Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 2,2. Nürnberg, 1679.[Spaltenumbruch] der Welt triefen solte. Hernach bestätigte solches unser Heiland/ der ihnen selber in die Augen gesagt: Sihe/ euer Haus soll euch wüst gelassen werden. Es kan je nicht genug bewundert werden die äuserste Verstockung dieses Volks/ welche ihnen zweifelsfrey in Egypten angebohren worden: massen auch selbige Nation/ durch die ausgestandene zehen Plagen und die endliche Ersauffung im rohten Meer/ der ganzen Welt/ sowol der Menschlichen Verhärtung/ als der Göttlichen Bestraffung/ ein Beyspiel worden. Uber die Juden ist sich aber weit mehr zu verwundern/ die nun vor mehr als anderthalbtausend Jahren das Zepter verlohren/ ohne Regenten und Regiment als Knechte in der Welt herumschweiffen/ und eben solang ihre Stadt und Tempel wüst ligen sehen: Die aber doch noch auf einen Messiam und Wideraufrichtung ihres Reichs warten/ und JEsum Christum/ ihren Erlöser und Bruder im Fleisch/ nicht annehmen wollen. Unterdessen dulten wir billig alle Juden/ um dieses einigen Juden und Hellandes willen/ wiewol sie ihn und seine Christen täglich lästern und verfluchen/ und lassen/ wie er befohlen/ dieses Unkraut mit dem Weitzen/ bis zur Ernde fortwachsen: Da sie/ ins ewige Feuer geworfen/ den Lohn ihrer Verstockung empfangen/ und erfahren werden/ in wen sie mit ihren Zungen gestochen haben. Ob aber die Juden noch vor dem Welt-Ende sollen bekehrt werden/ solches ist aus den Worten Christi. Diß Geschlecht wird nicht vergehen/ bis daß es alles geschehe/ nicht zu schliessen: weil denselben keine Verheissung angehängt ist. Die Worte S. Pauli Rom. 11. Blindheit ist Israel eines theils wiederfahren/ so lang bis die Fülle der Heiden eingegangen sey/ und also das ganze Israel seelig werde/ sind mehr Wünsch- als Weissag-Worte. Wir wollen ihnen solches gönnen/ und Gott für sie bitten/ daß er sie aus der Stockfinsternis herausführen wolle. Sie blieben ja/ nach dieser Zerstörung/ die A. C. 71 geschehen/ noch im Lande/ und aufrührten A. 116 unter Kais. Trajano, in Libya, Egypten und Mesopotamien: wurden aber von L. Quieto gezüchtigt. A. 133 stunde einer unter ihnen auf/ der sich/ weil Bileam von einem Stern aus Jacob geweissaget/ Barcochab oder den Sohn des Sterns genennt/ die Judenschaft in allen Ländern aufgewiegelt/ den Ort Berhoron in Judea befestet/ und sich dahin gesetzet. Aber Kais. Adrianus kame selber/ belagerte diesen Auswiegler/ vierthalb Jahr lang/ eroberte endlich den Ort/ und erschluge den Barcochab: welchen man mit einer Schlange um den Hals ligen gefunden/ und die Juden nachmals Barcozbah oder einen Sohn der Lügen genennet. Es wurden ihrer in diesem Krieg 580000 erschlagen/ und damit alle ihre Macht in den Staub geleget. Allen Juden ward hierauf verbotten/ den Ort der Stadt Jerusalem zu betretten: neben welchen der Kaiser eine Stadt bauen/ sie nach seinem Namen Aeliam nennen/ eine Sau über das Thor stellen/ und Heiden darinn wohnen ließe. Sie erlangten hernach von den folgenden Kaisern/ daß sie järlich den 10 Aug. um Geld dahin kommen und[Spaltenumbruch] weinen dorften: Da dann Kriegsknechte bey ihnen stunden/ welche/ wann dieses Heulen über