Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 2,3. Nürnberg, 1679.[Spaltenumbruch] Vom Memnon/ dem Sohne des Tithons und der [...] Aurora/ wäre weitläufftig zu reden. Pausanias saget/ er sey ein König von Aethiopien gewest/ und denen Trojanern wider die Griechen mit 20000. Mann/ und 200. Streitwägen zu Hülffe kommen. Man wil/ daß er von der Stadt Susa in Persien kommen/ und gleich vor dem Trojanischen Kriege dasselbe gantze Land erobert und eingenommen/ auch zu Susa ein herzlich Haus erbaut/ und dasselbe nach seinem Namen genennt habe. Strabo/ in seinem 16. Buche/sagt/ daß Memnon/ zu Abidos in Egyptien/ ein schön Haus gehabt/ und einen Irrgarten. Ein Griechischer Poet schreibt/ Memnon habe zweene Junge Griechische Herren erschlagen/ die unter Nestors Panier gewesen. Welches/ als es Antilochus/ des Nestors Sohn/ rächen wolte/ ist er selber gleichfals erschlagen worden. Weswegen der alte Nestor sich selbst aufmachen/ und den Memnon bestreiten wolte. Dieweil aber Memnon sein Alter ansahe/ und ihm nichts thun wolte/ bekam Nestor den Achilles zu Hülffe/ der aus Liebe gegen den Antilochus den Memnon durchstach und umbrachte. Daß aber Memnon genennet wird ein Sohn der Aurora/ ist/ wie einige meinen/ geschehen/ weil er vom Aufgange aus Aethiopien Der Thau/ der Aurora Thränen genannt. war/ welches von den Poeten Aurora genannt wird. Die Aurora sehen wir/ sagt der Poet/ wegen ihres Sohns/ noch täglich viel Thränen vergiessen/ wann nemlich der Thau (als welcher dardurch verstanden wird) vom Himmel fället. Sinn-gebende Auslegung vom Memnon. Daß aus den Funcken des Memnons brennenden Leichnams Vögel sollen gewachsen seyn/ welche im Fliegen ein grosses Gerücht und Gefecht gemacht/ auch selbiges jährlich gehalten haben/ deutet an/ daß aus dem Tode eines so tapffern und sieghafften Kriegs-Helden/ vermittels unterschiedener Bücher und Relationen/ viel Gerüchts entstehe/ wordurch mehrmalen auch andere zu Krieg ermuntert und aufgeweckt werden/ daß sie gleichfals trachten/ wie Vom Aeneas. sie Reichthum/ Ehre und Ruhm erlangen mögen. Nunmehro wenden wir uns zum Aeneas/ einem Sohne des Trojanischen Anchises und der Venus/ der von den Poeten der Gottsfürchtige genennet wird/ wie ihn dann Virgilius/ in seinen Büchern des Aeneidos/ sehr künstlich abgebildet (inmassen auch Homerus mit seinem in der Irre herumschweiffenden und gedultigem Ulysses thut/) gleich/ als ob er sagen wolte/ ich wil euch einen solchen Mann beschreiben/ oder vorstellen/ wie ein aufrichtig/ tugendsam und ehrlicher Mensch müsse beschaffen seyn; nemlich/ vors erste eifrig und brünstig im Gottesdienste/ und Göttlichem Bunde; ehrerbietig/ annehmlich und behülfflich seinen Eltern/ treu und freundlich gegen seinem Weibe/ Kindern und Gesinde; aufrichtig/ im Handel und Wandel; den Göttlichen Gebotten gehorsam; den Wollüsten feind; freundlich/vorsichtig/ und behutsam im Leben/ und allen Dingen; in allen Nöthen/ eines unbeweglichen Gemüts; beständig und unüberwindlich gewaffnet wider alle Beschwerligkeiten/ Aeneas nahm aus dem Brand nicht irrdi die auf der Reise dieses irrdischen/ elenden Lebens den Bilgramen entgegen wandeln. Unser Poet meldet auch/ daß Aeneas/ aus dem Trojanischen Brande/ nicht genommen einigen Reichthum/ sondern[Spaltenumbruch] sche Schätze sondern seine Haus Götter/ Vatter und Sohn. vor allen dingen/ seine Götter. Andere sagen/ er habe seine Haus-Götter/ und das heilige Feuer der Göttin Vesta/ dann