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Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 2,3. Nürnberg, 1679.

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[Spaltenumbruch] bitten würde: Nachdem Jupiter solches ohne gewisse Benennung/ eingegangen; solte sie alsdenn begehren/ daß er in gleich-herrlicher Majestät einmal zu ihr käme/ wie er der Juno beyzuwohnen gewohnt wäre. Als nun die betrogene Semele solche schädliche Bitte gethan/ und das Versprechen erhalten; habe Jupiter nicht anders können/ als in vollen Blitz und Donner ihr erscheinen. Worüber sie so hefftig erschrocken/ daß sie vor Angst gestorben/ und von dem Blitz zu Aschen gemacht/ auch Gedicht von Jupiter und Semele. die Geburt hin und her zerstreuet worden: welche Jupiter daraus wieder zusammen geklaubt/ in seine Hüffte verborgen/ und so lange/ bis zur Entbindungs-Zeit verwahret: da er das Kind nacher Nysa, einer Stadt in Arabien/ gesendet: weswegen hernachmals die Griechen/ vom Vatter und vom Ort/ ihme den Namen DIONUSIOU zusammen gesetzt. Geburt und Auferziehung Bachi.Diodorus Siculus meldet/ daß Bacchus ein Sohn Jupiters und der Semele vom Mercurio, in die Höle Nisae, so zwischen Phaenicien und dem Fluß Nilo zu finden/ gebracht worden sey; damit Berührung unterschiedlicher Scribenten hierüber. er von denen Nymphen daselbst auferzogen werden möchte; um welcher willen er auch vom Jove und der Stadt Nysa, den Namen Dionysius, bekommen. Appollodorus ist/ mit obangezogenem Soll den Wein erfunden haben.Authore, in gleicher Meinung/ und setzet noch hinzu/ daß er von schöner Gestalt/ und in weiblichen Wollüsten und Tantzen auferzogen worden sey. Er erfand den Wein: und wann ihme/ Verbindt nach den Rausche/ den Kopf. wegen des überflüssigen Trinckens/ der Kopff weh that/ umband er selbigen mit einem Band; dahero er auch Mitrophorus genennet worden. Seine Nachkömmlinge haben folgends dieses Band eine Und kräntzet sich am ersten/ mit Epheu. Königliche Zierde genennte. Er war der erste/ so sich mit Epheu umkräntzet. Massen hiervon Plinius schreibet: Feruntque primum omnium liberum Patrem imposuisse capiti suo ex hedera: Das ist/ Man sagt/ der Vatter Liber (oder Bachus) habe am allerersten einen Epheu-Krantz auf sein Haupt gesetzt. Ungeachtet dieser Krantz sonsten eine Zierde der Poeten gewesen. Welches Einige auf seine Artzeney-Kunst deuten.Carolus Paschalis sagt: daß Bacchus darum mit Epheu sich bekräntzet/ weil er der Artzney wol kündig gewesen; indeme der Epheu dem Wein/ in der Tugend/ allerdings zuwider/ sintemal iener kühlet/ dieser hitzet/ dessen Worte lauten also: Tradidit Antiquitas, Bacchum fuisse peritum Medicinae: primo, quia fuit inventor Vini, quod numeratur inter fortissima & svavissima remedia: deinde quod vino opposuit heredam, & ex ea coronam plectere docuit. Das ist: Die Alten haben uns den Bericht hinterlassen/ Bacchus sey der Artzeney erfahren gewesen: Erstlich/ weil er den Wein erfunden/ welcher unter die stärckste und lieblichste Mittel gezehlet wird: hernach darum/ weil er dem Wein den Epheu entgegen gesetzt/ und/ Kräntze daraus zu flechten/ gelehrt. Mehr berührter Diodorus Siculus schreibt ferner/ daß Bacchus in der Welt herum gewandert/ deme sein Lehrmeister Silenus gefolgt: hätte unterschiedliche Kriege geführt und ein und andern Sieg erhalten. Er bediente sich in den Feldschlachten/ der Leoparden-Häute: war auch der Erste/ der/ mit einem Triumph/[Spaltenumbruch] auf einem Elephanten/ wieder nacher Theben kam. Opffer/ so man/ ihm zu Ehren angeordnet. Die drey Jahr über/ da er auf der Reise war/ liessen die Griechen/ und andere Völcker/ ihme zu Ehren/ einige Opffer anrichten/ so man Trieterica sacra, (das ist/ die dreyjährige) nannte: weil sie hernach alle drey Jahre begangen wurden. Er that vielen Völckern guts/ und erlangte dahero von ihnen auch so unterschiedliche Namen. Worvon ferner angeregter Author, und Johannes Boccaccius, in seinen Geschlechts-Register der Götter/ mit weiterer Nachricht dienen können.

