Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 2,2. Nürnberg, 1679.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] die gantz erfreut ist/ daß ihr Cupido dem Mercurio die lection also wol aufsaget. Diese Figuren sind mehr verwunderlich in der Kunst/ als gemein: aber unmüglich ist/ daß eine andere Hand/ als des Phoenix Anthonio da Corregio, diesem lezten Stuck die Seele habe geben können.

Von Menge der andern alda befindlichen vortrefflichen Kunststücke/ an Historien/ Landschafften/ und der gleichen/ wäre noch viel zuerwehnen. Insonderheit sind sehwürdig/ in Herrn Wincklers schöner Behausung die grossen Historien des berühmten Bassan, viel gute Conterfäte seiner eignen Familie/ die beste Landschafften groß und klein/ samt raren Medaglien/ sonderlich der Modernen- Schaupfennige/ alles höchst curios, mit einer ansehlichen Bibliothek und zierlichen wolerfüllten Rüstkammer. Es ist auch bey Herrn Eckert ein guter Anfang/ zu Bezierung seines schönen Hauses und anmutiger Ergetzung seines nachsinnigen hübschen Geistes.

Zürich.

DIe Stadt Zürch in Helvetien hatte vor diesem eine Adeliche Familie, Asper genannt: von deren ist gewesen Johann Asper, ein vortrefflicher Mahler/ der auch beständig bey dieser edlen Kunst geblieben/ und befinden sich seine Werke mehrentheils nur zu Zürch/ da sie alle in hohen Ehren gehalten werden. Sein Lob-würdigstes Stuck ist in selbiger grossen Bibliothec der Ober-Pfarrer und berühmter Theologus Ulrich Zwinglius/ in Profil halber Statur Lebens-grösse/ dermassen meisterhaft und fleissig gemahlt/ daß niemals Holbein ein mehrers zu wegen bringen können. In gleicher Grösse und fast eben so gut sind noch dabey von ihm/ die Gemählde von Heinrich Putlinger/ Conrado Pelican, Conrad Gesnero, Josia Sisnero, Heinrich Gualther, Leo Jodt, mit vielen mehrern/ auch des Magistrats alda von andern guten Händen nach und nach vervielfätigte und noch täglich folgende Conterfäte.

Ingleichen ist daselbst zu sehen ein großes Stuck von Gotthart Rintle/ die Gerechtigkeit praesentirend. Insonderheit ist beschau-würdig ein großer Tisch/ gantz übermahlt durch unsern Hanns Holbein den Jüngern: da er kunstreich in Oelfarbe colorirt vorstellet/ den also genannten Sanct Niemand/ gefangen/ gantz traurig/ sein Mund ist mit einem großen Schloß versperrt/ sitzend auf einem zerbrochnen alten Zuber/ um ihn herum ligen zerrissene alte Bücher/ irdine und metalline Geschirre/ gläserne Pfannen/ Schüsseln/ und sonst allerley Hausraht/ aber alles zerbrochen und verderbt. Ein offener Brieff hierbey/ worauf Holbeins Name geschrieben/ ist dermassen natürlich vorgestellt/ daß ihrer Viele sich daran vergreiffen/ indem sie ihn für natürlich gehalten und in die Hand nehmen wollen. Das Ubrige dieses Tisches ist mit allerley Jagten und Laubwerck beziert. Man findet auch allda wolgemahlt in Lebens-größe des ietzigen Chur-Printzen und Pfaltzgraf Caroli[Spaltenumbruch] Durchl. Conterfät aufgerichtet: welches billich in der Bibliothec zum Vorbilde stehet/ da die Natur diesen Fürsten mit allen Gaben der Gelehrtheit/ Tugenden/ Studien und Künsten begabt. Nicht weniger giebt dieser Ort zu sehen/ eine sehr große Menge rarer Medaglien der antiquen Consulen und Kaisere/ samt anderen Seltsamheiten/ die einen solchen Ort zieren können.

