Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 1,2. Nürnberg, 1675.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] Welt-berühmten Praxiteles Arbeit gehalten. Unter andern wurde zum höchsten gepriesen ein mit Triumf-Wagen des Lysias. vier Pferden bespanter Wagen/ auf deme Apollo und Diana triumfirten: Er war aus einem einigen Stein gehauen/ und mit großer Kunst gebildet/ den Käyser Augustus, seinem Vatter Octavio zu Ehrn und Gedächtnis/ in den Tempel bringen/ und auf einen/ mit vielen Säulen unterstüzten Bogen/ setzen liese/ welches für des Lysias Kunst-Stuck gehalten worden. In den Servilischen Gärten Des Calamides und Amphistratus Werke. stunde ein Apollo von Calamides, und der Historien-Schreiber Callisthenes, von Amphistratus Hand.

Agesander, Polydorus und Athenodorus Des Laocons Bildnis/ dreyer Meistere Werk. sind würdig gnug/ wegen des Bildnis des Laocontes, das sie gemacht haben/ unter die allerberühmteste Künstlere gesetzet zu werden:Sie waren alle drey bürtig aus der Stadt Rhodus, und hatten gedachte Statue sehr kunstreich aus einem Stein gearbeitet/ welche in Käysers Titi Palast gesetzet/ und nachmals in Belvedere gebracht worden ist/ alda sie noch heut unversehrt zu sehen/ die Copia aber ist in dem Mediceischen Palast zu Florenzo zu finden; Es ist nämlich der Vatter Laocon mit seinen Söhnen/ welche zwey Schlangen/ die sich wunderseltsam um den Leib und Gliedmassen (so/ wie es Virgilius in seinen Gedichten beschrieben) herumwickeln/ halten. Die Paläste der Römischen Käysere sind alle/ auf eben solche alte und kunstreiche Andere Künstlere. Manier/ von Cratero und Pythodoro, Polydecte und Hermolao, einem andern Pythodoro und Artemone, wie auch von Aphrodisio Tralliano, den fürtreflichen Meistern/ mit treflichen Bildern gezieret worden/ Und was ist das Pantheon Agrippae. Pantheon Agrippae/ jezo Alla Ritonda genant/ anderst/ als eine rechte Kunst-Schul/ in welcher der Atheniensische Diogenes und Caryatides ihre Kunst sehen lassen/ wann sie auf sehr hohe Säulen unterschiedliche köstliche Statuen gesetzet/ gleichwol aber/ durch derselben ungewöhnliche Höhe/ ihren Ruhm in etwas verdunkelt/ weil die Augen ihre große Kunst deßwegen nicht ergreifen Der Carthaginensische Hercules. und recht besehen können. Hercules aber/ deme die Carthaginenser/ alle Jahr/ Menschen geopfert haben/ wurde nicht bewürdiget einer Stelle in einem Tempel/ sondern er stunde auf der Erden/ bey dem Eingang des Bogens/ ad nationes genant/ worein Coponius 14. Statuen gemacht hatte/ und nicht weit von des Pompeji Palast ware.

Arcesila Löwin. M. Varro gedenket einer Löwin/ so Arcesilaus gemacht/ um welche kleine Liebs-Götter herum scherzten/ und theils sie mit einem seidinin Schnürlein anbunden/ theils ihr aus einem zugerichteten Horn zu trinken gaben/ theils sich darauf/ als auf ein Pferd sezten/ und was mehr für artliche Poßen sind/ die sie mit ihr trieben/ alles in einem einigen Stein sehr meisterhaft gebildet. Nicht zu Sauron, und Batrachus, der Octavianischen Tempeln Baumeistere. vergessen sind auch der Octavianischen Tempeln Baumeistere Sauron und Batrachus, aus Laconien bürtig. Von welchen man fürgeben wollen/ daß sie/ als sehr reiche Leute/ solche auf ihre Kosten erbauet/ und verhoffet/ daß ihre Namen darauf geschrieben werden solten: Weil aber solches ihnen[Spaltenumbruch] abgeschlagen worden/ haben sie ihre Namen/ durch einen Frosch und Eyder an der Säulen Capitalen Des Mirmecides kleiner Wagen. zu erkennen gegeben. Wie kunstreich Mirmecides gewesen/ zeiget der von ihm in Stein gebildete Wagen und vier Pferde/ der so klein ware/ daß alles eine Fliege mit ihren Flügeln zuzudecken vermocht. Callicrates Ameise. Nicht geringer ist gewesen Callicrates, der eine Ameise so klein in den Stein gehauen/ daß derselben Füße mit Menschlichen Augen fast nicht zu sehen waren.

