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Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 1,3. Nürnberg, 1675.

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Des Huberts Tod und Begräbnis.Der ältere Bruder und schon oftgemeldte Hubert, gleichwie er in der Kunst den Zügen der Natur fleißig nachgefolget/ also hat er auch in dem Sterben ihrer gewöhnlichen Führung nachfolgen/ und den wolgeführten Lebens-Lauff mit einem gleichschönen Ende zu Gent/ für seinem jüngern Bruder Johann/ endigen wollen: Woselbst er in S. Johannes Kirche begraben/und/ zu seinem rühmlichen Nachklang/ mit einer Begräbnis von weißem Stein/ darauf ein Tod/ der ein kupfernes Blat für sich hält/ neben vielen schönen Leich-Gedichten/ geehret worden: Wie dann absonderlich der fürtrefliche Poet, und Secretarius des Bischofs von Luyk/ Dominicus Lampsonius, seine Feder/ zu unsers Künstlers unsterblichem Lob/ sehr wol geschnitten: Nachfolgendes aber ist von beyden Brüdern ruhmwürdig hinterlassen worden:

Quas modo communes cum fratre, Hu-
berte
, merenti

attribuit laudes nostra Thalia tibi:
Sinon sufficient: addatur & illa tua; quod
discipulus frater te superavit ope.
Hoc Vestrum docet illud opus Gandense,
Philippum .

quod Regem tanto coepit amore sui,
ejus ut ad patrios mittendum exemplar,
Iberos

Coxenni fieri jusserit ille manu.

Welches ins Teutsch also übersetzet worden:

Was Hubert und Johann von Eyk für Leut
gewesen/

das zeugt Thaliens Lob/ so allenthalb zu le-
sen;

Dich aber Hubert ziert noch über diß allein/
daß/ der dich übertraff/ dein Lehrling mu-
ste seyn.

Das schöne Werk zu Gent euch gnugsam Zeug-
nis giebet/

darein sich Spaniens Monarch so sehr verlie-
bet/

daß er durch Coxis Hand dasselbe nach-
gemacht/

und in Hispanien weitüber Meer gebracht.

II. Rogier Mahler von Brugg.OBwolen die weitberühmte Stadt Brugg in grosses Abnehmen gerahten/ als Anno 1485. die Kaufmannschaft von dar/ nach Schluiß und Antorff gewichen/ so haben doch in dieser Stadt/ nach dem Absterben des Johannes von Eyk/ noch einige geistreiche subiecta sich herfür gethan/ und unter andern einer/ Namens Rogier/ der ein Discipel vorernennten Johannes gewesen/ deme er in seinem höchsten Alter die Kunst von Oelfarben/ so er allezeit in geheim gehalten/ geoffenbahret/ von diesem Rogier sind zu Brugg in Kirchen und Häusern viel Ding zu sehen gewesen; von seinem Tod weiß ich nichts/ aber wol/ daß das Gerücht ihn fast übersich gebracht/ daß auch nach seinem Tod dessen Namen der Unsterblichkeit geopfert wird.