Daselbst befindet sich insonderheit ein großer Liebhaber aller Kunst-Sachen/ Heinrich Lochman/ bey deme zu sehen sind viel Erd-Gewächse/ fremde Thiere/ ausgelehrte Vögel/ Fische/ Muscheln und Conchilien/ überdas alte metalline antiche und moderne-Bildlein/ ein curiosen Anzahl guter Medaglien von grosser Würde/ wie auch kunstreich-gemahlte Tafeln des berühmten Lachier von Paris/ eine Flucht Josephs und Marien mit dem Christkindlein in Egypten/ in welcher sie sorglich dem Kindlein zu trincken gibet/ auch zwey gute Landschafften/ mit Ruinen. Er zeiget auch etliche Zimmer voll andere gemahlte Tafeln/ allerhand Schlachten und Landschafften: darunter des Stiffters dieser Kunst-kammer/ weiland D. Conrad Lochmans?}/ Conterfät wol gemahlt/ ihme zu Lob und Ehre/ beygewidmet zu sehen ist.

Es ist bey allen berühmten Historien-Erfahrnen weltkündig/ wie hochnötig sey die Wissenschaft und Erkäntnis der Medaglien/ weil sie allein in den Historien der Alten/ den Ausschlag der Warheit geben/ und ist oft einer einigen Medaglie mehr Glauben zuzusetzen/ als unterschiedlichen Authoren oder Büchern. Dann ob sie schon stumm sind/ so reden doch ihre Ausbildungen und Riversen mit mehrer Sicherheit. Sie entrichten die zweifelhaftige Sachen/ binden die Geschichte mit der reinen Warheit/ und schweigen nimmermehr. Ja sie dauren mit der Härte über alles/ was zu ersinnen/ und zeigen zugleich die reine Warheit/ mit der Vortrefflich- und Unsterblichkeit der Bildkunst/ in einem kleinen Stuck Metall beysammen. Daher dann die vortrefflichste Gelehrten alle ihre Zuflucht zu den metallinen Lehrern genommen haben; massen mir erst neulichst ein lieber Herr und Freund bestättigt/ daß der Wolgelehrte Herr Seckelmeister Tobias Hallender zu Schafhausen/ nachdem er in seinen Studien großen progress gethan/ endlich auch erfahren/ wie viel gutes aus den Medaglien zu lernen sey/ darum er deren nunmehr ein grosser Liebhaber worden/ und ein sehr ungemein-rares Cabinet zusammen gebracht/ darinn schöne Münzen/ so sonst nirgend sollen zu finden seyn.

Ob ich wol bey meiner späten Zuruckreise aus Italien durch Sweitzerland/ nach der berühmten Stadt Genff mich gesehnet/ so wurde ich doch davon abgehalten durch die Burgundischen Räuber/ die damals die Strassen unsicher gemacht/ und muste von Altorf/ über den hohen kalten Berg S. Gotthart/ nach Lucern/ Basel und Franckfurt am Mayn gehen. Also habe ich/ was alda vortreffliches von Kunst-Wercken und Raritäten befindlich/

[Spaltenumbruch] die gantz erfreut ist/ daß ihr Cupido dem Mercurio die lection also wol aufsaget. Diese Figuren sind mehr verwunderlich in der Kunst/ als gemein: aber unmüglich ist/ daß eine andere Hand/ als des Phoenix Anthonio da Corregio, diesem lezten Stuck die Seele habe geben können.

Von Menge der andern alda befindlichen vortrefflichen Kunststücke/ an Historien/ Landschafften/ und der gleichen/ wäre noch viel zuerwehnen. Insonderheit sind sehwürdig/ in Herrn Wincklers schöner Behausung die grossen Historien des berühmten Bassan, viel gute Conterfäte seiner eignen Familie/ die beste Landschafften groß und klein/ samt raren Medaglien/ sonderlich der Modernen- Schaupfennige/ alles höchst curios, mit einer ansehlichen Bibliothek und zierlichen wolerfüllten Rüstkammer. Es ist auch bey Herrn Eckert ein guter Anfang/ zu Bezierung seines schönen Hauses und anmutiger Ergetzung seines nachsinnigen hübschen Geistes.

Zürich.