Und wer wolte endlich die ganze Mänge der Antichen Bildhauere erzehlen/ nachdem derselben so eine große Anzahl gewesen/ welches/ neben anderen/ Phalereo Demetrio werden 360 Statuen, aufgerichtet allein daraus erhellen kan/ daß dem Phalereo Demetrio zu Ehren/ in gar kurzer Zeit/ 360. Statuen verfärtiget und aufgerichtet worden: welche aber nicht so viel Tage gestanden/ als derselben an der Zahl gewesen/ indeme sie das Volk wieder zurissen/ und welcher zum meisten verderben könte/ gleichsam darum gestritten: daß also damals nicht wenig Meistere müssen gewesen seyn. Ist dann nun damals eine so große Mänge der Bildhauere gewesen ? so werden folglich noch mehr Mahlere gewesen seyn/ sintemal die Bildhauerey ohne die Mahlerey und Zeichen-Kunst nicht stehen kan. Demnach so könte ich zwar noch wol viele Mahlere anführen/ die zu ihren Zeiten berühmt gewesen/ als/ (nur noch etlicher zum Beschluß zu gedenken) Noch mehr Antiche, Mahlere. Aristonides. Anaxander. Aristobulus aus Syrien. Arcesilas, der Sohn des Tisicrates. Corybas, der Lehrling des Nicomachus. Carmanides, der Lehrling des Euphranor. Dionysodorus von Colophon. Diogenes, welcher zu Zeiten Königs Demetrii gelebet. Euthymedes. Heraclides aus Macedonien. Mydon von Soli, des Bildhauers Pyromachus Schuler. Mnasitheus von Sicyon. Mnasitimus, der Sohn und Lehrling des Aristonides. Nessus, der Sohn des Abron. Polemon von Alexandrien. Theodorus aus der Insel Samos. Stadius, der Jünger des Nicosthenes. Xenon von Sycion, der discipul des Neocles. Weil ich aber im Anfang dieses Buchs versprochen/ nur die allerberühmteste und fürnehmste hieher zu bringen/ als laß ichs hiebey bewenden/ und erinnere mich der Rede Plutarchi, welcher schreibt/ daß nicht allein gemeine Burgere; sondern auch Philosophi und Weltweisen/ ja gar die Egyptische Könige/ und Römische Käysere/ die Mahler-Kunst geliebet und getrieben/ wie dann solches mit den Römern Lucio Manilio, und Fabio, den Griechen Socrate, Platone, Metrodoro und Pyrrho, als Philosophen/ Nerone, Hadriano, Alexandro Severo und Valentiniano, als Käysern/ zu bezeugen. Wünsche dabey/ daß eine gelehrtere und scharfsinnigere Feder/ dieser von mir angezogenen Künstlere/ oder anderer lobwürdige Werke/ mehr herfürstreichen möchte/ auf daß die Jugend/ so zu diesen Künsten auferzogen wird/ nicht allein der Antichen bloßen Namen und Lob höre/ sondern auch sehe/ wormit sie solches verdienet/ und also zu gleichen Tugenden/ und rühmlicher Fortpflanzung dieser edlen studien/ ferner ermuntert werde/ zugleich auch der Dank/ welchen wir unsrer Antichen

[Spaltenumbruch] Welt-berühmten Praxiteles Arbeit gehalten. Unter andern wurde zum höchsten gepriesen ein mit Triumf-Wagen des Lysias. vier Pferden bespanter Wagen/ auf deme Apollo und Diana triumfirten: Er war aus einem einigen Stein gehauen/ und mit großer Kunst gebildet/ den Käyser Augustus, seinem Vatter Octavio zu Ehrn und Gedächtnis/ in den Tempel bringen/ und auf einen/ mit vielen Säulen unterstüzten Bogen/ setzen liese/ welches für des Lysias Kunst-Stuck gehalten worden. In den Servilischen Gärten Des Calamides und Amphistratus Werke. stunde ein Apollo von Calamides, und der Historien-Schreiber Callisthenes, von Amphistratus Hand.

Agesander, Polydorus und Athenodorus Des Laocons Bildnis/ dreyer Meistere Werk. sind würdig gnug/ wegen des Bildnis des Laocontes, das sie gemacht haben/ unter die allerberühmteste Künstlere gesetzet zu werden:Sie waren alle drey bürtig aus der Stadt Rhodus, und hatten gedachte Statue sehr kunstreich aus einem Stein gearbeitet/ welche in Käysers Titi Palast gesetzet/ und nachmals in Belvedere gebracht worden ist/ alda sie noch heut unversehrt zu sehen/ die Copia aber ist in dem Mediceischen Palast zu Florenzo zu finden; Es ist nämlich der Vatter Laocon mit seinen Söhnen/ welche zwey Schlangen/ die sich wunderseltsam um den Leib und Gliedmassen (so/ wie es Virgilius in seinen Gedichten beschrieben) herumwickeln/ halten. Die Paläste der Römischen Käysere sind alle/ auf eben solche alte und kunstreiche Andere Künstlere. Manier/ von Cratero und Pythodoro, Polydecte und Hermolao, einem andern Pythodoro und Artemone, wie auch von Aphrodisio Tralliano, den fürtreflichen Meistern/ mit treflichen Bildern gezieret worden/ Und was ist das Pantheon Agrippae. Pantheon Agrippae/ jezo Alla Ritonda genant/ anderst/ als eine rechte Kunst-Schul/ in welcher der Atheniensische Diogenes und Caryatides ihre Kunst sehen lassen/ wann sie auf sehr hohe Säulen unterschiedliche köstliche Statuen gesetzet/ gleichwol aber/ durch derselben ungewöhnliche Höhe/ ihren Ruhm in etwas verdunkelt/ weil die Augen ihre große Kunst deßwegen nicht ergreifen Der Carthaginensische Hercules. und recht besehen können. Hercules aber/ deme die Carthaginenser/ alle Jahr/ Menschen geopfert haben/ wurde nicht bewürdiget einer Stelle in einem Tempel/ sondern er stunde auf der Erden/ bey dem Eingang des Bogens/ ad nationes genant/ worein Coponius 14. Statuen gemacht hatte/ und nicht weit von des Pompeji Palast ware.