seinen alten Vatter Anchises/ auf den Halß/ sein Söhnlein Ascanius bey der Hand/ und also die Flucht genommen in ein Schiff/ worauf er zur Stadt Andros/ und von dannen in die Stadt Delos/ allda Anius/ des Apollo Priester/ König war/ kommen sey. Durch diesen Aeneas wird uns wunderviel Dinges vorgestellt: in massen zu lesen ist/ in denen 12. von ihm/ durch den Virgilius/ geschriebenen Büchern. Alhier aber haben wir auf unsere vorhabende Materi zu mercken/ wie begierig Aeneas nemlich gewest/ nächst den Göttern/ seinem alten Vatter und Kind zu retten/ sein Weib (wie Virgilius sagt) in der Flucht verloren/ und mit grosser Gefahr/ in der erschrecklichen Feuers-Brunst des niederstürtzenden Troja/ ernstlich wieder gesucht/ weil er aber/ durch ihren Schatten-Geist/ dero Ableibung verstanden/ wiederum hinaus zu seinem Vatter und Sohne kommen. Was vor wunder-schöne Lehren haben doch junge Leute/ bey diesem heydnischen Erzehlungen/ in acht zu nehmen? Vors erste/ daß man/ von Jugend auf/ Gott über alle Dinge lieben/ ja/ auch allezeit im Hertzen und Gedächtnus haben; und dann seine alte/ unvermögliche Eltern auf den Schultern tragen/ das ist/ aus allen Kräfften ihnen beystehen/ in aller Ehrerbietigkeit gehorsamlich dienen/ sie aus dem Brand der Armut oder Dürfftigkeit/ wann sie es benötigt sind/ willig heraus tragen/ und nicht den abscheulichen Fluß-Pferden/ die ihre Vätter verderben; sondern den geflügelten Lehr-Spiegeln der Jugend/ dem wolgearteten und danckbarem Storche/ der/ wie Plutarchus (wann er beweiset/ welche unter den Thieren die vorsichtigste und vernünfftigste seyn/) erzehlet/ seinen Vatter oder Eltern im Alter zu speisen und zu ernehren pfleget/ gleich seyn solle. Einige halten darvor/ daß diese Vögel ihre Eltern/ wann dieselbe vom fliegen ermüdet/ zu tragen und ihnen fortzuhelffen pflegen. Die Ratzen/ so den gantzen Winter zu schlafen gewohnt/ nähren ihre alte Eltern ebenmässig mit grossem Fleiß/ und zwar sehr leckerhafft/ wie solches Plinius/ im 57. Capitel seines achten Buchs/ umständlich bezeuget. Nun haben/ oder sollen ja zum wenigsten/ die Menschen vielmehr Verstand haben/ dann die Thiere/ als von denen man sagt/ daß sie vernunfftlos seyn. Ach/ daß doch die Menschen thun wolten/ was sie verstünden gut/ vernünfftig und wolständig zu seyn! (welches ich auch in mir selbst zu geschehen wünsche) was vor eine himmlische Welt solten wir alhier bewohnen. Es ist aber/ leider! heut zu Tage so weit kommen/ daß sich die Eltern ihrer Kinder Hülffe wenig/ oder gar nichts zu getrösten haben; also/ daß das gemeine Sprichwort mehr/ dann zu wahr/ befunden wird: Daß ein Vatter und Mutter wol sieben Kinder; aber sieben Kinder nicht einen Vatter und Mutter ernähren können. Jedoch kommt alle Wolthat/ die man seinen Eltern erzeigt/ mit voller/ gerüttelt und überflüssiger Maß/ wiederum heim: inmassen dann die Poeten ausgeben/ Aeneas sey sehr glückseelig gewest/ und endlich unter die Götter aufgenommen zu werden würdig geachtet. [Spaltenumbruch] Vom Memnon/ dem Sohne des Tithons und der […] Aurora/ wäre weitläufftig zu reden. Pausanias saget/ er sey ein König von Aethiopien gewest/ und denen Trojanern wider die Griechen mit 20000. Mann/ und 200. Streitwägen zu Hülffe kommen. Man wil/ daß er von der Stadt Susa in Persien kommen/ und gleich vor dem Trojanischen Kriege dasselbe gantze Land erobert und eingenommen/ auch zu Susa ein herzlich Haus erbaut/ und dasselbe nach seinem Namen