Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 2,2. Nürnberg, 1679.[Spaltenumbruch]
Im Bad Antoniens kam sie hernach zu ste- hen. Jetzt wird sie im Palast Farnese angese- hen. 29. Antinous, Käys Adriani Liebling. DEr Bythinische Jüngling Antinous, ward vom Käys. Adrianus, wegen seiner unvergleichlichen Schönheit/ mehr als zuläßlich geliebet: also gar/ daß er auch/ nach dessen Frühzeitigen Tode/ als er im Fluß Nilus ertruncken/ ihme zu Ehren/ eine Stadt/ die er in Egypten erbauet/ nach seinem Namen Antinoa nennen/ und seine Statue in unterschiedlichen Tempeln/ aufrichten lassen. Dieses Bild ist aus weissem Marmorstein verfertiget/ welches der Vollkommenheit der Person eines Jünglings so natürlich vorstellet/ daß dergleichen wenig zu finden/ und ist zu Rom in des Päbsts Lustgärten Belvedere, aufgerichtet zu finden. BbLatona. 30. Latona, Mutter von Apollo und Dianae LAtona, Apollinis und Dianae Mutter/ wird allhier allein vorgestellt/ wie sie bey einem Wasser sitzet/ und mit einem Schüßlein daraus schöpffen will: vielleicht die Historie damit anzudeuten/ so von ihr geschrieben wird. Dann da sie mit ihren zwey Kindern im Elend herum gewandert/ und in der Landschafft Lycia einsmals mit ihren beeden kleinen Kindern/Apollo und Diana, sehr grossen Durst gelitten/ hat sie sich zu einem Wasser verfüget/ und baselbst trincken wollen. Wie aber die Bauern und Innwohner des Lands solches wargenommen/ haben sie nicht allein ihr das Trincken verwehret/ sondern auch das Wasser trüb gemachet/ daß sie ihren Durst nicht leschen können. Hierüber hat sie nun die Götter um gerechte Abstraffung angeruffen/ welche dann verfüget/ daß diese Bauern von stund an in qvackende Frösche verwandelt worden. Es ist eine vortreffliche Statua, antich, und im Lustgarten von Burghese ausser Rom zu sehen. Cc Endymion. 31. Endymion Schäfer. ENdymion der Schäfer/ wird in einem grossen basso relieve, oder nieder-erhobenen Historie vorgestellt/ wie er auf der Weide bey seiner Heerd am Berg Lathmus schlaffen liget; Da bey Nacht die Göttin Diana auf ihrem Wagen gefahren kommet/absteiget/ und ihn/ wegen seiner unvergleichlichen Schönheit/ aus Liebe umhälset. Es wird aber solche Fabel durch die Poeten gedichtet/ weil dieser Endymion eine sonderliche Erfahrung von des Mondes Eigenschafften/ auch dessen ab- und zunehmen gehabt/ und er der erste gewesen/ so davon geschrieben. Ist sonst ein herrliches und überaus-künstliches Stuck/ welches in dem mehr-benannten Lustgarten Printz Justiniani zu Rom aufgerichtet zu finden. [Spaltenumbruch]32. Eine Nympha und Faunus. DIese beyde Statuen/ stellen hier vor eine Nymphe/ welche ihre Kleider zusammen fasset/ und sich anstellet/ als ob sie tantzen wolte: Die andere einen Faunum, der mit seiner Feldpfeiffe aufzuspielen sich bemühet. Sie sind beyde sehr zierliche Bilder/ und von guten alten Meistern verfertiget. 33. Minerva und Paris. DIese werden hier bey einander gesehen/ und wird von den Letzern geschrieben/ er habe den Beruff zu seiner Zeit/ in der gantzen Welt gehabt/ daß er ohn unterschied einem ieden sein behöriges Recht zu gesprochen habe/ also gar/ daß auch die drey Göttinnen Juno, Pallas und Venus, welche sich untereinder/ wer unter ihnen die Schönste sey/ nicht vergleichen können/ endlich dem Urtheil dieses Paris sich unterworffen/ und von ihme den guldenen Apffel/ welchen die Schönste haben sollen/ erwarten wollen: Da ihn Venus, die er vor die Schönste erkennet/ überkommen. Minerva aber/ welche sonst auch Pallas genennet/ und für eine Göttin der Freyen-Künste und des Kriegs gehalten worden/ (an dero man hier die Hände/ Arme und anders abgebrochen siehet/ so durch injurie der Zeit geschehen) ist auch ein sehr hochgehaltenes Stuck/ und wird im Palast Caesii zu Rom verwahrlich auf behalten. Der Paris aber stehet/ mit dem Apffel in der Hand/ in des Graffen Arondels zu Londen Palast: woselbst ich ihn nachgezeichnet/ und als ein edles Bild/ neben darbey stehenden herrlichen Geschirr/ ihrer verwunderlichen Zierde halber/ mit beyfügen wollen. Ff Virgo Vestalis. 