Arcesila Löwin. M. Varro gedenket einer Löwin/ so Arcesilaus gemacht/ um welche kleine Liebs-Götter herum scherzten/ und theils sie mit einem seidinin Schnürlein anbunden/ theils ihr aus einem zugerichteten Horn zu trinken gaben/ theils sich darauf/ als auf ein Pferd sezten/ und was mehr für artliche Poßen sind/ die sie mit ihr trieben/ alles in einem einigen Stein sehr meisterhaft gebildet. Nicht zu Sauron, und Batrachus, der Octavianischen Tempeln Baumeistere. vergessen sind auch der Octavianischen Tempeln Baumeistere Sauron und Batrachus, aus Laconien bürtig. Von welchen man fürgeben wollen/ daß sie/ als sehr reiche Leute/ solche auf ihre Kosten erbauet/ und verhoffet/ daß ihre Namen darauf geschrieben werden solten: Weil aber solches ihnen[Spaltenumbruch] abgeschlagen worden/ haben sie ihre Namen/ durch einen Frosch und Eyder an der Säulen Capitalen Des Mirmecides kleiner Wagen. zu erkennen gegeben. Wie kunstreich Mirmecides gewesen/ zeiget der von ihm in Stein gebildete Wagen und vier Pferde/ der so klein ware/ daß alles eine Fliege mit ihren Flügeln zuzudecken vermocht. Callicrates Ameise. Nicht geringer ist gewesen Callicrates, der eine Ameise so klein in den Stein gehauen/ daß derselben Füße mit Menschlichen Augen fast nicht zu sehen waren.

Und wer wolte endlich die ganze Mänge der Antichen Bildhauere erzehlen/ nachdem derselben so eine große Anzahl gewesen/ welches/ neben anderen/ Phaleréo Demetrio werden 360 Statuen, aufgerichtet allein daraus erhellen kan/ daß dem Phaleréo Demetrio zu Ehren/ in gar kurzer Zeit/ 360. Statuen verfärtiget und aufgerichtet worden: welche aber nicht so viel Tage gestanden/ als derselben an der Zahl gewesen/ indeme sie das Volk wieder zurissen/ und welcher zum meisten verderben könte/ gleichsam darum gestritten: daß also damals nicht wenig Meistere müssen gewesen seyn. Ist dann nun damals eine so große Mänge der Bildhauere gewesen ? so werden folglich noch mehr Mahlere gewesen seyn/ sintemal die Bildhauerey ohne die Mahlerey und Zeichen-Kunst nicht stehen kan. Demnach so könte ich zwar noch wol viele Mahlere anführen/ die zu ihren Zeiten berühmt gewesen/ als/ (nur noch etlicher zum Beschluß zu gedenken) Noch mehr Antiche, Mahlere. Aristonides. Anaxander. Aristobulus aus Syrien. Arcesilas, der Sohn des Tisicrates. Corybas, der Lehrling des Nicomachus. Carmanides, der Lehrling des Euphranor. Dionysodorus von Colophon. Diogenes, welcher zu Zeiten Königs Demetrii gelebet. Euthymedes. Heraclides aus Macedonien. Mydon von Soli, des Bildhauers Pyromachus Schuler. Mnasitheus von Sicyon. Mnasitimus, der Sohn und Lehrling des Aristonides. Nessus, der Sohn des Abron. Polemon von Alexandrien. Theodorus aus der Insel Samos. Stadius, der Jünger des Nicosthenes. Xenon von Sycion, der discipul des Neocles. Weil ich aber im Anfang dieses Buchs versprochen/ nur die allerberühmteste und fürnehmste hieher zu bringen/ als laß ichs hiebey bewenden/ und erinnere mich der Rede Plutarchi, welcher schreibt/ daß nicht allein gemeine Burgere; sondern auch Philosophi und Weltweisen/ ja gar die Egyptische Könige/ und Römische Käysere/ die Mahler-Kunst geliebet und getrieben/ wie dann solches mit den Römern Lucio Manilio, und Fabio, den Griechen Socrate, Platone, Metrodoro und Pyrrho, als Philosophen/ Nerone, Hadriano, Alexandro Severo und Valentiniano, als Käysern/ zu bezeugen. Wünsche dabey/ daß eine gelehrtere und scharfsinnigere Feder/ dieser von mir angezogenen Künstlere/ oder anderer lobwürdige Werke/ mehr herfürstreichen möchte/ auf daß die Jugend/ so zu diesen Künsten auferzogen wird/ nicht allein der Antichen bloßen Namen und Lob höre/ sondern auch sehe/ wormit sie solches verdienet/ und also zu gleichen Tugenden/ und rühmlicher Fortpflanzung dieser edlen studien/ ferner ermuntert werde/ zugleich auch der Dank/ welchen wir unsrer Antichen

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p xml:id="p0252.6"><pb facs="#f0064" xml:id="pb-253" n="[II, Buch 1 (antike Künstler), S. 50]"/><cb/>
Welt-berühmten <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-57 http://d-nb.info/gnd/118793241 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500010499">Praxiteles</persName></hi> Arbeit gehalten. Unter andern wurde zum höchsten gepriesen ein mit <note place="right">Triumf-Wagen des <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-4836">Lysias</persName></hi>.