Plat. R. 1.Bacchus Cornutus.

DIe Statuen und Mahlereyen Bacchi sind/ Warum Bachus mit Hörnern vorgestellet werde. auf sehr vielerley Weise/ mit Hörnern vorgestellet worden: damit anzudeuten/ daß dieser Bacchus, vom Jupiter und der Proserpina, oder der Göttin Ceres erzeuget/ und der erste gewesen/ so mit denen Ochsen ackern lassen. Massen er dann auch verschiedenen Werckzeug/ zu dem Ackerbau/ und denen armen Landleuten die Mühe desto geringer zu machen/ erfunden: dannenhero theils derselben ihn/ für unsterblich gehalten/ und als einen Andre Ursach/ wegen seiner Hörner. Gott verehret haben. Athenaeus erzehlet/ daß vor Alters die Leute aus Hörnern getruncken/ und deswegen dem Baccho solche angedichtet hätten. Strabo, in seiner Indianischen Beschreibung gedencket ebenfals des Bacchi, daß er ein Gott mit Hörnern gewesen. Und Carolus Paschalis, beschreibet dessen Mütze/ oder vielmehr das um das Haupt gebundene Diadem/ oder Kron-Band/ mit folgenden Worten: Bacchia Mitra fuit nivea & cornuta: worüber endlich Valerius Flaccus auch Ursach genommen/ also zu singen.

Respiciens teneat virides velatus ha-
benas,

Ut Pater, & nivea tumeant ut cornua
mitra,

Et sacer ut Bacchum referat scyphus,

Das ist.

Der Vater Bachus führt die grüne Zweig'
in Händen.

Die Hörner schwellen auf von seiner weis-
sen Haub.

Der heilge Becher zeigt/ daß Bachus wol-
len länden

Mit seinem Raub.

Ovidius aber gedencket seiner also:

Accedant capiti cornua; Bacchus eris.

Das ist.

Man pflantze deinem Haupt nur ein paar
Hörner ein;

(Dis mangelt dir annoch) so kanstu Ba-
chus
seyn.

Oder.

Die Hörner mangeln dir allein;
Sonst kanst du leicht der Bachus seyn.

