Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 1,3. Nürnberg, 1675.[Spaltenumbruch] die schöne Creuztragung in der Kälbergaßen zu Seine Werke. Amsterdam/ bey dem Kunstliebenden Herrn Johann de Bruyn/ ausweiset/ neben einer Bauren-Kirchweyh/ worinnen er unterschiedliche Pferde/ Wägen/ Häuser/ Bäume/ Gewehr/ und andere Artigkeiten angebracht. Mehr ist zu Frankfurt von seiner Hand die Historie/ wie Christus den Blinden am Weg sehend macht/ und andere fast[Spaltenumbruch] unzahlbare Landschaften/ dern sehr viel durch Nicola de Breun in Kupfer gebracht worden/ damit er dieses Meisters Kunst verewigen möchte/ und zwar ware deßen Geist (der ihme neben der Mahlerey/ auch das Kupferstechen und Glasmahlen/ ohne fernere Handleitung/ angegeben) eines solchen unsterblichen Lobs auch wol würdig. Innhalt.Antorf ist glückseliger dann Rom/ in Aufziehung der Mahlere. CXXVI. Peter Paul Rubens/ Mahler von Antorf: Sein Lehrmeister: Komt zu Erz-Herzog Alberto in Dienst: Von dar nach Rom: Seine Werke zu Rom: Komt wieder zuruck in Niderland/ und daselbst in großes Ansehen: Seine Werke: Besucht die Künstlere in Holland: Sein Urtheil über die Holländische Mahlere: Seine Art/ die Discipel zu unterrichten: Seine Erfindung reich zu werden: Abraham Janson neidet sein Glück an: Komt als ein Königlicher Gesandter in Engelland/ und wegen vertraute Staats Geschäfte in Ungelegenheit: Samlet einen großen Schatz von Kunststucken: Seine Werke in Ober-Teutschland: Seine Leichbegängniß. C X X V I I. Philipp Uffenbach/ Mahler von Frankfurt: Seine Arbeit. C X X V I I I. Adam Elzheimer/ Mahler von Frankfurt: Komt nach Rom: Begibt sich auf die kleine Werke/ und mahlet die Reis des jungen Tobias: Eine Latona/ und andere seine Werke: Seine Nacht-Stücke: Sein Werk zu Frankfurt/ die Vergnügung: Die Flucht Christi in Egypten: Unterscheid der Kupferstecher- und Mahl-Kunst: Seine Tiefsinnigkeit/ und Lebenswandel. CXXIX. Jacob Ernst Thoman/ von Hagelstein: Ist ein köstlicher Landschaft Mahler: wird Käyserlicher Kriegs Commissarius und Proviant-Meister. Antorf ist glückseeliger dann Rom/ in Aufziehung der Mahlere.ES ist Welt-kündig/ daß schon von hundert Jahren her/ und darüber/ die berühmte Niderländische Stadt Antorf/ vor allen andern der Welt/ in Erziehung und Herfürbringung der Kunst-reichen Geister/ in der Edlen Mahl-Kunst der Ruhm/ Lob und Preiß gehabt/ daß sich auch Rom selbst ihr nicht dörfen entgegen setzen/ weil fast alle/ die daselbst gemahlt und Lob-würdige Werk hinterlaßen/ fremd/ und entweder von Urbino/ Florenz/ Venedig/ oder meistentheils von Bolognen waren. Also daß Antorf sich dißfals billich herfür thun/ und vor andere glückselig schätzen kan. CXXVI. Peter Paul Rubens/ Mahler von AntorfUNter andern nun der aus ihr entsproßenen/ ist auch Peter Paul Rubens/ der fürtreffliche Künstler/ so alda Anno 1577. den 28. Junii, von fürnehmen Eltern gebohren worden. Nachdem er dann zu allen der Jugend nöthigen Exercitien angehalten worden/ ließ er in den Studien alsobald ein sonderbares Ingenium, Witz und Verstand verspüren/ also daß seine Lehrmeister ihn zu einer Advocatur auf künftige Zeit tauglich geschätzet/ nicht ohne große Freude seiner Eltern; weil aber[Spaltenumbruch] benebens in ihme immerzu eine Begierde zu der edlen Mahlkunst glimmete/ vermittelst welcher er unterschiedliche