</note> vier Pferden bespanter Wagen/ auf deme <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-59 http://d-nb.info/gnd/118503642 http://viaf.org/viaf/3261638">Apollo</persName></hi> und <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-60 http://d-nb.info/gnd/118678132 http://viaf.org/viaf/806296">Diana</persName></hi> triumfirten: Er war aus einem einigen Stein gehauen/ und mit großer Kunst gebildet/ den <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-316 http://d-nb.info/gnd/118505122 http://viaf.org/viaf/18013086">Käyser <hi rendition="#aq">Augustus</hi></persName>, seinem Vatter <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-907">Octavio</persName></hi> zu Ehrn und Gedächtnis/ in den <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-2231">Tempel</placeName>  bringen/ und auf einen/ mit vielen Säulen unterstüzten Bogen/ setzen liese/ welches für des <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-4836">Lysias</persName></hi> Kunst-Stuck gehalten worden. In den <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-1864 http://census.bbaw.de/easydb/censusID=155571"><hi rendition="#aq">Servili</hi>schen Gärten</placeName> <note place="right">Des <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-900 http://d-nb.info/gnd/132718774 http://viaf.org/viaf/23308362">Calamides</persName></hi> und <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-942">Amphistratus</persName></hi> Werke.</note> stunde ein <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-59 http://d-nb.info/gnd/118503642 http://viaf.org/viaf/3261638">Apollo</persName></hi> von <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-900 http://d-nb.info/gnd/132718774 http://viaf.org/viaf/23308362">Calamides</persName>,</hi> und der <hi rendition="#aq">Histori</hi>en-Schreiber <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-908 http://d-nb.info/gnd/118640062 http://viaf.org/viaf/88969189">Callisthenes</persName>,</hi> von <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-942">Amphistratus</persName></hi> Hand.</p>
        <p xml:id="p253.1"><hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-946 http://d-nb.info/gnd/118832115 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500021781 http://viaf.org/viaf/27952370">Agesander</persName>, <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-302 http://d-nb.info/gnd/118832123 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500031985">Polydorus</persName></hi> und <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-909 http://d-nb.info/gnd/118832107 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500007132">Athenodorus</persName></hi> <note place="right"><name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-344 http://census.bbaw.de/easydb/censusID=219823">Des <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-910 http://d-nb.info/gnd/118569651 http://viaf.org/viaf/42629960">Laocons</persName></hi> Bildnis/ dreyer Meistere Werk</name>.</note> sind würdig gnug/ wegen des <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-344 http://census.bbaw.de/easydb/censusID=219823">Bildnis des <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-910 http://d-nb.info/gnd/118569651 http://viaf.org/viaf/42629960">Laocontes</persName></hi></name>, das sie gemacht haben/ unter die allerberühmteste Künstlere gesetzet zu werden:Sie waren alle drey bürtig aus der Stadt <hi rendition="#aq"><placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-688 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7011265">Rhodus</placeName>,</hi> und hatten gedachte <hi rendition="#aq">Statue</hi> sehr kunstreich aus einem Stein gearbeitet/ welche in <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-2181">Käysers <hi rendition="#aq">Titi</hi> Palast</placeName>  gesetzet/ und nachmals in <hi rendition="#aq"><placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-151">Belvedere</placeName></hi> gebracht worden ist/ alda sie noch heut unversehrt zu sehen/ <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-543">die <hi rendition="#aq">Copia</hi> aber ist in dem <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-365"><hi rendition="#aq">Mediceischen</hi> Palast</placeName> zu <hi rendition="#aq"><placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-23 http://www.geonames.org/3176959/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7000457">Florenzo</placeName></hi> zu finden</name>; Es ist nämlich der Vatter <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-910 http://d-nb.info/gnd/118569651 http://viaf.org/viaf/42629960">Laocon</persName></hi> mit <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-4355">seinen Söhnen</persName>/ welche zwey Schlangen/ die sich wunderseltsam um den Leib und Gliedmassen (so/ wie es <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-410 http://d-nb.info/gnd/118626574 http://viaf.org/viaf/8194433">Virgilius</persName></hi> in seinen Gedichten beschrieben) herumwickeln/ halten. Die Paläste der Römischen Käysere sind alle/ auf eben solche alte und kunstreiche <note place="right">Andere Künstlere.