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Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 2,3. Nürnberg, 1679.

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[Spaltenumbruch] meiste andere beystimmen. Dieses billiget Virgilius/ im ersten Buche Aeneidos: und Apollonius ebenmässig/ im ersten Buch der Reise nach dem güldnen Vließ: Dann es scheinet fast/ daß sie allda erzogen worden. Auch sind noch andere Meinungen hiervon/ so allhier unnöhtig auszubreiten. Sie solle von dem Jupiter betrogen worden seyn/ in Gestalt eines halb-erfrornen Guckgucks/ wie Dorotheus/ im andern Buch seiner Verwandlung/ schreibet. Sie soll den Jupiter/ Mars/ die Hebe Juno Göttin des Ehstandes. und andere Kinder mehr/ geboren haben. Sie war die Göttin des Ehstands: und wann man ihr/ dieser Ursachen halber/ opfferte/ ward die Galle hinter den Altar weggeworffen: dardurch anzudeuten/ daß/ in der Ehe/ weder Haß noch Neid seyn müsse. Sie ward (sagt Homerus/ im funffzehenden seiner Ilyaden/) vom Jupiter/ an einer güldnen Kette/ mit Ambosen/ an den Füssen/ in die Luft gehängt/ welches Was die Ketten bedeute/ daran die Juno aufgehenget worden. keiner unter den Göttern verhindern konte. Durch diese Kette/ kan verstanden werden der Ehstand/ als dessen Göttin/ oder Vorsteherinn/ die Juno war. Auch wolte Jupiter/ mit der güldnen Ketten/ die Welt erhalten: wie dann die Welt auch/ durch die Göttliche Regierung/ mit dem Ehestande/ in beständigem Wesen erhalten wird. Diese Verbind- und Vereinigung der Creaturen fällt weder Menschen/ noch Göttern möglich zu verhindern/ sondern allein dem Schöpffer selbsten. Sonsten bedeutet dieses Anhängen/ daß sie die Lufft sey/ welche Luft/ wie Plato/ in seinem Timaeo/ discurrirt/ durch die natürliche Krafft hierunten an ihren Oberleib befestigt. Die Amböse an ihren Füssen/ so an dero Magnetsteinenen Pantopffeln fest gemacht/ sind die Erde und das Wasser: Die in der Lufft sich zu verlieren scheinen/ indem die Lufft über beyden schwebet. Auch ist sie gehalten worden für die Göttin des Reichthums/ deswegen sie dem Paris grossen Reichthum gelobte/ daß er ihr den Apffel zuwerffen solte. Man hat sie aber die Göttin des Ehestandes und Reichthums genennet. Weil sie die Lufft bedeutet/ und die Gütigkeit der Lufft alle Dinge hervor bringet. Sie hat viel Kammermägde: wordurch die mancherley Veränderungen der Lufft angedeutet werden. Der Pfau wird ihr zugeeignet; dieweil er ein hochmühtig und mit schönen Farben geziertes Thier: Dannoch aber nicht vollkommen ist/ indem ihm schöne Füsse und Stimme mangeln. Also haben die Reichen dieser Welt alles ihr Gnügen nimmermehr vollkömmlich; weil ihre Gemühter auch/ auf mancherley Weise/ angefochten und gepeiniget werden.

Von dem Pan.

