Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 2,2. Nürnberg, 1679.[Spaltenumbruch] und gutem Urtheil in diesen Künsten/ wie sonst in allen andern/ begabt sind. Es ist auch sonst alles/ was in Tugend oder Kunst bestehet/ daselbst im höchsten Grad wol eingerichtet: Dann/ unangesehen Ihr Churfürstl. Durchl. die Regirung und Conservation Ihrer Lande und Leute/ und darum viele hohe Sorgfalten obligen/ haben Sie doch nicht unterlassen/ Ihr heroisches Gemüte iezuweilen mit dieser tugendhafften Ergetzlichkeit zu erfreuen. Wie Sie dann/ meist aus Dero eigenthümlichen Clevischen Landen/ in und um Wesel und Santen/ eine unglaubliche Menge neu-gefundener Antiquitäten von alllerley Art und Materie/ absonderlich von sehr raren[Spaltenumbruch] Medaglien/ erhalten/ daß die Menge mit der Seltsamkeit wettstreitet/ gesammlet: massen eine von den Medaglien/ nämlich des Cornusicius, nach Erkentnis der bäst-erfahrnesten/ niemals schöner und mehrer gefunden worden. Es sind auch sonst zu Berlin einige particulier-Liebhaber/ welche diesem hohen Exempel nachfolgen/ und zu den Büchern der alten Historien/ auch die Medaglien/ als stumme Historicos zusammen tragen: Unter denen insonderheit bekandt/ ein Rahts-Verwandter/ H. Seidel/ der die Welt wol durchwandelt hat/ und für seine eigene Gelegenheit mit einem sehr raren Cabinet von dergleichen alten Münzen versehen ist. [Spaltenumbruch]
VOn der uralten Churfürstlichen Pfaltzgräfl. Residenz Heydelberg wäre auch viel zu sagen/ als von einer vortrefflichen Schule aller künstlichen Raritäten: alda die Teutsche Minerva vor diesem gleichsam ihren Wohnsitz gehalten/ aber hernach durch die Bellona viel Jahr lang mit Feuerflammen und Kriegs-Bedrangnis überschwämmt und dergestalt aller Zierde beraubt worden/ daß nur die unbewegliche Erde und Steine überblieben. Es lässet aber ietziger hocherleuchteter Churfürst Carl Ludwig/ gleichwie dieses hohen Hauses Helden iederzeit verständige Liebhaber aller Studien und Tugenden gewesen/ ihme angelegen seyn/ die beste Studien aller Künste wieder aufzurichten. Kunststücke daselbst Unter andern befindet sich alda des Churfürsten Friderich des II. Conterfät in ein Brustbild Lebens-größe/ von Albrecht Dürer in Nürnberg 1522 mit großem Fleiß in Oelfarbe/ welches in Vollkommenheit alle andere Conterfäte von dieses Meisters Hand übertrifft. Alda sind auch viel andere rare Conterfäte fast aller andern Potentaten des Christen-Reichs/ Kaiser und Könige/ insonderheit Carl Stuarts in Engelland und dessen Gemahlinne/ auch der Triumf-Wagen von Ihro Churfürstlichen Durchl. Herrn Vattern glorwürdigsten Angedenkens/ samt Dero Familie/ mit vielen andern Gemählden und Bildern von Anthoni von Dyk/ Minvelt/ Gerhard Hundthorst/ Esaias van de Velden, und dem Welt-berühmten Fachier Landschafften/ sonst auch von allen [ra-]Modernen-Meistern und Bildhauern. Sonderlich ist daselbst auch ein großes Cabinet mit güldenen/ silbernen und metallenen/ raren und sonst nirgend befindlichen Medaglien der alten Consulen/ Kaiser/ Kriegshelden/ Philosophen und Feldherren/ in grosser Anzahl befindlich/ eines großen Schatzes wehrt. Wie unschwer zu erachten/ indem alda anzutreffen mancherley Müntzen der Ebräer/ Araber und Perser: Der Könige/[Spaltenumbruch] Königinnen/ und vornehmer Griechen: Müntzen aus Sicilien/ Groß-Griechenland/ Griechenland/ denen Griechischen Insulen/ und Asien: item vieler unbekannter Griechen: wie auch Römischer