eine Stunde währte/ allemal wider soviel Gelds ihnen abnötigten. Sie erlangten auch A. 363 von dem Kais. Juliano dem Abtrünnigen die Freyheit/ ihren Tempel an der alten Stelle wieder aufzubauen. Als sie aber den Grund legen wolten/ kame ein Wetter mit Donner und Erdbeben/ davon ihrer etliche tausend verdurben. Als sie von neuem sich daran machten/ fuhren ganze Klumpen Feuers hervor/ davon viel Arbeiter verbrennet wurden/ und dorfte sich niemand mehr hinzu wagen. Kais. Titi Triumf. Titus/ nach er also diesen Krieg geendet/ zoge darauf nach Rom: und/ weil die Soldaten ihn zum Kaiser haben wolten/ liefe ein Geschrey voran/ als wann er in Orient ein Reich wider den Vatter anrichten würde. Aber er eilte nach Rom/ und alda zum Kaiser/ der sich seiner fast nicht versehen/ und sagte: Ich komme/ mein Vatter/ ich komme. Sie sind hierauf miteinander im Triumf eingezogen: Da sie die Stadt Jerusalem und deren Eroberung in Gemählen praesentirt/ den Rauberhauptman Simon an einem Strick mitgeschleppet/ auch den güldnen Tempel-Tisch und Leuchter/ samt anderen vornehmen Beuten/ schau-geführet. Als dieser Triumf-Aufzug langsam fortgienge/ sagte der alte Vespasianus: Er werde jetzund darum gestraffet/ daß er iemals diese Ehre verlanget/ auch bey so hohem Alter in diese Eitelkeit sich mit einflechten lassen. Titus/ der hiernächst seines Vatters Collega in der Regirung worden/ ließe zu Rom dem Frieden einen Tempel bauen: Welchen er mit der Beute/ so er in Judea erworben/ und mit andern in Asia eroberten Seltenheiten/ ausgezieret. Sonst erwählte er ihm aber solche Leute zu Rähten/ die nach seinem Tod auch von andern Kaisern angenommen worden. Sein Tod. Er regirte aber nicht lang nach seinem Vatter/ und sahe sich heimlich von seinem Bruder Domitiano verfolget: Der ihm solang nach dem Leben gestanden/ bis er ihm endlich ein langsames Gift beygebracht. Wie er nun nach seinen Sabinischen Mairhof reisete/ und es bey klarem Wetter gedonnert/ auch das Opfer ihm entflohen/ ward er darüber betrübt/ und stieße ihn in der nächsten Herberge ein Fieber an. Als er von dar auf der Sänfte sich fürter tragen lassen/ hube er die Decke etwas auf/ sahe gen Himmel/ klagte und sagte: Er habe ja nicht verdient/ daß ihm das Leben sobald genommen werde/ und er wisse nicht mehr als eine That/ die er bereue. Was dieses gewesen/ hat er nicht von sich gesagt: Niemand hat es auch durch Mutmassung erforschen können. Man sagte ja/ er hätte seines Bruders Gemahlin Domitiam, beschlaffen: Das aber diese niemals gestehen wollen. Also starbe er an diesem Fieber/ A. C. 82 den 13 Septembr. seines Alters in 42 Jahr/ nach dem er nur 2 Jahre und nicht gar 3 Monate regirt hatte/ und zwar eben an dem Ort/ wo sein Vatter gestorben. Der ganze Römische Raht/ als sie gegen Abend diesen Tod vernommen versamlete sich noch selbige Nacht in Traurkleidern auf das Rahthaus/ [Spaltenumbruch] der Welt triefen solte. Hernach bestätigte solches unser Heiland/ der ihnen selber in die Augen gesagt: Sihe/ euer Haus soll euch wüst gelassen werden. Es kan je nicht genug bewundert werden die äuserste Verstockung dieses Volks/ welche ihnen zweifelsfrey in Egypten angebohren worden: massen