34. Die Vestal-Jungfrau. DIese Jungfrauen haben ihren Namen bekommen/ von der Vesta, Saturni und der Opis Tochter/ und für eine Göttin der Keusch- und Reinigkeit gehalten/ und sind zu Verwahrung eines ewigen Liechts/ gesetzet worden/ welches von keinem irrdischen Feuer angezündet worden. Diesen Götzen-Dienst soll erstlich Aeneas in Italien gebracht/ und nachmals Numa, der Göttin Vesta, zu Ehren/ besondere Ceremonien eingeführet/ und hierzu gewisse Jungfrauen/ die sich der Keuschheit ergeben/ bestellet haben. Wann nun von diesen Jungfrauen etwan eine die Schantz versehen und die Jungferschafft verloren hatte/ ist selbige/ mit etwas wenig Brod/ Milch und Wasser/ auch einem brennenden Liechte/ lebendig begraben worden. Worvon beym Plutarcho in Problem. ein mehrers zu lesen. Diese Statua von weisem Marmel sehr kunstreich gebildet/ ist in des Printzen Justiniani Lustgarten also zusehen. Gg Flora, die Blum-Göttin. 35. Flora, die Blum-Göttin. DIe Flora, stehet ebenmässig im Lustgarten des Printzen Justiniani zu Rom/ hält in der einen/ [Spaltenumbruch]
Im Bad Antoniens kam sie hernach zu ste- hen. Jetzt wird sie im Palast Farnese angese- hen. 29. Antinous, Käys Adriani Liebling. DEr Bythinische Jüngling Antinous, ward vom Käys. Adrianus, wegen seiner unvergleichlichen Schönheit/ mehr als zuläßlich geliebet: also gar/ daß er auch/ nach dessen Frühzeitigen Tode/ als er im Fluß Nilus ertruncken/ ihme zu Ehren/ eine Stadt/ die er in Egypten erbauet/ nach seinem Namen Antinoa nennen/ und seine Statue in unterschiedlichen Tempeln/ aufrichten lassen. Dieses Bild ist aus weissem Marmorstein verfertiget/ welches der Vollkommenheit der Person eines Jünglings so natürlich vorstellet/ daß dergleichen wenig zu finden/ und ist zu Rom in des Päbsts Lustgärten Belvedere, aufgerichtet zu finden. BbLatona. 30. Latona, Mutter von Apollo und Dianae LAtona, Apollinis und Dianae Mutter/ wird allhier allein vorgestellt/ wie sie bey einem Wasser sitzet/ und mit einem Schüßlein daraus schöpffen will: vielleicht die Historie damit anzudeuten/ so von ihr geschrieben wird. Dann da sie mit ihren zwey Kindern im Elend herum gewandert/ und in der Landschafft Lycia einsmals mit ihren beeden kleinen Kindern/Apollo und Diana, sehr grossen Durst gelitten/ hat sie sich zu einem Wasser verfüget/ und baselbst trincken wollen. Wie aber die Bauern und Innwohner des Lands solches wargenommen/ haben sie nicht allein ihr das Trincken verwehret/ sondern auch das Wasser trüb gemachet/ daß sie ihren Durst nicht leschen können. Hierüber hat sie nun die Götter um gerechte Abstraffung angeruffen/ welche dann verfüget/ daß diese Bauern von stund an in qvackende Frösche verwandelt worden. Es ist eine vortreffliche Statua, antich, und im Lustgarten von Burghese ausser Rom zu sehen. Cc Endymion. 31. Endymion Schäfer. ENdymion der Schäfer/ wird in einem grossen basso relieve, oder nieder-erhobenen Historie vorgestellt/ wie er auf der Weide bey seiner Heerd am Berg Lathmus schlaffen liget; Da bey Nacht die Göttin Diana auf ihrem Wagen gefahren kommet/absteiget/ und ihn/ wegen seiner unvergleichlichen Schönheit/ aus Liebe umhälset. Es wird aber solche Fabel durch die Poeten gedichtet/ weil dieser Endymion eine sonderliche Erfahrung von des Mondes Eigenschafften/ auch dessen ab- und zunehmen gehabt/ und er der erste gewesen/ so davon geschrieben. Ist sonst ein herrliches und überaus-künstliches Stuck/ welches in dem mehr-benannten Lustgarten Printz Justiniani zu Rom aufgerichtet zu finden. [Spaltenumbruch]32. Eine Nympha und Faunus. DIese beyde Statuen/ stellen hier vor eine Nymphe/ welche ihre Kleider zusammen fasset/ und sich anstellet/ als ob sie tantzen wolte: Die andere einen Faunum, der mit seiner Feldpfeiffe aufzuspielen sich bemühet. Sie sind beyde sehr zierliche Bilder/ und von guten alten Meistern verfertiget. 