VOn dem Herkommen und Geburt des Unterschiedene Meinungen von des Pans Herkommen. Pans/ sind die Scribenten unterschiedener Meinung. Etliche sagen/ er sey erzeugt von der Penelope und dem Mercurius/ in Bocks Gestalt. Homerus/ in seinen göttlichen Lobgesängen/ dichtet/ er sey gewest ein Sohn des Mercurius und der Nymphe Driops; nennet ihn auch den gehörnten Pan/ einen Geiß-Fuß/ und lieblichen Singer. Duris aber von Samos setzet/ in einem Buch vom Agathocles/ daß er von den Buhlern [Spaltenumbruch] der Penelope herkommen/ und darum Pan oder das All genennet worden/ Epimenides saget/ daß Pan und Arcas von dem Jupiter und der Callisto gezeugt wären. Unter andern sagt auch Herodotus/ in seinem Buch/ Euterpe genannt/ daß Mercurius und Penelope seine Eltern wären/ und daß sie Mercurius betrogen hätte/ als sie des Icarus/ ihres Vatters/ Vieh gehütet; und zwar in Gestalt eines Bockes/ der ihr sehr wol gefallen Pans Gestalt. hätte. Darum dann Pan auch von solcher Gestalt war/ oben nemlich als ein Mensch/ und unten als eine Geiß/ mit Hörnern an der Stirn/ einem roten Angesicht/ langem Haar/ und dicken langem Barte. Auf dem Haupte trug er einen Kranz von Tannenzweiglein/ in der rechten Hand/ eine Flöhte/ mit sieben Pfeiffen; und in der lincken/ einen gekrümten Stab. Er war der Hirten-Gott/ und Bewahrer des Viehes. Sonsten/ wann wir die Gedichte vorbey gehen/ lieset man/ daß er ein sehr streitbarer Hauptmann gewesen/ unter dem Bachus/ welcher ihm/ als er/ Indien einzunehmen/ im Anzug gewest/ ein besonders Commando/ über seine Armee/ gegeben habe. Was Pan sey. Anlangend nun des Pans Bedeutung: so wil Plato/ daß durch ihn zu verstehen sey/ die von dem Mercurius/ oder aus den Gedancken oder der Berahtschlagung des Geistes herrührende Stellung einer Rede oder Erzehlung. Und daß Pan/ oberhalb/ eine schöne Menschen-Gestalt hätte/ unten aber ungestalt und schändlich wäre/ zeige an/ daß oben bey den Was seine Gestalt und Waffen bedeuten. Göttern/ oder in dem Himmel/ Warheit und Vollkommenheit/ hier unten aber/ fast bey allen Menschen/ Betrug und Falschheit sey. Sein rotes Angesicht bedeute den Feurigen Himmel; Seine Hörner den Monden; Seine Haare/ und Bart/ die/ in der Welt/ ausgebreitete Strahlen der Sonnen; Seine siebenfache Flöhte/ die sieben Planeten; Der liebliche Klang/ die zwischen einander habende gute Vereinigung; der krumme Stock/ das Jahr/ welches/ wann es zu Ende/ wieder rückwarts kehre; Seine scheckigte Haut/ die er herum träget/ den gestirnten Himmel/ oder auch wol die mit Thieren/ Bäumen/ Flüssen/ Bergen/ Seen/ so unterscheidlich schattirt oder gefärbet/ und mit andern Zeichen mehr/ bemerkt sind/ besetzte und gestaltete Erde. In Summa/ Pan ist das All. Diejenige/ so ihn den Hirten und Gott von Arcadien/ oder der Berge/ nennen/ verstehen/ allem Ansehen nach/ durch ihn/ nichts anderst dann die Sonne. Er ist im Kampffe von dem Cupido überwunden worden: dann Liebe überwindet die Natur. Auch ists die Liebe/ welche die Hervorkunfft aller Gestalten der Natur erwecket. Und die Philosophi sagen/ daß Liebe und Zwietracht/ die ersten Principia oder Urheberinnen der Natur gewesen. Er soll/ wie man schreibet/ wegen Erfindung seiner Flöhten/ in die Zahl der Götter gesetzt worden seyn/ oder weiln er denen Göttern/ in anderer Gestalt/ in Egypten zu fliehen gerahten/ als der Riese Typhon kommen/ die Götter zu bestreiten: in welcher Flucht/ er selbsten in einen Geißbock verwandelt worden: Und weil er in diesem Riesen-Kriege/ sich wol gehalten/ sey er/ bey den Pan wird der Capricornus. Göttern/ an die andere Taffel geordnet/ auch ihm am Himmel ein Platz gegeben/ da er der Steinbock genennet worden.