</note> Manier/ von <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-4460">Cratero</persName></hi> und <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-947">Pythodoro</persName>, <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-948">Polydecte</persName></hi> und <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-949">Hermolao</persName>,</hi> einem andern <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-947">Pythodoro</persName></hi> und <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-4463">Artemone</persName>,</hi> wie auch von <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-950">Aphrodisio Tralliano</persName>,</hi> den fürtreflichen Meistern/ mit treflichen Bildern gezieret worden/ Und was ist das <note place="right"><name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-499 http://arachne.uni-koeln.de/item/bauwerk/2100086 http://census.bbaw.de/easydb/censusID=150770"><hi rendition="#aq"><placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-106 http://arachne.uni-koeln.de/item/bauwerk/2100086 http://census.bbaw.de/easydb/censusID=150770">Pantheon Agrippae</placeName></hi></name>.</note> <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-499 http://arachne.uni-koeln.de/item/bauwerk/2100086 http://census.bbaw.de/easydb/censusID=150770"><hi rendition="#aq"><placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-106 http://arachne.uni-koeln.de/item/bauwerk/2100086 http://census.bbaw.de/easydb/censusID=150770">Pantheon Agrippae</placeName></hi>/ jezo <hi rendition="#aq"><placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-106 http://arachne.uni-koeln.de/item/bauwerk/2100086 http://census.bbaw.de/easydb/censusID=150770">Alla Ritonda</placeName></hi> genant</name>/ anderst/ als eine rechte Kunst-Schul/ in welcher der <hi rendition="#aq">Athenien</hi>sische <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-951">Diogenes</persName></hi> und <hi rendition="#aq">Caryatides</hi> ihre Kunst sehen lassen/ wann sie auf sehr hohe Säulen unterschiedliche köstliche <hi rendition="#aq">Statu</hi>en gesetzet/ gleichwol aber/ durch derselben ungewöhnliche Höhe/ ihren Ruhm in etwas verdunkelt/ weil die Augen ihre große Kunst deßwegen nicht ergreifen <note place="right">Der <hi rendition="#aq">Carthaginen</hi>sische <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-215 http://d-nb.info/gnd/118639552 http://viaf.org/viaf/32789834">Hercules</persName></hi>.</note> und recht besehen können. <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-215 http://d-nb.info/gnd/118639552 http://viaf.org/viaf/32789834">Hercules</persName></hi> aber/ deme die <hi rendition="#aq">Carthaginen</hi>ser/ alle Jahr/ Menschen geopfert haben/ wurde nicht bewürdiget einer Stelle in einem Tempel/ sondern er stunde auf der Erden/ bey dem Eingang des <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-1865">Bogens/ <hi rendition="#aq">ad nationes</hi></placeName>  genant/ worein <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-952">Coponius</persName> 14. Statu</hi>en gemacht hatte/ und nicht weit von des <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-363 http://arachne.uni-koeln.de/item/bauwerk/2100278 http://census.bbaw.de/easydb/censusID=151991"><hi rendition="#aq">Pompeji</hi> Palast</placeName> ware.</p>
        <p xml:id="p253.2"><note place="right"><hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-4363 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500116509 http://viaf.org/viaf/96545159">Arcesila</persName></hi> Löwin.</note><hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-76 http://d-nb.info/gnd/118626183 http://viaf.org/viaf/100219311">M. Varro</persName></hi> gedenket einer Löwin/ so <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-4363 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500116509 http://viaf.org/viaf/96545159">Arcesilaus</persName></hi> gemacht/ um welche kleine Liebs-Götter herum scherzten/ und theils sie mit einem seidinin Schnürlein anbunden/ theils ihr aus einem zugerichteten Horn zu trinken gaben/ theils sich darauf/ als auf ein Pferd sezten/ und was mehr für artliche Poßen sind/ die sie mit ihr trieben/ alles in einem einigen Stein sehr meisterhaft gebildet.  Nicht zu <note place="right"><hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-943">Sauron</persName>,</hi> und <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-944">Batrachus</persName>,</hi> der <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-1951,tempiu"><hi rendition="#aq">Octaviani</hi>schen Tempeln</placeName> Baumeistere.</note> vergessen sind auch der <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-1863,octiup"><hi rendition="#aq">Octavian</hi>ischen Tempeln</placeName>  Baumeistere <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-943">Sauron</persName></hi> und <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-944">Batrachus</persName>,</hi> aus <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-366 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7002745"><hi rendition="#aq">Laconi</hi>en</placeName> bürtig. Von welchen man fürgeben wollen/ daß sie/ als sehr reiche Leute/ solche auf ihre Kosten erbauet/ und verhoffet/ daß ihre Namen darauf geschrieben werden solten: Weil aber solches ihnen<cb/>