DIe Stadt Zürch in Helvetien hatte vor diesem eine Adeliche Familie, Asper genannt: von deren ist gewesen Johann Asper, ein vortrefflicher Mahler/ der auch beständig bey dieser edlen Kunst geblieben/ und befinden sich seine Werke mehrentheils nur zu Zürch/ da sie alle in hohen Ehren gehalten werden. Sein Lob-würdigstes Stuck ist in selbiger grossen Bibliothec der Ober-Pfarrer und berühmter Theologus Ulrich Zwinglius/ in Profil halber Statur Lebens-grösse/ dermassen meisterhaft und fleissig gemahlt/ daß niemals Holbein ein mehrers zu wegen bringen können. In gleicher Grösse und fast eben so gut sind noch dabey von ihm/ die Gemählde von Heinrich Putlinger/ Conrado Pelican, Conrad Gesnero, Josia Sisnero, Heinrich Gualther, Leo Jodt, mit vielen mehrern/ auch des Magistrats alda von andern guten Händen nach und nach vervielfätigte und noch täglich folgende Conterfäte.

Ingleichen ist daselbst zu sehen ein großes Stuck von Gotthart Rintle/ die Gerechtigkeit praesentirend. Insonderheit ist beschau-würdig ein großer Tisch/ gantz übermahlt durch unsern Hanns Holbein den Jüngern: da er kunstreich in Oelfarbe colorirt vorstellet/ den also genannten Sanct Niemand/ gefangen/ gantz traurig/ sein Mund ist mit einem großen Schloß versperrt/ sitzend auf einem zerbrochnen alten Zuber/ um ihn herum ligen zerrissene alte Bücher/ irdine und metalline Geschirre/ gläserne Pfannen/ Schüsseln/ und sonst allerley Hausraht/ aber alles zerbrochen und verderbt. Ein offener Brieff hierbey/ worauf Holbeins Name geschrieben/ ist dermassen natürlich vorgestellt/ daß ihrer Viele sich daran vergreiffen/ indem sie ihn für natürlich gehalten und in die Hand nehmen wollen. Das Ubrige dieses Tisches ist mit allerley Jagten und Laubwerck beziert. Man findet auch allda wolgemahlt in Lebens-größe des ietzigen Chur-Printzen und Pfaltzgraf Caroli[Spaltenumbruch] Durchl. Conterfät aufgerichtet: welches billich in der Bibliothec zum Vorbilde stehet/ da die Natur diesen Fürsten mit allen Gaben der Gelehrtheit/ Tugenden/ Studien und Künsten begabt. Nicht weniger giebt dieser Ort zu sehen/ eine sehr große Menge rarer Medaglien der antiquen Consulen und Kaisere/ samt anderen Seltsamheiten/ die einen solchen Ort zieren können.

Daselbst befindet sich insonderheit ein großer Liebhaber aller Kunst-Sachen/ Heinrich Lochman/ bey deme zu sehen sind viel Erd-Gewächse/ fremde Thiere/ ausgelehrte Vögel/ Fische/ Muscheln und Conchilien/ überdas alte metalline antiche und moderne-Bildlein/ ein curiosen Anzahl guter Medaglien von grosser Würde/ wie auch kunstreich-gemahlte Tafeln des berühmten Lachier von Paris/ eine Flucht Josephs und Marien mit dem Christkindlein in Egypten/ in welcher sie sorglich dem Kindlein zu trincken gibet/ auch zwey gute Landschafften/ mit Ruinen. Er zeiget auch etliche Zimmer voll andere gemahlte Tafeln/ allerhand Schlachten und Landschafften: darunter des Stiffters dieser Kunst-kammer/ weiland D. Conrad Lochmans?}/ Conterfät wol gemahlt/ ihme zu Lob und Ehre/ beygewidmet zu sehen ist.

Es ist bey allen berühmten Historien-Erfahrnen weltkündig/ wie hochnötig sey die Wissenschaft und Erkäntnis der Medaglien/ weil sie allein in den Historien der Alten/ den Ausschlag der Warheit geben/ und ist oft einer einigen Medaglie mehr Glauben zuzusetzen/ als unterschiedlichen Authoren oder Büchern. Dann ob sie schon stumm sind/ so reden doch ihre Ausbildungen und Riversen mit mehrer Sicherheit. Sie entrichten die zweifelhaftige Sachen/ binden die Geschichte mit der reinen Warheit/ und schweigen nimmermehr. Ja sie dauren mit der Härte über alles/ was zu ersinnen/ und zeigen zugleich die reine Warheit/ mit der Vortrefflich- und Unsterblichkeit der Bildkunst/ in einem kleinen Stuck Metall beysammen. Daher dann die vortrefflichste Gelehrten alle ihre Zuflucht zu den metallinen Lehrern genommen haben; massen mir erst neulichst ein lieber Herr und Freund bestättigt/ daß der Wolgelehrte Herr Seckelmeister Tobias Hallender zu Schafhausen/ nachdem er in seinen Studien großen progress gethan/ endlich auch erfahren/ wie viel gutes aus den Medaglien zu lernen sey/ darum er deren nunmehr ein grosser Liebhaber worden/ und ein sehr ungemein-rares Cabinet zusammen gebracht/ darinn schöne Münzen/ so sonst nirgend sollen zu finden seyn.