genennt habe. Strabo/ in seinem 16. Buche/sagt/ daß Memnon/ zu Abidos in Egyptien/ ein schön Haus gehabt/ und einen Irrgarten. Ein Griechischer Poet schreibt/ Memnon habe zweene Junge Griechische Herren erschlagen/ die unter Nestors Panier gewesen. Welches/ als es Antilochus/ des Nestors Sohn/ rächen wolte/ ist er selber gleichfals erschlagen worden. Weswegen der alte Nestor sich selbst aufmachen/ und den Memnon bestreiten wolte. Dieweil aber Memnon sein Alter ansahe/ und ihm nichts thun wolte/ bekam Nestor den Achilles zu Hülffe/ der aus Liebe gegen den Antilochus den Memnon durchstach und umbrachte. Daß aber Memnon genennet wird ein Sohn der Aurora/ ist/ wie einige meinen/ geschehen/ weil er vom Aufgange aus Aethiopien Der Thau/ der Aurora Thränen genannt. war/ welches von den Poeten Aurora genannt wird. Die Aurora sehen wir/ sagt der Poet/ wegen ihres Sohns/ noch täglich viel Thränen vergiessen/ wann nemlich der Thau (als welcher dardurch verstanden wird) vom Himmel fället. Sinn-gebende Auslegung vom Memnon. 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Nunmehro wenden wir uns zum Aeneas/ einem Sohne des Trojanischen Anchises und der Venus/ der von den Poeten der Gottsfürchtige genennet wird/ wie ihn dann Virgilius/ in seinen Büchern des Aeneidos/ sehr künstlich abgebildet (inmassen auch Homerus mit seinem in der Irre herumschweiffenden und gedultigem Ulysses thut/) gleich/ als ob er sagen wolte/ ich wil euch einen solchen Mann beschreiben/ oder vorstellen/ wie ein aufrichtig/ tugendsam und ehrlicher Mensch müsse beschaffen seyn; nemlich/ vors erste eifrig und brünstig im Gottesdienste/ und Göttlichem Bunde; ehrerbietig/ annehmlich und behülfflich seinen Eltern/ treu und freundlich gegen seinem Weibe/ Kindern und Gesinde; aufrichtig/ im Handel und Wandel; den Göttlichen Gebotten gehorsam; den Wollüsten feind; freundlich/vorsichtig/ und behutsam im Leben/ und allen Dingen; in allen Nöthen/ eines unbeweglichen Gemüts; beständig und unüberwindlich gewaffnet wider alle Beschwerligkeiten/ Aeneas nahm aus dem Brand nicht irrdi die auf der Reise dieses irrdischen/ elenden Lebens den Bilgramen entgegen wandeln. Unser Poet meldet auch/ daß Aeneas/ aus dem Trojanischen Brande/ nicht genommen einigen Reichthum/ sondern[Spaltenumbruch] sche Schätze sondern seine Haus Götter/ Vatter und Sohn. vor allen dingen/ seine Götter. Andere sagen/ er habe seine Haus-Götter/ und das heilige Feuer der Göttin Vesta/ dann seinen alten Vatter Anchises/ auf den Halß/ sein Söhnlein Ascanius bey der Hand/ und also die Flucht genommen in ein Schiff/ worauf er zur Stadt Andros/ und von dannen in die Stadt Delos/ allda Anius/ des Apollo Priester/ König war/ kommen sey. Durch diesen Aeneas wird uns wunderviel Dinges vorgestellt: in massen zu lesen ist/ in denen 12. von ihm/ durch den Virgilius/ geschriebenen Büchern. Alhier aber haben wir auf unsere vorhabende Materi zu mercken/ wie begierig Aeneas nemlich gewest/ nächst den Göttern/ seinem alten Vatter und Kind zu retten/ sein Weib (wie Virgilius sagt) in der Flucht verloren/ und mit grosser Gefahr/ in der erschrecklichen Feuers-Brunst des niederstürtzenden Troja/ ernstlich wieder gesucht/ weil er aber/ durch ihren Schatten-Geist/ dero Ableibung verstanden/ wiederum hinaus zu seinem Vatter und Sohne kommen. Was vor wunder-schöne Lehren haben doch junge Leute/ bey diesem heydnischen Erzehlungen/ in acht zu nehmen? Vors erste/ daß man/ von Jugend auf/ Gott über alle Dinge lieben/ ja/ auch allezeit im Hertzen und Gedächtnus haben; und dann seine alte/ unvermögliche Eltern auf den Schultern tragen/ das ist/ aus allen Kräfften ihnen beystehen/ in aller Ehrerbietigkeit gehorsamlich dienen/ sie aus dem Brand der Armut oder Dürfftigkeit/ wann sie es benötigt sind/ willig heraus tragen/ und nicht den abscheulichen Fluß-Pferden/ die ihre Vätter verderben; sondern den geflügelten Lehr-Spiegeln der Jugend/ dem wolgearteten und danckbarem Storche/ der/ wie Plutarchus (wann er beweiset/ welche unter den Thieren die vorsichtigste und vernünfftigste seyn/) erzehlet/ seinen Vatter oder Eltern im Alter zu speisen und zu ernehren pfleget/ gleich seyn solle. Einige halten darvor/ daß diese Vögel ihre Eltern/ wann dieselbe vom fliegen ermüdet/ zu tragen und ihnen fortzuhelffen pflegen. Die Ratzen/ so den gantzen Winter zu schlafen gewohnt/ nähren ihre alte Eltern ebenmässig mit grossem Fleiß/ und zwar sehr leckerhafft/ wie solches Plinius/ im 57. Capitel seines achten Buchs/ umständlich bezeuget. Nun haben/ oder sollen ja zum wenigsten/ die Menschen vielmehr Verstand haben/ dann die Thiere/ als von denen man sagt/ daß sie vernunfftlos seyn. Ach/ daß doch die Menschen thun wolten/ was sie verstünden gut/ vernünfftig und wolständig zu seyn! (welches ich auch in mir selbst zu geschehen wünsche) was vor eine himmlische Welt solten wir alhier bewohnen. Es ist aber/ leider! heut zu Tage so weit kommen/ daß sich die Eltern ihrer Kinder Hülffe wenig/ oder gar nichts zu getrösten haben; also/ daß das gemeine Sprichwort mehr/ dann zu wahr/ befunden wird: Daß ein Vatter und Mutter wol sieben Kinder; aber sieben Kinder nicht einen Vatter und Mutter ernähren können. Jedoch kommt alle Wolthat/ die man seinen Eltern erzeigt/ mit voller/ gerüttelt und überflüssiger Maß/ wiederum heim: inmassen dann die Poeten ausgeben/ Aeneas sey sehr glückseelig gewest/ und endlich unter die Götter aufgenommen zu werden würdig geachtet. <TEI> <text> <body> <div> <div> <div> <p xml:id="p1270.1"><pb facs="#f0324" xml:id="pb-1271" n="[Metamorphosis, S. 148]"/><cb/> Vom <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3471">Memnon</persName>/ dem <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3471">Sohne des Tithons und der <choice><sic>der</sic><corr/></choice> Aurora</persName>/ wäre weitläufftig zu reden. <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-331 http://d-nb.info/gnd/118592246 http://viaf.org/viaf/100176033">Pausanias</persName> saget/ er sey ein <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3471">König von Aethiopien</persName> gewest/ und denen Trojanern wider die Griechen mit <hi rendition="#aq">20000.</hi> Mann/ und <hi rendition="#aq">200.</hi> Streitwägen zu Hülffe kommen. 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(welches <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-836">ich</persName> auch in <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-836">mir</persName> selbst zu geschehen wünsche) was vor eine himmlische Welt solten <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-836">wir</persName> alhier bewohnen. Es ist aber/ leider! heut zu Tage so weit kommen/ daß sich die Eltern ihrer Kinder Hülffe wenig/ oder gar nichts zu getrösten haben; also/ daß das gemeine Sprichwort mehr/ dann zu wahr/ befunden wird: Daß ein Vatter und Mutter wol sieben Kinder; aber sieben Kinder