steinbock/ ein Zeichen des Decembers/ gleicht fast der Amaltheae Geiß/ womit Jupiter/ in seiner Kindheit/ von seiner Amme ernehrt/ und auferzogen worden. Den Krebs/ als ein Zeichen des Brachmonden/ hatte Juno darum in den Himmel versetzt/ dieweil ihn Hercules mit Füssen zertretten/ da er wider die Wasserschlange/ im Teich Lerna/ gestritten. Der Stier/ als ein April-Zeichen/ zeigt eben denjenigen Stier an/ der die schöne Europam entführt; oder wie andere wollen/ die Kuhe Io. Der Scorpion/ ist ein Zeichen des Octobers/ von welchem Orion auf der Jagt verletzt wurde. Die Jungfrau/ als ein Zeichen des Augustus/ ist eben die Asträa/ die Göttin der Gerechtigkeit; oder auch Erigone/ des Icarii Tochter. Die Fische/ als ein Zeichen des Hornungs/ weisen/ wie Venus/ und ihr Sohn Cupido/ sich/ wegen des Riesens Tiphon/ im Fluß Euphrate/ in Fische verwandelt. Der Widder (oder das Schaaf)ein Mertz-Zeichen/ zielt auf das güldne Fließ/ so Phryxus/ samt seiner Schwester Helle/ über die Achsel genommen/ und in das Hellespontische Meer (daher es auch seinen Nahmen hat) entfallen lassen. Die Waag/ als ein Zeichen des Septembers/ bedeutet anders nichts/ als einen grossen Antheil der Constellation des Scorpions. Platte C. 1. Demogorgon. DEmogorgon wurde von den Alten vor den ersten der Götter und vor einen Gesellschafter der Ewigkeit geehret/ darbey die/ rings um ihn hergekrümmte/ und in ihren eigenen Schwantz beissende Schlange das Jahr und dessen unendlichen Umlauff bezeichnet. Sein Gewand oder Kleid soll grün seyn/ weil diese Farb die Unsterblichkeit bedeutet: daher auch sein blasses Angesicht mit grünen Baum-Mos überwachsen/ und er alt/ runtzligt/ beschattet/ und in einer neblicht-duncklen Höle sitzend vorgestellet wird. Diese Abbildung ist nach einem alten Kunststücke in Cristall abgesehen. 2. Aeternitas.Aeternitas,oder die Ewigkeit/ wird auf mancherley Weise abgebildet/unter welchen Faustina solche auch sehr zierlich vorgestellt/ in ihrer Medaglie oder Gedächtnüs-Müntz/ durch ein ansehnlich Weibsbild/ welches sitzend in der lincken Hand einen Regenten-Stab oder Reichs-Zepter/ in der Rechten aber eine runde Welt-Kugel hält: auf der Welt-Kugel sitzet ein Phoenix/ dessen Haupt mit himmlischen Stralen umleuchtet/ weil dieser Vogel/ gemeinem[Spaltenumbruch] Ruffe nach/ durch sein selbst Aufopfferung im Feuer sich wieder verjüngern/ und also gleichsam verewigen soll. Dieses Bildes Obergewand soll schön azur oder hoch-himmelblau/ das untere aber grün seyn/ weil sie jederzeit jung bleibet. 3. Providentia.Providentia Deorum, oder der Götter Vorsehung. Solche hat Julius Caesar/ weil das Keyserthum ihme ohne alles Vermuthen aufgetragen worden/ auf folgende Weise bilden und pregen lassen: Sie stehet als ein schön Himmels-Bild/ so auf den in der lincken Hand haltenden Regiments-Stab sich gleichsam steurend/ und in der Rechten einen königlichen Scepter haltend/ der Unter-Welt mit diesen Worten: Providentia Deorum,gleichsam ihren Befehl andeutet. Ihr Obergewand soll schön azur oder hoch-himmelblau/ das untere aber lieblich-grün seyn. 4. Janus. Janus der Zweygestaltige/ ist zu sehen unter dem Bilde der Ewigkeit/ zur lincken Hand des mehr besagten Demogorgons. Diese Bildnis eines Mannsbildes mit einem alten und jungen Angesicht/ in der lincken Hand einen Stab/ in der Rechten aber einen Schlüssel haltend/ bedeutet vornemlich die Sonne/ dann auch das Jahr und den Frieden/ ja/ auch beyde Liechter/ verstehe das göttliche und natürliche Liecht unserer Seelen. 