Sandrart, Joachim von: ICONOLOGIA DEORUM. Nürnberg, 1680.[Spaltenumbruch] durchdringende Friedens-Rede zugefertiget. Dem Geheimen hat das Kunst-Reich die dreyständige Sinn-bilder-Art zu danken. Der Fördernde hat die Bündnisse Gottes mit den Menschen/ des Theophrast Seelen-Unsterblichkeit/ und viel Andacht-Gedanken von der Römischen in seine Sprache gefördert/ und die Kunst-opfer damit gemehret. Der Gleichfärbige sucht uns mit seinen Erqvick-Stunden zu erqvicken. Der Erwachsende hat seinen Evangelischen Weinberg und dessen Lese/ zum lesen/ auf unseren Parnass versetzet. Der Leidende hat einen Band seiner gebundenen Reden geliefert. Der Unglückseelige hat uns mit Beyführung seines Samsons / Kolloandro / Eromena und Clelia / neben vielen andern herrlichgeteutschten Schrifften/ beglückseeliget. Der Kunstliebende hat sich erwiesen/ wie er heist/ und sich und uns mit seiner Vertheidigung beschützet/ und dieselbe/ neben vielen andern/ hier beygeleget. Der Sinnreiche hat die Proserpina nicht nur an das Liecht: sondern gar hiehero/ zu den Musen-Himmel geführet. Der Hülfreiche hat dem Kunst-Reich reiche Hülfe erwiesen: in dem er den Fürsten-Staat vest einzurichten/[Spaltenumbruch] und Uranien von ihren Vermessenen/ unbekanten Profeten befreyen/ und uns damit begaben wollen. Weil inzwischen der Altar von neuen Schrifftopfern an- und aufgehäufet worden/ traten die Musen dem Mercurius zu Hülfe; dieselbe den vorigen auf der Tafel beyzufügen. Indem sich Diese/ mit Herbeyschaffung und Ordnung derselben verweileten/ sammlete sich ein Palmen-Kranz der Edlen Ordensgenossen: welcher den ankommenden Gemeinnützigen/ durch ihren Umstand/ gleichsam krönete und mit schönen Freuden-grüssen zierete. So viel mir mein Gehör und Gedächtnüs damals Treu leisten konte/ behielte ich die Namen des Zerstöbernden/ Fähigen und Befliessenen: als welche in den Vorjahren die Zwist-Spreuer der Teutschen und Nordischen Helden völlig zu zerstöbern/ und Germanien/ nach dreissig-jähriger Blut-stürzung/ in die verlangte Ruh zu setzen/ wegen ihrer Klugheit und Bemühung so fähig als befliessen waren. Es konte der Gemeinnützige das süsse Andenken ihrer Wolgunst/ womit sie Ihn/ in der vorigen Friedens-Geburt-Stadt*/ verpflichtet/ bey dieser Erneuerung/ nicht sattsam rühmen: gleichwie Sie hingegen Ihm ihre ewige Huld-Schuld eigneten/ und sich über seinen unvergleichlichen Kunst Eifer/ bey so Ehr-greisen Jahren/ höchst verwunderten. Sie widerholten zugleich die Ehren-gedächtnüsse ihrer damaligen grossen Gönnere und Freunde/ welche/ bey gedachten/ wichtigen/ Friedens-Werck/ ihr kluges Sinn-Vermögen nützlich angewendet/ und ihnen mit Hoch-neigung und Freund-Diensten beygethan gewesen: unter welchen mir öffters der Hohe Schlippenbach/ mit seinem Namen-laut/ vor die Ohren rauschete. Die Opfer-Schrifften stunden * Münster.
[Spaltenumbruch] durchdringende Friedens-Rede zugefertiget. Dem Geheimen hat das Kunst-Reich die dreyständige Sinn-bilder-Art zu danken. Der Fördernde hat die Bündnisse Gottes mit den Menschen/ des Theophrast Seelen-Unsterblichkeit/ und viel Andacht-Gedanken von der Römischen in seine Sprache gefördert/ und die Kunst-opfer damit gemehret. Der Gleichfärbige sucht uns mit seinen Erqvick-Stunden zu erqvicken. Der Erwachsende hat seinen Evangelischen Weinberg und dessen Lese/ zum lesen/ auf unseren Parnass versetzet. Der Leidende hat einen Band seiner gebundenen Reden geliefert. Der Unglückseelige hat uns mit Beyführung seines Samsons / Kolloandro / Eromena und Clelia / neben vielen andern herrlichgeteutschten Schrifften/ beglückseeliget. Der Kunstliebende hat sich erwiesen/ wie er heist/ und sich und uns mit seiner Vertheidigung beschützet/ und dieselbe/ neben vielen andern/ hier beygeleget. Der Sinnreiche hat die Proserpina nicht nur an das Liecht: sondern gar hiehero/ zu den Musen-Himmel geführet. Der Hülfreiche hat dem Kunst-Reich reiche Hülfe erwiesen: in dem er den Fürsten-Staat vest einzurichten/[Spaltenumbruch] und Uranien von ihren Vermessenen/ unbekanten Profeten befreyen/ und uns damit begaben wollen. Weil inzwischen der Altar von neuen Schrifftopfern an- und aufgehäufet worden/ traten die Musen dem Mercurius zu Hülfe; dieselbe den vorigen auf der Tafel beyzufügen. Indem sich Diese/ mit Herbeyschaffung und Ordnung derselben verweileten/ sammlete sich ein Palmen-Kranz der Edlen Ordensgenossen: welcher den ankommenden Gemeinnützigen/ durch ihren Umstand/ gleichsam krönete und mit schönen Freuden-grüssen zierete. So viel mir mein Gehör und Gedächtnüs damals Treu leisten konte/ behielte ich die Namen des Zerstöbernden/ Fähigen und Befliessenen: als welche in den Vorjahren die Zwist-Spreuer der Teutschen und Nordischen Helden völlig zu zerstöbern/ und Germanien/ nach dreissig-jähriger Blut-stürzung/ in die verlangte Ruh zu setzen/ wegen ihrer Klugheit und Bemühung so fähig als befliessen waren. Es konte der Gemeinnützige das süsse Andenken ihrer Wolgunst/ womit sie Ihn/ in der vorigen Friedens-Geburt-Stadt*/ verpflichtet/ bey dieser Erneuerung/ nicht sattsam rühmen: gleichwie Sie hingegen Ihm ihre ewige Huld-Schuld eigneten/ und sich über seinen unvergleichlichen Kunst Eifer/ bey so Ehr-greisen Jahren/ höchst verwunderten. Sie widerholten zugleich die Ehren-gedächtnüsse ihrer damaligen grossen Gönnere und Freunde/ welche/ bey gedachten/ wichtigen/ Friedens-Werck/ ihr kluges Sinn-Vermögen nützlich angewendet/ und ihnen mit Hoch-neigung und Freund-Diensten beygethan gewesen: unter welchen mir öffters der Hohe Schlippenbach/ mit seinem Namen-laut/ vor die Ohren rauschete. Die Opfer-Schrifften stunden * Münster.