abgeschlagen worden/ haben sie ihre Namen/ durch einen Frosch und Eyder an der Säulen <hi rendition="#aq">Capital</hi>en <note place="right">Des <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-4177">Mirmecides</persName></hi> kleiner Wagen.</note> zu erkennen gegeben. Wie kunstreich <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-4177">Mirmecides</persName></hi> gewesen/ zeiget der von ihm in Stein gebildete Wagen und vier Pferde/ der so klein ware/ daß alles eine Fliege mit ihren Flügeln zuzudecken vermocht. <note place="right"><hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-4416">Callicrates</persName></hi> Ameise.</note> Nicht geringer ist gewesen <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-4416">Callicrates</persName>,</hi> der eine Ameise so klein in den Stein gehauen/ daß derselben Füße mit Menschlichen Augen fast nicht zu sehen waren.</p>
        <p xml:id="p253.3">Und wer wolte endlich die ganze Mänge der <hi rendition="#aq">Antich</hi>en Bildhauere erzehlen/ nachdem derselben so eine große Anzahl gewesen/ welches/ neben anderen/ <note place="right"><hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-901 http://d-nb.info/gnd/118677713 http://viaf.org/viaf/88933794">Phaleréo Demetrio</persName></hi> werden 360 <hi rendition="#aq">Statuen,</hi> aufgerichtet</note> allein daraus erhellen kan/ daß dem <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-901 http://d-nb.info/gnd/118677713 http://viaf.org/viaf/88933794">Phaleréo Demetrio</persName></hi> zu Ehren/ in gar kurzer Zeit/ 360. <hi rendition="#aq">Statu</hi>en verfärtiget und aufgerichtet worden: welche aber nicht so viel Tage gestanden/ als derselben an der Zahl gewesen/ indeme sie das Volk wieder zurissen/ und welcher zum meisten verderben könte/ gleichsam darum gestritten: daß also damals nicht wenig Meistere müssen gewesen seyn. Ist dann nun damals eine so große Mänge der Bildhauere gewesen ? so werden folglich noch mehr Mahlere gewesen seyn/ sintemal die Bildhauerey ohne die Mahlerey und Zeichen-Kunst nicht stehen kan. Demnach so könte <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-836">ich</persName> zwar noch wol viele Mahlere anführen/ die zu ihren Zeiten berühmt gewesen/ als/ (nur noch etlicher zum Beschluß zu gedenken) <note place="right">Noch mehr <hi rendition="#aq">Antiche,</hi> Mahlere.</note> <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-4458">Aristonides</persName>. <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-954">Anaxander</persName>.</hi> <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-955"><hi rendition="#aq">Aristobulus</hi> aus <hi rendition="#aq">Syri</hi>en</persName>. <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-956 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500110630 http://viaf.org/viaf/96510973">Arcesilas</persName>,</hi> der Sohn des <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-957 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500087509 http://viaf.org/viaf/96315691">Tisicrates</persName></hi>. <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-4443">Corybas</persName>,</hi> der Lehrling des <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-464 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500091943 http://viaf.org/viaf/96353098">Nicomachus</persName>. <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-958">Carmanides</persName>,</hi> der Lehrling des <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-497 http://d-nb.info/gnd/118682695 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500123491 http://viaf.org/viaf/57408843">Euphranor</persName>.</hi> <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-959"><hi rendition="#aq">Dionysodorus</hi> von <hi rendition="#aq">Colophon</hi></persName><hi rendition="#aq">. <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-5331">Diogenes</persName>,</hi> welcher zu Zeiten <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-660 http://d-nb.info/gnd/118524623 http://viaf.org/viaf/42629081">Königs <hi rendition="#aq">Demetrii</hi></persName> gelebet. <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-960">Euthymedes</persName>.