33. Minerva und Paris. DIese werden hier bey einander gesehen/ und wird von den Letzern geschrieben/ er habe den Beruff zu seiner Zeit/ in der gantzen Welt gehabt/ daß er ohn unterschied einem ieden sein behöriges Recht zu gesprochen habe/ also gar/ daß auch die drey Göttinnen Juno, Pallas und Venus, welche sich untereinder/ wer unter ihnen die Schönste sey/ nicht vergleichen können/ endlich dem Urtheil dieses Paris sich unterworffen/ und von ihme den guldenen Apffel/ welchen die Schönste haben sollen/ erwarten wollen: Da ihn Venus, die er vor die Schönste erkennet/ überkommen. Minerva aber/ welche sonst auch Pallas genennet/ und für eine Göttin der Freyen-Künste und des Kriegs gehalten worden/ (an dero man hier die Hände/ Arme und anders abgebrochen siehet/ so durch injurie der Zeit geschehen) ist auch ein sehr hochgehaltenes Stuck/ und wird im Palast Caesii zu Rom verwahrlich auf behalten. Der Paris aber stehet/ mit dem Apffel in der Hand/ in des Graffen Arondels zu Londen Palast: woselbst ich ihn nachgezeichnet/ und als ein edles Bild/ neben darbey stehenden herrlichen Geschirr/ ihrer verwunderlichen Zierde halber/ mit beyfügen wollen. Ff Virgo Vestalis. 34. Die Vestal-Jungfrau. DIese Jungfrauen haben ihren Namen bekommen/ von der Vesta, Saturni und der Opis Tochter/ und für eine Göttin der Keusch- und Reinigkeit gehalten/ und sind zu Verwahrung eines ewigen Liechts/ gesetzet worden/ welches von keinem irrdischen Feuer angezündet worden. Diesen Götzen-Dienst soll erstlich Aeneas in Italien gebracht/ und nachmals Numa, der Göttin Vesta, zu Ehren/ besondere Ceremonien eingeführet/ und hierzu gewisse Jungfrauen/ die sich der Keuschheit ergeben/ bestellet haben. Wann nun von diesen Jungfrauen etwan eine die Schantz versehen und die Jungferschafft verloren hatte/ ist selbige/ mit etwas wenig Brod/ Milch und Wasser/ auch einem brennenden Liechte/ lebendig begraben worden. Worvon beym Plutarcho in Problem. ein mehrers zu lesen. Diese Statua von weisem Marmel sehr kunstreich gebildet/ ist in des Printzen Justiniani Lustgarten also zusehen. Gg Flora, die Blum-Göttin. 35. Flora, die Blum-Göttin. DIe Flora, stehet ebenmässig im Lustgarten des Printzen Justiniani zu Rom/ hält in der einen/ <TEI> <text> <body> <div> <lg rendition="#c" type="poem"> <pb facs="#f0009" xml:id="pb-886" n="[II (Skulptur), S. 11]"/> <cb/> <l>Im <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-539 http://arachne.uni-koeln.de/item/bauwerk/2100234">Bad <hi rendition="#aq">Antonien</hi>s</placeName> kam sie hernach zu ste-<lb/> hen.</l><lb/> <l>Jetzt wird sie im <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-154 http://www.geonames.org/7535518/">Palast <hi rendition="#aq">Farnese</hi></placeName> angese-<lb/> hen.</l><lb/> </lg> <p rendition="#c" xml:id="p886.1"><note place="right"><ref target="http://ta.sandrart.net/de/text/861#figure-0861.1">Aa</ref></note><hi rendition="#aq"><name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-503 http://census.bbaw.de/easydb/censusID=151514" type="artificialWork"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1051 http://d-nb.info/gnd/118649639 http://viaf.org/viaf/88678929">Antinous</persName></name></hi>.</p> <p><note place="right">29. <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1051 http://d-nb.info/gnd/118649639 http://viaf.org/viaf/88678929">Antinous</persName>,</hi> <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-220 http://d-nb.info/gnd/118544373 http://viaf.org/viaf/82440741">Käys <hi rendition="#aq">Adriani</hi></persName> Liebling.</note> DEr <hi rendition="#aq">Bythinische</hi> Jüngling <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1051 http://d-nb.info/gnd/118649639 http://viaf.org/viaf/88678929">Antinous</persName>,</hi> ward vom <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-220 http://d-nb.info/gnd/118544373 http://viaf.org/viaf/82440741">Käys. <hi rendition="#aq">Adrianus</hi></persName>, wegen seiner unvergleichlichen Schönheit/ mehr als zuläßlich geliebet: also gar/ daß er auch/ nach dessen Frühzeitigen Tode/ als er im Fluß <hi rendition="#aq"><placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-83 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=1127805">Nilus</placeName></hi> ertruncken/ ihme zu Ehren/ eine Stadt/ die er in <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-331 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7014986">Egypten</placeName> erbauet/ nach seinem Namen <hi rendition="#aq"><placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-1048 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7001278">Antinoa</placeName></hi> nennen/ und seine <hi rendition="#aq">Statue</hi> in unterschiedlichen Tempeln/ aufrichten