III. Huge von der Goes/ Mahler.ES ist ein gemeiner Brauch/ wann man sieht/ daß einer ein fürtreflicher Künstler in seiner Kunst wird/ und in hohe Ehren und Ansehen geräht/[Spaltenumbruch] daß die Eltern ihre Kinder auch bey selbigem wollen lernen lassen/ wie es dann vorgedachtem Johann/ der zwar weniges Verlangen darnach gehabt/ widerfahren/ dieser hat unter andern auch einen gehabt/ mit Namen Huge von der Goes/ welcher von von großem Geist und Vernunft gewesen/ der auch ein ausbündiger guter Meister worden/ und seinem Meister die Kunst von Oel-Farbe gelernet/ und Anno 1480. beynahe gearbeitet; wie Seine Werke zu Gent in S. Jacobs Kirche. zu sehen war in S. Jacobs Kirchen zu Gent von ihme ein sehr artig und künstlich Stuck/ so an einen Pfeiler gehangen/ und ein Epitaphium oder Grabgedächtnis eines Wouter Gaultier ware; das innerste war ein Marienbild mit ihrem Kind vornher sitzend/ beynahe anderthalb Schuh groß/ welches herrlich zu sehen war wegen Nettigkeit/ so darinnen/ auch an den gemachten Gras und Kräutern war alle Lebhaftigkeit und Schönheit zu ersehen; in selbiger Kirchen war auch ein Fensterglas von einer Abnehmung vom Creutz/ ein sehr künstlich Stuck/ daß man oft gezweiflet/ ob diese Zeichnung von ihm oder seinem Meister Johann wäre; Nachmalen ist auch von ihme zu Brugg in S. Jacobs Kirchen eine Tafel/ die man für das bäste Stuck hält/ so er jemalen gemacht/ und ware ein Crucifix mit den zweyen Schächern/ auch ein Marienbild/ und andern Dingen/ die alle so lebendig und mit gutem Fleiß gemacht/ daß es nicht allein dem gemeinen Volk/ sondern allen höchstverständigen Künstlern sehr wolgefällig ist. Und dieses ist alles/ was ich von diesem Künstler habe können beybringen/ ohne daß mir bewust waren/ und wo er begraben ist/ doch will ich seinen Namen der Hausfrauen des Hercules Hebe oder der Unsterblichkeit befohlen haben.

Unterschiedliche alte Künstlere.NUn sind ferner vorzeiten in Nider-Teutschland unterschiedliche herrliche Geister/ und edle verständige Männer gewesen/ die sich in dieser Kunst geübet haben; von denen die Historien und Geschichtschreiber fast nichts/ als ihre blosse Namen angeregt/ auch von ihren Wissenschaften wol gar stillgeschwiegen haben/ obwolen selbige alte und kostbare Kupferstechere und Mahlere gewesen/ so wir hie und dort aus ihren so wol in Kupfer gestochenen/ als gemahlten hinterlassenen Werken genugsam ersehen/ unter andern der Israel von Mecheln. Israel von Mecheln/ und der so genannte Hüpsche Märten/ Hüpsche märten. dero Kupfer/ wie gesagt/ bezeugen/ was jeglicher für ein guter Meister in solcher Zeit gewesen/ wovon hiernach ferner soll gemeldet werden: Aber nun belangend einige Niederländer/ so sind diese die fürnehmste gewesen/ erstlich von Brugg ein Hans Memmelink. fürtreflicher Meister/ geheissen Hans Memmelink/ dieser mahlte ein feines Werk in S. Johannes Haus/ in kleinen Figuren/ aber so fürtreflich/ daß man vielmalen nur überaus grosse Summa darfür geboten hat.

Johann von Hemsen.Es ware auch zu Harlem einer/ Johann vön Hemsen/ ein Burger alldar/ der mit seiner Manier mehr denen Antichen/ als Modernen nachfolgte; dieser machte grosse Bilder/ und war in seinen Werken sehr emsig/ nett/ und sorgfältig/ von seiner Hand ist noch vorhanden ein Christus mit

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Des Huberts Tod und Begräbnis.Der ältere Bruder und schon oftgemeldte Hubert, gleichwie er in der Kunst den Zügen der Natur fleißig nachgefolget/ also hat er auch in dem Sterben ihrer gewöhnlichen Führung nachfolgen/ und den wolgeführten Lebens-Lauff mit einem gleichschönen Ende zu Gent/ für seinem jüngern Bruder Johann/ endigen wollen: Woselbst er in S. Johannes Kirche begraben/und/ zu seinem rühmlichen Nachklang/ mit einer Begräbnis von weißem Stein/ darauf ein Tod/ der ein kupfernes Blat für sich hält/ neben vielen schönen Leich-Gedichten/ geehret worden: Wie dann absonderlich der fürtrefliche Poët, und Secretarius des Bischofs von Luyk/ Dominicus Lampsonius, seine Feder/ zu unsers Künstlers unsterblichem Lob/ sehr wol geschnitten: Nachfolgendes aber ist von beyden Brüdern ruhmwürdig hinterlassen worden:

Quas modò communes cum fratre, Hu-
berte
, merenti

attribuit laudes nostra Thalia tibi:
Sinon sufficient: addatur & illa tua; quòd
discipulus frater te superavit ope.
Hoc Vestrum docet illud opus Gandense,
Philippum .

quod Regem tanto coepit amore sui,
ejus ut ad patrios mittendum exemplar,
Iberos

Coxenni fieri jusserit ille manu.