herrliche Zeichnungen zuwegen gebracht/ hat er durch solches seine Eltern dahin bewogen/ Seine Lehrmeistere. daß sie ihn dieselbe zu erlernen/ bey Tobias Ver Hoch/ damals ermeldter Stadt berühmten Künstler/ aufgedinget/ nach diesem ersten Anfang auch zu Octavio von Veen gethan/ da er sich alsbald in den ersten Jahren dergestalt berühmt gemacht/ daß männiglich sich seines schönen Geists verwundert/ weil er mit Geschwindigkeit alle nöhtige Reglen ergriffen/ und vermittelst seines überflüßigen Komt zu Erz-Herzog Alberto in Dienste. Geists seinen guten Ruff so weit befördert/ daß ihn Erz-Herzog Albertus aus Oesterreich/ damalen allergnädigster Lands-Fürst/ in Dienst genommen/ und für sich mannigfältige Geist-reiche Werke machen laßen/ auch hernach zu dem Herzogen von Mantua in Italien gesandt/ um alda in deßelben Pallast die allerfürtrefflichste Gemälde und Statuen (dergleichen in Europa selbiger Zeiten nicht anzutreffen) zu sehen/ und nach selbigen sich zu perfectioniren/ wie er dann solche auch sich trefflich zu Nutzen gemacht/ und alle seine Studien darnach gerichtet/ sonderlich aber nach der Venediger Manier/ so ihme am meisten beliebt. Hierauf hat er sich nach Rom gemacht/ und [Spaltenumbruch] die schöne Creuztragung in der Kälbergaßen zu Seine Werke. Amsterdam/ bey dem Kunstliebenden Herrn Johann de Bruyn/ ausweiset/ neben einer Bauren-Kirchweyh/ worinnen er unterschiedliche Pferde/ Wägen/ Häuser/ Bäume/ Gewehr/ und andere Artigkeiten angebracht. Mehr ist zu Frankfurt von seiner Hand die Historie/ wie Christus den Blinden am Weg sehend macht/ und andere fast[Spaltenumbruch] unzahlbare Landschaften/ dern sehr viel durch Nicola de Breun in Kupfer gebracht worden/ damit er dieses Meisters Kunst verewigen möchte/ und zwar ware deßen Geist (der ihme neben der Mahlerey/ auch das Kupferstechen und Glasmahlen/ ohne fernere Handleitung/ angegeben) eines solchen unsterblichen Lobs auch wol würdig. Innhalt.Antorf ist glückseliger dann Rom/ in Aufziehung der Mahlere. CXXVI. Peter Paul Rubens/ Mahler von Antorf: Sein Lehrmeister: Komt zu Erz-Herzog Alberto in Dienst: Von dar nach Rom: Seine Werke zu Rom: Komt wieder zuruck in Niderland/ und daselbst in großes Ansehen: Seine Werke: Besucht die Künstlere in Holland: Sein Urtheil über die Holländische Mahlere: Seine Art/ die Discipel zu unterrichten: Seine Erfindung reich zu werden: Abraham Janson neidet sein Glück an: Komt als ein Königlicher Gesandter in Engelland/ und wegen vertraute Staats Geschäfte in Ungelegenheit: Samlet einen großen Schatz von Kunststucken: Seine Werke in Ober-Teutschland: Seine Leichbegängniß. C X X V I I. Philipp Uffenbach/ Mahler von Frankfurt: Seine Arbeit. C X X V I I I. Adam Elzheimer/ Mahler von Frankfurt: Komt nach Rom: Begibt sich auf die kleine Werke/ und mahlet die Reis des jungen Tobias: Eine Latona/ und andere seine Werke: Seine Nacht-Stücke: Sein Werk zu Frankfurt/ die Vergnügung: Die Flucht Christi in Egypten: Unterscheid der Kupferstecher- und Mahl-Kunst: Seine Tiefsinnigkeit/ und Lebenswandel. CXXIX. Jacob Ernst Thoman/ von Hagelstein: Ist ein köstlicher Landschaft Mahler: wird Käyserlicher Kriegs Commissarius und Proviant-Meister. Antorf ist glückseeliger dann Rom/ in Aufziehung der Mahlere.ES ist Welt-kündig/ daß schon von hundert Jahren her/ und darüber/ die berühmte Niderländische Stadt Antorf/ vor allen andern der Welt/ in Erziehung und Herfürbringung der Kunst-reichen Geister/ in der Edlen Mahl-Kunst der Ruhm/ Lob und Preiß gehabt/ daß sich auch Rom selbst ihr nicht dörfen entgegen setzen/ weil fast alle/ die daselbst gemahlt und Lob-würdige Werk hinterlaßen/ fremd/ und entweder von Urbino/ Florenz/ Venedig/ oder meistentheils von Bolognen waren. Also daß Antorf sich dißfals billich herfür thun/ und vor andere glückselig schätzen kan. CXXVI. Peter Paul Rubens/ Mahler von AntorfUNter andern nun der aus ihr entsproßenen/ ist auch Peter Paul Rubens/ der fürtreffliche Künstler/ so alda Anno 1577. den 28. Junii, von fürnehmen Eltern gebohren worden. Nachdem er dann zu allen der Jugend nöthigen Exercitien angehalten worden/ ließ er in den Studien alsobald ein sonderbares Ingenium, Witz und Verstand verspüren/ also daß seine Lehrmeister ihn zu einer Advocatur auf künftige Zeit tauglich geschätzet/ nicht ohne große Freude seiner Eltern; weil aber[Spaltenumbruch] benebens in ihme immerzu eine Begierde zu der edlen Mahlkunst glimmete/ vermittelst welcher er unterschiedliche herrliche Zeichnungen zuwegen gebracht/ hat er durch solches seine Eltern dahin bewogen/ Seine Lehrmeistere. daß sie ihn dieselbe zu erlernen/ bey Tobias Ver Hoch/ damals ermeldter Stadt berühmten Künstler/ aufgedinget/ nach diesem ersten Anfang auch zu Octavio von Veen gethan/ da er sich alsbald in den ersten Jahren dergestalt berühmt gemacht/ daß männiglich sich seines schönen Geists verwundert/ weil er mit Geschwindigkeit alle nöhtige Reglen ergriffen/ und vermittelst seines überflüßigen Komt zu Erz-Herzog Alberto in Dienste. Geists seinen guten Ruff so weit befördert/ daß ihn Erz-Herzog Albertus aus Oesterreich/ damalen allergnädigster Lands-Fürst/ in Dienst genommen/ und für sich mannigfältige Geist-reiche Werke machen laßen/ auch hernach zu dem Herzogen von Mantua in Italien gesandt/ um alda in deßelben Pallast die allerfürtrefflichste Gemälde und Statuen (dergleichen in Europa selbiger Zeiten nicht anzutreffen) zu sehen/ und nach selbigen sich zu perfectioniren/ wie er dann solche auch sich trefflich zu Nutzen gemacht/ und alle seine Studien darnach gerichtet/ sonderlich aber nach der Venediger Manier/ so ihme am meisten beliebt. Hierauf hat er sich nach Rom gemacht/ und <TEI> <text> <body> <div> <div> <div> <p xml:id="p512.4"><pb facs="#f0096" xml:id="pb-513" n="[II, Buch 3 (niederl. u. dt. 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Künstler), S. 290]/0096]
die schöne Creuztragung in der Kälbergaßen zu Amsterdam/ bey dem Kunstliebenden Herrn Johann de Bruyn/ ausweiset/ neben einer Bauren-Kirchweyh/ worinnen er unterschiedliche Pferde/ Wägen/ Häuser/ Bäume/ Gewehr/ und andere Artigkeiten angebracht. Mehr ist zu Frankfurt von seiner Hand die Historie/ wie Christus den Blinden am Weg sehend macht/ und andere fast
unzahlbare Landschaften/ dern sehr viel durch Nicola de Breun in Kupfer gebracht worden/ damit er dieses Meisters Kunst verewigen möchte/ und zwar ware deßen Geist (der ihme neben der Mahlerey/ auch das Kupferstechen und Glasmahlen/ ohne fernere Handleitung/ angegeben) eines solchen unsterblichen Lobs auch wol würdig.
Seine Werke. Das XVI. Capitel.
Peter Paul Rubens/ und noch drey
andere Mahlere.
Innhalt.