auch selbige Nation/ durch die ausgestandene zehen Plagen und die endliche Ersauffung im rohten Meer/ der ganzen Welt/ sowol der Menschlichen Verhärtung/ als der Göttlichen Bestraffung/ ein Beyspiel worden. Uber die Juden ist sich aber weit mehr zu verwundern/ die nun vor mehr als anderthalbtausend Jahren das Zepter verlohren/ ohne Regenten und Regiment als Knechte in der Welt herumschweiffen/ und eben solang ihre Stadt und Tempel wüst ligen sehen: Die aber doch noch auf einen Messiam und Wideraufrichtung ihres Reichs warten/ und JEsum Christum/ ihren Erlöser und Bruder im Fleisch/ nicht annehmen wollen. Unterdessen dulten wir billig alle Juden/ um dieses einigen Juden und Hellandes willen/ wiewol sie ihn und seine Christen täglich lästern und verfluchen/ und lassen/ wie er befohlen/ dieses Unkraut mit dem Weitzen/ bis zur Ernde fortwachsen: Da sie/ ins ewige Feuer geworfen/ den Lohn ihrer Verstockung empfangen/ und erfahren werden/ in wen sie mit ihren Zungen gestochen haben. Ob aber die Juden noch vor dem Welt-Ende sollen bekehrt werden/ solches ist aus den Worten Christi. Diß Geschlecht wird nicht vergehen/ bis daß es alles geschehe/ nicht zu schliessen: weil denselben keine Verheissung angehängt ist. Die Worte S. Pauli Rom. 11. Blindheit ist Israel eines theils wiederfahren/ so lang bis die Fülle der Heiden eingegangen sey/ und also das ganze Israel seelig werde/ sind mehr Wünsch- als Weissag-Worte. Wir wollen ihnen solches gönnen/ und Gott für sie bitten/ daß er sie aus der Stockfinsternis herausführen wolle. Sie blieben ja/ nach dieser Zerstörung/ die A. C. 71 geschehen/ noch im Lande/ und aufrührten A. 116 unter Kais. Trajano, in Libya, Egypten und Mesopotamien: wurden aber von L. Quieto gezüchtigt. A. 133 stunde einer unter ihnen auf/ der sich/ weil Bileam von einem Stern aus Jacob geweissaget/ Barcochab oder den Sohn des Sterns genennt/ die Judenschaft in allen Ländern aufgewiegelt/ den Ort Berhoron in Judea befestet/ und sich dahin gesetzet. Aber Kais. Adrianus kame selber/ belagerte diesen Auswiegler/ vierthalb Jahr lang/ eroberte endlich den Ort/ und erschluge den Barcochab: welchen man mit einer Schlange um den Hals ligen gefunden/ und die Juden nachmals Barcozbah oder einen Sohn der Lügen genennet. Es wurden ihrer in diesem Krieg 580000 erschlagen/ und damit alle ihre Macht in den Staub geleget. Allen Juden ward hierauf verbotten/ den Ort der Stadt Jerusalem zu betretten: neben welchen der Kaiser eine Stadt bauen/ sie nach seinem Namen Aeliam nennen/ eine Sau über das Thor stellen/ und Heiden darinn wohnen ließe. Sie erlangten hernach von den folgenden Kaisern/ daß sie järlich den 10 Aug. um Geld dahin kommen und[Spaltenumbruch] weinen dorften: Da dann Kriegsknechte bey ihnen stunden/ welche/ wann dieses Heulen über eine Stunde währte/ allemal wider soviel Gelds ihnen abnötigten. Sie erlangten auch A. 363 von dem Kais. Juliano dem Abtrünnigen die Freyheit/ ihren Tempel an der alten Stelle wieder aufzubauen. Als sie aber den Grund legen wolten/ kame ein Wetter mit Donner und Erdbeben/ davon ihrer etliche tausend verdurben. Als sie von neuem sich daran machten/ fuhren ganze Klumpen Feuers