</hi> <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-679"><hi rendition="#aq">Heraclides</hi> aus <hi rendition="#aq">Macedonien</hi></persName>. <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-961"><hi rendition="#aq">Mydon</hi> von <hi rendition="#aq">Soli</hi></persName>, des Bildhauers <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-962">Pyromachus</persName></hi> Schuler. <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-963"><hi rendition="#aq">Mnasitheus</hi> von <hi rendition="#aq">Sicyon</hi></persName>. <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-965"><hi rendition="#aq">Mnasitimus</hi></persName>, der Sohn und Lehrling des <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-953">Aristonides</persName>. <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-4935">Nessus</persName>,</hi> der Sohn des <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-967">Abron</persName>.</hi> <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-968"><hi rendition="#aq">Polemon</hi> von <hi rendition="#aq">Alexandri</hi>en</persName>. <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-4854"><hi rendition="#aq">Theodorus</hi> aus der Insel <hi rendition="#aq">Samos</hi></persName><hi rendition="#aq">. <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-970">Stadius</persName>,</hi> der Jünger des <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-911">Nicosthenes</persName>.</hi> <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-971"><hi rendition="#aq">Xenon</hi> von <hi rendition="#aq">Sycion</hi></persName>, der <hi rendition="#aq">discipul</hi> des <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-4442">Neocles</persName></hi>. Weil <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-836">ich</persName> aber im Anfang dieses Buchs versprochen/ nur die allerberühmteste und fürnehmste hieher zu bringen/ als laß <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-836">ichs</persName> hiebey bewenden/ und erinnere mich der Rede <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-343 http://d-nb.info/gnd/118595237 http://viaf.org/viaf/32140876">Plutarchi</persName>,</hi> welcher schreibt/ daß nicht allein gemeine Burgere; sondern auch <hi rendition="#aq">Philosophi</hi> und Weltweisen/ ja gar die Egyptische Könige/ und Römische Käysere/ die Mahler-Kunst geliebet und getrieben/ wie dann solches mit den Römern <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-912 http://d-nb.info/gnd/102398151 http://viaf.org/viaf/2858115">Lucio Manilio</persName>,</hi> und <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-902 http://d-nb.info/gnd/118531697 http://viaf.org/viaf/74644223">Fabio</persName>,</hi> den Griechen <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-491 http://d-nb.info/gnd/118615270 http://viaf.org/viaf/88039167">Socrate</persName>, <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-892 http://d-nb.info/gnd/118594893 http://viaf.org/viaf/79033288">Platone</persName>, <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-242">Metrodoro</persName></hi> und <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-5632">Pyrrho</persName>,</hi> als <hi rendition="#aq">Philosoph</hi>en/ <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-219 http://d-nb.info/gnd/118586998 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500115696 http://viaf.org/viaf/84036175">Nerone</persName>, <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-220 http://d-nb.info/gnd/118544373 http://viaf.org/viaf/82440741">Hadriano</persName>, <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-764 http://d-nb.info/gnd/11861357X http://viaf.org/viaf/50018342">Alexandro Severo</persName></hi> und <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-4629 http://d-nb.info/gnd/118803743 http://viaf.org/viaf/76544789">Valentiniano</persName>,</hi> als Käysern/ zu bezeugen. Wünsche dabey/ daß eine gelehrtere und scharfsinnigere Feder/ dieser von mir angezogenen Künstlere/ oder anderer lobwürdige Werke/ mehr herfürstreichen möchte/ auf daß die Jugend/ so zu diesen Künsten auferzogen wird/ nicht allein der <hi rendition="#aq">Antich</hi>en bloßen Namen und Lob höre/ sondern auch sehe/ wormit sie solches verdienet/ und also zu gleichen Tugenden/ und rühmlicher Fortpflanzung dieser edlen <hi rendition="#aq">studi</hi>en/ ferner ermuntert werde/ zugleich auch der Dank/ welchen wir unsrer <hi rendition="#aq">Antich</hi>en
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[II, Buch 1 (antike Künstler), S. 50]/0064] Welt-berühmten Praxiteles Arbeit gehalten. Unter andern wurde zum höchsten gepriesen ein mit vier Pferden bespanter Wagen/ auf deme Apollo und Diana triumfirten: Er war aus einem einigen Stein gehauen/ und mit großer Kunst gebildet/ den Käyser Augustus, seinem Vatter Octavio zu Ehrn und Gedächtnis/ in den Tempel bringen/ und auf einen/ mit vielen Säulen unterstüzten Bogen/ setzen liese/ welches für des Lysias Kunst-Stuck gehalten worden. In den Servilischen Gärten stunde ein Apollo von Calamides, und der Historien-Schreiber Callisthenes, von Amphistratus Hand. Triumf-Wagen des Lysias. Des Calamides und Amphistratus Werke. Agesander, Polydorus und Athenodorus sind würdig gnug/ wegen des Bildnis des Laocontes, das sie