Welches ins Teutsch also übersetzet worden:

Was Hubert und Johann von Eyk für Leut
gewesen/

das zeugt Thaliens Lob/ so allenthalb zu le-
sen;

Dich aber Hubert ziert noch über diß allein/
daß/ der dich übertraff/ dein Lehrling mu-
ste seyn.

Das schöne Werk zu Gent euch gnugsam Zeug-
nis giebet/

darein sich Spaniens Monarch so sehr verlie-
bet/

daß er durch Coxis Hand dasselbe nach-
gemacht/

und in Hispanien weitüber Meer gebracht.

II. Rogier Mahler von Brugg.OBwolen die weitberühmte Stadt Brugg in grosses Abnehmen gerahten/ als Anno 1485. die Kaufmannschaft von dar/ nach Schluiß und Antorff gewichen/ so haben doch in dieser Stadt/ nach dem Absterben des Johannes von Eyk/ noch einige geistreiche subiecta sich herfür gethan/ und unter andern einer/ Namens Rogier/ der ein Discipel vorernennten Johannes gewesen/ deme er in seinem höchsten Alter die Kunst von Oelfarben/ so er allezeit in geheim gehalten/ geoffenbahret/ von diesem Rogier sind zu Brugg in Kirchen und Häusern viel Ding zu sehen gewesen; von seinem Tod weiß ich nichts/ aber wol/ daß das Gerücht ihn fast übersich gebracht/ daß auch nach seinem Tod dessen Namen der Unsterblichkeit geopfert wird.

III. Huge von der Goes/ Mahler.ES ist ein gemeiner Brauch/ wann man sieht/ daß einer ein fürtreflicher Künstler in seiner Kunst wird/ und in hohe Ehren und Ansehen geräht/[Spaltenumbruch] daß die Eltern ihre Kinder auch bey selbigem wollen lernen lassen/ wie es dann vorgedachtem Johann/ der zwar weniges Verlangen darnach gehabt/ widerfahren/ dieser hat unter andern auch einen gehabt/ mit Namen Huge von der Goes/ welcher von von großem Geist und Vernunft gewesen/ der auch ein ausbündiger guter Meister worden/ und seinem Meister die Kunst von Oel-Farbe gelernet/ und Anno 1480. beynahe gearbeitet; wie Seine Werke zu Gent in S. Jacobs Kirche. zu sehen war in S. Jacobs Kirchen zu Gent von ihme ein sehr artig und künstlich Stuck/ so an einen Pfeiler gehangen/ und ein Epitaphium oder Grabgedächtnis eines Wouter Gaultier ware; das innerste war ein Marienbild mit ihrem Kind vornher sitzend/ beynahe anderthalb Schuh groß/ welches herrlich zu sehen war wegen Nettigkeit/ so darinnen/ auch an den gemachten Gras und Kräutern war alle Lebhaftigkeit und Schönheit zu ersehen; in selbiger Kirchen war auch ein Fensterglas von einer Abnehmung vom Creutz/ ein sehr künstlich Stuck/ daß man oft gezweiflet/ ob diese Zeichnung von ihm oder seinem Meister Johann wäre; Nachmalen ist auch von ihme zu Brugg in S. Jacobs Kirchen eine Tafel/ die man für das bäste Stuck hält/ so er jemalen gemacht/ und ware ein Crucifix mit den zweyen Schächern/ auch ein Marienbild/ und andern Dingen/ die alle so lebendig und mit gutem Fleiß gemacht/ daß es nicht allein dem gemeinen Volk/ sondern allen höchstverständigen Künstlern sehr wolgefällig ist. Und dieses ist alles/ was ich von diesem Künstler habe können beybringen/ ohne daß mir bewust waren/ und wo er begraben ist/ doch will ich seinen Namen der Hausfrauen des Hercules Hebe oder der Unsterblichkeit befohlen haben.