nicht einen Vatter und Mutter ernähren können. Jedoch kommt alle Wolthat/ die man seinen Eltern erzeigt/ mit voller/ gerüttelt und überflüssiger Maß/ wiederum heim: inmassen dann die Poeten ausgeben/ <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-483 http://d-nb.info/gnd/11850083X http://viaf.org/viaf/62339660">Aeneas</persName> sey sehr glückseelig gewest/ und endlich unter die Götter aufgenommen zu werden würdig geachtet. </p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[Metamorphosis, S. 148]/0324]
Vom Memnon/ dem Sohne des Tithons und der Aurora/ wäre weitläufftig zu reden. Pausanias saget/ er sey ein König von Aethiopien gewest/ und denen Trojanern wider die Griechen mit 20000. Mann/ und 200. Streitwägen zu Hülffe kommen. Man wil/ daß er von der Stadt Susa in Persien kommen/ und gleich vor dem Trojanischen Kriege dasselbe gantze Land erobert und eingenommen/ auch zu Susa ein herzlich Haus erbaut/ und dasselbe nach seinem Namen genennt habe. Strabo/ in seinem 16. Buche/sagt/ daß Memnon/ zu Abidos in Egyptien/ ein schön Haus gehabt/ und einen Irrgarten. Ein Griechischer Poet schreibt/ Memnon habe zweene Junge Griechische Herren erschlagen/ die unter Nestors Panier gewesen. Welches/ als es Antilochus/ des Nestors Sohn/ rächen wolte/ ist er selber gleichfals erschlagen worden. Weswegen der alte Nestor sich selbst aufmachen/ und den Memnon bestreiten wolte. Dieweil aber Memnon sein Alter ansahe/ und ihm nichts thun wolte/ bekam Nestor den Achilles zu Hülffe/ der aus Liebe gegen den Antilochus den Memnon durchstach und umbrachte. Daß aber Memnon genennet wird ein Sohn der Aurora/ ist/ wie einige meinen/ geschehen/ weil er vom Aufgange aus Aethiopien war/ welches von den Poeten Aurora genannt wird. Die Aurora sehen wir/ sagt der Poet/ wegen ihres Sohns/ noch täglich viel Thränen vergiessen/ wann nemlich der Thau (als welcher dardurch verstanden wird) vom Himmel fället. Daß aus den Funcken des Memnons brennenden Leichnams Vögel sollen gewachsen seyn/ welche im Fliegen ein grosses Gerücht und Gefecht gemacht/ auch selbiges jährlich gehalten haben/ deutet an/ daß aus dem Tode eines so tapffern und sieghafften Kriegs-Helden/ vermittels unterschiedener Bücher und Relationen/ viel Gerüchts entstehe/ wordurch mehrmalen auch andere zu Krieg ermuntert und aufgeweckt werden/ daß sie gleichfals trachten/ wie sie Reichthum/ Ehre und Ruhm erlangen mögen. Nunmehro wenden wir uns zum Aeneas/ einem Sohne des Trojanischen Anchises und der Venus/ der von den Poeten der Gottsfürchtige genennet wird/ wie ihn dann Virgilius/ in seinen Büchern des Aeneidos/ sehr künstlich abgebildet (inmassen auch Homerus mit seinem in der Irre herumschweiffenden und gedultigem Ulysses thut/) gleich/ als ob er sagen wolte/ ich wil euch einen solchen Mann beschreiben/ oder vorstellen/ wie ein aufrichtig/ tugendsam und ehrlicher Mensch müsse beschaffen seyn; nemlich/ vors erste eifrig und brünstig im Gottesdienste/ und Göttlichem Bunde; ehrerbietig/ annehmlich und behülfflich seinen Eltern/ treu und freundlich gegen seinem Weibe/ Kindern und Gesinde; aufrichtig/ im Handel und Wandel; den Göttlichen Gebotten gehorsam; den Wollüsten feind; freundlich/vorsichtig/ und behutsam im Leben/ und allen Dingen; in allen Nöthen/ eines unbeweglichen Gemüts; beständig und unüberwindlich gewaffnet wider alle Beschwerligkeiten/ die auf der Reise dieses irrdischen/ elenden Lebens den Bilgramen entgegen wandeln. Unser Poet meldet auch/ daß Aeneas/ aus dem Trojanischen Brande/ nicht genommen einigen Reichthum/ sondern