lassen. <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-503 http://census.bbaw.de/easydb/censusID=151514" type="artificialWork">Dieses Bild ist aus weissem Marmorstein verfertiget/ welches der Vollkommenheit der Person eines Jünglings so natürlich vorstellet/ daß dergleichen wenig zu finden/ und ist zu <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-6 http://www.geonames.org/3169070/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7000874">Rom</placeName> in des <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-151">Päbsts Lustgärten <hi rendition="#aq">Belvedere</hi></placeName>, aufgerichtet zu finden</name>.</p> <p rendition="#c" xml:id="p886.2"><note place="right"><ref rendition="#aq" target="#figure-0861.1">Bb</ref></note><hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-906">Latona</persName></hi>.</p> <p><note place="right">30. <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-906">Latona</persName>,</hi> Mutter von <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-59 http://d-nb.info/gnd/118503642 http://viaf.org/viaf/3261638">Apollo</persName></hi> und <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-60 http://d-nb.info/gnd/118678132 http://viaf.org/viaf/806296">Dianae</persName></hi></note><name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-108" type="artificialWork"><hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-906">LAtona</persName>, <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-59 http://d-nb.info/gnd/118503642 http://viaf.org/viaf/3261638">Apollinis</persName></hi> und <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-60 http://d-nb.info/gnd/118678132 http://viaf.org/viaf/806296">Dianae</persName></hi> Mutter/ wird allhier allein vorgestellt/ wie sie bey einem Wasser sitzet/ und mit einem Schüßlein daraus schöpffen will</name>: vielleicht die <hi rendition="#aq">Historie</hi> damit anzudeuten/ so von ihr geschrieben wird. Dann da sie mit ihren zwey Kindern im Elend herum gewandert/ und in der Landschafft <hi rendition="#aq"><placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-1347 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7001294">Lycia</placeName></hi> einsmals mit ihren beeden kleinen Kindern/<hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-59 http://d-nb.info/gnd/118503642 http://viaf.org/viaf/3261638">Apollo</persName></hi> und <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-60 http://d-nb.info/gnd/118678132 http://viaf.org/viaf/806296">Diana</persName>,</hi> sehr grossen Durst gelitten/ hat sie sich zu einem Wasser verfüget/ und baselbst trincken wollen. Wie aber die Bauern und Innwohner des Lands solches wargenommen/ haben sie nicht allein ihr das Trincken verwehret/ sondern auch das Wasser trüb gemachet/ daß sie ihren Durst nicht leschen können. Hierüber hat sie nun die Götter um gerechte Abstraffung angeruffen/ welche dann verfüget/ daß diese Bauern von stund an in qvackende Frösche verwandelt worden. <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-109" type="artificialWork">Es ist eine vortreffliche <hi rendition="#aq">Statua, antich,</hi></name> und <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-2021" type="artificialWork">im <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-192 http://www.geonames.org/6946429/">Lustgarten von <hi rendition="#aq">Burghese</hi></placeName> ausser <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-6 http://www.geonames.org/3169070/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7000874">Rom</placeName> zu sehen</name>.</p> <p rendition="#c" xml:id="p886.3"><note place="right"><ref rendition="#aq" target="#figure-0864.0865l">Cc</ref></note><hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1396 http://d-nb.info/gnd/118682040 http://viaf.org/viaf/67259758">Endymion</persName></hi>.</p> <p><note place="right">31. <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1396 http://d-nb.info/gnd/118682040 http://viaf.org/viaf/67259758">Endymion</persName></hi> Schäfer.