Unterschiedliche alte Künstlere.NUn sind ferner vorzeiten in Nider-Teutschland unterschiedliche herrliche Geister/ und edle verständige Männer gewesen/ die sich in dieser Kunst geübet haben; von denen die Historien und Geschichtschreiber fast nichts/ als ihre blosse Namen angeregt/ auch von ihren Wissenschaften wol gar stillgeschwiegen haben/ obwolen selbige alte und kostbare Kupferstechere und Mahlere gewesen/ so wir hie und dort aus ihren so wol in Kupfer gestochenen/ als gemahlten hinterlassenen Werken genugsam ersehen/ unter andern der Israel von Mecheln. Israel von Mecheln/ und der so genannte Hüpsche Märten/ Hüpsche märten. dero Kupfer/ wie gesagt/ bezeugen/ was jeglicher für ein guter Meister in solcher Zeit gewesen/ wovon hiernach ferner soll gemeldet werden: Aber nun belangend einige Niederländer/ so sind diese die fürnehmste gewesen/ erstlich von Brugg ein Hans Memmelink. fürtreflicher Meister/ geheissen Hans Memmelink/ dieser mahlte ein feines Werk in S. Johannes Haus/ in kleinen Figuren/ aber so fürtreflich/ daß man vielmalen nur überaus grosse Summa darfür geboten hat.

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[[II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 216]/0008] Der ältere Bruder und schon oftgemeldte Hubert, gleichwie er in der Kunst den Zügen der Natur fleißig nachgefolget/ also hat er auch in dem Sterben ihrer gewöhnlichen Führung nachfolgen/ und den wolgeführten Lebens-Lauff mit einem gleichschönen Ende zu Gent/ für seinem jüngern Bruder Johann/ endigen wollen: Woselbst er in S. Johannes Kirche begraben/und/ zu seinem rühmlichen Nachklang/ mit einer Begräbnis von weißem Stein/ darauf ein Tod/ der ein kupfernes Blat für sich hält/ neben vielen schönen Leich-Gedichten/ geehret worden: Wie dann absonderlich der fürtrefliche Poët, und Secretarius des Bischofs von Luyk/ Dominicus Lampsonius, seine Feder/ zu unsers Künstlers unsterblichem Lob/ sehr wol geschnitten: Nachfolgendes aber ist von beyden Brüdern ruhmwürdig hinterlassen worden: Des Huberts Tod und Begräbnis. Quas modò communes cum fratre, Hu- berte, merenti attribuit laudes nostra Thalia tibi: Sinon sufficient: addatur & illa tua; quòd discipulus frater te superavit ope. Hoc Vestrum docet illud opus Gandense, Philippum . quod Regem tanto coepit amore sui, ejus ut ad patrios mittendum exemplar, Iberos Coxenni fieri jusserit ille manu. Welches ins Teutsch also übersetzet worden: Was Hubert und Johann von Eyk für Leut gewesen/ das zeugt Thaliens Lob/ so allenthalb zu le- sen; Dich aber Hubert ziert noch über diß allein/ daß/ der dich übertraff/ dein Lehrling mu- ste seyn. Das schöne Werk zu Gent euch gnugsam Zeug- nis giebet/ darein sich Spaniens Monarch so sehr verlie- bet/ daß er durch Coxis Hand dasselbe nach- gemacht/ und in Hispanien weitüber Meer gebracht. OBwolen die weitberühmte Stadt Brugg in grosses Abnehmen gerahten/ als Anno 1485. die Kaufmannschaft von dar/ nach Schluiß und Antorff gewichen/ so haben doch in dieser Stadt/ nach dem Absterben des Johannes von Eyk/ noch einige geistreiche subiecta sich herfür gethan/ und unter andern einer/ Namens Rogier/ der ein Discipel vorernennten Johannes gewesen/ deme er in seinem höchsten Alter die Kunst von Oelfarben/ so er allezeit in geheim gehalten/ geoffenbahret/ von diesem Rogier sind zu Brugg in Kirchen und Häusern viel Ding zu sehen gewesen; von seinem Tod weiß ich nichts/ aber wol/ daß das Gerücht ihn fast übersich gebracht/ daß auch nach seinem Tod dessen Namen der Unsterblichkeit geopfert wird. II. Rogier Mahler von Brugg. ES ist ein gemeiner Brauch/ wann man sieht/ daß einer ein fürtreflicher Künstler in seiner Kunst wird/ und in hohe Ehren und Ansehen geräht/ daß die Eltern ihre Kinder auch bey selbigem wollen lernen lassen/ wie es dann vorgedachtem Johann/ der zwar weniges Verlangen darnach gehabt/ widerfahren/ dieser hat unter andern auch einen gehabt/ mit Namen Huge von der Goes/ welcher von von großem Geist und Vernunft gewesen/ der auch ein ausbündiger guter Meister worden/ und seinem Meister die Kunst von Oel-Farbe gelernet/ und Anno 1480. beynahe gearbeitet; wie zu sehen war in S. Jacobs Kirchen zu Gent von ihme ein sehr artig und künstlich Stuck/ so an einen Pfeiler gehangen/ und ein Epitaphium oder Grabgedächtnis eines Wouter Gaultier ware; das innerste war ein Marienbild mit ihrem Kind vornher sitzend/ beynahe anderthalb Schuh groß/ welches herrlich zu sehen war wegen Nettigkeit/ so darinnen/ auch an den gemachten Gras und Kräutern war alle Lebhaftigkeit und Schönheit zu ersehen; in selbiger Kirchen war auch ein Fensterglas von einer Abnehmung vom Creutz/ ein sehr künstlich Stuck/ daß man oft gezweiflet/ ob diese Zeichnung von ihm oder seinem Meister Johann wäre; Nachmalen ist auch von ihme zu Brugg in S. Jacobs Kirchen eine Tafel/ die man für das bäste Stuck hält/ so er jemalen gemacht/ und ware ein Crucifix mit den zweyen Schächern/ auch ein Marienbild/ und andern Dingen/ die alle so lebendig und mit gutem Fleiß gemacht/ daß es nicht allein dem gemeinen Volk/ sondern allen höchstverständigen Künstlern sehr wolgefällig ist. Und dieses ist alles/ was ich von diesem Künstler habe können beybringen/ ohne daß mir bewust waren/ und wo er begraben ist/ doch will ich seinen Namen der Hausfrauen des Hercules Hebe oder der Unsterblichkeit befohlen haben. III. Huge von der Goes/ Mahler. Seine Werke zu Gent in S. Jacobs Kirche. NUn sind ferner vorzeiten in Nider-Teutschland unterschiedliche herrliche Geister/ und edle verständige Männer gewesen/ die sich in dieser Kunst geübet haben; von denen die Historien und Geschichtschreiber fast nichts/ als ihre blosse Namen angeregt/ auch von ihren Wissenschaften wol gar stillgeschwiegen haben/ obwolen selbige alte und kostbare Kupferstechere und Mahlere gewesen/ so wir hie und dort aus ihren so wol in Kupfer gestochenen/ als gemahlten hinterlassenen Werken genugsam ersehen/ unter andern der Israel von Mecheln/ und der so genannte Hüpsche Märten/ dero Kupfer/ wie gesagt/ bezeugen/ was jeglicher für ein guter Meister in solcher Zeit gewesen/ wovon hiernach ferner soll gemeldet werden: Aber nun belangend einige Niederländer/ so sind diese die fürnehmste gewesen/ erstlich von Brugg ein fürtreflicher Meister/ geheissen Hans Memmelink/ dieser mahlte ein feines Werk in S. Johannes Haus/ in kleinen Figuren/ aber so fürtreflich/ daß man vielmalen nur überaus grosse Summa darfür geboten hat. Unterschiedliche alte Künstlere. Israel von Mecheln. Hüpsche märten. Hans Memmelink. Es ware auch zu Harlem einer/ Johann vön Hemsen/ ein Burger alldar/ der mit seiner Manier mehr denen Antichen/ als Modernen nachfolgte; dieser machte grosse Bilder/ und war in seinen Werken sehr emsig/ nett/ und sorgfältig/ von seiner Hand ist noch vorhanden ein Christus mit Johann von Hemsen.

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Zitationshilfe: Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 1,3. Nürnberg, 1675, S. [II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 216]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0103_1675/8>, abgerufen am 27.11.2024.