[Spaltenumbruch] bitten würde: Nachdem Jupiter solches ohne gewisse Benennung/ eingegangen; solte sie alsdenn begehren/ daß er in gleich-herrlicher Majestät einmal zu ihr käme/ wie er der Juno beyzuwohnen gewohnt wäre. Als nun die betrogene Semele solche schädliche Bitte gethan/ und das Versprechen erhalten; habe Jupiter nicht anders können/ als in vollen Blitz und Donner ihr erscheinen. Worüber sie so hefftig erschrocken/ daß sie vor Angst gestorben/ und von dem Blitz zu Aschen gemacht/ auch Gedicht von Jupiter und Semele. die Geburt hin und her zerstreuet worden: welche Jupiter daraus wieder zusammen geklaubt/ in seine Hüffte verborgen/ und so lange/ bis zur Entbindungs-Zeit verwahret: da er das Kind nacher Nysa, einer Stadt in Arabien/ gesendet: weswegen hernachmals die Griechen/ vom Vatter und vom Ort/ ihme den Namen ΔΙΟΝΥΣΙΟΥ zusammen gesetzt. Geburt und Auferziehung Bachi.Diodorus Siculus meldet/ daß Bacchus ein Sohn Jupiters und der Semele vom Mercurio, in die Höle Nisae, so zwischen Phaenicien und dem Fluß Nilo zu finden/ gebracht worden sey; damit Berührung unterschiedlicher Scribenten hierüber. er von denen Nymphen daselbst auferzogen werden möchte; um welcher willen er auch vom Jove und der Stadt Nysa, den Namen Dionysius, bekommen. Appollodorus ist/ mit obangezogenem Soll den Wein erfunden haben.Authore, in gleicher Meinung/ und setzet noch hinzu/ daß er von schöner Gestalt/ und in weiblichen Wollüsten und Tantzen auferzogen worden sey. Er erfand den Wein: und wann ihme/ Verbindt nach den Rausche/ den Kopf. wegen des überflüssigen Trinckens/ der Kopff weh that/ umband er selbigen mit einem Band; dahero er auch Mitrophorus genennet worden. Seine Nachkömmlinge haben folgends dieses Band eine Und kräntzet sich am ersten/ mit Epheu. Königliche Zierde genennte. Er war der erste/ so sich mit Epheu umkräntzet. Massen hiervon Plinius schreibet: Feruntque primum omnium liberum Patrem imposuisse capiti suo ex hedera: Das ist/ Man sagt/ der Vatter Liber (oder Bachus) habe am allerersten einen Epheu-Krantz auf sein Haupt gesetzt. Ungeachtet dieser Krantz sonsten eine Zierde der Poeten gewesen. Welches Einige auf seine Artzeney-Kunst deuten.Carolus Paschalis sagt: daß Bacchus darum mit Epheu sich bekräntzet/ weil er der Artzney wol kündig gewesen; indeme der Epheu dem Wein/ in der Tugend/ allerdings zuwider/ sintemal iener kühlet/ dieser hitzet/ dessen Worte lauten also: Tradidit Antiquitas, Bacchum fuisse peritum Medicinae: primò, quia fuit inventor Vini, quod numeratur inter fortissima & svavissima remedia: deinde quod vino opposuit heredam, & ex ea coronam plectere docuit. Das ist: Die Alten haben uns den Bericht hinterlassen/ Bacchus sey der Artzeney erfahren gewesen: Erstlich/ weil er den Wein erfunden/ welcher unter die stärckste und lieblichste Mittel gezehlet wird: hernach darum/ weil er dem Wein den Epheu entgegen gesetzt/ und/ Kräntze daraus zu flechten/ gelehrt. Mehr berührter Diodorus Siculus schreibt ferner/ daß Bacchus in der Welt herum gewandert/ deme sein Lehrmeister Silenus gefolgt: hätte unterschiedliche Kriege geführt und ein und andern Sieg erhalten. Er bediente sich in den Feldschlachten/ der Leoparden-Häute: war auch der Erste/ der/ mit einem Triumph/[Spaltenumbruch] auf einem Elephanten/ wieder nacher Theben kam. Opffer/ so man/ ihm zu Ehren angeordnet. Die drey Jahr über/ da er auf der Reise war/ liessen die Griechen/ und andere Völcker/ ihme zu Ehren/ einige Opffer anrichten/ so man Trieterica sacra, (das ist/ die dreyjährige) nannte: weil sie hernach alle drey Jahre begangen wurden. Er that vielen Völckern guts/ und erlangte dahero von ihnen auch so unterschiedliche Namen. Worvon ferner angeregter Author, und Johannes Boccaccius, in seinen Geschlechts-Register der Götter/ mit weiterer Nachricht dienen können.

Plat. R. 1.Bacchus Cornutus.

DIe Statuen und Mahlereyen Bacchi sind/ Warum Bachus mit Hörnern vorgestellet werde. auf sehr vielerley Weise/ mit Hörnern vorgestellet worden: damit anzudeuten/ daß dieser Bacchus, vom Jupiter und der Proserpina, oder der Göttin Ceres erzeuget/ und der erste gewesen/ so mit denen Ochsen ackern lassen. Massen er dann auch verschiedenen Werckzeug/ zu dem Ackerbau/ und denen armen Landleuten die Mühe desto geringer zu machen/ erfunden: dannenhero theils derselben ihn/ für unsterblich gehalten/ und als einen Andre Ursach/ wegen seiner Hörner. Gott verehret haben. Athenaeus erzehlet/ daß vor Alters die Leute aus Hörnern getruncken/ und deswegen dem Baccho solche angedichtet hätten. Strabo, in seiner Indianischen Beschreibung gedencket ebenfals des Bacchi, daß er ein Gott mit Hörnern gewesen. Und Carolus Paschalis, beschreibet dessen Mütze/ oder vielmehr das um das Haupt gebundene Diadem/ oder Kron-Band/ mit folgenden Worten: Bacchia Mitra fuit nivea & cornuta: worüber endlich Valerius Flaccus auch Ursach genommen/ also zu singen.