Burgermeister/ Kaiser/ Kaiserinnen/ und anderer hohen Personen: Constantinopolitanischer Kaiser: ingleichen Gothische/ Barbarische/ und mehr andere/ unbekante Schaumüntzen. Sintemal der alten/ güldenen 800/ der alten/ silbernen 11050/ der alten in Ertzt 1400. gezehlet werden. Zugeschweigen so vieler Gedächtnis-pfenninge/ unterschiedlicher Kaiser/ Könige/ Fürsten/ Städte/ und allerhand denckwürdiger Begebenheiten; welche in denen jüngern Zeiten/ und folgenden Jahren gepräget worden: In Gold an der Zahl 400: In Silber 390. Wobey fürnemlich dis mit sonderbarem Ruhm zu erwähnen/ daß Ihr Churfürstl. Durchl. zu Pfaltz diejenige Müntzen/ so die Griechischen Colonien betreffen/ besser haben/ als sie in gantz Italien gefunden werden mögen; wiewol auch die Nummi Consulares in sehr großer Quantität vorhanden/ und wenig davon mangeln. Gleichwie viel vornehme Antiquarii, so manche Cabineten durchgesehen/ und unter denselben der/ wegen seines vortrefflichen Müntzbuchs/ de Praestantia & Usu Numismatum, genannt (dergleichen/ aller Gelehrten Urtheil nach/ noch keines geschrieben worden) und anderer hohen Meriten/ Welt-berühmte Herr/ Ezechiel Spanhemius, einhellig hievon zeugen. Einen so großen und herrlichen Schatz allhie ausführlich zu erzehlen/ ist unsers Vorhabens und Vermögens nicht: Jedoch nur zweyer sonderbaren Schaumüntzen für dieses mal zu gedencken/ so ist/ unter den guldnen Medaillen/ eine von seinem Gold/ mittelmässiger Grösse befindlich; auf der einen Seiten steht das Haubt C. Jul. Caesaris, mit der Uberschrifft DIVI.JULI. ohne Lorbeerkrantz/ so wegen seiner mercklichen Glatze sehr kentlich; und hinter demselben ein heidnischer Priestersstab: Auf der andern Seiten sitzt der Caesar, in einem Kaiserlichen Habit; vor ihm stehen zwey [Spaltenumbruch] und gutem Urtheil in diesen Künsten/ wie sonst in allen andern/ begabt sind. Es ist auch sonst alles/ was in Tugend oder Kunst bestehet/ daselbst im höchsten Grad wol eingerichtet: Dann/ unangesehen Ihr Churfürstl. Durchl. die Regirung und Conservation Ihrer Lande und Leute/ und darum viele hohe Sorgfalten obligen/ haben Sie doch nicht unterlassen/ Ihr heroisches Gemüte iezuweilen mit dieser tugendhafften Ergetzlichkeit zu erfreuen. Wie Sie dann/ meist aus Dero eigenthümlichen Clevischen Landen/ in und um Wesel und Santen/ eine unglaubliche Menge neu-gefundener Antiquitäten von alllerley Art und Materie/ absonderlich von sehr raren[Spaltenumbruch] Medaglien/ erhalten/ daß die Menge mit der Seltsamkeit wettstreitet/ gesammlet: massen eine von den Medaglien/ nämlich des Cornusicius, nach Erkentnis der bäst-erfahrnesten/ niemals schöner und mehrer gefunden worden. Es sind auch sonst zu Berlin einige particulier-Liebhaber/ welche diesem hohen Exempel nachfolgen/ und zu den Büchern der alten Historien/ auch die Medaglien/ als stumme Historicos zusammen tragen: Unter denen insonderheit bekandt/ ein Rahts-Verwandter/ H. Seidel/ der die Welt wol durchwandelt hat/ und für seine eigene Gelegenheit mit einem sehr raren Cabinet von dergleichen alten Münzen versehen ist. [Spaltenumbruch]
VOn der uralten Churfürstlichen Pfaltzgräfl. Residenz Heydelberg wäre auch viel zu sagen/ als von einer vortrefflichen Schule aller künstlichen Raritäten: alda die Teutsche Minerva vor diesem gleichsam ihren Wohnsitz gehalten/ aber hernach durch die Bellona viel Jahr lang mit Feuerflammen und Kriegs-Bedrangnis überschwämmt und dergestalt aller Zierde beraubt worden/ daß nur die unbewegliche Erde und Steine überblieben. Es lässet aber ietziger hocherleuchteter Churfürst Carl Ludwig/ gleichwie dieses hohen Hauses Helden iederzeit verständige Liebhaber aller Studien und Tugenden gewesen/ ihme angelegen seyn/ die beste Studien aller Künste wieder aufzurichten. Kunststücke daselbst Unter andern befindet sich alda des Churfürsten Friderich des II. Conterfät in ein Brustbild Lebens-größe/ von Albrecht Dürer in Nürnberg 1522 mit großem Fleiß in Oelfarbe/ welches in Vollkommenheit alle andere Conterfäte von dieses Meisters Hand übertrifft. Alda sind auch viel andere rare Conterfäte fast aller andern Potentaten des Christen-Reichs/ Kaiser und Könige/ insonderheit Carl Stuarts in Engelland und dessen Gemahlinne/ auch der Triumf-Wagen von Ihro Churfürstlichen Durchl. Herrn Vattern glorwürdigsten Angedenkens/ samt Dero Familie/ mit vielen andern Gemählden und Bildern von Anthoni von Dyk/ Minvelt/ Gerhard Hundthorst/ Esaias van de Velden, und dem Welt-berühmten Fachier Landschafften/ sonst auch von allen [ra-]Modernen-Meistern und Bildhauern. Sonderlich ist daselbst auch ein großes Cabinet mit güldenen/ silbernen und metallenen/ raren und sonst nirgend befindlichen Medaglien der alten Consulen/ Kaiser/ Kriegshelden/ Philosophen und Feldherren/ in grosser Anzahl befindlich/ eines großen Schatzes wehrt. Wie unschwer zu erachten/ indem alda anzutreffen mancherley Müntzen der Ebräer/ Araber und Perser: Der Könige/[Spaltenumbruch] Königinnen/ und vornehmer Griechen: Müntzen aus Sicilien/ Groß-Griechenland/ Griechenland/ denen Griechischen Insulen/ und Asien: item vieler unbekannter Griechen: wie auch Römischer Burgermeister/ Kaiser/ Kaiserinnen/ und anderer hohen Personen: Constantinopolitanischer Kaiser: ingleichen Gothische/ Barbarische/ und mehr andere/ unbekante Schaumüntzen. Sintemal der alten/ güldenen 800/ der alten/ silbernen 11050/ der alten in Ertzt 1400. gezehlet werden. Zugeschweigen so vieler Gedächtnis-pfenninge/ unterschiedlicher Kaiser/ Könige/ Fürsten/ Städte/ und allerhand denckwürdiger Begebenheiten; welche in denen jüngern Zeiten/ und folgenden Jahren gepräget worden: In Gold an der Zahl 400: In Silber 390. Wobey fürnemlich dis mit sonderbarem Ruhm zu erwähnen/ daß Ihr Churfürstl. Durchl. zu Pfaltz diejenige Müntzen/ so die Griechischen Colonien betreffen/ besser haben/ als sie in gantz Italien gefunden werden mögen; wiewol auch die Nummi Consulares in sehr großer Quantität vorhanden/ und wenig davon mangeln. Gleichwie viel vornehme Antiquarii, so manche Cabineten durchgesehen/ und unter denselben der/ wegen seines vortrefflichen Müntzbuchs/ de Praestantia & Usu Numismatum, genannt (dergleichen/ aller Gelehrten Urtheil nach/ noch keines geschrieben worden) und anderer hohen Meriten/ Welt-berühmte Herr/ Ezechiel Spanhemius, einhellig hievon zeugen. Einen so großen und herrlichen Schatz allhie ausführlich zu erzehlen/ ist unsers Vorhabens und Vermögens nicht: Jedoch nur zweyer sonderbaren Schaumüntzen für dieses mal zu gedencken/ so ist/ unter den guldnen Medaillen/ eine von seinem Gold/ mittelmässiger Grösse befindlich; auf der einen Seiten steht das Haubt C. Jul. Caesaris, mit der Uberschrifft DIVI.JULI. ohne Lorbeerkrantz/ so wegen seiner mercklichen Glatze sehr kentlich; und hinter demselben ein heidnischer Priestersstab: Auf der andern Seiten sitzt der Caesar, in einem Kaiserlichen Habit; vor ihm stehen zwey <TEI> <text> <body> <div xml:id="d962.2"> <div xml:id="d964.2"> <p xml:id="p0964.5"><pb facs="#f0104" xml:id="pb-965" n="[II (Skulptur), S. 74]"/><cb/> und gutem Urtheil in diesen Künsten/ wie sonst in allen andern/ begabt sind.</p> <p>Es ist auch sonst alles/ was in Tugend oder Kunst bestehet/ daselbst im höchsten Grad wol eingerichtet: Dann/ unangesehen <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1998 http://d-nb.info/gnd/11853596X http://viaf.org/viaf/67256875">Ihr Churfürstl. Durchl.</persName> die Regirung und <hi rendition="#aq">Conservation</hi> Ihrer Lande und Leute/ und darum viele hohe Sorgfalten obligen/ haben Sie doch nicht unterlassen/ Ihr heroisches Gemüte iezuweilen mit dieser tugendhafften Ergetzlichkeit zu erfreuen. 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Sintemal der alten/ güldenen 800/ der alten/ silbernen 11050/ der alten in Ertzt 1400. gezehlet werden. Zugeschweigen so vieler Gedächtnis-pfenninge/ unterschiedlicher Kaiser/ Könige/ Fürsten/ Städte/ und allerhand denckwürdiger Begebenheiten; welche in denen jüngern Zeiten/ und folgenden Jahren gepräget worden: In Gold an der Zahl 400: In Silber 390. Wobey fürnemlich dis mit sonderbarem Ruhm zu erwähnen/ daß <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2532 http://d-nb.info/gnd/118560182 http://viaf.org/viaf/72185959">Ihr Churfürstl. 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und gutem Urtheil in diesen Künsten/ wie sonst in allen andern/ begabt sind.
Es ist auch sonst alles/ was in Tugend oder Kunst bestehet/ daselbst im höchsten Grad wol eingerichtet: Dann/ unangesehen Ihr Churfürstl. Durchl. die Regirung und Conservation Ihrer Lande und Leute/ und darum viele hohe Sorgfalten obligen/ haben Sie doch nicht unterlassen/ Ihr heroisches Gemüte iezuweilen mit dieser tugendhafften Ergetzlichkeit zu erfreuen. Wie Sie dann/ meist aus Dero eigenthümlichen Clevischen Landen/ in und um Wesel und Santen/ eine unglaubliche Menge neu-gefundener Antiquitäten von alllerley Art und Materie/ absonderlich von sehr raren
Medaglien/ erhalten/ daß die Menge mit der Seltsamkeit wettstreitet/ gesammlet: massen eine von den Medaglien/ nämlich des Cornusicius, nach Erkentnis der bäst-erfahrnesten/ niemals schöner und mehrer gefunden worden.
Es sind auch sonst zu Berlin einige particulier-Liebhaber/ welche diesem hohen Exempel nachfolgen/ und zu den Büchern der alten Historien/ auch die Medaglien/ als stumme Historicos zusammen tragen: Unter denen insonderheit bekandt/ ein Rahts-Verwandter/ H. Seidel/ der die Welt wol durchwandelt hat/ und für seine eigene Gelegenheit mit einem sehr raren Cabinet von dergleichen alten Münzen versehen ist.
Churfürstl. Residenz zu Heidelberg.
VOn der uralten Churfürstlichen Pfaltzgräfl. Residenz Heydelberg wäre auch viel zu sagen/ als von einer vortrefflichen Schule aller künstlichen Raritäten: alda die Teutsche Minerva vor diesem gleichsam ihren Wohnsitz gehalten/ aber hernach durch die Bellona viel Jahr lang mit Feuerflammen und Kriegs-Bedrangnis überschwämmt und dergestalt aller Zierde beraubt worden/ daß nur die unbewegliche Erde und Steine überblieben. Es lässet aber ietziger hocherleuchteter Churfürst Carl Ludwig/ gleichwie dieses hohen Hauses Helden iederzeit verständige Liebhaber aller Studien und Tugenden gewesen/ ihme angelegen seyn/ die beste Studien aller Künste wieder aufzurichten.