</note><name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-1237" type="artificialWork"><hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1396 http://d-nb.info/gnd/118682040 http://viaf.org/viaf/67259758">ENdymion</persName></hi> der Schäfer/ wird in einem grossen <hi rendition="#aq">basso relieve,</hi> oder nieder-erhobenen <hi rendition="#aq">Historie</hi> vorgestellt/ wie er auf der Weide bey seiner Heerd am <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-567">Berg <hi rendition="#aq">Lathmus</hi></placeName> schlaffen liget</name>; Da bey Nacht die Göttin <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-60 http://d-nb.info/gnd/118678132 http://viaf.org/viaf/806296">Diana</persName></hi> auf ihrem Wagen gefahren kommet/absteiget/ und ihn/ wegen seiner unvergleichlichen Schönheit/ aus Liebe umhälset. Es wird aber solche Fabel durch die Poeten gedichtet/ weil dieser <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1396 http://d-nb.info/gnd/118682040 http://viaf.org/viaf/67259758">Endymion</persName></hi> eine sonderliche Erfahrung von des Mondes Eigenschafften/ auch dessen ab- und zunehmen gehabt/ und er der erste gewesen/ so davon geschrieben. Ist sonst ein herrliches und überaus-künstliches Stuck/ welches in dem mehr-benannten <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-1386">Lustgarten Printz <hi rendition="#aq">Justiniani</hi></placeName> zu <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-6 http://www.geonames.org/3169070/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7000874">Rom</placeName> aufgerichtet zu finden.</p> <cb/> <p rendition="#c" xml:id="p886.4"><note place="right"><hi rendition="#aq"><ref target="http://ta.sandrart.net/de/text/866#figure-0866.1">Dd</ref></hi></note> Eine <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-4623">Nympha</persName></hi> und <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-605 http://d-nb.info/gnd/11892088X http://viaf.org/viaf/74652040">Faunus</persName></hi>.</p> <p><note place="right">32. Eine <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-4623">Nympha</persName></hi> und <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-605 http://d-nb.info/gnd/11892088X http://viaf.org/viaf/74652040">Faunus</persName></hi>.</note> DIese beyde <hi rendition="#aq">Statu</hi>en/ stellen hier vor <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-2199 http://arachne.uni-koeln.de/item/objekt/17864" type="artificialWork">eine <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-4623">Nymphe</persName>/ welche ihre Kleider zusammen fasset/ und sich anstellet/ als ob sie tantzen wolte</name>: <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-955" type="artificialWork">Die andere einen <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-605 http://d-nb.info/gnd/11892088X http://viaf.org/viaf/74652040">Faunum</persName>,</hi> der mit seiner Feldpfeiffe aufzuspielen sich bemühet</name>. Sie sind beyde sehr zierliche Bilder/ und von guten alten Meistern verfertiget.</p> <p rendition="#c" xml:id="p886.5"><note place="right"><ref rendition="#aq" target="#figure-0867.1">Ee</ref></note><hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-145 http://d-nb.info/gnd/118986155 http://viaf.org/viaf/13107718">Minerva</persName></hi> und <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-514 http://d-nb.info/gnd/118739301 http://viaf.org/viaf/807597">Paris</persName></hi>.</p> <p><note place="right">33. <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-145 http://d-nb.info/gnd/118986155 http://viaf.org/viaf/13107718">Minerva</persName></hi> und <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-514 http://d-nb.info/gnd/118739301 http://viaf.org/viaf/807597">Paris</persName></hi>.