Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 1,3. Nürnberg, 1675.[Spaltenumbruch] könte/ vermeint. Anfangs hielt er sich an das coloriren nach Titian, hernach aber vertiefte er sich zu weit in Raphaels Manier/ daß er auch Titians Colorit verlaßen/ und völlig Raphaels (unangesehen jener viel edler und bäßer vom Fleisch gemahlet) angenommen. Er wurde aber zuletzt von der Kunstliebenden Welt wol angesehen/ und lebte bey seiner Hausfrauen/ jedoch ohne Kinder/ vermöglich still zu Haus/ bekümmerte sich um nichts anderst/ als seinen eignen Gedanken nachzuhängen. Seine Abbildung ist in der Kupferblatte N N. zu sehen. Caspar Pousin.Er hatte seiner Frauen Bruder/ Caspar genant/ der dieses seines Schwagers Zunamen angenommen/ bey sich/ welcher ihm seine Farben/ Pensel und Balet/ damit ein jedes/ wann er es bedürftig/ färtig stünde/versorget/ dieser lernete besonders wol die Landschaften zu machen/ welchem studio Pousin auch je länger je mehr/ wegen der leichten Müh/ obgelegen/ bis er endlich/ als eine Zierde der Römischen Künsten/ diese Welt gesegnet/ und mithin Minerva ihme den Lorbeerkranz großen Ruhms/ daß nämlich selbigem von dieser Nation es keiner bevor gethan/ aufgesetzet hat. V. Charle Loraines.CHarle Loraines war auch selbiger Zeit ein sehr fleißiger Künstler und Nachfolger Vovets, sintemalen deßen Manier er in des Cavalliers Muti Pallast zu Rom/ und in einer Kapellen der Kirchen de S. Louis de Francesi, neben Caravaggii Werken/ durch viel arbeitsame Stuck mit grossem Fleiß ans Liecht gebracht/ so mir aber/ wegen meiner Abreiß/ weiter nicht bekant worden. VI. Erhart.ES war auch damals auf des Königs in Frankreich Unkosten zu Rom einer selbiger Nation/ Erhart genant/ der auch viel gute Werke von Titian, für seinen König und den Marschall Crequy, nach gecopiret. VII. Petit Francois.MEhr auch ein anderer/Petit Francois, von schönem und fleißigem Verstand/ als dadurch er hoch gestiegen. VIII. Beau Reper, aus LanguedockWEiters Beau Reper, aus Languedock/ der sich in großen Figuren bemühet hat. IX. Trufemondi, aus Provence.WIe Trufemondi, in Vorstellung der Nacht- und halben Bildern/ sich sehr beflißen/ also auch viel andere Lehrlinge dieser Kunst/ die sich in des Cavalier Bernini Academia auch sonsten fleißig eingefunden/ von deme ich zwar wenig mehr/ wegen meiner Abreiß von Rom und Italien/ melden kan/ jedoch ist er von andern guten Leuten mir zum öftern gerühmet worden. X. Le Bruin ZU Paris ware auch Le Bruin ein fürtreflicher Künstler/ der seine Studien daselbst in Frankreich/[Spaltenumbruch] und in Italien zu Rom/ vollbracht/ und die Prob nachmalen in Königlichen Diensten/ durch fürnehme großgemahlte Stücke/ sehen laßen/ mit denen er die Königliche Academie gezieret/ und von Ihrer Majest. auch deßwegen in hohen Ehren gehalten worden. XI.La Hier VIel Lobes ist auch einem von La Hier, deßen Zeichnung und Coloriten in denen Taflen ansehnlich geachtet worden/ beyzulegen. XII. Francois Perrier.Francois Perrier übte sich im Mahlen stetigs/ und hatte hernach sich in Italien/ Kunst halber/ verfügt/ allwo er auch meistens alle antiche Statuen nachgezeichnet/ und deren auf 100. Stuck auf seine Manier in Kupfer heraus gehen laßen. Seine gemahlte Werke ließe er Anno 1634. und 1635. zu Rom/ und dann zu Paris/ sehen. XIII. Bordon.EBen von dieser Nation ware zu Rom auch in dieser Kunst sehr beflißen Bordon, der formirte ihm selbst eine gefällige Manier/ von großen Landschaften mit vielen Bildern/ Thieren und Historien/ aus heiliger Schrift/ besonders dem Alten Testament/ womit er dann seinen Geist und Uberfluß in der Invention, wie nicht weniger auch seine Geschwindigkeit/ aus denen prophan-Historien und allerley mechanischen Einfällen/ verspüren laßen. Viel seiner bästen Werke sind bey dem Kunstliebenden Freyherrn von Mayer in Mönchen zu finden/ unter selbigen aber das ruhmwürdigste Seine Werke. ein großer angezündter Kalchofen zu Rom/ mit derselben Umkaufs-Handlungs-Geschäften/ an Menschen/ Pferden/ tragenden Eseln/ Hunden/ Bettlern/ Katzenfangern/ Braten und Eßen/ mit deren Garkuchen-Gesellen/ auf Bambotio Manier/ dannoch größer und verwunderlich-vernünftig gut exprimirt/ samt andern mehr/ die in seinem Kunst-Cabinet zu ersehen sind. Er hat meistens zu Paris gehaust/ allwo in vielen Plätzen des Bordons Tugend zu sehen/ von denen der Natalis die Vermählung Christi mit der heiligen Catharina in Kupfer gebracht/ folgends auch viel anders mehr/ als die sieben Werk der Barmherzigkeit/ die noch im Druck zu bekommen sind. Es würden auch zweifels ohne noch viele von ihme verfärtiget worden seyn/ wo er nicht mit Tod abgegangen wäre/ deßen Ursach einer ihme ungünstigen Person/ dern gute oder böse Recommendation doch bey dem König meistens gültig/ beygemeßen wird/ als welche ihn aus Neid so hart gedruckt haben solle/ daß er fast mit Weib und Kind Hunger leiden müßen: Nichts desto weniger wird sein Ruhm beständig grünen/ weil seine Werke hoch lobens wehrt von den Kunstverständigen theur bezahlt und in Ehren gehalten werden. [Abbildung]
[Spaltenumbruch] könte/ vermeint. Anfangs hielt er sich an das coloriren nach Titian, hernach aber vertiefte er sich zu weit in Raphaels Manier/ daß er auch Titians Colorit verlaßen/ und völlig Raphaels (unangesehen jener viel edler und bäßer vom Fleisch gemahlet) angenommen. Er wurde aber zuletzt von der Kunstliebenden Welt wol angesehen/ und lebte bey seiner Hausfrauen/ jedoch ohne Kinder/ vermöglich still zu Haus/ bekümmerte sich um nichts anderst/ als seinen eignen Gedanken nachzuhängen. Seine Abbildung ist in der Kupferblatte N N. zu sehen. Caspar Pousin.Er hatte seiner Frauen Bruder/ Caspar genant/ der dieses seines Schwagers Zunamen angenommen/ bey sich/ welcher ihm seine Farben/ Pensel und Balet/ damit ein jedes/ wann er es bedürftig/ färtig stünde/versorget/ dieser lernete besonders wol die Landschaften zu machen/ welchem studio Pousin auch je länger je mehr/ wegen der leichten Müh/ obgelegen/ bis er endlich/ als eine Zierde der Römischen Künsten/ diese Welt gesegnet/ und mithin Minerva ihme den Lorbeerkranz großen Ruhms/ daß nämlich selbigem von dieser Nation es keiner bevor gethan/ aufgesetzet hat. V. Charle Loraines.CHarle Loraines war auch selbiger Zeit ein sehr fleißiger Künstler und Nachfolger Vovets, sintemalen deßen Manier er in des Cavalliers Muti Pallast zu Rom/ und in einer Kapellen der Kirchen de S. Louis de Francesi, neben Caravaggii Werken/ durch viel arbeitsame Stuck mit grossem Fleiß ans Liecht gebracht/ so mir aber/ wegen meiner Abreiß/ weiter nicht bekant worden. VI. Erhart.ES war auch damals auf des Königs in Frankreich Unkosten zu Rom einer selbiger Nation/ Erhart genant/ der auch viel gute Werke von Titian, für seinen König und den Marschall Crequy, nach gecopiret. VII. Petit Francois.MEhr auch ein anderer/Petit Francois, von schönem und fleißigem Verstand/ als dadurch er hoch gestiegen. VIII. Beau Reper, aus LanguedockWEiters Beau Reper, aus Languedock/ der sich in großen Figuren bemühet hat. IX. Trufemondi, aus Provence.WIe Trufemondi, in Vorstellung der Nacht- und halben Bildern/ sich sehr beflißen/ also auch viel andere Lehrlinge dieser Kunst/ die sich in des Cavalier Bernini Academia auch sonsten fleißig eingefunden/ von deme ich zwar wenig mehr/ wegen meiner Abreiß von Rom und Italien/ melden kan/ jedoch ist er von andern guten Leuten mir zum öftern gerühmet worden. X. Le Bruin ZU Paris ware auch Le Bruin ein fürtreflicher Künstler/ der seine Studien daselbst in Frankreich/[Spaltenumbruch] und in Italien zu Rom/ vollbracht/ und die Prob nachmalen in Königlichen Diensten/ durch fürnehme großgemahlte Stücke/ sehen laßen/ mit denen er die Königliche Academie gezieret/ und von Ihrer Majest. auch deßwegen in hohen Ehren gehalten worden. XI.La Hier VIel Lobes ist auch einem von La Hier, deßen Zeichnung und Coloriten in denen Taflen ansehnlich geachtet worden/ beyzulegen. XII. Francois Perrier.François Perrier übte sich im Mahlen stetigs/ und hatte hernach sich in Italien/ Kunst halber/ verfügt/ allwo er auch meistens alle antiche Statuen nachgezeichnet/ und deren auf 100. Stuck auf seine Manier in Kupfer heraus gehen laßen. Seine gemahlte Werke ließe er Anno 1634. und 1635. zu Rom/ und dann zu Paris/ sehen. XIII. Bordon.EBen von dieser Nation ware zu Rom auch in dieser Kunst sehr beflißen Bordon, der formirte ihm selbst eine gefällige Manier/ von großen Landschaften mit vielen Bildern/ Thieren und Historien/ aus heiliger Schrift/ besonders dem Alten Testament/ womit er dann seinen Geist und Uberfluß in der Invention, wie nicht weniger auch seine Geschwindigkeit/ aus denen prophan-Historien und allerley mechanischen Einfällen/ verspüren laßen. Viel seiner bästen Werke sind bey dem Kunstliebenden Freyherrn von Mayer in Mönchen zu finden/ unter selbigen aber das ruhmwürdigste Seine Werke. ein großer angezündter Kalchofen zu Rom/ mit derselben Umkaufs-Handlungs-Geschäften/ an Menschen/ Pferden/ tragenden Eseln/ Hunden/ Bettlern/ Katzenfangern/ Braten und Eßen/ mit deren Garkuchen-Gesellen/ auf Bambotio Manier/ dannoch größer und verwunderlich-vernünftig gut exprimirt/ samt andern mehr/ die in seinem Kunst-Cabinet zu ersehen sind. Er hat meistens zu Paris gehaust/ allwo in vielen Plätzen des Bordons Tugend zu sehen/ von denen der Natalis die Vermählung Christi mit der heiligen Catharina in Kupfer gebracht/ folgends auch viel anders mehr/ als die sieben Werk der Barmherzigkeit/ die noch im Druck zu bekommen sind. Es würden auch zweifels ohne noch viele von ihme verfärtiget worden seyn/ wo er nicht mit Tod abgegangen wäre/ deßen Ursach einer ihme ungünstigen Person/ dern gute oder böse Recommendation doch bey dem König meistens gültig/ beygemeßen wird/ als welche ihn aus Neid so hart gedruckt haben solle/ daß er fast mit Weib und Kind Hunger leiden müßen: Nichts desto weniger wird sein Ruhm beständig grünen/ weil seine Werke hoch lobens wehrt von den Kunstverständigen theur bezahlt und in Ehren gehalten werden. [Abbildung]
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Stuck auf seine Manier in Kupfer heraus gehen laßen</ref></bibl>. 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Viel seiner bästen Werke sind bey dem Kunstliebenden <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3000">Freyherrn von Mayer</persName> in <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-234 http://www.geonames.org/2867714/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7004333">Mönchen</placeName> zu finden/ unter selbigen aber das ruhmwürdigste <note place="right">Seine Werke.</note> <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-2512">ein großer angezündter Kalchofen zu <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-6 http://www.geonames.org/3169070/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7000874">Rom</placeName>/ mit derselben Umkaufs-Handlungs-Geschäften/ an Menschen/ Pferden/ tragenden Eseln/ Hunden/ Bettlern/ Katzenfangern/ Braten und Eßen/ mit deren Garkuchen-Gesellen/ auf <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-86 http://d-nb.info/gnd/118778420 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&role=&nation=&subjectid=500007565">Bambotio</persName></hi> Manier</name>/ dannoch größer und verwunderlich-vernünftig gut <hi rendition="#aq">exprimi</hi>rt/ samt andern mehr/ die in seinem <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-1739">Kunst-Cabinet</placeName> zu ersehen sind. Er hat meistens zu <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-228 http://www.geonames.org/2988507/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7008038">Paris</placeName> gehaust/ allwo in vielen Plätzen des <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3234 http://d-nb.info/gnd/119229196 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&role=&nation=&subjectid=500006900 http://viaf.org/viaf/2637215">Bordons</persName></hi> Tugend zu sehen/ von denen der <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1402 http://d-nb.info/gnd/121589811 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&role=&nation=&subjectid=500191819 http://viaf.org/viaf/74116867">Natalis</persName> <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-2697">die Vermählung <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-15 http://d-nb.info/gnd/118557513 http://viaf.org/viaf/73945424">Christi</persName> mit der <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-796 http://d-nb.info/gnd/118560573 http://viaf.org/viaf/42629735">heiligen Catharina</persName> in Kupfer gebracht</name>/ folgends auch viel anders mehr/ als <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-2704">die sieben Werk der Barmherzigkeit</name>/ die noch im Druck zu bekommen sind. Es würden auch zweifels ohne noch viele von ihme verfärtiget worden seyn/ wo er nicht mit Tod abgegangen wäre/ deßen Ursach einer ihme ungünstigen Person/ dern gute oder böse <hi rendition="#aq">Recommendation</hi> doch bey dem <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2856 http://d-nb.info/gnd/118816829 http://viaf.org/viaf/89583139">König</persName> meistens gültig/ beygemeßen wird/ als welche ihn aus Neid so hart gedruckt haben solle/ daß er fast mit Weib und Kind Hunger leiden müßen: Nichts desto weniger wird sein Ruhm beständig grünen/ weil seine Werke hoch lobens wehrt von den Kunstverständigen theur bezahlt und in Ehren gehalten werden.</p> <figure rendition="#c" xml:id="figure-0599.1"> <figure facs="figure-0599-1.jpg"/> </figure> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 369]/0189]
könte/ vermeint. Anfangs hielt er sich an das coloriren nach Titian, hernach aber vertiefte er sich zu weit in Raphaels Manier/ daß er auch Titians Colorit verlaßen/ und völlig Raphaels (unangesehen jener viel edler und bäßer vom Fleisch gemahlet) angenommen. Er wurde aber zuletzt von der Kunstliebenden Welt wol angesehen/ und lebte bey seiner Hausfrauen/ jedoch ohne Kinder/ vermöglich still zu Haus/ bekümmerte sich um nichts anderst/ als seinen eignen Gedanken nachzuhängen. Seine Abbildung ist in der Kupferblatte N N. zu sehen.
Er hatte seiner Frauen Bruder/ Caspar genant/ der dieses seines Schwagers Zunamen angenommen/ bey sich/ welcher ihm seine Farben/ Pensel und Balet/ damit ein jedes/ wann er es bedürftig/ färtig stünde/versorget/ dieser lernete besonders wol die Landschaften zu machen/ welchem studio Pousin auch je länger je mehr/ wegen der leichten Müh/ obgelegen/ bis er endlich/ als eine Zierde der Römischen Künsten/ diese Welt gesegnet/ und mithin Minerva ihme den Lorbeerkranz großen Ruhms/ daß nämlich selbigem von dieser Nation es keiner bevor gethan/ aufgesetzet hat.
Caspar Pousin. V. Charle Loraines.CHarle Loraines war auch selbiger Zeit ein sehr fleißiger Künstler und Nachfolger Vovets, sintemalen deßen Manier er in des Cavalliers Muti Pallast zu Rom/ und in einer Kapellen der Kirchen de S. Louis de Francesi, neben Caravaggii Werken/ durch viel arbeitsame Stuck mit grossem Fleiß ans Liecht gebracht/ so mir aber/ wegen meiner Abreiß/ weiter nicht bekant worden.
ES war auch damals auf des Königs in Frankreich Unkosten zu Rom einer selbiger Nation/ Erhart genant/ der auch viel gute Werke von Titian, für seinen König und den Marschall Crequy, nach gecopiret.
VI. Erhart. VII. Petit Francois.MEhr auch ein anderer/Petit Francois, von schönem und fleißigem Verstand/ als dadurch er hoch gestiegen.
WEiters Beau Reper, aus Languedock/ der sich in großen Figuren bemühet hat.
VIII. Beau Reper, aus Languedock WIe Trufemondi, in Vorstellung der Nacht- und halben Bildern/ sich sehr beflißen/ also auch viel andere Lehrlinge dieser Kunst/ die sich in des Cavalier Bernini Academia auch sonsten fleißig eingefunden/ von deme ich zwar wenig mehr/ wegen meiner Abreiß von Rom und Italien/ melden kan/ jedoch ist er von andern guten Leuten mir zum öftern gerühmet worden.
IX. Trufemondi, aus Provence. X. Le Bruin ZU Paris ware auch Le Bruin ein fürtreflicher Künstler/ der seine Studien daselbst in Frankreich/
und in Italien zu Rom/ vollbracht/ und die Prob nachmalen in Königlichen Diensten/ durch fürnehme großgemahlte Stücke/ sehen laßen/ mit denen er die Königliche Academie gezieret/ und von Ihrer Majest. auch deßwegen in hohen Ehren gehalten worden.
XI.La Hier VIel Lobes ist auch einem von La Hier, deßen Zeichnung und Coloriten in denen Taflen ansehnlich geachtet worden/ beyzulegen.
XII. Francois Perrier.François Perrier übte sich im Mahlen stetigs/ und hatte hernach sich in Italien/ Kunst halber/ verfügt/ allwo er auch meistens alle antiche Statuen nachgezeichnet/ und deren auf 100. Stuck auf seine Manier in Kupfer heraus gehen laßen. Seine gemahlte Werke ließe er Anno 1634. und 1635. zu Rom/ und dann zu Paris/ sehen.
XIII. Bordon.EBen von dieser Nation ware zu Rom auch in dieser Kunst sehr beflißen Bordon, der formirte ihm selbst eine gefällige Manier/ von großen Landschaften mit vielen Bildern/ Thieren und Historien/ aus heiliger Schrift/ besonders dem Alten Testament/ womit er dann seinen Geist und Uberfluß in der Invention, wie nicht weniger auch seine Geschwindigkeit/ aus denen prophan-Historien und allerley mechanischen Einfällen/ verspüren laßen. Viel seiner bästen Werke sind bey dem Kunstliebenden Freyherrn von Mayer in Mönchen zu finden/ unter selbigen aber das ruhmwürdigste ein großer angezündter Kalchofen zu Rom/ mit derselben Umkaufs-Handlungs-Geschäften/ an Menschen/ Pferden/ tragenden Eseln/ Hunden/ Bettlern/ Katzenfangern/ Braten und Eßen/ mit deren Garkuchen-Gesellen/ auf Bambotio Manier/ dannoch größer und verwunderlich-vernünftig gut exprimirt/ samt andern mehr/ die in seinem Kunst-Cabinet zu ersehen sind. Er hat meistens zu Paris gehaust/ allwo in vielen Plätzen des Bordons Tugend zu sehen/ von denen der Natalis die Vermählung Christi mit der heiligen Catharina in Kupfer gebracht/ folgends auch viel anders mehr/ als die sieben Werk der Barmherzigkeit/ die noch im Druck zu bekommen sind. Es würden auch zweifels ohne noch viele von ihme verfärtiget worden seyn/ wo er nicht mit Tod abgegangen wäre/ deßen Ursach einer ihme ungünstigen Person/ dern gute oder böse Recommendation doch bey dem König meistens gültig/ beygemeßen wird/ als welche ihn aus Neid so hart gedruckt haben solle/ daß er fast mit Weib und Kind Hunger leiden müßen: Nichts desto weniger wird sein Ruhm beständig grünen/ weil seine Werke hoch lobens wehrt von den Kunstverständigen theur bezahlt und in Ehren gehalten werden.
Seine Werke.
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