[Spaltenumbruch] meiste andere beystimmen. Dieses billiget Virgilius/ im ersten Buche Aeneidos: und Apollonius ebenmässig/ im ersten Buch der Reise nach dem güldnen Vließ: Dann es scheinet fast/ daß sie allda erzogen worden. Auch sind noch andere Meinungen hiervon/ so allhier unnöhtig auszubreiten. Sie solle von dem Jupiter betrogen worden seyn/ in Gestalt eines halb-erfrornen Guckgucks/ wie Dorotheus/ im andern Buch seiner Verwandlung/ schreibet. Sie soll den Jupiter/ Mars/ die Hebe Juno Göttin des Ehstandes. und andere Kinder mehr/ geboren haben. Sie war die Göttin des Ehstands: und wann man ihr/ dieser Ursachen halber/ opfferte/ ward die Galle hinter den Altar weggeworffen: dardurch anzudeuten/ daß/ in der Ehe/ weder Haß noch Neid seyn müsse. Sie ward (sagt Homerus/ im funffzehenden seiner Ilyaden/) vom Jupiter/ an einer güldnen Kette/ mit Ambosen/ an den Füssen/ in die Luft gehängt/ welches Was die Ketten bedeute/ daran die Juno aufgehenget worden. keiner unter den Göttern verhindern konte. Durch diese Kette/ kan verstanden werden der Ehstand/ als dessen Göttin/ oder Vorsteherinn/ die Juno war. Auch wolte Jupiter/ mit der güldnen Ketten/ die Welt erhalten: wie dann die Welt auch/ durch die Göttliche Regierung/ mit dem Ehestande/ in beständigem Wesen erhalten wird. Diese Verbind- und Vereinigung der Creaturen fällt weder Menschen/ noch Göttern möglich zu verhindern/ sondern allein dem Schöpffer selbsten. Sonsten bedeutet dieses Anhängen/ daß sie die Lufft sey/ welche Luft/ wie Plato/ in seinem Timaeo/ discurrirt/ durch die natürliche Krafft hierunten an ihren Oberleib befestigt. Die Amböse an ihren Füssen/ so an dero Magnetsteinenen Pantopffeln fest gemacht/ sind die Erde und das Wasser: Die in der Lufft sich zu verlieren scheinen/ indem die Lufft über beyden schwebet. Auch ist sie gehalten worden für die Göttin des Reichthums/ deswegen sie dem Paris grossen Reichthum gelobte/ daß er ihr den Apffel zuwerffen solte. Man hat sie aber die Göttin des Ehestandes und Reichthums genennet. Weil sie die Lufft bedeutet/ und die Gütigkeit der Lufft alle Dinge hervor bringet. Sie hat viel Kammermägde: wordurch die mancherley Veränderungen der Lufft angedeutet werden. Der Pfau wird ihr zugeeignet; dieweil er ein hochmühtig und mit schönen Farben geziertes Thier: Dannoch aber nicht vollkommen ist/ indem ihm schöne Füsse und Stimme mangeln. Also haben die Reichen dieser Welt alles ihr Gnügen nimmermehr vollkömmlich; weil ihre Gemühter auch/ auf mancherley Weise/ angefochten und gepeiniget werden.

Von dem Pan.

VOn dem Herkommen und Geburt des Unterschiedene Meinungen von des Pans Herkommen. Pans/ sind die Scribenten unterschiedener Meinung. Etliche sagen/ er sey erzeugt von der Penelope und dem Mercurius/ in Bocks Gestalt. Homerus/ in seinen göttlichen Lobgesängen/ dichtet/ er sey gewest ein Sohn des Mercurius und der Nymphe Driops; nennet ihn auch den gehörnten Pan/ einen Geiß-Fuß/ und lieblichen Singer. Duris aber von Samos setzet/ in einem Buch vom Agathocles/ daß er von den Buhlern [Spaltenumbruch] der Penelope herkommen/ und darum Pan oder das All genennet worden/ Epimenides saget/ daß Pan und Arcas von dem Jupiter und der Callisto gezeugt wären. Unter andern sagt auch Herodotus/ in seinem Buch/ Euterpe genannt/ daß Mercurius und Penelope seine Eltern wären/ und daß sie Mercurius betrogen hätte/ als sie des Icarus/ ihres Vatters/ Vieh gehütet; und zwar in Gestalt eines Bockes/ der ihr sehr wol gefallen Pans Gestalt. hätte. Darum dann Pan auch von solcher Gestalt war/ oben nemlich als ein Mensch/ und unten als eine Geiß/ mit Hörnern an der Stirn/ einem roten