Ob ich wol bey meiner späten Zuruckreise aus Italien durch Sweitzerland/ nach der berühmten Stadt Genff mich gesehnet/ so wurde ich doch davon abgehalten durch die Burgundischen Räuber/ die damals die Strassen unsicher gemacht/ und muste von Altorf/ über den hohen kalten Berg S. Gotthart/ nach Lucern/ Basel und Franckfurt am Mayn gehen. Also habe ich/ was alda vortreffliches von Kunst-Wercken und Raritäten befindlich/

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div xml:id="d962.2">
        <div>
          <p><pb facs="#f0111" xml:id="pb-972" n="[II (Skulptur), S. 81]"/><cb/>
die gantz erfreut ist/ daß ihr <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-573 http://d-nb.info/gnd/118677500 http://viaf.org/viaf/25396366">Cupido</persName></hi> dem <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-342 http://d-nb.info/gnd/118641077 http://viaf.org/viaf/102459012">Mercurio</persName></hi> die <hi rendition="#aq">lection</hi> also wol aufsaget. Diese Figuren sind mehr verwunderlich in der Kunst/ als gemein: aber unmüglich ist/ daß eine andere Hand/ als des <hi rendition="#aq">Phoenix <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-835 http://d-nb.info/gnd/11867692X http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500006208 http://viaf.org/viaf/100171932">Anthonio da Corregio</persName>,</hi> diesem lezten Stuck die Seele habe geben können.</p>
          <p xml:id="p972.1">Von Menge der andern alda befindlichen vortrefflichen Kunststücke/ an Historien/ Landschafften/ und der gleichen/ wäre noch viel zuerwehnen. Insonderheit sind sehwürdig/ in <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-2165">Herrn Wincklers schöner Behausung</placeName> <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-5524" type="artificialWork">die grossen Historien des berühmten <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2321 http://d-nb.info/gnd/11865750X http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500003126 http://viaf.org/viaf/9925096">Bassan</persName></hi></name>, <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-5524" type="artificialWork">viel gute Conterfäte seiner <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-5632">eignen Familie</persName></name>/ die beste Landschafften groß und klein/ samt raren Medaglien/ sonderlich der Modernen- Schaupfennige/ alles höchst <hi rendition="#aq">curios,</hi> mit einer ansehlichen Bibliothek und zierlichen wolerfüllten Rüstkammer. Es ist auch bey <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-5333 http://d-nb.info/gnd/13081850X http://viaf.org/viaf/23254018">Herrn Eckert</persName> ein guter Anfang/ zu Bezierung seines schönen <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-2231">Hauses</placeName> und anmutiger Ergetzung seines nachsinnigen hübschen Geistes.</p>
          <p rendition="#c" xml:id="p972.2"><placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-562 http://www.geonames.org/2657896/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7007302">Zürich</placeName>.</p>
          <p xml:id="p972.3">DIe Stadt <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-562 http://www.geonames.org/2657896/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7007302">Zürch</placeName> in <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-308 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7011731">Helvetien</placeName> hatte vor diesem eine Adeliche <hi rendition="#aq">Familie, Asper</hi> genannt: von deren ist gewesen <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2810 http://d-nb.info/gnd/135772923 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500017252 http://viaf.org/viaf/22412757">Johann Asper</persName>,</hi> ein vortrefflicher Mahler/ der auch beständig bey dieser edlen Kunst geblieben/ und befinden sich seine Werke mehrentheils nur zu <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-562 http://www.geonames.org/2657896/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7007302">Zürch</placeName>/ da sie alle in hohen Ehren gehalten werden. Sein Lob-würdigstes Stuck ist in selbiger grossen <hi rendition="#aq"><placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-1801">Bibliothec</placeName></hi> der Ober-Pfarrer und berühmter <hi