hervor/ davon viel Arbeiter verbrennet wurden/ und dorfte sich niemand mehr hinzu wagen. Kais. Titi Triumf. Titus/ nach er also diesen Krieg geendet/ zoge darauf nach Rom: und/ weil die Soldaten ihn zum Kaiser haben wolten/ liefe ein Geschrey voran/ als wann er in Orient ein Reich wider den Vatter anrichten würde. Aber er eilte nach Rom/ und alda zum Kaiser/ der sich seiner fast nicht versehen/ und sagte: Ich komme/ mein Vatter/ ich komme. Sie sind hierauf miteinander im Triumf eingezogen: Da sie die Stadt Jerusalem und deren Eroberung in Gemählen praesentirt/ den Rauberhauptman Simon an einem Strick mitgeschleppet/ auch den güldnen Tempel-Tisch und Leuchter/ samt anderen vornehmen Beuten/ schau-geführet. Als dieser Triumf-Aufzug langsam fortgienge/ sagte der alte Vespasianus: Er werde jetzund darum gestraffet/ daß er iemals diese Ehre verlanget/ auch bey so hohem Alter in diese Eitelkeit sich mit einflechten lassen. Titus/ der hiernächst seines Vatters Collega in der Regirung worden/ ließe zu Rom dem Frieden einen Tempel bauen: Welchen er mit der Beute/ so er in Judea erworben/ und mit andern in Asia eroberten Seltenheiten/ ausgezieret. Sonst erwählte er ihm aber solche Leute zu Rähten/ die nach seinem Tod auch von andern Kaisern angenommen worden. Sein Tod. 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der Welt triefen solte. Hernach bestätigte solches unser Heiland/ der ihnen selber in die Augen gesagt: Sihe/ euer Haus soll euch wüst gelassen werden. Es kan je nicht genug bewundert werden die äuserste Verstockung dieses Volks/ welche ihnen zweifelsfrey in Egypten angebohren worden: massen auch selbige Nation/ durch die ausgestandene zehen Plagen und die endliche Ersauffung im rohten Meer/ der ganzen Welt/ sowol der Menschlichen Verhärtung/ als der Göttlichen Bestraffung/ ein Beyspiel worden. Uber die Juden ist sich aber weit mehr zu verwundern/ die nun vor mehr als anderthalbtausend Jahren das Zepter verlohren/ ohne Regenten und Regiment als Knechte in der Welt herumschweiffen/ und eben solang ihre Stadt und Tempel wüst ligen sehen: Die aber doch noch auf einen Messiam und Wideraufrichtung ihres Reichs warten/ und JEsum Christum/ ihren Erlöser und Bruder im Fleisch/ nicht annehmen wollen. Unterdessen dulten wir billig alle Juden/ um dieses einigen Juden und Hellandes willen/ wiewol sie ihn und seine Christen täglich lästern und verfluchen/ und lassen/ wie er befohlen/ dieses Unkraut mit dem Weitzen/ bis zur Ernde fortwachsen: Da sie/ ins ewige Feuer geworfen/ den Lohn ihrer Verstockung empfangen/ und erfahren werden/ in wen sie mit ihren Zungen gestochen haben. Ob aber die Juden noch vor dem Welt-Ende sollen bekehrt werden/ solches ist aus den Worten Christi. Diß Geschlecht wird nicht vergehen/ bis daß es alles geschehe/ nicht zu schliessen: weil denselben keine Verheissung angehängt ist. Die Worte S. Pauli Rom. 11. Blindheit ist Israel eines theils wiederfahren/ so lang bis die Fülle der Heiden eingegangen sey/ und also das ganze Israel seelig werde/ sind mehr Wünsch- als Weissag-Worte. Wir wollen ihnen solches gönnen/ und Gott für sie bitten/ daß er sie aus der Stockfinsternis herausführen wolle.
