Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Sandrart, Joachim von: ICONOLOGIA DEORUM. Nürnberg, 1680.

Bild:
<< vorherige Seite
[Spaltenumbruch]

Der Angel.

DEr Angel/ der die Fische scheinet zu speisen/ Betrug. und gefangen hält/ giebt uns ein Zeichen des Betrugs.

Die Lampe.

Leben. EIne brennende Lampe bedeutet das Leben des Menschen/ das Oel/ des Lebens Feuchtigkeit/ gewaltsamer Tod. die des Leibes Hitz erhält. Das Feuer einer Fackel/ so ausgelöscht wird/ bemercket einen Tod/ der durch Gewalt verursachet wird. Wann das Feuer eines Liechts oder Fackel von natürlicher Tod. sich selbst aus Mangel der Nahrung ausgehet/ Wachsamkeit. deutets einen natürlichen Tod an. Durch die Lampe wird sonst auch verstanden die Wachsamkeit und der nächtliche Fleiß: dannenhero die Lampen vom Demosthenes/ Aristophanes/ Cleanthes und Epictetus/ in grossen Würden gehalten wurden.

Die Fackel.

GLeichwie die Egyptische Priester/ durch Neid. das Wasser/ und insonderheit/ durch die Liebe. See/ Haß und Neid verstunden: also verstunden sie durch das Feuer die Liebe/ deswegen Gegen-Liebe. dem Cupido überall die Fackel zugeeignet wird. Die Liebe/ so an beeden Seiten gleich/ wird durch zwey creutzweis zusammen gebundene brennende Fackeln abgebildet: die Fackeln aber todte Liebhaber. brennend unter sich gekehret/ bedeuten zwey todte Liebhaber: und diese pflegen an die Gräber gemacht zu werden.

Der Rauch.

Flüchtigkeit des Lebens. Traurigkeit Unwissenheit. DEr Rauch bedeutet unser flüchtig-kurtzes Leben/ wie auch die Traurigkeit und Trübsäligkeit dieses Lebens; ingleichen auch Unwissenheit: gleichwie das Feuer Lehr und Wissenschafft fürstellet.

Der Dreyzang.

die See oder das Meer. DUrch den Dreyzang/ wird das Meer/ oder die See/ gemeynet.

Der Pflug.

Ackerbau. DEr Pflug bedeutet den Land- Feld- oder Ackerbau.

Der Zaum.

Mässigkeit. MAn hält den Zaum für ein Kennzeichen der Mässigkeit/ Sittsamkeit oder Bezwingung.

Der Spinnrocken.

Tod. DEr Spinnrocken/ und die Spindel/ da der Faden abgerissen/ bedeutet den Tod.

[Spaltenumbruch]

Die Stricke/

Betrug. DIe Stricke sagen von heimlichen Betruge/ und bösen Anschlägen/ oder betrieglichen Nachstellungen.

Die Ketten.

böse Wercke. AN den Ketten werden die böse schnöde Wercke abgebildet/ die aneinander hangen/ oder eines aus dem andern entspringet/ gleichwie die Ketten mit ihren Gliedern aneinander hanget.

Mühlsteine.

Gemeinsamkeit oder Freundschafft. DIe Mühlsteine/ da einer ohne den andern nichts vermag/ rathen zur Gemeinsamkeit gesamter Hülffe und Freundschafft. Welche Freundschafft durch das allgemeine Urtheil und Erfahrung für eine Nohtwendigkeit erkannt wird: Dann jedweder bedarff Freunde/ und muß sich/ wann er leben will/ einiger Unterhandlungen gebrauchen.

Der Altar.

Gottesdienst. DEr Altar bedeutet Gottesdienst oder Gottesfurcht.

Die Seule oder der Pfeiler.