5. Felicia tempora .Felicia tempora,oder die glückliche Zeiten. Diese Abbildung ist auf solche Weise vorgestellt/ wie sie Keyser Constantinus Magnus auf eine Medaglie/ durch vier Knaben / mit denen in Handen habenden Kennzeichen der vier Jahr-Theile/ ausbilden/ darneben die Umschrifft/ Felicia tempora;darüber pregen lassen. 6. Saturnus Saturnus wird ins gemein für die Zeit gehalten/ ist ein Verzehrer und Fresser/ und ein Zerstörer und Verderber aller Dinge/ aus genommen des Jupiters/ der Juno/ des Neptunus/ und Pluto/ oder des Feuers/ Luffts/ Wassers und Erden/ als welche sich nicht zerstören und verderben lassen. Und weil er der erste auf der Erden gewest zu seyn geglaubt worden/ hat man ihn sehr alt/ von einer langen Gestalt/ grauhärig/ mit einem kahlen Kopffe/ und langen Barte gebildet; mit dem rechten Arm umfasset Er ein Kind/ und beisset drein/ in der lincken Hand aber hält er eine Sense/ im übrigen ist er gelb und braun colorirt und angefärbt/ und aus einemkostbaren Antichen Agat abgesehen. 7. Apollo. Apollo/ oder die Sonne/ bemercket/ daß er ein Gott der Providentz und alles Vermögens seye/ und daß einem weisen Manne viel zu hören und zu thun/ wenig aber zu reden gebühre/ weil er ein Gott/ der alles siehet; er wird in männ- und weiblicher Gestalt/ und also [Spaltenumbruch] der Schütz/ als ein Zeichen des Novembers/ ist vielleicht Chiron der Centaurus; oder Crotus/ der Euphemae Sohn/ als der Musen Seugamme/ die auf dem Helicon gewohnt. Die Zwillinge bedeuten den May/ wodurch entweder Castor und Pollux/ oder Hercules und Apollo/ oder auch Triptolemus und Jason/ zu verstehen seyn möchten. Der Steinbock/ ein Zeichen des Decembers/ gleicht fast der Amaltheae Geiß/ womit Jupiter/ in seiner Kindheit/ von seiner Amme ernehrt/ und auferzogen worden. Den Krebs/ als ein Zeichen des Brachmonden/ hatte Juno darum in den Himmel versetzt/ dieweil ihn Hercules mit Füssen zertretten/ da er wider die Wasserschlange/ im Teich Lerna/ gestritten. Der Stier/ als ein April-Zeichen/ zeigt eben denjenigen Stier an/ der die schöne Europam entführt; oder wie andere wollen/ die Kuhe Io. Der Scorpion/ ist ein Zeichen des Octobers/ von welchem Orion auf der Jagt verletzt wurde. Die Jungfrau/ als ein Zeichen des Augustus/ ist eben die Asträa/ die Göttin der Gerechtigkeit; oder auch Erigone/ des Icarii Tochter. Die Fische/ als ein Zeichen des Hornungs/ weisen/ wie Venus/ und ihr Sohn Cupido/ sich/ wegen des Riesens Tiphon/ im Fluß Euphrate/ in Fische verwandelt. Der Widder (oder das Schaaf)ein Mertz-Zeichen/ zielt auf das güldne Fließ/ so Phryxus/ samt seiner Schwester Helle/ über die Achsel genommen/ und in das Hellespontische Meer (daher es auch seinen Nahmen hat) entfallen lassen. Die Waag/ als ein Zeichen des Septembers/ bedeutet anders nichts/ als einen grossen Antheil der Constellation des Scorpions. Platte C. 1. Demogorgon. DEmogorgon wurde von den Alten vor den ersten der Götter und vor einen Gesellschafter der Ewigkeit geehret/ darbey die/ rings um ihn hergekrümmte/ und in ihren eigenen Schwantz beissende Schlange das Jahr und dessen unendlichen Umlauff bezeichnet. Sein Gewand oder Kleid soll grün seyn/ weil diese Farb die Unsterblichkeit bedeutet: daher auch sein blasses Angesicht mit grünen Baum-Mos überwachsen/ und er alt/ runtzligt/ beschattet/ und in einer neblicht-duncklen Höle sitzend vorgestellet wird. Diese Abbildung ist nach einem alten Kunststücke in Cristall abgesehen. 2. Aeternitas.Aeternitas,oder die Ewigkeit/ wird auf mancherley Weise abgebildet/unter welchen Faustina solche auch sehr zierlich vorgestellt/ in ihrer Medaglie oder Gedächtnüs-Müntz/ durch ein ansehnlich Weibsbild/ welches sitzend in der lincken Hand einen Regenten-Stab oder Reichs-Zepter/ in der Rechten aber eine runde Welt-Kugel hält: auf der Welt-Kugel sitzet ein Phoenix/ dessen Haupt mit himmlischen Stralen umleuchtet/ weil dieser Vogel/ gemeinem[Spaltenumbruch] Ruffe nach/ durch sein selbst Aufopfferung im Feuer sich wieder verjüngern/ und also gleichsam verewigen soll. Dieses Bildes Obergewand soll schön azur oder hoch-himmelblau/ das untere aber grün seyn/ weil sie jederzeit jung bleibet. 3. Providentia.Providentia Deorum, oder der Götter Vorsehung. Solche hat Julius Caesar/ weil das Keyserthum ihme ohne alles Vermuthen aufgetragen worden/ auf folgende Weise bilden und pregen lassen: Sie stehet als ein schön Himmels-Bild/ so auf den in der lincken Hand haltenden Regiments-Stab sich gleichsam steurend/ und in der Rechten einen königlichen Scepter haltend/ der Unter-Welt mit diesen Worten: Providentia Deorum,gleichsam ihren Befehl andeutet. Ihr Obergewand soll schön azur oder hoch-himmelblau/ das untere aber lieblich-grün seyn. 4. Janus. Janus der Zweygestaltige/ ist zu sehen unter dem Bilde der Ewigkeit/ zur lincken Hand des mehr besagten Demogorgons. Diese Bildnis eines Mannsbildes mit einem alten und jungen Angesicht/ in der lincken Hand einen Stab/ in der Rechten aber einen Schlüssel haltend/ bedeutet vornemlich die Sonne/ dann auch das Jahr und den Frieden/ ja/ auch beyde Liechter/ verstehe das göttliche und natürliche Liecht unserer Seelen. 5. Felicia tempora .Felicia tempora,oder die glückliche Zeiten. Diese Abbildung ist auf solche Weise vorgestellt/ wie sie Keyser Constantinus Magnus auf eine Medaglie/ durch vier Knaben / mit denen in Handen habenden Kennzeichen der vier Jahr-Theile/ ausbilden/ darneben die Umschrifft/ Felicia tempora;darüber pregen lassen. 6. Saturnus Saturnus wird ins gemein für die Zeit gehalten/ ist ein Verzehrer und Fresser/ und ein Zerstörer und Verderber aller Dinge/ aus genommen des Jupiters/ der Juno/ des Neptunus/ und Pluto/ oder des Feuers/ Luffts/ Wassers und Erden/ als welche sich nicht zerstören und verderben lassen. Und weil er der erste auf der Erden gewest zu seyn geglaubt worden/ hat man ihn sehr alt/ von einer langen Gestalt/ grauhärig/ mit einem kahlen Kopffe/ und langen Barte gebildet; mit dem rechten Arm umfasset Er ein Kind/ und beisset drein/ in der lincken Hand aber hält er eine Sense/ im übrigen ist er gelb und braun colorirt und angefärbt/ und aus einemkostbaren Antichen Agat abgesehen. 7. Apollo. Apollo/ oder die Sonne/ bemercket/ daß er ein Gott der Providentz und alles Vermögens seye/ und daß einem weisen Manne viel zu hören und zu thun/ wenig aber zu reden gebühre/ weil er ein Gott/ der alles siehet; er wird in männ- und weiblicher Gestalt/ und also <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0038" xml:id="pb-1331" n="TA 1680, Iconologia Deorum, Erklärung der Kupfer [II]"/><cb/> der Schütz/ als ein Zeichen des Novembers/ ist vielleicht <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-903 http://d-nb.info/gnd/11903588X http://viaf.org/viaf/54949175">Chiron</persName> der Centaurus; oder <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3883">Crotus</persName>/ der <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3883">Euphemae Sohn</persName>/ als <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3882">der Musen Seugamme</persName>/ die auf dem <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-1078">Helicon</placeName> gewohnt. 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Sein Gewand oder Kleid soll grün seyn/ weil diese Farb die Unsterblichkeit bedeutet: daher auch sein blasses Angesicht mit grünen Baum-Mos überwachsen/ und er alt/ runtzligt/ beschattet/ und in einer neblicht-duncklen Höle sitzend vorgestellet wird. 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Und weil er der erste auf der Erden gewest zu seyn geglaubt worden/ hat man ihn sehr alt/ von einer langen Gestalt/ grauhärig/ mit einem kahlen Kopffe/ und langen Barte gebildet; mit dem rechten Arm umfasset Er ein Kind/ und beisset drein/ in der lincken Hand aber hält er eine Sense/ im übrigen ist er gelb und braun colorirt und angefärbt/ und aus einem<name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-5367" type="artificialWork">kostbaren Antichen Agat</name> abgesehen.</p> <p><note place="right"><hi rendition="#aq"><name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-4668" type="artificialWork">7. <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-59 http://d-nb.info/gnd/118503642 http://viaf.org/viaf/3261638">Apollo</persName>.</name></hi></note><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-59 http://d-nb.info/gnd/118503642 http://viaf.org/viaf/3261638">Apollo</persName>/ oder die <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3218 http://d-nb.info/gnd/124659187 http://viaf.org/viaf/50166625">Sonne</persName>/ bemercket/ daß er ein <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-59 http://d-nb.info/gnd/118503642 http://viaf.org/viaf/3261638">Gott der Providentz</persName> und <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-59 http://d-nb.info/gnd/118503642 http://viaf.org/viaf/3261638">alles Vermögens</persName> seye/ und daß einem weisen Manne viel zu hören und zu thun/ wenig aber zu reden gebühre/ weil er ein <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-4146 http://d-nb.info/gnd/4021469-2">Gott</persName>/ der alles siehet; er wird in männ- und weiblicher Gestalt/ und also </p> </div> </body> </text> </TEI> [TA 1680, Iconologia Deorum, Erklärung der Kupfer [II]/0038]
der Schütz/ als ein Zeichen des Novembers/ ist vielleicht Chiron der Centaurus; oder Crotus/ der Euphemae Sohn/ als der Musen Seugamme/ die auf dem Helicon gewohnt. Die Zwillinge bedeuten den May/ wodurch entweder Castor und Pollux/ oder Hercules und Apollo/ oder auch Triptolemus und Jason/ zu verstehen seyn möchten. Der Steinbock/ ein Zeichen des Decembers/ gleicht fast der Amaltheae Geiß/ womit Jupiter/ in seiner Kindheit/ von seiner Amme ernehrt/ und auferzogen worden. Den Krebs/ als ein Zeichen des Brachmonden/ hatte Juno darum in den Himmel versetzt/ dieweil ihn Hercules mit Füssen zertretten/ da er wider die Wasserschlange/ im Teich Lerna/ gestritten. Der Stier/ als ein April-Zeichen/ zeigt eben denjenigen Stier an/ der die schöne Europam entführt; oder wie andere wollen/ die Kuhe Io. Der Scorpion/ ist ein Zeichen des Octobers/ von welchem Orion auf der Jagt verletzt wurde. Die Jungfrau/ als ein Zeichen des Augustus/ ist eben die Asträa/ die Göttin der Gerechtigkeit; oder auch Erigone/ des Icarii Tochter. Die Fische/ als ein Zeichen des Hornungs/ weisen/ wie Venus/ und ihr Sohn Cupido/ sich/ wegen des Riesens Tiphon/ im Fluß Euphrate/ in Fische verwandelt. Der Widder (oder das Schaaf)ein Mertz-Zeichen/ zielt auf das güldne Fließ/ so Phryxus/ samt seiner Schwester Helle/ über die Achsel genommen/ und in das Hellespontische Meer (daher es auch seinen Nahmen hat) entfallen lassen. Die Waag/ als ein Zeichen des Septembers/ bedeutet anders nichts/ als einen grossen Antheil der Constellation des Scorpions.
Platte C.
DEmogorgon wurde von den Alten vor den ersten der Götter und vor einen Gesellschafter der Ewigkeit geehret/ darbey die/ rings um ihn hergekrümmte/ und in ihren eigenen Schwantz beissende Schlange das Jahr und dessen unendlichen Umlauff bezeichnet. Sein Gewand oder Kleid soll grün seyn/ weil diese Farb die Unsterblichkeit bedeutet: daher auch sein blasses Angesicht mit grünen Baum-Mos überwachsen/ und er alt/ runtzligt/ beschattet/ und in einer neblicht-duncklen Höle sitzend vorgestellet wird. Diese Abbildung ist nach einem alten Kunststücke in Cristall abgesehen.
1. Demogorgon.Aeternitas,oder die Ewigkeit/ wird auf mancherley Weise abgebildet/unter welchen Faustina solche auch sehr zierlich vorgestellt/ in ihrer Medaglie oder Gedächtnüs-Müntz/ durch ein ansehnlich Weibsbild/ welches sitzend in der lincken Hand einen Regenten-Stab oder Reichs-Zepter/ in der Rechten aber eine runde Welt-Kugel hält: auf der Welt-Kugel sitzet ein Phoenix/ dessen Haupt mit himmlischen Stralen umleuchtet/ weil dieser Vogel/ gemeinem
Ruffe nach/ durch sein selbst Aufopfferung im Feuer sich wieder verjüngern/ und also gleichsam verewigen soll. Dieses Bildes Obergewand soll schön azur oder hoch-himmelblau/ das untere aber grün seyn/ weil sie jederzeit jung bleibet.
2. Aeternitas.Providentia Deorum, oder der Götter Vorsehung. Solche hat Julius Caesar/ weil das Keyserthum ihme ohne alles Vermuthen aufgetragen worden/ auf folgende Weise bilden und pregen lassen: Sie stehet als ein schön Himmels-Bild/ so auf den in der lincken Hand haltenden Regiments- Stab sich gleichsam steurend/ und in der Rechten einen königlichen Scepter haltend/ der Unter-Welt mit diesen Worten: Providentia Deorum,gleichsam ihren Befehl andeutet. Ihr Obergewand soll schön azur oder hoch-himmelblau/ das untere aber lieblich- grün seyn.
3. Providentia. Janus der Zweygestaltige/ ist zu sehen unter dem Bilde der Ewigkeit/ zur lincken Hand des mehr besagten Demogorgons. Diese Bildnis eines Mannsbildes mit einem alten und jungen Angesicht/ in der lincken Hand einen Stab/ in der Rechten aber einen Schlüssel haltend/ bedeutet vornemlich die Sonne/ dann auch das Jahr und den Frieden/ ja/ auch beyde Liechter/ verstehe das göttliche und natürliche Liecht unserer Seelen.
4. Janus.Felicia tempora,oder die glückliche Zeiten. Diese Abbildung ist auf solche Weise vorgestellt/ wie sie Keyser Constantinus Magnus auf eine Medaglie/ durch vier Knaben / mit denen in Handen habenden Kennzeichen der vier Jahr-Theile/ ausbilden/ darneben die Umschrifft/ Felicia tempora;darüber pregen lassen.
5. Felicia tempora . Saturnus wird ins gemein für die Zeit gehalten/ ist ein Verzehrer und Fresser/ und ein Zerstörer und Verderber aller Dinge/ aus genommen des Jupiters/ der Juno/ des Neptunus/ und Pluto/ oder des Feuers/ Luffts/ Wassers und Erden/ als welche sich nicht zerstören und verderben lassen. Und weil er der erste auf der Erden gewest zu seyn geglaubt worden/ hat man ihn sehr alt/ von einer langen Gestalt/ grauhärig/ mit einem kahlen Kopffe/ und langen Barte gebildet; mit dem rechten Arm umfasset Er ein Kind/ und beisset drein/ in der lincken Hand aber hält er eine Sense/ im übrigen ist er gelb und braun colorirt und angefärbt/ und aus einemkostbaren Antichen Agat abgesehen.
6. Saturnus Apollo/ oder die Sonne/ bemercket/ daß er ein Gott der Providentz und alles Vermögens seye/ und daß einem weisen Manne viel zu hören und zu thun/ wenig aber zu reden gebühre/ weil er ein Gott/ der alles siehet; er wird in männ- und weiblicher Gestalt/ und also
7. Apollo.
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Zitationshilfe: | Sandrart, Joachim von: ICONOLOGIA DEORUM. Nürnberg, 1680, S. TA 1680, Iconologia Deorum, Erklärung der Kupfer [II]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_iconologia_1680/38>, abgerufen am 17.02.2025. |