Angesicht/ langem Haar/ und dicken langem Barte. Auf dem Haupte trug er einen Kranz von Tannenzweiglein/ in der rechten Hand/ eine Flöhte/ mit sieben Pfeiffen; und in der lincken/ einen gekrümten Stab. Er war der Hirten-Gott/ und Bewahrer des Viehes. Sonsten/ wann wir die Gedichte vorbey gehen/ lieset man/ daß er ein sehr streitbarer Hauptmann gewesen/ unter dem Bachus/ welcher ihm/ als er/ Indien einzunehmen/ im Anzug gewest/ ein besonders Commando/ über seine Armee/ gegeben habe. Was Pan sey. Anlangend nun des Pans Bedeutung: so wil Plato/ daß durch ihn zu verstehen sey/ die von dem Mercurius/ oder aus den Gedancken oder der Berahtschlagung des Geistes herrührende Stellung einer Rede oder Erzehlung. Und daß Pan/ oberhalb/ eine schöne Menschen-Gestalt hätte/ unten aber ungestalt und schändlich wäre/ zeige an/ daß oben bey den Was seine Gestalt und Waffen bedeuten. Göttern/ oder in dem Himmel/ Warheit und Vollkommenheit/ hier unten aber/ fast bey allen Menschen/ Betrug und Falschheit sey. Sein rotes Angesicht bedeute den Feurigen Himmel; Seine Hörner den Monden; Seine Haare/ und Bart/ die/ in der Welt/ ausgebreitete Strahlen der Sonnen; Seine siebenfache Flöhte/ die sieben Planeten; Der liebliche Klang/ die zwischen einander habende gute Vereinigung; der krumme Stock/ das Jahr/ welches/ wann es zu Ende/ wieder rückwarts kehre; Seine scheckigte Haut/ die er herum träget/ den gestirnten Himmel/ oder auch wol die mit Thieren/ Bäumen/ Flüssen/ Bergen/ Seen/ so unterscheidlich schattirt oder gefärbet/ und mit andern Zeichen mehr/ bemerkt sind/ besetzte und gestaltete Erde. In Summa/ Pan ist das All. Diejenige/ so ihn den Hirten und Gott von Arcadien/ oder der Berge/ nennen/ verstehen/ allem Ansehen nach/ durch ihn/ nichts anderst dann die Sonne. Er ist im Kampffe von dem Cupido überwunden worden: dann Liebe überwindet die Natur. Auch ists die Liebe/ welche die Hervorkunfft aller Gestalten der Natur erwecket. Und die Philosophi sagen/ daß Liebe und Zwietracht/ die ersten Principia oder Urheberinnen der Natur gewesen. Er soll/ wie man schreibet/ wegen Erfindung seiner Flöhten/ in die Zahl der Götter gesetzt worden seyn/ oder weiln er denen Göttern/ in anderer Gestalt/ in Egypten zu fliehen gerahten/ als der Riese Typhon kommen/ die Götter zu bestreiten: in welcher Flucht/ er selbsten in einen Geißbock verwandelt worden: Und weil er in diesem Riesen-Kriege/ sich wol gehalten/ sey er/ bey den Pan wird der Capricornus. Göttern/ an die andere Taffel geordnet/ auch ihm am Himmel ein Platz gegeben/ da er der Steinbock genennet worden.

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Sein rotes Angesicht bedeute den Feurigen Himmel; Seine Hörner den Monden; Seine Haare/ und Bart/ die/ in der Welt/ ausgebreitete Strahlen der Sonnen; Seine siebenfache Flöhte/ die sieben Planeten; Der liebliche Klang/ die zwischen einander habende gute Vereinigung; der krumme Stock/ das Jahr/ welches/ wann es zu Ende/ wieder rückwarts kehre; Seine scheckigte Haut/ die er herum träget/ den gestirnten Himmel/ oder auch wol die mit Thieren/ Bäumen/ Flüssen/ Bergen/ Seen/ so unterscheidlich schattirt oder gefärbet/ und mit andern Zeichen mehr/ bemerkt sind/ besetzte und gestaltete Erde. In Summa/ <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-470 http://d-nb.info/gnd/118789406 http://viaf.org/viaf/8183772">Pan</persName> ist das All. 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Er soll/ wie man schreibet/ wegen Erfindung seiner Flöhten/ in die Zahl der Götter gesetzt worden seyn/ oder weiln er denen Göttern/ in anderer Gestalt/ in <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-331 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7014986">Egypten</placeName> zu fliehen gerahten/ als der Riese <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-103 http://d-nb.info/gnd/118803077 http://viaf.org/viaf/40174682">Typhon</persName> kommen/ die Götter zu bestreiten: in welcher Flucht/ er selbsten in einen Geißbock verwandelt worden: Und weil er in diesem Riesen-Kriege/ sich wol gehalten/ sey er/ bey den <note place="right"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-470 http://d-nb.info/gnd/118789406 http://viaf.org/viaf/8183772">Pan</persName> wird der Capricornus.</note> Göttern/ an die andere Taffel geordnet/ auch ihm am Himmel ein Platz gegeben/ da er der Steinbock genennet worden.</p>
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[[Metamorphosis, S. 19]/0195] meiste andere beystimmen. Dieses billiget Virgilius/ im ersten Buche Aeneidos: und Apollonius ebenmässig/ im ersten Buch der Reise nach dem güldnen Vließ: Dann es scheinet fast/ daß sie allda erzogen worden. Auch sind noch andere Meinungen hiervon/ so allhier unnöhtig auszubreiten. Sie solle von dem Jupiter betrogen worden seyn/ in Gestalt eines halb-erfrornen Guckgucks/ wie Dorotheus/ im andern Buch seiner Verwandlung/ schreibet. Sie soll den Jupiter/ Mars/ die Hebe und andere Kinder mehr/ geboren haben. Sie war die Göttin des Ehstands: und wann man ihr/ dieser Ursachen halber/ opfferte/ ward die Galle hinter den Altar weggeworffen: dardurch anzudeuten/ daß/ in der Ehe/ weder Haß noch Neid seyn müsse. Sie ward (sagt Homerus/ im funffzehenden seiner Ilyaden/) vom Jupiter/ an einer güldnen Kette/ mit Ambosen/ an den Füssen/ in die Luft gehängt/ welches keiner unter den Göttern verhindern konte. Durch diese Kette/ kan verstanden werden der Ehstand/ als dessen Göttin/ oder Vorsteherinn/ die Juno war. Auch wolte Jupiter/ mit der güldnen Ketten/ die Welt erhalten: wie dann die Welt auch/ durch die Göttliche Regierung/ mit dem Ehestande/ in beständigem Wesen erhalten wird. Diese Verbind- und Vereinigung der Creaturen fällt weder Menschen/ noch Göttern möglich zu verhindern/ sondern allein dem Schöpffer selbsten. Sonsten bedeutet dieses Anhängen/ daß sie die Lufft sey/ welche Luft/ wie Plato/ in seinem Timaeo/ discurrirt/ durch die natürliche Krafft hierunten an ihren Oberleib befestigt. Die Amböse an ihren Füssen/ so an dero Magnetsteinenen Pantopffeln fest gemacht/ sind die Erde und das Wasser: Die in der Lufft sich zu verlieren scheinen/ indem die Lufft über beyden schwebet. Auch ist sie gehalten worden für die Göttin des Reichthums/ deswegen sie dem Paris grossen Reichthum gelobte/ daß er ihr den Apffel zuwerffen solte. Man hat sie aber die Göttin des Ehestandes und Reichthums genennet. Weil sie die Lufft bedeutet/ und die Gütigkeit der Lufft alle Dinge hervor bringet. Sie hat viel Kammermägde: wordurch die mancherley Veränderungen der Lufft angedeutet werden. Der Pfau wird ihr zugeeignet; dieweil er ein hochmühtig und mit schönen Farben geziertes Thier: Dannoch aber nicht vollkommen ist/ indem ihm schöne Füsse und Stimme mangeln. Also haben die Reichen dieser Welt alles ihr Gnügen nimmermehr vollkömmlich; weil ihre Gemühter auch/ auf mancherley Weise/ angefochten und gepeiniget werden. Juno Göttin des Ehstandes. Was die Ketten bedeute/ daran die Juno aufgehenget worden. Von dem Pan. VOn dem Herkommen und Geburt des Pans/ sind die Scribenten unterschiedener Meinung. Etliche sagen/ er sey erzeugt von der Penelope und dem Mercurius/ in Bocks Gestalt. Homerus/ in seinen göttlichen Lobgesängen/ dichtet/ er sey gewest ein Sohn des Mercurius und der Nymphe Driops; nennet ihn auch den gehörnten Pan/ einen Geiß-Fuß/ und lieblichen Singer. Duris aber von Samos setzet/ in einem Buch vom Agathocles/ daß er von den Buhlern der Penelope herkommen/ und darum Pan oder das All genennet worden/ Epimenides saget/ daß Pan und Arcas von dem Jupiter und der Callisto gezeugt wären. Unter andern sagt auch Herodotus/ in seinem Buch/ Euterpe genannt/ daß Mercurius und Penelope seine Eltern wären/ und daß sie Mercurius betrogen hätte/ als sie des Icarus/ ihres Vatters/ Vieh gehütet; und zwar in Gestalt eines Bockes/ der ihr sehr wol gefallen hätte. Darum dann Pan auch von solcher Gestalt war/ oben nemlich als ein Mensch/ und unten als eine Geiß/ mit Hörnern an der Stirn/ einem roten Angesicht/ langem Haar/ und dicken langem Barte. Auf dem Haupte trug er einen Kranz von Tannenzweiglein/ in der rechten Hand/ eine Flöhte/ mit sieben Pfeiffen; und in der lincken/ einen gekrümten Stab. Er war der Hirten-Gott/ und Bewahrer des Viehes. Sonsten/ wann wir die Gedichte vorbey gehen/ lieset man/ daß er ein sehr streitbarer Hauptmann gewesen/ unter dem Bachus/ welcher ihm/ als er/ Indien einzunehmen/ im Anzug gewest/ ein besonders Commando/ über seine Armee/ gegeben habe. Anlangend nun des Pans Bedeutung: so wil Plato/ daß durch ihn zu verstehen sey/ die von dem Mercurius/ oder aus den Gedancken oder der Berahtschlagung des Geistes herrührende Stellung einer Rede oder Erzehlung. Und daß Pan/ oberhalb/ eine schöne Menschen-Gestalt hätte/ unten aber ungestalt und schändlich wäre/ zeige an/ daß oben bey den Göttern/ oder in dem Himmel/ Warheit und Vollkommenheit/ hier unten aber/ fast bey allen Menschen/ Betrug und Falschheit sey. Sein rotes Angesicht bedeute den Feurigen Himmel; Seine Hörner den Monden; Seine Haare/ und Bart/ die/ in der Welt/ ausgebreitete Strahlen der Sonnen; Seine siebenfache Flöhte/ die sieben Planeten; Der liebliche Klang/ die zwischen einander habende gute Vereinigung; der krumme Stock/ das Jahr/ welches/ wann es zu Ende/ wieder rückwarts kehre; Seine scheckigte Haut/ die er herum träget/ den gestirnten Himmel/ oder auch wol die mit Thieren/ Bäumen/ Flüssen/ Bergen/ Seen/ so unterscheidlich schattirt oder gefärbet/ und mit andern Zeichen mehr/ bemerkt sind/ besetzte und gestaltete Erde. In Summa/ Pan ist das All. Diejenige/ so ihn den Hirten und Gott von Arcadien/ oder der Berge/ nennen/ verstehen/ allem Ansehen nach/ durch ihn/ nichts anderst dann die Sonne. Er ist im Kampffe von dem Cupido überwunden worden: dann Liebe überwindet die Natur. Auch ists die Liebe/ welche die Hervorkunfft aller Gestalten der Natur erwecket. Und die Philosophi sagen/ daß Liebe und Zwietracht/ die ersten Principia oder Urheberinnen der Natur gewesen. Er soll/ wie man schreibet/ wegen Erfindung seiner Flöhten/ in die Zahl der Götter gesetzt worden seyn/ oder weiln er denen Göttern/ in anderer Gestalt/ in Egypten zu fliehen gerahten/ als der Riese Typhon kommen/ die Götter zu bestreiten: in welcher Flucht/ er selbsten in einen Geißbock verwandelt worden: Und weil er in diesem Riesen-Kriege/ sich wol gehalten/ sey er/ bey den Göttern/ an die andere Taffel geordnet/ auch ihm am Himmel ein Platz gegeben/ da er der Steinbock genennet worden. Unterschiedene Meinungen von des Pans Herkommen. Pans Gestalt. Was Pan sey. Was seine Gestalt und Waffen bedeuten. Pan wird der Capricornus.

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Zitationshilfe: Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 2,3. Nürnberg, 1679, S. [Metamorphosis, S. 19]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0203_1679/195>, abgerufen am 22.11.2024.