Respiciens teneat virides velatus ha-
benas,

Ut Pater, & nivea tumeant ut cornua
mitra,

Et sacer ut Bacchum referat scyphus,

Das ist.

Der Vater Bachus führt die grüne Zweig’
in Händen.

Die Hörner schwellen auf von seiner weis-
sen Haub.

Der heilge Becher zeigt/ daß Bachus wol-
len länden

Mit seinem Raub.

Ovidius aber gedencket seiner also:

Accedant capiti cornua; Bacchus eris.

Das ist.

Man pflantze deinem Haupt nur ein paar
Hörner ein;

(Dis mangelt dir annoch) so kanstu Ba-
chus
seyn.

Oder.

Die Hörner mangeln dir allein;
Sonst kanst du leicht der Bachus seyn.
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[[III (Malerei), S. 60]/0102] bitten würde: Nachdem Jupiter solches ohne gewisse Benennung/ eingegangen; solte sie alsdenn begehren/ daß er in gleich-herrlicher Majestät einmal zu ihr käme/ wie er der Juno beyzuwohnen gewohnt wäre. Als nun die betrogene Semele solche schädliche Bitte gethan/ und das Versprechen erhalten; habe Jupiter nicht anders können/ als in vollen Blitz und Donner ihr erscheinen. Worüber sie so hefftig erschrocken/ daß sie vor Angst gestorben/ und von dem Blitz zu Aschen gemacht/ auch die Geburt hin und her zerstreuet worden: welche Jupiter daraus wieder zusammen geklaubt/ in seine Hüffte verborgen/ und so lange/ bis zur Entbindungs-Zeit verwahret: da er das Kind nacher Nysa, einer Stadt in Arabien/ gesendet: weswegen hernachmals die Griechen/ vom Vatter und vom Ort/ ihme den Namen ΔΙΟΝΥΣΙΟΥ zusammen gesetzt. Diodorus Siculus meldet/ daß Bacchus ein Sohn Jupiters und der Semele vom Mercurio, in die Höle Nisae, so zwischen Phaenicien und dem Fluß Nilo zu finden/ gebracht worden sey; damit er von denen Nymphen daselbst auferzogen werden möchte; um welcher willen er auch vom Jove und der Stadt Nysa, den Namen Dionysius, bekommen. Appollodorus ist/ mit obangezogenem Authore, in gleicher Meinung/ und setzet noch hinzu/ daß er von schöner Gestalt/ und in weiblichen Wollüsten und Tantzen auferzogen worden sey. Er erfand den Wein: und wann ihme/ wegen des überflüssigen Trinckens/ der Kopff weh that/ umband er selbigen mit einem Band; dahero er auch Mitrophorus genennet worden. Seine Nachkömmlinge haben folgends dieses Band eine Königliche Zierde genennte. Er war der erste/ so sich mit Epheu umkräntzet. Massen hiervon Plinius schreibet: Feruntque primum omnium liberum Patrem imposuisse capiti suo ex hedera: Das ist/ Man sagt/ der Vatter Liber (oder Bachus) habe am allerersten einen Epheu-Krantz auf sein Haupt gesetzt. Ungeachtet dieser Krantz sonsten eine Zierde der Poeten gewesen. Carolus Paschalis sagt: daß Bacchus darum mit Epheu sich bekräntzet/ weil er der Artzney wol kündig gewesen; indeme der Epheu dem Wein/ in der Tugend/ allerdings zuwider/ sintemal iener kühlet/ dieser hitzet/ dessen Worte lauten also: Tradidit Antiquitas, Bacchum fuisse peritum Medicinae: primò, quia fuit inventor Vini, quod numeratur inter fortissima & svavissima remedia: deinde quod vino opposuit heredam, & ex ea coronam plectere docuit. Das ist: Die Alten haben uns den Bericht hinterlassen/ Bacchus sey der Artzeney erfahren gewesen: Erstlich/ weil er den Wein erfunden/ welcher unter die stärckste