</note> DIese werden hier bey einander gesehen/ und wird von den Letzern geschrieben/ er habe den Beruff zu seiner Zeit/ in der gantzen Welt gehabt/ daß er ohn unterschied einem ieden sein behöriges Recht zu gesprochen habe/ also gar/ daß auch die drey Göttinnen <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-100 http://d-nb.info/gnd/118800574 http://viaf.org/viaf/47558229">Juno</persName>, <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-295 http://d-nb.info/gnd/118504851 http://viaf.org/viaf/74643725">Pallas</persName></hi> und <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-126 http://d-nb.info/gnd/11876800X http://viaf.org/viaf/30332680">Venus</persName>,</hi> welche sich untereinder/ wer unter ihnen die Schönste sey/ nicht vergleichen können/ endlich dem Urtheil dieses <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-514 http://d-nb.info/gnd/118739301 http://viaf.org/viaf/807597">Paris</persName></hi> sich unterworffen/ und von ihme den guldenen Apffel/ welchen die Schönste haben sollen/ erwarten wollen: Da ihn <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-126 http://d-nb.info/gnd/11876800X http://viaf.org/viaf/30332680">Venus</persName>,</hi> die er vor die Schönste erkennet/ überkommen. <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-965 http://arachne.uni-koeln.de/item/objekt/5289" type="artificialWork"><hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-145 http://d-nb.info/gnd/118986155 http://viaf.org/viaf/13107718">Minerva</persName></hi> aber/ welche sonst auch <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-295 http://d-nb.info/gnd/118504851 http://viaf.org/viaf/74643725">Pallas</persName></hi> genennet/ und für eine Göttin der Freyen-Künste und des Kriegs gehalten worden/ (an dero man hier die Hände/ Arme und anders abgebrochen siehet/ so durch <hi rendition="#aq">injurie</hi> der Zeit geschehen) ist auch ein sehr hochgehaltenes Stuck/ und wird im <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-607">Palast <hi rendition="#aq">Caesii</hi></placeName> zu <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-6 http://www.geonames.org/3169070/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7000874">Rom</placeName> verwahrlich auf behalten</name>. <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-966" type="artificialWork">Der <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-514 http://d-nb.info/gnd/118739301 http://viaf.org/viaf/807597">Paris</persName></hi> aber stehet/ mit dem Apffel in der Hand/ in des <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1054 http://d-nb.info/gnd/11864601X http://viaf.org/viaf/41868983">Graffen <hi rendition="#aq">Arondels</hi></persName> zu <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-342 http://www.geonames.org/2643743/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7011781">Londen</placeName> <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-1288 http://arachne.uni-koeln.de/item/sammlungen/1000009 http://www.geonames.org/8351456/">Palast</placeName>: woselbst <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-836">ich</persName> ihn nachgezeichnet/ und als ein edles Bild</name>/ neben darbey stehenden <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-3031" type="artificialWork">herrlichen Geschirr</name>/ ihrer verwunderlichen Zierde halber/ mit beyfügen wollen.</p> <p rendition="#c" xml:id="p886.6"><note place="right"><ref rendition="#aq" target="#figure-0868.1">Ff</ref></note><hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-4578">Virgo Vestalis</persName></hi>.</p> <p><note place="right">34. Die <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-4578">Vestal-Jungfrau</persName>.</note> DIese Jungfrauen haben ihren Namen bekommen/ von der <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-503 http://d-nb.info/gnd/118804316 http://viaf.org/viaf/32793006">Vesta</persName>, <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-98 http://d-nb.info/gnd/118804758 http://viaf.org/viaf/67261976">Saturni</persName></hi> und der <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1715 http://d-nb.info/gnd/118787152 http://viaf.org/viaf/18018513">Opis</persName></hi> Tochter/ und für eine Göttin der Keusch- und Reinigkeit gehalten/ und sind zu Verwahrung eines ewigen Liechts/ gesetzet worden/ welches von keinem irrdischen Feuer angezündet worden. Diesen Götzen-Dienst soll erstlich <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-483 http://d-nb.info/gnd/11850083X http://viaf.org/viaf/62339660">Aeneas</persName></hi> in <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-352 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=1000080">Italien</placeName> gebracht/ und nachmals <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-896 