Sie blieben ja/ nach dieser Zerstörung/ die A. C. 71 geschehen/ noch im Lande/ und aufrührten A. 116 unter Kais. Trajano, in Libya, Egypten und Mesopotamien: wurden aber von L. Quieto gezüchtigt. A. 133 stunde einer unter ihnen auf/ der sich/ weil Bileam von einem Stern aus Jacob geweissaget/ Barcochab oder den Sohn des Sterns genennt/ die Judenschaft in allen Ländern aufgewiegelt/ den Ort Berhoron in Judea befestet/ und sich dahin gesetzet. Aber Kais. Adrianus kame selber/ belagerte diesen Auswiegler/ vierthalb Jahr lang/ eroberte endlich den Ort/ und erschluge den Barcochab: welchen man mit einer Schlange um den Hals ligen gefunden/ und die Juden nachmals Barcozbah oder einen Sohn der Lügen genennet. Es wurden ihrer in diesem Krieg 580000 erschlagen/ und damit alle ihre Macht in den Staub geleget. Allen Juden ward hierauf verbotten/ den Ort der Stadt Jerusalem zu betretten: neben welchen der Kaiser eine Stadt bauen/ sie nach seinem Namen Aeliam nennen/ eine Sau über das Thor stellen/ und Heiden darinn wohnen ließe. Sie erlangten hernach von den folgenden Kaisern/ daß sie järlich den 10 Aug. um Geld dahin kommen und
weinen dorften: Da dann Kriegsknechte bey ihnen stunden/ welche/ wann dieses Heulen über eine Stunde währte/ allemal wider soviel Gelds ihnen abnötigten. Sie erlangten auch A. 363 von dem Kais. Juliano dem Abtrünnigen die Freyheit/ ihren Tempel an der alten Stelle wieder aufzubauen. Als sie aber den Grund legen wolten/ kame ein Wetter mit Donner und Erdbeben/ davon ihrer etliche tausend verdurben. Als sie von neuem sich daran machten/ fuhren ganze Klumpen Feuers hervor/ davon viel Arbeiter verbrennet wurden/ und dorfte sich niemand mehr hinzu wagen.
Titus/ nach er also diesen Krieg geendet/ zoge darauf nach Rom: und/ weil die Soldaten ihn zum Kaiser haben wolten/ liefe ein Geschrey voran/ als wann er in Orient ein Reich wider den Vatter anrichten würde. Aber er eilte nach Rom/ und alda zum Kaiser/ der sich seiner fast nicht versehen/ und sagte: Ich komme/ mein Vatter/ ich komme. Sie sind hierauf miteinander im Triumf eingezogen: Da sie die Stadt Jerusalem und deren Eroberung in Gemählen praesentirt/ den Rauberhauptman Simon an einem Strick mitgeschleppet/ auch den güldnen Tempel-Tisch und Leuchter/ samt anderen vornehmen Beuten/ schau-geführet. Als dieser Triumf-Aufzug langsam fortgienge/ sagte der alte Vespasianus: Er werde jetzund darum gestraffet/ daß er iemals diese Ehre verlanget/ auch bey so hohem Alter in diese Eitelkeit sich mit einflechten lassen. Titus/ der hiernächst seines Vatters Collega in der Regirung worden/ ließe zu Rom dem Frieden einen Tempel bauen: Welchen er mit der Beute/ so er in Judea erworben/ und mit andern in Asia eroberten Seltenheiten/ ausgezieret. Sonst erwählte er ihm aber solche Leute zu Rähten/ die nach seinem Tod auch von andern Kaisern angenommen worden.
Kais. Titi Triumf. Er regirte aber nicht lang nach seinem Vatter/ und sahe sich heimlich von seinem Bruder Domitiano verfolget: Der ihm solang nach dem Leben gestanden/ bis er ihm endlich ein langsames Gift beygebracht. Wie er nun nach seinen Sabinischen Mairhof reisete/ und es bey klarem Wetter gedonnert/ auch das Opfer ihm entflohen/ ward er darüber betrübt/ und stieße ihn in der nächsten Herberge ein Fieber an. Als er von dar auf der Sänfte sich fürter tragen lassen/ hube er die Decke etwas auf/ sahe gen Himmel/ klagte und sagte: Er habe ja nicht verdient/ daß ihm das Leben sobald genommen werde/ und er wisse nicht mehr als eine That/ die er bereue. Was dieses gewesen/ hat er nicht von sich gesagt: Niemand hat es auch durch Mutmassung erforschen können. Man sagte ja/ er hätte seines Bruders Gemahlin Domitiam, beschlaffen: Das aber diese niemals gestehen wollen. Also starbe er an diesem Fieber/ A. C. 82 den 13 Septembr. seines Alters in 42 Jahr/ nach dem er nur 2 Jahre und nicht gar 3 Monate regirt hatte/ und zwar eben an dem Ort/ wo sein Vatter gestorben. Der ganze Römische Raht/ als sie gegen Abend diesen Tod vernommen versamlete sich noch selbige Nacht in Traurkleidern auf das Rahthaus/
Sein Tod.
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