EIn Weib/ so auf einer kleinen Seule/ mit dem Ellenbogen/ ruhet/ die Hand unter dem Haupte/ und in der Rechten einen Ruhe.Palmzweig hat/ bedeutet der alten Zeit Ruh und Festigkeit. Stille; Sonsten aber der Pfeiler auch Festigkeit.

Der Palmbaum.

Sieg. DEr Palmbaum ist ein Zeichen der Uberwindung und des Siegs.

Der Lorbeerbaum.

DEr Lorbeerbaum bedeutet gleichfalls Sieg. Sieg: Mit diesem wurden vor Zeiten Kayser und Poeten gekrönt.

Der Eichbaum.

DEr Eichlaubkrantz mit denen Eicheln bedeutete Burger-Erlösung. vor Alters die Beschirmung der Burger: wie dann darmit bekräntzt waren diejenige/ so einige Burger im Kriege aus der Lebens- Tugend und Stärcke. Gefahr erlöst hatten. Uberdas bedeutet die Eiche auch Tugend und Stärcke: dann Einige halten darfür/ daß des Hercules Keule von diesem Holtze gewesen/ dieweil es fest und starck ist: Andere aber wollen/ sie sey von Oliven-Holtze gewesen.

Der Nußbaum.

DIe Nuß ist/ von Alters her/ ein Zeichen Ehe. der Ehe.

[Spaltenumbruch]

Der Angel.

DEr Angel/ der die Fische scheinet zu speisen/ Betrug. und gefangen hält/ giebt uns ein Zeichen des Betrugs.

Die Lampe.

Leben. EIne brennende Lampe bedeutet das Leben des Menschen/ das Oel/ des Lebens Feuchtigkeit/ gewaltsamer Tod. die des Leibes Hitz erhält. Das Feuer einer Fackel/ so ausgelöscht wird/ bemercket einen Tod/ der durch Gewalt verursachet wird. Wann das Feuer eines Liechts oder Fackel von natürlicher Tod. sich selbst aus Mangel der Nahrung ausgehet/ Wachsamkeit. deutets einen natürlichen Tod an. Durch die Lampe wird sonst auch verstanden die Wachsamkeit und der nächtliche Fleiß: dannenhero die Lampen vom Demosthenes/ Aristophanes/ Cleanthes und Epictetus/ in grossen Würden gehalten wurden.

Die Fackel.

GLeichwie die Egyptische Priester/ durch Neid. das Wasser/ und insonderheit/ durch die Liebe. See/ Haß und Neid verstunden: also verstunden sie durch das Feuer die Liebe/ deswegen Gegen-Liebe. dem Cupido überall die Fackel zugeeignet wird. Die Liebe/ so an beeden Seiten gleich/ wird durch zwey creutzweis zusammen gebundene brennende Fackeln abgebildet: die Fackeln aber todte Liebhaber. brennend unter sich gekehret/ bedeuten zwey todte Liebhaber: und diese pflegen an die Gräber gemacht zu werden.

Der Rauch.

Flüchtigkeit des Lebens. Traurigkeit Unwissenheit. DEr Rauch bedeutet unser flüchtig-kurtzes Leben/ wie auch die Traurigkeit und Trübsäligkeit dieses Lebens; ingleichen auch Unwissenheit: gleichwie das Feuer Lehr und Wissenschafft fürstellet.

Der Dreyzang.

die See oder das Meer. DUrch den Dreyzang/ wird das Meer/ oder die See/ gemeynet.

Der Pflug.

Ackerbau. DEr Pflug bedeutet den Land- Feld- oder Ackerbau.

Der Zaum.

Mässigkeit. MAn hält den Zaum für ein Kennzeichen der Mässigkeit/ Sittsamkeit oder Bezwingung.

Der Spinnrocken.

Tod. DEr Spinnrocken/ und die Spindel/ da der Faden abgerissen/ bedeutet den Tod.

[Spaltenumbruch]

Die Stricke/

Betrug. DIe Stricke sagen von heimlichen Betruge/ und bösen Anschlägen/ oder betrieglichen Nachstellungen.