http://d-nb.info/gnd/122673093 http://viaf.org/viaf/901509">Numa</persName>,</hi> der Göttin <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-503 http://d-nb.info/gnd/118804316 http://viaf.org/viaf/32793006">Vesta</persName>,</hi> zu Ehren/ besondere <hi rendition="#aq">Ceremoni</hi>en eingeführet/ und hierzu gewisse Jungfrauen/ die sich der Keuschheit ergeben/ bestellet haben. Wann nun von diesen Jungfrauen etwan eine die Schantz versehen und die Jungferschafft verloren hatte/ ist selbige/ mit etwas wenig Brod/ Milch und Wasser/ auch einem brennenden Liechte/ lebendig begraben worden. Worvon beym <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-343 http://d-nb.info/gnd/118595237 http://viaf.org/viaf/32140876">Plutarcho</persName></hi> in <hi rendition="#aq">Problem</hi>. ein mehrers zu lesen. <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-2196" type="artificialWork">Diese <hi rendition="#aq">Statua</hi> von weisem Marmel sehr kunstreich gebildet/ ist in des <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-1386">Printzen <hi rendition="#aq">Justiniani</hi> Lustgarten</placeName> also zusehen.</name></p> <p rendition="#c" xml:id="p886.7"><note place="right"><ref rendition="#aq" target="#figure-0869.1">Gg</ref></note><hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1048 http://d-nb.info/gnd/118691880 http://viaf.org/viaf/77110125">Flora</persName>,</hi> die Blum-Göttin.</p> <p><note place="right">35. <hi rendition="#aq"><name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-2291 http://arachne.uni-koeln.de/item/objekt/26914" type="artificialWork"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1048 http://d-nb.info/gnd/118691880 http://viaf.org/viaf/77110125">Flora</persName></name>,</hi> die Blum-Göttin.</note> DIe <hi rendition="#aq"><name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-2291 http://arachne.uni-koeln.de/item/objekt/26914" type="artificialWork"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1048 http://d-nb.info/gnd/118691880 http://viaf.org/viaf/77110125">Flora</persName></name>,</hi> stehet ebenmässig im <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-1386">Lustgarten des Printzen <hi rendition="#aq">Justiniani</hi></placeName> zu <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-6 http://www.geonames.org/3169070/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7000874">Rom</placeName>/ hält in der einen/ </p> </div> </body> </text> </TEI> [[II (Skulptur), S. 11]/0009]
Im Bad Antoniens kam sie hernach zu ste-
hen.
Jetzt wird sie im Palast Farnese angese-
hen.
Antinous.
Aa DEr Bythinische Jüngling Antinous, ward vom Käys. Adrianus, wegen seiner unvergleichlichen Schönheit/ mehr als zuläßlich geliebet: also gar/ daß er auch/ nach dessen Frühzeitigen Tode/ als er im Fluß Nilus ertruncken/ ihme zu Ehren/ eine Stadt/ die er in Egypten erbauet/ nach seinem Namen Antinoa nennen/ und seine Statue in unterschiedlichen Tempeln/ aufrichten lassen. Dieses Bild ist aus weissem Marmorstein verfertiget/ welches der Vollkommenheit der Person eines Jünglings so natürlich vorstellet/ daß dergleichen wenig zu finden/ und ist zu Rom in des Päbsts Lustgärten Belvedere, aufgerichtet zu finden.
29. Antinous, Käys Adriani Liebling.Latona.
Bb LAtona, Apollinis und Dianae Mutter/ wird allhier allein vorgestellt/ wie sie bey einem Wasser sitzet/ und mit einem Schüßlein daraus schöpffen will: vielleicht die Historie damit anzudeuten/ so von ihr geschrieben wird. Dann da sie mit ihren zwey Kindern im Elend herum gewandert/ und in der Landschafft Lycia einsmals mit ihren beeden kleinen Kindern/Apollo und Diana, sehr grossen Durst gelitten/ hat sie sich zu einem Wasser verfüget/ und baselbst trincken wollen. Wie aber die Bauern und Innwohner des Lands solches wargenommen/ haben sie nicht allein ihr das Trincken verwehret/ sondern auch das Wasser trüb gemachet/ daß sie ihren Durst nicht leschen können. Hierüber hat sie nun die Götter um gerechte Abstraffung angeruffen/ welche dann verfüget/ daß diese Bauern von stund an in qvackende Frösche verwandelt worden. Es ist eine vortreffliche Statua, antich, und im Lustgarten von Burghese ausser Rom zu sehen.