Unter andern befindet sich alda des Churfürsten Friderich des II. Conterfät in ein Brustbild Lebens-größe/ von Albrecht Dürer in Nürnberg 1522 mit großem Fleiß in Oelfarbe/ welches in Vollkommenheit alle andere Conterfäte von dieses Meisters Hand übertrifft. Alda sind auch viel andere rare Conterfäte fast aller andern Potentaten des Christen-Reichs/ Kaiser und Könige/ insonderheit Carl Stuarts in Engelland und dessen Gemahlinne/ auch der Triumf-Wagen von Ihro Churfürstlichen Durchl. Herrn Vattern glorwürdigsten Angedenkens/ samt Dero Familie/ mit vielen andern Gemählden und Bildern von Anthoni von Dyk/ Minvelt/ Gerhard Hundthorst/ Esaias van de Velden, und dem Welt-berühmten Fachier Landschafften/ sonst auch von allen ra-Modernen-Meistern und Bildhauern.
Kunststücke daselbstSonderlich ist daselbst auch ein großes Cabinet mit güldenen/ silbernen und metallenen/ raren und sonst nirgend befindlichen Medaglien der alten Consulen/ Kaiser/ Kriegshelden/ Philosophen und Feldherren/ in grosser Anzahl befindlich/ eines großen Schatzes wehrt. Wie unschwer zu erachten/ indem alda anzutreffen mancherley Müntzen der Ebräer/ Araber und Perser: Der Könige/
Königinnen/ und vornehmer Griechen: Müntzen aus Sicilien/ Groß-Griechenland/ Griechenland/ denen Griechischen Insulen/ und Asien: item vieler unbekannter Griechen: wie auch Römischer Burgermeister/ Kaiser/ Kaiserinnen/ und anderer hohen Personen: Constantinopolitanischer Kaiser: ingleichen Gothische/ Barbarische/ und mehr andere/ unbekante Schaumüntzen. Sintemal der alten/ güldenen 800/ der alten/ silbernen 11050/ der alten in Ertzt 1400. gezehlet werden. Zugeschweigen so vieler Gedächtnis-pfenninge/ unterschiedlicher Kaiser/ Könige/ Fürsten/ Städte/ und allerhand denckwürdiger Begebenheiten; welche in denen jüngern Zeiten/ und folgenden Jahren gepräget worden: In Gold an der Zahl 400: In Silber 390. Wobey fürnemlich dis mit sonderbarem Ruhm zu erwähnen/ daß Ihr Churfürstl. Durchl. zu Pfaltz diejenige Müntzen/ so die Griechischen Colonien betreffen/ besser haben/ als sie in gantz Italien gefunden werden mögen; wiewol auch die Nummi Consulares in sehr großer Quantität vorhanden/ und wenig davon mangeln. Gleichwie viel vornehme Antiquarii, so manche Cabineten durchgesehen/ und unter denselben der/ wegen seines vortrefflichen Müntzbuchs/ de Praestantia & Usu Numismatum, genannt (dergleichen/ aller Gelehrten Urtheil nach/ noch keines geschrieben worden) und anderer hohen Meriten/ Welt-berühmte Herr/ Ezechiel Spanhemius, einhellig hievon zeugen.
Einen so großen und herrlichen Schatz allhie ausführlich zu erzehlen/ ist unsers Vorhabens und Vermögens nicht: Jedoch nur zweyer sonderbaren Schaumüntzen für dieses mal zu gedencken/ so ist/ unter den guldnen Medaillen/ eine von seinem Gold/ mittelmässiger Grösse befindlich; auf der einen Seiten steht das Haubt C. Jul. Caesaris, mit der Uberschrifft DIVI.JULI. ohne Lorbeerkrantz/ so wegen seiner mercklichen Glatze sehr kentlich; und hinter demselben ein heidnischer Priestersstab: Auf der andern Seiten sitzt der Caesar, in einem Kaiserlichen Habit; vor ihm stehen zwey
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