Die Ketten.

böse Wercke. AN den Ketten werden die böse schnöde Wercke abgebildet/ die aneinander hangen/ oder eines aus dem andern entspringet/ gleichwie die Ketten mit ihren Gliedern aneinander hanget.

Mühlsteine.

Gemeinsamkeit oder Freundschafft. DIe Mühlsteine/ da einer ohne den andern nichts vermag/ rathen zur Gemeinsamkeit gesamter Hülffe und Freundschafft. Welche Freundschafft durch das allgemeine Urtheil und Erfahrung für eine Nohtwendigkeit erkannt wird: Dann jedweder bedarff Freunde/ und muß sich/ wann er leben will/ einiger Unterhandlungen gebrauchen.

Der Altar.

Gottesdienst. DEr Altar bedeutet Gottesdienst oder Gottesfurcht.

Die Seule oder der Pfeiler.

EIn Weib/ so auf einer kleinen Seule/ mit dem Ellenbogen/ ruhet/ die Hand unter dem Haupte/ und in der Rechten einen Ruhe.Palmzweig hat/ bedeutet der alten Zeit Ruh und Festigkeit. Stille; Sonsten aber der Pfeiler auch Festigkeit.

Der Palmbaum.

Sieg. DEr Palmbaum ist ein Zeichen der Uberwindung und des Siegs.

Der Lorbeerbaum.

DEr Lorbeerbaum bedeutet gleichfalls Sieg. Sieg: Mit diesem wurden vor Zeiten Kayser und Poeten gekrönt.

Der Eichbaum.

DEr Eichlaubkrantz mit denen Eicheln bedeutete Burger-Erlösung. vor Alters die Beschirmung der Burger: wie dann darmit bekräntzt waren diejenige/ so einige Burger im Kriege aus der Lebens- Tugend und Stärcke. Gefahr erlöst hatten. Uberdas bedeutet die Eiche auch Tugend und Stärcke: dann Einige halten darfür/ daß des Hercules Keule von diesem Holtze gewesen/ dieweil es fest und starck ist: Andere aber wollen/ sie sey von Oliven-Holtze gewesen.

Der Nußbaum.