vor allen dingen/ seine Götter. Andere sagen/ er habe seine Haus-Götter/ und das heilige Feuer der Göttin Vesta/ dann seinen alten Vatter Anchises/ auf den Halß/ sein Söhnlein Ascanius bey der Hand/ und also die Flucht genommen in ein Schiff/ worauf er zur Stadt Andros/ und von dannen in die Stadt Delos/ allda Anius/ des Apollo Priester/ König war/ kommen sey. Durch diesen Aeneas wird uns wunderviel Dinges vorgestellt: in massen zu lesen ist/ in denen 12. von ihm/ durch den Virgilius/ geschriebenen Büchern. Alhier aber haben wir auf unsere vorhabende Materi zu mercken/ wie begierig Aeneas nemlich gewest/ nächst den Göttern/ seinem alten Vatter und Kind zu retten/ sein Weib (wie Virgilius sagt) in der Flucht verloren/ und mit grosser Gefahr/ in der erschrecklichen Feuers-Brunst des niederstürtzenden Troja/ ernstlich wieder gesucht/ weil er aber/ durch ihren Schatten-Geist/ dero Ableibung verstanden/ wiederum hinaus zu seinem Vatter und Sohne kommen. Was vor wunder-schöne Lehren haben doch junge Leute/ bey diesem heydnischen Erzehlungen/ in acht zu nehmen? Vors erste/ daß man/ von Jugend auf/ Gott über alle Dinge lieben/ ja/ auch allezeit im Hertzen und Gedächtnus haben; und dann seine alte/ unvermögliche Eltern auf den Schultern tragen/ das ist/ aus allen Kräfften ihnen beystehen/ in aller Ehrerbietigkeit gehorsamlich dienen/ sie aus dem Brand der Armut oder Dürfftigkeit/ wann sie es benötigt sind/ willig heraus tragen/ und nicht den abscheulichen Fluß-Pferden/ die ihre Vätter verderben; sondern den geflügelten Lehr-Spiegeln der Jugend/ dem wolgearteten und danckbarem Storche/ der/ wie Plutarchus (wann er beweiset/ welche unter den Thieren die vorsichtigste und vernünfftigste seyn/) erzehlet/ seinen Vatter oder Eltern im Alter zu speisen und zu ernehren pfleget/ gleich seyn solle. Einige halten darvor/ daß diese Vögel ihre Eltern/ wann dieselbe vom fliegen ermüdet/ zu tragen und ihnen fortzuhelffen pflegen. Die Ratzen/ so den gantzen Winter zu schlafen gewohnt/ nähren ihre alte Eltern ebenmässig mit grossem Fleiß/ und zwar sehr leckerhafft/ wie solches Plinius/ im 57. Capitel seines achten Buchs/ umständlich bezeuget. Nun haben/ oder sollen ja zum wenigsten/ die Menschen vielmehr Verstand haben/ dann die Thiere/ als von denen man sagt/ daß sie vernunfftlos seyn. Ach/ daß doch die Menschen thun wolten/ was sie verstünden gut/ vernünfftig und wolständig zu seyn! (welches ich auch in mir selbst zu geschehen wünsche) was vor eine himmlische Welt solten wir alhier bewohnen. Es ist aber/ leider! heut zu Tage so weit kommen/ daß sich die Eltern ihrer Kinder Hülffe wenig/ oder gar nichts zu getrösten haben; also/ daß das gemeine Sprichwort mehr/ dann zu wahr/ befunden wird: Daß ein Vatter und Mutter wol sieben Kinder; aber sieben Kinder nicht einen Vatter und Mutter ernähren können. Jedoch kommt alle Wolthat/ die man seinen Eltern erzeigt/ mit voller/ gerüttelt und überflüssiger Maß/ wiederum heim: inmassen dann die Poeten ausgeben/ Aeneas sey sehr glückseelig gewest/ und endlich unter die Götter aufgenommen zu werden würdig geachtet.
Der Thau/ der Aurora Thränen genannt.
Sinn-gebende Auslegung vom Memnon.
Vom Aeneas.
Aeneas nahm aus dem Brand nicht irrdi
sche Schätze sondern seine Haus Götter/ Vatter und Sohn.
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