Antorf ist glückseliger dann Rom/ in Aufziehung der Mahlere. CXXVI. Peter Paul Rubens/ Mahler von Antorf: Sein Lehrmeister: Komt zu Erz-Herzog Alberto in Dienst: Von dar nach Rom: Seine Werke zu Rom: Komt wieder zuruck in Niderland/ und daselbst in großes Ansehen: Seine Werke: Besucht die Künstlere in Holland: Sein Urtheil über die Holländische Mahlere: Seine Art/ die Discipel zu unterrichten: Seine Erfindung reich zu werden: Abraham Janson neidet sein Glück an: Komt als ein Königlicher Gesandter in Engelland/ und wegen vertraute Staats Geschäfte in Ungelegenheit: Samlet einen großen Schatz von Kunststucken: Seine Werke in Ober-Teutschland: Seine Leichbegängniß. C X X V I I. Philipp Uffenbach/ Mahler von Frankfurt: Seine Arbeit. C X X V I I I. Adam Elzheimer/ Mahler von Frankfurt: Komt nach Rom: Begibt sich auf die kleine Werke/ und mahlet die Reis des jungen Tobias: Eine Latona/ und andere seine Werke: Seine Nacht-Stücke: Sein Werk zu Frankfurt/ die Vergnügung: Die Flucht Christi in Egypten: Unterscheid der Kupferstecher- und Mahl-Kunst: Seine Tiefsinnigkeit/ und Lebenswandel. CXXIX. Jacob Ernst Thoman/ von Hagelstein: Ist ein köstlicher Landschaft Mahler: wird Käyserlicher Kriegs Commissarius und Proviant-Meister.
ES ist Welt-kündig/ daß schon von hundert Jahren her/ und darüber/ die berühmte Niderländische Stadt Antorf/ vor allen andern der Welt/ in Erziehung und Herfürbringung der Kunst-reichen Geister/ in der Edlen Mahl-Kunst der Ruhm/ Lob und Preiß gehabt/ daß sich auch Rom selbst ihr nicht dörfen entgegen setzen/ weil fast alle/ die daselbst gemahlt und Lob-würdige Werk hinterlaßen/ fremd/ und entweder von Urbino/ Florenz/ Venedig/ oder meistentheils von Bolognen waren. Also daß Antorf sich dißfals billich herfür thun/ und vor andere glückselig schätzen kan.
Antorf ist glückseeliger dann Rom/ in Aufziehung der Mahlere. UNter andern nun der aus ihr entsproßenen/ ist auch Peter Paul Rubens/ der fürtreffliche Künstler/ so alda Anno 1577. den 28. Junii, von fürnehmen Eltern gebohren worden. Nachdem er dann zu allen der Jugend nöthigen Exercitien angehalten worden/ ließ er in den Studien alsobald ein sonderbares Ingenium, Witz und Verstand verspüren/ also daß seine Lehrmeister ihn zu einer Advocatur auf künftige Zeit tauglich geschätzet/ nicht ohne große Freude seiner Eltern; weil aber
benebens in ihme immerzu eine Begierde zu der edlen Mahlkunst glimmete/ vermittelst welcher er unterschiedliche herrliche Zeichnungen zuwegen gebracht/ hat er durch solches seine Eltern dahin bewogen/ daß sie ihn dieselbe zu erlernen/ bey Tobias Ver Hoch/ damals ermeldter Stadt berühmten Künstler/ aufgedinget/ nach diesem ersten Anfang auch zu Octavio von Veen gethan/ da er sich alsbald in den ersten Jahren dergestalt berühmt gemacht/ daß männiglich sich seines schönen Geists verwundert/ weil er mit Geschwindigkeit alle nöhtige Reglen ergriffen/ und vermittelst seines überflüßigen Geists seinen guten Ruff so weit befördert/ daß ihn Erz-Herzog Albertus aus Oesterreich/ damalen allergnädigster Lands-Fürst/ in Dienst genommen/ und für sich mannigfältige Geist-reiche Werke machen laßen/ auch hernach zu dem Herzogen von Mantua in Italien gesandt/ um alda in deßelben Pallast die allerfürtrefflichste Gemälde und Statuen (dergleichen in Europa selbiger Zeiten nicht anzutreffen) zu sehen/ und nach selbigen sich zu perfectioniren/ wie er dann solche auch sich trefflich zu Nutzen gemacht/ und alle seine Studien darnach gerichtet/ sonderlich aber nach der Venediger Manier/ so ihme am meisten beliebt.
CXXVI. Peter Paul Rubens/ Mahler von Antorf
Seine Lehrmeistere.
Komt zu Erz-Herzog Alberto in Dienste. Hierauf hat er sich nach Rom gemacht/ und
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Zitationshilfe: | Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 1,3. Nürnberg, 1675, S. [II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 290]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0103_1675/96>, abgerufen am 22.02.2025. |