DIe Nuß ist/ von Alters her/ ein Zeichen Ehe. der Ehe.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0341" xml:id="pb-1595" n="TA 1680, Iconologia Deorum, S. 211"/>
        <cb/>
        <p xml:id="p1595.1" rend="headline">Der Angel.</p>
        <p>DEr Angel/ der die Fische scheinet zu speisen/ <note place="right">Betrug.</note> und gefangen hält/ giebt uns ein Zeichen des Betrugs.</p>
        <p xml:id="p1595.2" rend="headline">Die Lampe.</p>
        <p><note place="right">Leben.</note> EIne brennende Lampe bedeutet das Leben des Menschen/ das Oel/ des Lebens Feuchtigkeit/ <note place="right">gewaltsamer Tod.</note> die des Leibes Hitz erhält. Das Feuer einer Fackel/ so ausgelöscht wird/ bemercket einen Tod/ der durch Gewalt verursachet wird. Wann das Feuer eines Liechts oder Fackel von <note place="right">natürlicher Tod.</note> sich selbst aus Mangel der Nahrung ausgehet/ <note place="right">Wachsamkeit.</note> deutets einen natürlichen Tod an. Durch die Lampe wird sonst auch verstanden die Wachsamkeit und der nächtliche Fleiß: dannenhero die Lampen vom <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-891 http://d-nb.info/gnd/118524658 http://viaf.org/viaf/97431686">Demosthenes</persName>/ <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1735 http://d-nb.info/gnd/118503987 http://viaf.org/viaf/20962036">Aristophanes</persName>/ <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-111 http://d-nb.info/gnd/118834606 http://viaf.org/viaf/31867941">Cleanthes</persName> und <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3791 http://d-nb.info/gnd/118530577 http://viaf.org/viaf/27034270">Epictetus</persName>/ in grossen Würden gehalten wurden.</p>
        <p xml:id="p1595.3" rend="headline">Die Fackel.</p>
        <p>GLeichwie die Egyptische Priester/ durch <note place="right">Neid.</note> das Wasser/ und insonderheit/ durch die <note place="right">Liebe.</note> See/ Haß und Neid verstunden: also verstunden sie durch das Feuer die Liebe/ deswegen <note place="right">Gegen-Liebe.</note> dem <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-573 http://d-nb.info/gnd/118677500 http://viaf.org/viaf/25396366">Cupido</persName> überall die Fackel zugeeignet wird. Die Liebe/ so an beeden Seiten gleich/ wird durch zwey creutzweis zusammen gebundene brennende Fackeln abgebildet: die Fackeln aber <note place="right">todte Liebhaber.</note> brennend unter sich gekehret/ bedeuten zwey todte Liebhaber: und diese pflegen an die Gräber gemacht zu werden.</p>
        <p xml:id="p1595.4" rend="headline">Der Rauch.</p>
        <p><note place="right">Flüchtigkeit des Lebens. Traurigkeit Unwissenheit.</note> DEr Rauch bedeutet unser flüchtig-kurtzes Leben/ wie auch die Traurigkeit und Trübsäligkeit dieses Lebens; ingleichen auch Unwissenheit: gleichwie das Feuer Lehr und Wissenschafft fürstellet.</p>
        <p xml:id="p1595.5" rend="headline">Der Dreyzang.</p>
        <p><note place="right">die See oder das Meer.</note> DUrch den Dreyzang/ wird das Meer/ oder die See/ gemeynet.</p>
        <p xml:id="p1595.6" rend="headline">Der Pflug.</p>
        <p><note place="right">Ackerbau.</note> DEr Pflug bedeutet den Land- Feld- oder Ackerbau.</p>
        <p xml:id="p1595.7" rend="headline">Der Zaum.</p>
        <p><note place="right">Mässigkeit.</note> MAn hält den Zaum für ein Kennzeichen der Mässigkeit/ Sittsamkeit oder Bezwingung.</p>
        <p xml:id="p1595.8" rend="headline">Der Spinnrocken.</p>
        <p><note place="right">Tod.</note> DEr Spinnrocken/ und die Spindel/ da der Faden abgerissen/ bedeutet den Tod.</p>
        <cb/>
        <p xml:id="p1595.9" rend="headline">Die Stricke/</p>