rendition="#aq">Theologus</hi> <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-3136" type="artificialWork"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2626 http://d-nb.info/gnd/118637533 http://viaf.org/viaf/71399367">Ulrich Zwinglius</persName>/ in <hi rendition="#aq">Profil</hi> halber <hi rendition="#aq">Statur</hi> Lebens-grösse</name>/ dermassen meisterhaft und fleissig gemahlt/ daß niemals <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-14 http://d-nb.info/gnd/118552953 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500005259 http://viaf.org/viaf/4945401">Holbein</persName> ein mehrers zu wegen bringen können. In gleicher Grösse und fast eben so gut sind noch dabey von ihm/ die Gemählde von <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-3977" type="artificialWork"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2956 http://d-nb.info/gnd/118517384 http://viaf.org/viaf/56624475">Heinrich Putlinger</persName></name>/ <hi rendition="#aq"><name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-3976" type="artificialWork"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2821 http://d-nb.info/gnd/118739867 http://viaf.org/viaf/41862976">Conrado Pelican</persName></name>, <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-3978" type="artificialWork"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1900 http://d-nb.info/gnd/118694413 http://viaf.org/viaf/49226033">Conrad Gesnero</persName></name>, <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3084 http://d-nb.info/gnd/11879728X http://viaf.org/viaf/98217692">Josia Sisnero</persName>, <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-4108" type="artificialWork"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2954 http://d-nb.info/gnd/11854392X http://viaf.org/viaf/89586887">Heinrich Gualther</persName></name>, <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-4109" type="artificialWork"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2957 http://d-nb.info/gnd/118558528 http://viaf.org/viaf/24610370">Leo Jodt</persName></name>,</hi> mit vielen mehrern/ auch des <hi rendition="#aq">Magistrats</hi> alda von andern guten Händen nach und nach vervielfätigte und noch täglich folgende Conterfäte.</p>
          <p xml:id="p972.4">Ingleichen ist daselbst zu sehen ein großes Stuck von <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2822 http://d-nb.info/gnd/115881514 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500021708 http://viaf.org/viaf/51964030">Gotthart Rintle</persName>/ <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-5524" type="artificialWork">die <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-360 http://d-nb.info/gnd/118714368 http://viaf.org/viaf/91602557">Gerechtigkeit</persName></name> <hi rendition="#aq">praesentir</hi>end. Insonderheit ist beschau-würdig <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-3755" type="artificialWork">ein großer Tisch/ gantz übermahlt</name> durch unsern <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-14 http://d-nb.info/gnd/118552953 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500005259 http://viaf.org/viaf/4945401">Hanns Holbein den Jüngern</persName>: da er kunstreich in Oelfarbe <hi rendition="#aq">colori</hi>rt vorstellet/ den also genannten <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-5632">Sanct Niemand</persName>/ gefangen/ gantz traurig/ sein Mund ist mit einem großen Schloß versperrt/ sitzend auf einem zerbrochnen alten Zuber/ um ihn herum ligen zerrissene alte Bücher/ irdine und metalline Geschirre/ gläserne Pfannen/ Schüsseln/ und sonst allerley Hausraht/ aber alles zerbrochen und verderbt. Ein offener Brieff hierbey/ worauf <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-14 http://d-nb.info/gnd/118552953 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500005259 http://viaf.org/viaf/4945401">Holbeins</persName> Name geschrieben/ ist dermassen natürlich vorgestellt/ daß ihrer Viele sich daran vergreiffen/ indem sie ihn für natürlich gehalten und in die Hand nehmen wollen. Das Ubrige dieses Tisches ist mit allerley Jagten und Laubwerck beziert. <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-5390" type="artificialWork">Man findet auch allda wolgemahlt in Lebens-größe des ietzigen <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2627 http://d-nb.info/gnd/102440174 http://viaf.org/viaf/74097653">Chur-Printzen und Pfaltzgraf <hi rendition="#aq">Caroli</hi></persName></name><cb/>
Durchl. Conterfät aufgerichtet: welches billich in der <hi rendition="#aq"><placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-1801">Bibliothec</placeName></hi> zum Vorbilde stehet/ da die Natur diesen Fürsten mit allen Gaben der Gelehrtheit/ Tugenden/ <hi rendition="#aq">Studien</hi> und Künsten begabt. Nicht weniger giebt dieser Ort zu sehen/ eine sehr große Menge rarer <hi rendition="#aq">Medagli</hi>en der <hi rendition="#aq">antiqu</hi>en <hi rendition="#aq">Consul</hi>en und Kaisere/ samt anderen Seltsamheiten/ die einen solchen Ort zieren können.</p>
          <p xml:id="p972.5">Daselbst befindet sich insonderheit ein großer Liebhaber aller Kunst-Sachen/ <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2830">Heinrich Lochman</persName>/ bey deme zu sehen sind viel Erd-Gewächse/ fremde Thiere/ ausgelehrte Vögel/ Fische/ Muscheln und <hi rendition="#aq">Conchili</hi>en/ überdas alte metalline <hi rendition="#aq">antiche und moderne</hi>-Bildlein/ ein <hi rendition="#aq">curios</hi>en Anzahl guter <hi rendition="#aq">Medagli</hi>en von grosser Würde/ wie auch kunstreich-gemahlte Tafeln des berühmten <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3232 http://d-nb.info/gnd/122119363 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500004322 http://viaf.org/viaf/76324999"><hi rendition="#aq">Lachier</hi> von Paris</persName>/ eine Flucht <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-807 http://d-nb.info/gnd/118558382 http://viaf.org/viaf/48050874">Josephs</persName> und <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-203 http://d-nb.info/gnd/118640909 http://viaf.org/viaf/121008611">Marien</persName> mit dem <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-15 http://d-nb.info/gnd/118557513 http://viaf.org/viaf/73945424">Christkindlein</persName> in <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-331 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7014986">Egypten</placeName>/ in welcher sie sorglich dem Kindlein zu trincken gibet/ auch zwey gute Landschafften/ mit <hi rendition="#aq">Ruin</hi>en. Er zeiget auch etliche Zimmer voll andere gemahlte Tafeln/ allerhand Schlachten und Landschafften: darunter des Stiffters dieser <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-2231">Kunst-kammer</placeName>/ weiland <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-5632"><hi rendition="#aq">D. Conrad</hi> Lochmans</persName>?}/ Conterfät wol gemahlt/ ihme zu Lob und Ehre/ beygewidmet zu sehen ist.</p>
          <p xml:id="p972.6">Es ist bey allen berühmten Historien-Erfahrnen weltkündig/ wie hochnötig sey die Wissenschaft und Erkäntnis der <hi rendition="#aq">Medagli</hi>en/ weil sie allein in den Historien der Alten/ den Ausschlag der Warheit geben/ und ist oft einer einigen <hi rendition="#aq">Medaglie</hi> mehr Glauben zuzusetzen/ als unterschiedlichen <hi rendition="#aq">Author</hi>en oder Büchern. Dann ob sie schon stumm sind/ so reden doch ihre Ausbildungen und <hi rendition="#aq">Rivers</hi>en mit mehrer Sicherheit. Sie entrichten die zweifelhaftige Sachen/ binden die Geschichte mit der reinen Warheit/ und schweigen nimmermehr. Ja sie dauren mit der Härte über alles/ was zu ersinnen/ und zeigen zugleich die reine Warheit/ mit der Vortrefflich- und Unsterblichkeit der Bildkunst/ in einem kleinen Stuck Metall beysammen. Daher dann die vortrefflichste Gelehrten alle ihre Zuflucht zu den metallinen Lehrern genommen haben; massen mir erst neulichst ein lieber Herr und Freund bestättigt/ daß der Wolgelehrte Herr Seckelmeister <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2823 http://d-nb.info/gnd/115381473 http://viaf.org/viaf/35185012">Tobias Hallender</persName> zu <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-563 http://www.geonames.org/2658761/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7007462">Schafhausen</placeName>/ nachdem er in seinen <hi rendition="#aq">Studi</hi>en großen <hi rendition="#aq">progress</hi> gethan/ endlich auch erfahren/ wie viel gutes aus den <hi rendition="#aq">Medagli</hi>en zu lernen sey/ darum er deren nunmehr ein grosser Liebhaber worden/ und ein sehr ungemein-rares <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-2164">Cabinet</placeName> zusammen gebracht/ darinn schöne Münzen/ so sonst nirgend sollen zu finden seyn.</p>
          <p xml:id="p972.7">Ob <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-836">ich</persName> wol bey meiner späten Zuruckreise aus <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-352 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=1000080">Italien</placeName> durch <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-308 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7011731">Sweitzerland</placeName>/ nach der berühmten Stadt <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-1067 http://www.geonames.org/2660646/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7007279">Genff</placeName> <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-836">mich</persName> gesehnet/ so wurde <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-836">ich</persName> doch davon abgehalten durch die Burgundischen Räuber/ die damals die Strassen unsicher gemacht/ und muste von <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-1604 http://www.geonames.org/2661780/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7007306">Altorf</placeName>/ über den hohen kalten Berg <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-1069">S. Gotthart</placeName>/ nach <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-1070 http://www.geonames.org/2659811/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7007280">Lucern</placeName>/ <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-423 http://www.geonames.org/2661604/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7007269">Basel</placeName> und <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-9 http://www.geonames.org/2925533/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7005293">Franckfurt am Mayn</placeName> gehen. Also habe <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-836">ich</persName>/ was alda vortreffliches von Kunst-Wercken und <hi rendition="#aq">Rarit</hi>äten befindlich/
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[II (Skulptur), S. 81]/0111] die gantz erfreut ist/ daß ihr Cupido dem Mercurio die lection also wol aufsaget. Diese Figuren sind mehr verwunderlich in der Kunst/ als gemein: aber unmüglich ist/ daß eine andere Hand/ als des Phoenix Anthonio da Corregio, diesem lezten Stuck die Seele habe geben können. Von Menge der andern alda befindlichen vortrefflichen Kunststücke/ an Historien/ Landschafften/ und der gleichen/ wäre noch viel zuerwehnen. Insonderheit sind sehwürdig/ in Herrn Wincklers schöner Behausung die grossen Historien des berühmten Bassan, viel gute Conterfäte seiner eignen Familie/ die beste Landschafften groß und klein/ samt raren Medaglien/ sonderlich der Modernen- Schaupfennige/ alles höchst curios, mit einer ansehlichen Bibliothek und zierlichen wolerfüllten Rüstkammer. Es ist auch bey Herrn Eckert ein guter Anfang/ zu Bezierung seines schönen Hauses und anmutiger Ergetzung seines nachsinnigen hübschen Geistes. Zürich. DIe Stadt Zürch in Helvetien hatte vor diesem eine Adeliche Familie, Asper genannt: von deren ist gewesen Johann Asper, ein vortrefflicher Mahler/ der auch beständig bey dieser edlen Kunst geblieben/ und befinden sich seine Werke mehrentheils nur zu Zürch/ da sie alle in hohen Ehren gehalten werden. Sein Lob-würdigstes Stuck ist in selbiger grossen Bibliothec der Ober-Pfarrer und berühmter Theologus Ulrich Zwinglius/ in Profil halber Statur Lebens-grösse/ dermassen meisterhaft und fleissig gemahlt/ daß niemals Holbein ein mehrers zu wegen bringen können. In gleicher Grösse und fast eben so gut sind noch dabey von ihm/ die Gemählde von Heinrich Putlinger/ Conrado Pelican, Conrad Gesnero, Josia Sisnero, Heinrich Gualther, Leo Jodt, mit vielen mehrern/ auch des Magistrats alda von andern guten Händen nach und nach vervielfätigte und noch täglich folgende Conterfäte. Ingleichen ist daselbst zu sehen ein großes Stuck von Gotthart Rintle/ die Gerechtigkeit praesentirend. Insonderheit ist beschau-würdig ein großer Tisch/ gantz übermahlt durch unsern Hanns Holbein den Jüngern: da er kunstreich in Oelfarbe colorirt vorstellet/ den also genannten Sanct Niemand/ gefangen/ gantz traurig/ sein Mund ist mit einem großen Schloß versperrt/ sitzend auf einem zerbrochnen