Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 2,3. Nürnberg, 1679.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] Kunst damals schon einem Schatten des wahren Wesens/ und dem Scheine des Seyns verglichen/ finde. Dann/ wie Einige schreiben/ so soll diese edle natürliche Himmel-Gabe eine Tochter des Schattens seyn. Dieses Gemähld ein Schatten des wahren Wesens. bezeuget der hochgelehrte Quintilianus: als dessen Meinung ist/ sie habe ihren Ursprung aus dem Schatten/ welchen die Sonne giebt/ wornach die Alten/ mittels Umzeichnung dieses Schattens/ die Hauptrisse genommen haben sollen. So schreibt auch Plinius im zwölfften Capitel des fünf und dreysigsten Buchs/ von der Tochter eines Töpffers/ Namens Deburates, welche verliebt in einen Jüngling/ mit einer Kohlen die Seiten seines Angesichts (wie es von dem Schatten einer Kertzen auf eine Mauer gefallen) nachgezeichnet; damit sie ihn allezeit vor Augen und im Gedächtnis haben möchte; worauf der Vatter das erste Gesicht von Erde erhaben gemacht und gebrannt haben solte: weswegen auch Zeichenkunst älter dann das Bildhauen. die Zeichen-Kunst des Rechts der Vorgeburt wider das Bildhauen sich solte zurühmen haben. Und zwar solte/ nach vorerzehltem/ die Mahlerey vom Phoebus und Vulcanus, das ist/ vom Schatten der Sonnen oder des Feuers/ erzeugt und entsprossen seyn.

Womit wir die Erzehlung des Herkommens und Alterthums dieser edlen Kunst endigen/ und ferner gleichsam zum Vorschmack dieses Buchs kürtzlich hiemit anfügen/ daß selbiges einigen Bericht ertheilen werde/ von den vortrefflichen Lehrfätzen unserer vorhabenden Kunst; auch beynebst fortfahren/ mit Beschreibung noch andrer hochberühmten Meister derselben/ und Beyfügung deren Konterfeyten. Darinn wir dann den Anfang allda nehmen/ wo wir es in Unserm ersten Buch gelassen haben. In welchem wir von den alten Griechischen Mahlern und Bildhauern (die fast eines Beruffs gewesen) erwähnt/ von der Zeichenkunst Erfindung des Gyges, einem Lidier/ angefangen/auch[Spaltenumbruch] folgends Polygnotum, Cleophantum, Simonem , Phidiam Pausiam, Praxitelem, Protogenem, Apellem und andere Griechische Künstler aufgeführt; wie nicht weniger etliche von den Römischen/ als Fabium, Pictorem, Marcum, Messalam,Mancum, L.Scipionem, die Lala, eine Vestalische Jungfrau/ samt der Irene; und damit bis an das Christenthum continuirt. Um welche Zeit die Künste bald in Abgang gekommen/ und lange still gestanden: In deme/ mit -aufkommen unserer heilsamen Christlichen Lehre der Heyden Abgötterey widersprochen/ auch derselben Götzen-Bilder und Bilder/ niedergeworffen/ und zerschlagen worden/ dadurch die kunstreiche Meister zu Grunde gangen/ verarmt/ gestorben und so völlig erloschen/ daß endlich so gar fast niemand überblieben/ der eine gute Bildnis der Müntzen zu pregen vermocht hätte: wie davon alle Medallien selbiger Zeit ein mehrers zeugen. Also ist diese Kunst eine lange Zeit darnider gelegen/ oder ie in schlechten Stande sich befunden; bis endlich/ das edle Italia, nachdem es sich durch Friede und Ruhe wieder erholet hat/ solch wieder erhoben/ aus Griechenland anno ein tausend zwey hundert und virtzig den berühmten Guanni Cimabue nacher Florenz beruffen/ durch welchen die Widergeburt dieser edlen Kunst erfolget/ und der Gaddo Gati, Stefano Gioto solche allda fortgesetzt/ auch Peter Peruginno Leonardo da Vince, Montagnie del. Sarto, Raphael Corregio Titian Veronnes und andere/ diese Kunst in Italien auf den höchsten Gipffel gesetzt/ denen fleissig gefolgt/ neben viel andern Barotius die Carratier/ samt deren Lehrlingen/ Guido LanFranch, Garavvagio, Corton und Zampieri, mit noch Neuern. Allermassen auch Teutschland/ und Niederland währender Zeit nicht weniger beflissen gewesen. Insonderheit hat anno ein tausend/ drey hundert und siebentzig Johan und Huber von Eych