        <p><note place="right">Betrug.</note> DIe Stricke sagen von heimlichen Betruge/ und bösen Anschlägen/ oder betrieglichen Nachstellungen.</p>
        <p xml:id="p1595.10" rend="headline">Die Ketten.</p>
        <p><note place="right">böse Wercke.</note> AN den Ketten werden die böse schnöde Wercke abgebildet/ die aneinander hangen/ oder eines aus dem andern entspringet/ gleichwie die Ketten mit ihren Gliedern aneinander hanget.</p>
        <p xml:id="p1595.11" rend="headline">Mühlsteine.</p>
        <p><note place="right">Gemeinsamkeit oder Freundschafft.</note> DIe Mühlsteine/ da einer ohne den andern nichts vermag/ rathen zur Gemeinsamkeit gesamter Hülffe und Freundschafft. Welche Freundschafft durch das allgemeine Urtheil und Erfahrung für eine Nohtwendigkeit erkannt wird: Dann jedweder bedarff Freunde/ und muß sich/ wann er leben will/ einiger Unterhandlungen gebrauchen.</p>
        <p xml:id="p1595.12" rend="headline">Der Altar.</p>
        <p><note place="right">Gottesdienst.</note> DEr Altar bedeutet Gottesdienst oder Gottesfurcht.</p>
        <p xml:id="p1595.13" rend="headline">Die Seule oder der Pfeiler.</p>
        <p>EIn Weib/ so auf einer kleinen Seule/ mit dem Ellenbogen/ ruhet/ die Hand unter dem Haupte/ und in der Rechten einen <note xml:id="n1595.1" place="right">Ruhe.</note>Palmzweig hat/ bedeutet der alten Zeit Ruh und <note place="right">Festigkeit.</note> Stille; Sonsten aber der Pfeiler auch Festigkeit.</p>
        <p xml:id="p1595.14" rend="headline">Der Palmbaum.</p>
        <p><note place="right">Sieg.</note> DEr Palmbaum ist ein Zeichen der Uberwindung und des Siegs.</p>
        <p xml:id="p1595.15" rend="headline">Der Lorbeerbaum.</p>
        <p>DEr Lorbeerbaum bedeutet gleichfalls <note place="right">Sieg.</note> Sieg: Mit diesem wurden vor Zeiten Kayser und Poeten gekrönt.</p>
        <p xml:id="p1595.16" rend="headline">Der Eichbaum.</p>
        <p>DEr Eichlaubkrantz mit denen Eicheln bedeutete <note place="right">Burger-Erlösung.</note> vor Alters die Beschirmung der Burger: wie dann darmit bekräntzt waren diejenige/ so einige Burger im Kriege aus der Lebens- <note place="right">Tugend und Stärcke.</note> Gefahr erlöst hatten. Uberdas bedeutet die Eiche auch Tugend und Stärcke: dann Einige halten darfür/ daß des <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-215 http://d-nb.info/gnd/118639552 http://viaf.org/viaf/32789834">Hercules</persName> Keule von diesem Holtze gewesen/ dieweil es fest und starck ist: Andere aber wollen/ sie sey von Oliven-Holtze gewesen.</p>
        <p xml:id="p1595.17" rend="headline">Der Nußbaum.</p>
        <p>DIe Nuß ist/ von Alters her/ ein Zeichen <note place="right">Ehe.</note> der Ehe.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[TA 1680, Iconologia Deorum, S. 211/0341] Der Angel. DEr Angel/ der die Fische scheinet zu speisen/ und gefangen hält/ giebt uns ein Zeichen des Betrugs. Betrug.Die Lampe. EIne brennende Lampe bedeutet das Leben des Menschen/ das Oel/ des Lebens Feuchtigkeit/ die des Leibes Hitz erhält. Das Feuer einer Fackel/ so ausgelöscht wird/ bemercket einen Tod/ der durch Gewalt verursachet wird. Wann das Feuer eines Liechts oder Fackel von sich selbst aus Mangel der Nahrung ausgehet/ deutets einen natürlichen Tod an. Durch die Lampe wird sonst auch verstanden die Wachsamkeit und der nächtliche Fleiß: dannenhero die Lampen vom Demosthenes/ Aristophanes/ Cleanthes und Epictetus/ in grossen Würden gehalten wurden. Leben. gewaltsamer Tod. natürlicher Tod. Wachsamkeit.Die Fackel. GLeichwie die Egyptische Priester/ durch das Wasser/ und insonderheit/ durch die See/ Haß und Neid verstunden: also verstunden sie durch das Feuer die