alten Zuber/ um ihn herum ligen zerrissene alte Bücher/ irdine und metalline Geschirre/ gläserne Pfannen/ Schüsseln/ und sonst allerley Hausraht/ aber alles zerbrochen und verderbt. Ein offener Brieff hierbey/ worauf Holbeins Name geschrieben/ ist dermassen natürlich vorgestellt/ daß ihrer Viele sich daran vergreiffen/ indem sie ihn für natürlich gehalten und in die Hand nehmen wollen. Das Ubrige dieses Tisches ist mit allerley Jagten und Laubwerck beziert. Man findet auch allda wolgemahlt in Lebens-größe des ietzigen Chur-Printzen und Pfaltzgraf Caroli Durchl. Conterfät aufgerichtet: welches billich in der Bibliothec zum Vorbilde stehet/ da die Natur diesen Fürsten mit allen Gaben der Gelehrtheit/ Tugenden/ Studien und Künsten begabt. Nicht weniger giebt dieser Ort zu sehen/ eine sehr große Menge rarer Medaglien der antiquen Consulen und Kaisere/ samt anderen Seltsamheiten/ die einen solchen Ort zieren können. Daselbst befindet sich insonderheit ein großer Liebhaber aller Kunst-Sachen/ Heinrich Lochman/ bey deme zu sehen sind viel Erd-Gewächse/ fremde Thiere/ ausgelehrte Vögel/ Fische/ Muscheln und Conchilien/ überdas alte metalline antiche und moderne-Bildlein/ ein curiosen Anzahl guter Medaglien von grosser Würde/ wie auch kunstreich-gemahlte Tafeln des berühmten Lachier von Paris/ eine Flucht Josephs und Marien mit dem Christkindlein in Egypten/ in welcher sie sorglich dem Kindlein zu trincken gibet/ auch zwey gute Landschafften/ mit Ruinen. Er zeiget auch etliche Zimmer voll andere gemahlte Tafeln/ allerhand Schlachten und Landschafften: darunter des Stiffters dieser Kunst-kammer/ weiland D. Conrad Lochmans?}/ Conterfät wol gemahlt/ ihme zu Lob und Ehre/ beygewidmet zu sehen ist. Es ist bey allen berühmten Historien-Erfahrnen weltkündig/ wie hochnötig sey die Wissenschaft und Erkäntnis der Medaglien/ weil sie allein in den Historien der Alten/ den Ausschlag der Warheit geben/ und ist oft einer einigen Medaglie mehr Glauben zuzusetzen/ als unterschiedlichen Authoren oder Büchern. Dann ob sie schon stumm sind/ so reden doch ihre Ausbildungen und Riversen mit mehrer Sicherheit. Sie entrichten die zweifelhaftige Sachen/ binden die Geschichte mit der reinen Warheit/ und schweigen nimmermehr. Ja sie dauren mit der Härte über alles/ was zu ersinnen/ und zeigen zugleich die reine Warheit/ mit der Vortrefflich- und Unsterblichkeit der Bildkunst/ in einem kleinen Stuck Metall beysammen. Daher dann die vortrefflichste Gelehrten alle ihre Zuflucht zu den metallinen Lehrern genommen haben; massen mir erst neulichst ein lieber Herr und Freund bestättigt/ daß der Wolgelehrte Herr Seckelmeister Tobias Hallender zu Schafhausen/ nachdem er in seinen Studien großen progress gethan/ endlich auch erfahren/ wie viel gutes aus den Medaglien zu lernen sey/ darum er deren nunmehr ein grosser Liebhaber worden/ und ein sehr ungemein-rares Cabinet zusammen gebracht/ darinn schöne Münzen/ so sonst nirgend sollen zu finden seyn. Ob ich wol bey meiner späten Zuruckreise aus Italien durch Sweitzerland/ nach der berühmten Stadt Genff mich gesehnet/ so wurde ich doch davon abgehalten durch die Burgundischen Räuber/ die damals die Strassen unsicher gemacht/ und muste von Altorf/ über den hohen kalten Berg S. Gotthart/ nach Lucern/ Basel und Franckfurt am Mayn gehen. Also habe ich/ was alda vortreffliches von Kunst-Wercken und Raritäten befindlich/

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Sandrart.net: Bereitstellung der Texttranskription in XML/TEI. (2013-05-21T09:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus sandrart.net entsprechen muss.
Sandrart.net: Bereitstellung der Bilddigitalisate. (2013-05-21T09:54:31Z)
Frederike Neuber: Konvertierung nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2013-05-21T09:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Der Zeilenfall wurde nicht übernommen.
  • Bei Worttrennungen am Spalten- oder Seitenumbruch, steht das gesamte Wort auf der vorhergehenden Spalte bzw. Seite.
  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0202_1679
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0202_1679/111
Zitationshilfe: Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 2,2. Nürnberg, 1679, S. [II (Skulptur), S. 81]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0202_1679/111>, abgerufen am 24.11.2024.