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Sie widerholten zugleich die Ehren-gedächtnüsse ihrer damaligen grossen Gönnere und Freunde/ welche/ bey gedachten/ wichtigen/ Friedens-Werck/ ihr kluges Sinn-Vermögen nützlich angewendet/ und ihnen mit Hoch-neigung und Freund-Diensten beygethan gewesen: unter welchen mir öffters <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-5371">der Hohe Schlippenbach</persName>/ mit seinem Namen-laut/ vor die Ohren rauschete.</p> <p>Die Opfer-Schrifften stunden </p> </div> </body> </text> </TEI> [TA 1680, Iconologia Deorum, Ehren-Preiß [XIII]/0031]
durchdringende Friedens-Rede zugefertiget.
Dem Geheimen hat das Kunst-Reich die dreyständige Sinn-bilder-Art zu danken.
Der Fördernde hat die Bündnisse Gottes mit den Menschen/ des Theophrast Seelen-Unsterblichkeit/ und viel Andacht- Gedanken von der Römischen in seine Sprache gefördert/ und die Kunst-opfer damit gemehret.
Der Gleichfärbige sucht uns mit seinen Erqvick-Stunden zu erqvicken.
Der Erwachsende hat seinen Evangelischen Weinberg und dessen Lese/ zum lesen/ auf unseren Parnass versetzet.
Der Leidende hat einen Band seiner gebundenen Reden geliefert.
Der Unglückseelige hat uns mit Beyführung seines Samsons / Kolloandro / Eromena und Clelia / neben vielen andern herrlichgeteutschten Schrifften/ beglückseeliget.
Der Kunstliebende hat sich erwiesen/ wie er heist/ und sich und uns mit seiner Vertheidigung beschützet/ und dieselbe/ neben vielen andern/ hier beygeleget.
Der Sinnreiche hat die Proserpina nicht nur an das Liecht: sondern gar hiehero/ zu den Musen-Himmel geführet.
Der Hülfreiche hat dem Kunst-Reich reiche Hülfe erwiesen: in dem er den Fürsten-Staat vest einzurichten/
und Uranien von ihren Vermessenen/ unbekanten Profeten befreyen/ und uns damit begaben wollen.
Weil inzwischen der Altar von neuen Schrifftopfern an-und aufgehäufet worden/ traten die Musen dem Mercurius zu Hülfe; dieselbe den vorigen auf der Tafel beyzufügen. Indem sich Diese/ mit Herbeyschaffung und Ordnung derselben verweileten/ sammlete sich ein Palmen-Kranz der Edlen Ordensgenossen: welcher den ankommenden Gemeinnützigen/ durch ihren Umstand/ gleichsam krönete und mit schönen Freuden-grüssen zierete.
So viel mir mein Gehör und Gedächtnüs damals Treu leisten konte/ behielte ich die Namen des Zerstöbernden/ Fähigen und Befliessenen: als welche in den Vorjahren die Zwist-Spreuer der Teutschen und Nordischen Helden völlig zu zerstöbern/ und Germanien/ nach dreissig-jähriger Blut-stürzung/ in die verlangte Ruh zu setzen/ wegen ihrer Klugheit und Bemühung so fähig als befliessen waren. Es konte der Gemeinnützige das süsse Andenken ihrer Wolgunst/ womit sie Ihn/ in der vorigen Friedens-Geburt-Stadt */ verpflichtet/ bey dieser Erneuerung/ nicht sattsam rühmen: gleichwie Sie hingegen Ihm ihre ewige Huld-Schuld eigneten/ und sich über seinen unvergleichlichen Kunst Eifer/ bey so Ehr-greisen Jahren/ höchst verwunderten. Sie widerholten zugleich die Ehren-gedächtnüsse ihrer damaligen grossen Gönnere und Freunde/ welche/ bey gedachten/ wichtigen/ Friedens-Werck/ ihr kluges Sinn-Vermögen nützlich angewendet/ und ihnen mit Hoch-neigung und Freund-Diensten beygethan gewesen: unter welchen mir öffters der Hohe Schlippenbach/ mit seinem Namen-laut/ vor die Ohren rauschete.
Die Opfer-Schrifften stunden
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Zitationshilfe: | Sandrart, Joachim von: ICONOLOGIA DEORUM. Nürnberg, 1680, S. TA 1680, Iconologia Deorum, Ehren-Preià [XIII]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_iconologia_1680/31>, abgerufen am 16.07.2024. |