[Spaltenumbruch] Kunst damals schon einem Schatten des wahren Wesens/ und dem Scheine des Seyns verglichen/ finde. Dann/ wie Einige schreiben/ so soll diese edle natürliche Himmel-Gabe eine Tochter des Schattens seyn. Dieses Gemähld ein Schatten des wahren Wesens. bezeuget der hochgelehrte Quintilianus: als dessen Meinung ist/ sie habe ihren Ursprung aus dem Schatten/ welchen die Sonne giebt/ wornach die Alten/ mittels Umzeichnung dieses Schattens/ die Hauptrisse genommen haben sollen. So schreibt auch Plinius im zwölfften Capitel des fünf und dreysigsten Buchs/ von der Tochter eines Töpffers/ Namens Deburates, welche verliebt in einen Jüngling/ mit einer Kohlen die Seiten seines Angesichts (wie es von dem Schatten einer Kertzen auf eine Mauer gefallen) nachgezeichnet; damit sie ihn allezeit vor Augen und im Gedächtnis haben möchte; worauf der Vatter das erste Gesicht von Erde erhaben gemacht und gebrannt haben solte: weswegen auch Zeichenkunst älter dann das Bildhauen. die Zeichen-Kunst des Rechts der Vorgeburt wider das Bildhauen sich solte zurühmen haben. Und zwar solte/ nach vorerzehltem/ die Mahlerey vom Phoebus und Vulcanus, das ist/ vom Schatten der Sonnen oder des Feuers/ erzeugt und entsprossen seyn.

Womit wir die Erzehlung des Herkommens und Alterthums dieser edlen Kunst endigen/ und ferner gleichsam zum Vorschmack dieses Buchs kürtzlich hiemit anfügen/ daß selbiges einigen Bericht ertheilen werde/ von den vortrefflichen Lehrfätzen unserer vorhabenden Kunst; auch beynebst fortfahren/ mit Beschreibung noch andrer hochberühmten Meister derselben/ und Beyfügung deren Konterfeyten. Darinn wir dann den Anfang allda nehmen/ wo wir es in Unserm ersten Buch gelassen haben. In welchem wir von den alten Griechischen Mahlern und Bildhauern (die fast eines Beruffs gewesen) erwähnt/ von der Zeichenkunst Erfindung des Gyges, einem Lidier/ angefangen/auch[Spaltenumbruch] folgends Polygnotum, Cleophantum, Simonem , Phidiam Pausiam, Praxitelem, Protogenem, Apellem und andere Griechische Künstler aufgeführt; wie nicht weniger etliche von den Römischen/ als Fabium, Pictorem, Marcum, Messalam,Mancum, L.Scipionem, die Lala, eine Vestalische Jungfrau/ samt der Irene; und damit bis an das Christenthum continuirt. Um welche Zeit die Künste bald in Abgang gekommen/ und lange still gestanden: In deme/ mit -aufkommen unserer heilsamen Christlichen Lehre der Heyden Abgötterey widersprochen/ auch derselben Götzen-Bilder und Bilder/ niedergeworffen/ und zerschlagen worden/ dadurch die kunstreiche Meister zu Grunde gangen/ verarmt/ gestorben und so völlig erloschen/ daß endlich so gar fast niemand überblieben/ der eine gute Bildnis der Müntzen zu pregen vermocht hätte: wie davon alle Medallien selbiger Zeit ein mehrers zeugen. Also ist diese Kunst eine lange Zeit darnider gelegen/ oder ie in schlechten Stande sich befunden; bis endlich/ das edle Italia, nachdem es sich durch Friede und Ruhe wieder erholet hat/ solch wieder erhoben/ aus Griechenland anno ein tausend zwey hundert und virtzig den berühmten Guanni Cimabue nacher Florenz beruffen/ durch welchen die Widergeburt dieser edlen Kunst erfolget/ und der Gaddo Gati, Stefano Gioto solche allda fortgesetzt/ auch Peter Peruginno Leonardo da Vince, Montagnie del. Sarto, Raphael Corregio Titian Veronnes und andere/ diese Kunst in Italien auf den höchsten Gipffel gesetzt/ denen fleissig gefolgt/ neben viel andern Barotius die Carratier/ samt deren Lehrlingen/ Guido LanFranch, Garavvagio, Corton und Zampieri, mit noch Neuern. Allermassen auch Teutschland/ und Niederland währender Zeit nicht weniger beflissen gewesen. Insonderheit hat anno ein tausend/ drey hundert und siebentzig Johan und Huber von Eych

<TEI>
  <text>
    <front>
      <div type="preface">
        <p><pb facs="#f0011" xml:id="pb-995" n="[III (Malerei), S. 9 [eigentlich S. 7]]"/><cb/>
Kunst damals schon einem Schatten des wahren Wesens/ und dem Scheine des Seyns verglichen/ finde. Dann/ wie Einige schreiben/ so soll diese edle natürliche Himmel-Gabe eine Tochter des Schattens seyn. Dieses <note place="right">Gemähld ein Schatten des wahren Wesens.</note> bezeuget der hochgelehrte <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-130 http://d-nb.info/gnd/118597396 http://viaf.org/viaf/34451872"><hi rendition="#aq">Quintilianus</hi></persName>: als dessen Meinung ist/ sie habe ihren Ursprung aus dem Schatten/ welchen die Sonne giebt/ wornach die Alten/ mittels Umzeichnung dieses Schattens/ die Hauptrisse genommen haben sollen. So schreibt auch <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-326 http://d-nb.info/gnd/118595083 http://viaf.org/viaf/100219162"><hi rendition="#aq">Plinius</hi></persName> im <bibl><ref target="http://ta.sandrart.net/-bibliography-1348">zwölfften Capitel des fünf und dreysigsten Buchs</ref></bibl>/ von der <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-4319">Tochter eines Töpffers/ Namens <hi rendition="#aq">Deburates</hi></persName>, welche verliebt in einen Jüngling/ mit einer Kohlen die Seiten seines Angesichts (wie es von dem Schatten einer Kertzen auf eine Mauer gefallen) nachgezeichnet; damit sie ihn allezeit vor Augen und im Gedächtnis haben möchte; worauf der <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-236">Vatter</persName> das erste Gesicht von Erde erhaben gemacht und gebrannt haben solte: weswegen auch <note place="right">Zeichenkunst älter dann das Bildhauen.</note> die Zeichen-Kunst des Rechts der Vorgeburt wider das Bildhauen sich solte zurühmen haben. Und zwar solte/ nach vorerzehltem/ die Mahlerey vom <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-59 http://d-nb.info/gnd/118503642 http://viaf.org/viaf/3261638"><hi rendition="#aq">Phoebus</hi></persName> und <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-143 http://d-nb.info/gnd/118770462 http://viaf.org/viaf/42633769"><hi rendition="#aq">Vulcanus</hi></persName>, das ist/ vom Schatten der Sonnen oder des Feuers/ erzeugt und entsprossen seyn.</p>
        <p>Womit wir die Erzehlung des Herkommens und Alterthums dieser edlen Kunst endigen/ und ferner gleichsam zum Vorschmack dieses Buchs kürtzlich hiemit anfügen/ daß selbiges einigen Bericht ertheilen werde/ von den vortrefflichen Lehrfätzen unserer vorhabenden Kunst; auch beynebst fortfahren/ mit Beschreibung noch andrer hochberühmten Meister derselben/ und Beyfügung deren Konterfeyten. Darinn <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-836">wir</persName> dann den Anfang allda nehmen/ wo <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-836">wir</persName> es in Unserm ersten Buch gelassen haben. In welchem <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-836">wir</persName> von den alten Griechischen Mahlern und Bildhauern (die fast eines Beruffs gewesen) erwähnt/ von der Zeichenkunst Erfindung des <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-232"><hi rendition="#aq">Gyges</hi></persName>, einem Lidier/ angefangen/auch<cb/>
folgends <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-237 http://d-nb.info/gnd/119385198 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500115803">Polygnotum</persName>, <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-238 http://d-nb.info/gnd/119088169 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500104651">Cleophantum</persName>, <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-844 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500104988 http://viaf.org/viaf/96463157">Simonem</persName> , <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-122 http://d-nb.info/gnd/118593765 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500010586">Phidiam</persName> <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-520 http://d-nb.info/gnd/142686107 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500095540 http://viaf.org/viaf/96383628">Pausiam</persName>, <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-57 http://d-nb.info/gnd/118793241 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500010499">Praxitelem</persName>, <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-581 http://d-nb.info/gnd/119505916 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500123634">Protogenem</persName>, <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-117 http://d-nb.info/gnd/118649787 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500021288">Apellem</persName></hi> und andere Griechische Künstler aufgeführt; wie nicht weniger etliche von den Römischen/ als <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-244">Fabium, Pictorem</persName>, <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-120 http://d-nb.info/gnd/118738976 http://viaf.org/viaf/19725172">Marcum</persName>, <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-590 http://d-nb.info/gnd/118733109 http://viaf.org/viaf/84190722">Messalam</persName>,<persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-763">Mancum</persName>, <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-654">L.Scipionem</persName>,</hi> die <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-877"><hi rendition="#aq">Lala</hi></persName>, eine <hi rendition="#aq">Vestali</hi>sche Jungfrau/ samt der <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-874">Irene</persName>; und damit bis an das Christenthum <hi rendition="#aq">continui</hi>rt. Um welche Zeit die Künste bald in Abgang gekommen/ und lange still gestanden: In deme/ mit -aufkommen unserer heilsamen Christlichen Lehre der Heyden Abgötterey widersprochen/ auch derselben Götzen-Bilder und Bilder/ niedergeworffen/ und zerschlagen worden/ dadurch die kunstreiche Meister zu Grunde gangen/ verarmt/ gestorben und so völlig erloschen/ daß endlich so gar fast niemand überblieben/ der eine gute Bildnis der Müntzen zu pregen vermocht hätte: wie davon alle <hi rendition="#aq">Medalli</hi>en selbiger Zeit ein mehrers zeugen. Also ist diese Kunst eine lange Zeit darnider gelegen/ oder ie in schlechten Stande sich befunden; bis endlich/ das edle <hi rendition="#aq"><placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-352 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=1000080">Italia</placeName>,</hi> nachdem es sich durch Friede und Ruhe wieder erholet hat/ solch wieder erhoben/ aus <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-336 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=1000074">Griechenland</placeName> <hi rendition="#aq">anno</hi> ein tausend zwey hundert und virtzig den berühmten <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-147 http://d-nb.info/gnd/119138883 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500016284 http://viaf.org/viaf/42641544"><hi rendition="#aq">Guanni Cimabue</hi></persName> nacher <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-23 http://www.geonames.org/3176959/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7000457"><hi rendition="#aq">Florenz</hi></placeName> beruffen/ durch welchen die Widergeburt dieser edlen Kunst erfolget/ und der <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1037 http://d-nb.info/gnd/122062868 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500001790 http://viaf.org/viaf/95691374">Gaddo Gati</persName>, <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1071 http://d-nb.info/gnd/123524237 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500007537">Stefano</persName><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1036 http://d-nb.info/gnd/118539477 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500010766 http://viaf.org/viaf/27073355">Gioto</persName></hi> solche allda fortgesetzt/ auch <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-389 http://d-nb.info/gnd/119091771 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500024544">Peter <hi rendition="#aq">Peruginno</hi></persName> <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-195 http://d-nb.info/gnd/118640445 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500010879 http://viaf.org/viaf/24604287">Leonardo da Vince</persName>, <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-398 http://d-nb.info/gnd/118577336 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500004218 http://viaf.org/viaf/27084155">Montagnie</persName><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1149 http://d-nb.info/gnd/118794604 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500025314 http://viaf.org/viaf/76605316">del. Sarto</persName>, <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-446 http://d-nb.info/gnd/118597787 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500023578 http://viaf.org/viaf/64055977">Raphael</persName><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-835 http://d-nb.info/gnd/11867692X http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500006208 http://viaf.org/viaf/100171932">Corregio</persName><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-19 http://d-nb.info/gnd/118622994 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500031075 http://viaf.org/viaf/61533439">Titian</persName><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1020 http://d-nb.info/gnd/118626647 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500021218 http://viaf.org/viaf/95162605">Veronnes</persName></hi> und andere/ diese Kunst in <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-352 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=1000080">Italien</placeName> auf den höchsten Gipffel gesetzt/ denen fleissig gefolgt/ neben viel andern <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-38 http://d-nb.info/gnd/119256908 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500115210 http://viaf.org/viaf/41865190"><hi rendition="#aq">Barotius</hi></persName> die <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1642"><hi rendition="#aq">Carratier</hi></persName>/ samt deren Lehrlingen/ <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-20 http://d-nb.info/gnd/118599712 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500030334 http://viaf.org/viaf/49288294">Guido</persName><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-27 http://d-nb.info/gnd/119322870 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500022495 http://viaf.org/viaf/41918081">LanFranch</persName>, <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1 http://d-nb.info/gnd/118519034 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500115312 http://viaf.org/viaf/12317003">Garavvagio</persName>, <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-624 http://d-nb.info/gnd/118638599 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500115154 http://viaf.org/viaf/95204251">Corton</persName></hi> und <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-26 http://d-nb.info/gnd/118638831 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500018832 http://viaf.org/viaf/56618267"><hi rendition="#aq">Zampieri</hi></persName>, mit noch Neuern. Allermassen auch <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-257 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7000084">Teutschland</placeName>/ und <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-127 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7016845">Niederland</placeName> währender Zeit nicht weniger beflissen gewesen. Insonderheit hat <hi rendition="#aq">anno</hi> ein tausend/ drey hundert und siebentzig <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-81 http://d-nb.info/gnd/118531557 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500116209 http://viaf.org/viaf/54156267">Johan</persName> und <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-80 http://d-nb.info/gnd/118531549 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500013023 http://viaf.org/viaf/84033564">Huber von Eych</persName>
</p>
      </div>
    </front>
  </text>
</TEI>
[[III (Malerei), S. 9 [eigentlich S. 7]]/0011] Kunst damals schon einem Schatten des wahren Wesens/ und dem Scheine des Seyns verglichen/ finde. Dann/ wie Einige schreiben/ so soll diese edle natürliche Himmel-Gabe eine Tochter des Schattens seyn. Dieses bezeuget der hochgelehrte Quintilianus: als dessen Meinung ist/ sie habe ihren Ursprung aus dem Schatten/ welchen die Sonne giebt/ wornach die Alten/ mittels Umzeichnung dieses Schattens/ die Hauptrisse genommen haben sollen. So schreibt auch Plinius im zwölfften Capitel des fünf und dreysigsten Buchs/ von der Tochter eines Töpffers/ Namens Deburates, welche verliebt in einen Jüngling/ mit einer Kohlen die Seiten seines Angesichts (wie es von dem Schatten einer Kertzen auf eine Mauer gefallen) nachgezeichnet; damit sie ihn allezeit vor Augen und im Gedächtnis haben möchte; worauf der Vatter das erste Gesicht von Erde erhaben gemacht und gebrannt haben solte: weswegen auch die Zeichen-Kunst des Rechts der Vorgeburt wider das Bildhauen sich solte zurühmen haben. Und zwar solte/ nach vorerzehltem/ die Mahlerey vom Phoebus und Vulcanus, das ist/ vom Schatten der Sonnen oder des Feuers/ erzeugt und entsprossen seyn. Gemähld ein Schatten des wahren Wesens. Zeichenkunst älter dann das Bildhauen. Womit wir die Erzehlung des Herkommens und Alterthums dieser edlen Kunst endigen/ und ferner gleichsam zum Vorschmack dieses Buchs kürtzlich hiemit anfügen/ daß selbiges einigen Bericht ertheilen werde/ von den vortrefflichen Lehrfätzen unserer vorhabenden Kunst; auch beynebst fortfahren/ mit Beschreibung noch andrer hochberühmten Meister derselben/ und Beyfügung deren Konterfeyten. Darinn wir dann den Anfang allda nehmen/ wo wir es in Unserm ersten Buch gelassen haben. In welchem wir von den alten Griechischen Mahlern und Bildhauern (die fast eines Beruffs gewesen) erwähnt/ von der Zeichenkunst Erfindung des Gyges, einem Lidier/ angefangen/auch folgends Polygnotum, Cleophantum, Simonem , Phidiam Pausiam, Praxitelem, Protogenem, Apellem und andere Griechische Künstler aufgeführt; wie nicht weniger etliche von den Römischen/ als Fabium, Pictorem, Marcum, Messalam,Mancum, L.Scipionem, die Lala, eine Vestalische Jungfrau/ samt der Irene; und damit bis an das Christenthum continuirt. Um welche Zeit die Künste bald in Abgang gekommen/ und lange still gestanden: In deme/ mit -aufkommen unserer heilsamen Christlichen Lehre der Heyden Abgötterey widersprochen/ auch derselben Götzen-Bilder und Bilder/ niedergeworffen/ und zerschlagen worden/ dadurch die kunstreiche Meister zu Grunde gangen/ verarmt/ gestorben und so völlig erloschen/ daß endlich so gar fast niemand überblieben/ der eine gute Bildnis der Müntzen zu pregen vermocht hätte: wie davon alle Medallien selbiger Zeit ein mehrers zeugen. Also ist diese Kunst eine lange Zeit darnider gelegen/ oder ie in schlechten Stande sich befunden; bis endlich/ das edle Italia, nachdem es sich durch Friede und Ruhe wieder erholet hat/ solch wieder erhoben/ aus Griechenland anno ein tausend zwey hundert und virtzig den berühmten Guanni Cimabue nacher Florenz beruffen/ durch welchen die Widergeburt dieser edlen Kunst erfolget/ und der Gaddo Gati, Stefano Gioto solche allda fortgesetzt/ auch Peter Peruginno Leonardo da Vince, Montagnie del. Sarto, Raphael Corregio Titian Veronnes und andere/ diese Kunst in Italien auf den höchsten Gipffel gesetzt/ denen fleissig gefolgt/ neben viel andern Barotius die Carratier/ samt deren Lehrlingen/ Guido LanFranch, Garavvagio, Corton und Zampieri, mit noch Neuern. Allermassen auch Teutschland/ und Niederland währender Zeit nicht weniger beflissen gewesen. Insonderheit hat anno ein tausend/ drey hundert und siebentzig Johan und Huber von Eych

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Sandrart.net: Bereitstellung der Texttranskription in XML/TEI. (2013-05-21T09:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus sandrart.net entsprechen muss.
Sandrart.net: Bereitstellung der Bilddigitalisate. (2013-05-21T09:54:31Z)
Frederike Neuber: Konvertierung nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2013-05-21T09:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Der Zeilenfall wurde nicht übernommen.
  • Bei Worttrennungen am Spalten- oder Seitenumbruch, steht das gesamte Wort auf der vorhergehenden Spalte bzw. Seite.
  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0203_1679
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0203_1679/11
Zitationshilfe: Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 2,3. Nürnberg, 1679, S. [III (Malerei), S. 9 [eigentlich S. 7]]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0203_1679/11>, abgerufen am 22.11.2024.