30. Latona, Mutter von Apollo und Dianae Endymion.
Cc ENdymion der Schäfer/ wird in einem grossen basso relieve, oder nieder-erhobenen Historie vorgestellt/ wie er auf der Weide bey seiner Heerd am Berg Lathmus schlaffen liget; Da bey Nacht die Göttin Diana auf ihrem Wagen gefahren kommet/absteiget/ und ihn/ wegen seiner unvergleichlichen Schönheit/ aus Liebe umhälset. Es wird aber solche Fabel durch die Poeten gedichtet/ weil dieser Endymion eine sonderliche Erfahrung von des Mondes Eigenschafften/ auch dessen ab- und zunehmen gehabt/ und er der erste gewesen/ so davon geschrieben. Ist sonst ein herrliches und überaus-künstliches Stuck/ welches in dem mehr-benannten Lustgarten Printz Justiniani zu Rom aufgerichtet zu finden.
31. Endymion Schäfer.
Eine Nympha und Faunus.
Dd DIese beyde Statuen/ stellen hier vor eine Nymphe/ welche ihre Kleider zusammen fasset/ und sich anstellet/ als ob sie tantzen wolte: Die andere einen Faunum, der mit seiner Feldpfeiffe aufzuspielen sich bemühet. Sie sind beyde sehr zierliche Bilder/ und von guten alten Meistern verfertiget.
32. Eine Nympha und Faunus. Minerva und Paris.
Ee DIese werden hier bey einander gesehen/ und wird von den Letzern geschrieben/ er habe den Beruff zu seiner Zeit/ in der gantzen Welt gehabt/ daß er ohn unterschied einem ieden sein behöriges Recht zu gesprochen habe/ also gar/ daß auch die drey Göttinnen Juno, Pallas und Venus, welche sich untereinder/ wer unter ihnen die Schönste sey/ nicht vergleichen können/ endlich dem Urtheil dieses Paris sich unterworffen/ und von ihme den guldenen Apffel/ welchen die Schönste haben sollen/ erwarten wollen: Da ihn Venus, die er vor die Schönste erkennet/ überkommen. Minerva aber/ welche sonst auch Pallas genennet/ und für eine Göttin der Freyen-Künste und des Kriegs gehalten worden/ (an dero man hier die Hände/ Arme und anders abgebrochen siehet/ so durch injurie der Zeit geschehen) ist auch ein sehr hochgehaltenes Stuck/ und wird im Palast Caesii zu Rom verwahrlich auf behalten. Der Paris aber stehet/ mit dem Apffel in der Hand/ in des Graffen Arondels zu Londen Palast: woselbst ich ihn nachgezeichnet/ und als ein edles Bild/ neben darbey stehenden herrlichen Geschirr/ ihrer verwunderlichen Zierde halber/ mit beyfügen wollen.
33. Minerva und Paris. Virgo Vestalis.
Ff DIese Jungfrauen haben ihren Namen bekommen/ von der Vesta, Saturni und der Opis Tochter/ und für eine Göttin der Keusch- und Reinigkeit gehalten/ und sind zu Verwahrung eines ewigen Liechts/ gesetzet worden/ welches von keinem irrdischen Feuer angezündet worden. Diesen Götzen-Dienst soll erstlich Aeneas in Italien gebracht/ und nachmals Numa, der Göttin Vesta, zu Ehren/ besondere Ceremonien eingeführet/ und hierzu gewisse Jungfrauen/ die sich der Keuschheit ergeben/ bestellet haben. Wann nun von diesen Jungfrauen etwan eine die Schantz versehen und die Jungferschafft verloren hatte/ ist selbige/ mit etwas wenig Brod/ Milch und Wasser/ auch einem brennenden Liechte/ lebendig begraben worden. Worvon beym Plutarcho in Problem. ein mehrers zu lesen. Diese Statua von weisem Marmel sehr kunstreich gebildet/ ist in des Printzen Justiniani Lustgarten also zusehen.
34. Die Vestal-Jungfrau. Flora, die Blum-Göttin.
Gg DIe Flora, stehet ebenmässig im Lustgarten des Printzen Justiniani zu Rom/ hält in der einen/
35. Flora, die Blum-Göttin.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Sandrart.net: Bereitstellung der Texttranskription in XML/TEI.
(2013-05-21T09:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus sandrart.net entsprechen muss.
Sandrart.net: Bereitstellung der Bilddigitalisate.
(2013-05-21T09:54:31Z)
Frederike Neuber: Konvertierung nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat.
(2013-05-21T09:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |