En nostram effigiem, quam cera expressi- mus! atqui materiae fragili mox peritura da- mus.
hat sie damals geprophezeyet: weil dieses Stuck bald hernach einer ihrer Basen/ die es beschauet/ aus der Hand gefallen und zerbrochen. Sie ware sonsten in der Theologia und Philosophia,[Spaltenumbruch]
auch fast in allen Sprachen/ grund-gelehrt/ Brief-wechselte mit den Gelehrten von unsrer Zeit/ und zeigte sich in allem verwunderbar. Sie starb A. 1674, mit 67 Jahren/ und hat/ mit ihrem Exempel/ viele ihres Geschlechts/ zu ergreiffung guter Studien aufgemahnet: welchen wir hiemit fernern Wachstum anwünschen. Ihr Contrafät zeiget die Platte QQ.
[Abbildung]
Hier, Iugend, geh zur Schule, und mit der Musa buhle, die sich Antike nennt. Was Neues man erfindet, sich in dem Alten gründet: die Kunst man so erkennt. Wan soll ein Künstler sehen: diss Liecht muss ihm aufgehen, sonst ist u. bleibt er blind. Der Leuchter ist gestellet: wer sich zu ihm gesellet, und ämsig sucht, der findt.
[Spaltenumbruch]
En nostram effigiem, quam cerâ expressi- mus! atqui materiae fragili mox peritura da- mus.
hat sie damals geprophezeyet: weil dieses Stuck bald hernach einer ihrer Basen/ die es beschauet/ aus der Hand gefallen und zerbrochen. Sie ware sonsten in der Theologia und Philosophia,[Spaltenumbruch]
auch fast in allen Sprachen/ grund-gelehrt/ Brief-wechselte mit den Gelehrten von unsrer Zeit/ und zeigte sich in allem verwunderbar. Sie starb A. 1674, mit 67 Jahren/ und hat/ mit ihrem Exempel/ viele ihres Geschlechts/ zu ergreiffung guter Studien aufgemahnet: welchen wir hiemit fernern Wachstum anwünschen. Ihr Contrafät zeiget die Platte QQ.
[Abbildung]
Hier, Iugend, geh zur Schule, und mit der Musa buhle, die sich Antike nennt. Was Neues man erfindet, sich in dem Alten gründet: die Kunst man so erkennt. Wan soll ein Künstler sehen: diss Liecht muss ihm aufgehen, sonst ist u. bleibt er blind. Der Leuchter ist gestellet: wer sich zu ihm gesellet, und ämsig sucht, der findt.
<TEI><text><body><div><div><div><pbfacs="#f0198"xml:id="pb-607"n="[II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 376]"/><cb/><lgrendition="#aq #c"type="poem"><l><foreignxml:lang="lat">En nostram effigiem, quam cerâ expressi-<lb/>
mus! atqui</foreign></l><lb/><l><foreignxml:lang="lat">materiae fragili mox peritura da-<lb/>
mus.</foreign></l><lb/></lg><p>hat sie damals geprophezeyet: weil dieses Stuck bald hernach einer ihrer Basen/ die es beschauet/ aus der Hand gefallen und zerbrochen. Sie ware sonsten in der <hirendition="#aq">Theologia</hi> und <hirendition="#aq">Philosophia,</hi><cb/>
auch fast in allen Sprachen/ grund-gelehrt/ Brief-wechselte mit den Gelehrten von unsrer Zeit/ und zeigte sich in allem verwunderbar. Sie starb <daterendition="#aq"when="1674">A. 1674</date>, mit 67 Jahren/ und hat/ mit ihrem Exempel/ viele ihres Geschlechts/ zu ergreiffung guter <hirendition="#aq">Studi</hi>en aufgemahnet: welchen wir hiemit fernern Wachstum anwünschen. <nametype="artificialWork"ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-1631">Ihr Contrafät zeiget die <reftarget="http://ta.sandrart.net/de/text/605#figure-0605.1">Platte <hirendition="#aq">QQ</hi></ref></name>.</p><figurerendition="#c"xml:id="figure-0607.1"><figurefacs="figure-0607-1.jpg"/><p><hirendition="#i"> Hier, Iugend, geh zur Schule,<lb/>
und mit der Musa buhle,<lb/>
die sich Antike nennt.<lb/>
Was Neues man erfindet,<lb/>
sich in dem Alten gründet:<lb/>
die Kunst man so erkennt.<lb/>
Wan soll ein Künstler sehen:<lb/>
diss Liecht muss ihm aufgehen,<lb/>
sonst ist u. bleibt er blind.<lb/>
Der Leuchter ist gestellet:<lb/>
wer sich zu ihm gesellet,<lb/>
und ämsig sucht, der findt.</hi></p></figure></div></div></div></body><back><divtype="index"></div></back></text></TEI>
[[II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 376]/0198]
En nostram effigiem, quam cerâ expressi-
mus! atqui
materiae fragili mox peritura da-
mus.
hat sie damals geprophezeyet: weil dieses Stuck bald hernach einer ihrer Basen/ die es beschauet/ aus der Hand gefallen und zerbrochen. Sie ware sonsten in der Theologia und Philosophia,
auch fast in allen Sprachen/ grund-gelehrt/ Brief-wechselte mit den Gelehrten von unsrer Zeit/ und zeigte sich in allem verwunderbar. Sie starb A. 1674, mit 67 Jahren/ und hat/ mit ihrem Exempel/ viele ihres Geschlechts/ zu ergreiffung guter Studien aufgemahnet: welchen wir hiemit fernern Wachstum anwünschen. Ihr Contrafät zeiget die Platte QQ.
[Abbildung
[Abbildung]
Hier, Iugend, geh zur Schule,
und mit der Musa buhle,
die sich Antike nennt.
Was Neues man erfindet,
sich in dem Alten gründet:
die Kunst man so erkennt.
Wan soll ein Künstler sehen:
diss Liecht muss ihm aufgehen,
sonst ist u. bleibt er blind.
Der Leuchter ist gestellet:
wer sich zu ihm gesellet,
und ämsig sucht, der findt. ]
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Sandrart.net: Bereitstellung der Texttranskription in XML/TEI.
(2013-05-21T09:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus sandrart.net entsprechen muss.
Sandrart.net: Bereitstellung der Bilddigitalisate.
(2013-05-21T09:54:31Z)
Frederike Neuber: Konvertierung nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat.
(2013-05-21T09:54:31Z)
Weitere Informationen:
Anmerkungen zur Transkription:
Der Zeilenfall wurde nicht übernommen.
Bei Worttrennungen am Spalten- oder Seitenumbruch, steht das gesamte Wort auf der vorhergehenden Spalte bzw. Seite.
Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 1,3. Nürnberg, 1675, S. [II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 376]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0103_1675/198>, abgerufen am 18.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.