Liebe/ deswegen dem Cupido überall die Fackel zugeeignet wird. Die Liebe/ so an beeden Seiten gleich/ wird durch zwey creutzweis zusammen gebundene brennende Fackeln abgebildet: die Fackeln aber brennend unter sich gekehret/ bedeuten zwey todte Liebhaber: und diese pflegen an die Gräber gemacht zu werden. Neid. Liebe. Gegen-Liebe. todte Liebhaber.Der Rauch. DEr Rauch bedeutet unser flüchtig-kurtzes Leben/ wie auch die Traurigkeit und Trübsäligkeit dieses Lebens; ingleichen auch Unwissenheit: gleichwie das Feuer Lehr und Wissenschafft fürstellet. Flüchtigkeit des Lebens. Traurigkeit Unwissenheit.Der Dreyzang. DUrch den Dreyzang/ wird das Meer/ oder die See/ gemeynet. die See oder das Meer.Der Pflug. DEr Pflug bedeutet den Land- Feld- oder Ackerbau. Ackerbau.Der Zaum. MAn hält den Zaum für ein Kennzeichen der Mässigkeit/ Sittsamkeit oder Bezwingung. Mässigkeit.Der Spinnrocken. DEr Spinnrocken/ und die Spindel/ da der Faden abgerissen/ bedeutet den Tod. Tod. Die Stricke/ DIe Stricke sagen von heimlichen Betruge/ und bösen Anschlägen/ oder betrieglichen Nachstellungen. Betrug.Die Ketten. AN den Ketten werden die böse schnöde Wercke abgebildet/ die aneinander hangen/ oder eines aus dem andern entspringet/ gleichwie die Ketten mit ihren Gliedern aneinander hanget. böse Wercke.Mühlsteine. DIe Mühlsteine/ da einer ohne den andern nichts vermag/ rathen zur Gemeinsamkeit gesamter Hülffe und Freundschafft. Welche Freundschafft durch das allgemeine Urtheil und Erfahrung für eine Nohtwendigkeit erkannt wird: Dann jedweder bedarff Freunde/ und muß sich/ wann er leben will/ einiger Unterhandlungen gebrauchen. Gemeinsamkeit oder Freundschafft.Der Altar. DEr Altar bedeutet Gottesdienst oder Gottesfurcht. Gottesdienst.Die Seule oder der Pfeiler. EIn Weib/ so auf einer kleinen Seule/ mit dem Ellenbogen/ ruhet/ die Hand unter dem Haupte/ und in der Rechten einen Palmzweig hat/ bedeutet der alten Zeit Ruh und Stille; Sonsten aber der Pfeiler auch Festigkeit. Ruhe. Festigkeit.Der Palmbaum. DEr Palmbaum ist ein Zeichen der Uberwindung und des Siegs. Sieg.Der Lorbeerbaum. DEr Lorbeerbaum bedeutet gleichfalls Sieg: Mit diesem wurden vor Zeiten Kayser und Poeten gekrönt. Sieg.Der Eichbaum. DEr Eichlaubkrantz mit denen Eicheln bedeutete vor Alters die Beschirmung der Burger: wie dann darmit bekräntzt waren diejenige/ so einige Burger im Kriege aus der Lebens- Gefahr erlöst hatten. Uberdas bedeutet die Eiche auch Tugend und Stärcke: dann Einige halten darfür/ daß des Hercules Keule von diesem Holtze gewesen/ dieweil es fest und starck ist: Andere aber wollen/ sie sey von Oliven-Holtze gewesen. Burger-Erlösung. Tugend und Stärcke.Der Nußbaum. DIe Nuß ist/ von Alters her/ ein Zeichen der Ehe. Ehe.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Sandrart.net: Bereitstellung der Texttranskription in XML/TEI. (2014-06-24T13:18:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus sandrart.net entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate. (2014-06-24T13:18:31Z)
Benjamin Fiechter: Konvertierung nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2014-06-24T13:18:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Der Zeilenfall wurde nicht übernommen.
  • Bei Worttrennungen am Spalten- oder Seitenumbruch, steht das gesamte Wort auf der vorhergehenden Spalte bzw. Seite.
  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_iconologia_1680
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_iconologia_1680/341
Zitationshilfe: Sandrart, Joachim von: ICONOLOGIA DEORUM. Nürnberg, 1680, S. TA 1680, Iconologia Deorum, S. 211. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_iconologia_1680/341>, abgerufen am 25.11.2024.