und lieblichste Mittel gezehlet wird: hernach darum/ weil er dem Wein den Epheu entgegen gesetzt/ und/ Kräntze daraus zu flechten/ gelehrt. Mehr berührter Diodorus Siculus schreibt ferner/ daß Bacchus in der Welt herum gewandert/ deme sein Lehrmeister Silenus gefolgt: hätte unterschiedliche Kriege geführt und ein und andern Sieg erhalten. Er bediente sich in den Feldschlachten/ der Leoparden-Häute: war auch der Erste/ der/ mit einem Triumph/ auf einem Elephanten/ wieder nacher Theben kam. Die drey Jahr über/ da er auf der Reise war/ liessen die Griechen/ und andere Völcker/ ihme zu Ehren/ einige Opffer anrichten/ so man Trieterica sacra, (das ist/ die dreyjährige) nannte: weil sie hernach alle drey Jahre begangen wurden. Er that vielen Völckern guts/ und erlangte dahero von ihnen auch so unterschiedliche Namen. Worvon ferner angeregter Author, und Johannes Boccaccius, in seinen Geschlechts-Register der Götter/ mit weiterer Nachricht dienen können. Gedicht von Jupiter und Semele. Geburt und Auferziehung Bachi. Berührung unterschiedlicher Scribenten hierüber. Soll den Wein erfunden haben. Verbindt nach den Rausche/ den Kopf. Und kräntzet sich am ersten/ mit Epheu. Welches Einige auf seine Artzeney-Kunst deuten. Opffer/ so man/ ihm zu Ehren angeordnet. Bacchus Cornutus. Plat. R. 1. DIe Statuen und Mahlereyen Bacchi sind/ auf sehr vielerley Weise/ mit Hörnern vorgestellet worden: damit anzudeuten/ daß dieser Bacchus, vom Jupiter und der Proserpina, oder der Göttin Ceres erzeuget/ und der erste gewesen/ so mit denen Ochsen ackern lassen. Massen er dann auch verschiedenen Werckzeug/ zu dem Ackerbau/ und denen armen Landleuten die Mühe desto geringer zu machen/ erfunden: dannenhero theils derselben ihn/ für unsterblich gehalten/ und als einen Gott verehret haben. Athenaeus erzehlet/ daß vor Alters die Leute aus Hörnern getruncken/ und deswegen dem Baccho solche angedichtet hätten. Strabo, in seiner Indianischen Beschreibung gedencket ebenfals des Bacchi, daß er ein Gott mit Hörnern gewesen. Und Carolus Paschalis, beschreibet dessen Mütze/ oder vielmehr das um das Haupt gebundene Diadem/ oder Kron-Band/ mit folgenden Worten: Bacchia Mitra fuit nivea & cornuta: worüber endlich Valerius Flaccus auch Ursach genommen/ also zu singen. Warum Bachus mit Hörnern vorgestellet werde. Andre Ursach/ wegen seiner Hörner. Respiciens teneat virides velatus ha- benas, Ut Pater, & nivea tumeant ut cornua mitra, Et sacer ut Bacchum referat scyphus, Das ist. Der Vater Bachus führt die grüne Zweig’ in Händen. Die Hörner schwellen auf von seiner weis- sen Haub. Der heilge Becher zeigt/ daß Bachus wol- len länden Mit seinem Raub. Ovidius aber gedencket seiner also: Accedant capiti cornua; Bacchus eris. Das ist. Man pflantze deinem Haupt nur ein paar Hörner ein; (Dis mangelt dir annoch) so kanstu Ba- chus seyn. Oder. Die Hörner mangeln dir allein; Sonst kanst du leicht der Bachus seyn.

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Zitationshilfe: Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 2,3. Nürnberg, 1679, S. [III (Malerei), S. 60]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0203_1679/102>, abgerufen am 24.11.2024.