gemacht haben/ unter die allerberühmteste Künstlere gesetzet zu werden:Sie waren alle drey bürtig aus der Stadt Rhodus, und hatten gedachte Statue sehr kunstreich aus einem Stein gearbeitet/ welche in Käysers Titi Palast gesetzet/ und nachmals in Belvedere gebracht worden ist/ alda sie noch heut unversehrt zu sehen/ die Copia aber ist in dem Mediceischen Palast zu Florenzo zu finden; Es ist nämlich der Vatter Laocon mit seinen Söhnen/ welche zwey Schlangen/ die sich wunderseltsam um den Leib und Gliedmassen (so/ wie es Virgilius in seinen Gedichten beschrieben) herumwickeln/ halten. Die Paläste der Römischen Käysere sind alle/ auf eben solche alte und kunstreiche Manier/ von Cratero und Pythodoro, Polydecte und Hermolao, einem andern Pythodoro und Artemone, wie auch von Aphrodisio Tralliano, den fürtreflichen Meistern/ mit treflichen Bildern gezieret worden/ Und was ist das Pantheon Agrippae/ jezo Alla Ritonda genant/ anderst/ als eine rechte Kunst-Schul/ in welcher der Atheniensische Diogenes und Caryatides ihre Kunst sehen lassen/ wann sie auf sehr hohe Säulen unterschiedliche köstliche Statuen gesetzet/ gleichwol aber/ durch derselben ungewöhnliche Höhe/ ihren Ruhm in etwas verdunkelt/ weil die Augen ihre große Kunst deßwegen nicht ergreifen und recht besehen können. Hercules aber/ deme die Carthaginenser/ alle Jahr/ Menschen geopfert haben/ wurde nicht bewürdiget einer Stelle in einem Tempel/ sondern er stunde auf der Erden/ bey dem Eingang des Bogens/ ad nationes genant/ worein Coponius 14. Statuen gemacht hatte/ und nicht weit von des Pompeji Palast ware. Des Laocons Bildnis/ dreyer Meistere Werk. Andere Künstlere. Pantheon Agrippae. Der Carthaginensische Hercules. M. Varro gedenket einer Löwin/ so Arcesilaus gemacht/ um welche kleine Liebs-Götter herum scherzten/ und theils sie mit einem seidinin Schnürlein anbunden/ theils ihr aus einem zugerichteten Horn zu trinken gaben/ theils sich darauf/ als auf ein Pferd sezten/ und was mehr für artliche Poßen sind/ die sie mit ihr trieben/ alles in einem einigen Stein sehr meisterhaft gebildet. Nicht zu vergessen sind auch der Octavianischen Tempeln Baumeistere Sauron und Batrachus, aus Laconien bürtig. Von welchen man fürgeben wollen/ daß sie/ als sehr reiche Leute/ solche auf ihre Kosten erbauet/ und verhoffet/ daß ihre Namen darauf geschrieben werden solten: Weil aber solches ihnen abgeschlagen worden/ haben sie ihre Namen/ durch einen Frosch und Eyder an der Säulen Capitalen zu erkennen gegeben. Wie kunstreich Mirmecides gewesen/ zeiget der von ihm in Stein gebildete Wagen und vier Pferde/ der so klein ware/ daß alles eine Fliege mit ihren Flügeln zuzudecken vermocht. Nicht geringer ist gewesen Callicrates, der eine Ameise so klein in den Stein gehauen/ daß derselben Füße mit Menschlichen Augen fast nicht zu sehen waren. Arcesila Löwin. Sauron, und Batrachus, der Octavianischen Tempeln Baumeistere. Des Mirmecides kleiner Wagen. Callicrates Ameise. Und wer wolte endlich die ganze Mänge der Antichen Bildhauere erzehlen/ nachdem derselben so eine große Anzahl gewesen/ welches/ neben anderen/ allein daraus erhellen kan/ daß dem Phaleréo Demetrio zu Ehren/ in gar kurzer Zeit/ 360. Statuen verfärtiget und aufgerichtet worden: welche aber nicht so viel Tage gestanden/ als derselben an der Zahl gewesen/ indeme sie das Volk wieder zurissen/ und welcher zum meisten verderben könte/ gleichsam darum gestritten: daß also damals nicht wenig Meistere müssen gewesen seyn. Ist dann nun damals eine so große Mänge der Bildhauere gewesen ? so werden folglich noch mehr Mahlere gewesen seyn/ sintemal die Bildhauerey ohne die Mahlerey und Zeichen-Kunst nicht stehen kan. Demnach so könte ich zwar noch wol viele Mahlere anführen/ die zu ihren Zeiten berühmt gewesen/ als/ (nur noch etlicher zum Beschluß zu gedenken) Aristonides. Anaxander. Aristobulus aus Syrien. Arcesilas, der Sohn des Tisicrates. Corybas, der Lehrling des Nicomachus. Carmanides, der Lehrling des Euphranor. Dionysodorus von Colophon. Diogenes, welcher zu Zeiten Königs Demetrii gelebet. Euthymedes. Heraclides aus Macedonien. Mydon von Soli, des Bildhauers Pyromachus Schuler. Mnasitheus von Sicyon. Mnasitimus, der Sohn und Lehrling des Aristonides. Nessus, der Sohn des Abron. Polemon von Alexandrien. Theodorus aus der Insel Samos. Stadius, der Jünger des Nicosthenes. Xenon von Sycion, der discipul des Neocles. Weil ich aber im Anfang dieses Buchs versprochen/ nur die allerberühmteste und fürnehmste hieher zu bringen/ als laß ichs hiebey bewenden/ und erinnere mich der Rede Plutarchi, welcher schreibt/ daß nicht allein gemeine Burgere; sondern auch Philosophi und Weltweisen/ ja gar die Egyptische Könige/ und Römische Käysere/ die Mahler-Kunst geliebet und getrieben/ wie dann solches mit den Römern Lucio Manilio, und Fabio, den Griechen Socrate, Platone, Metrodoro und Pyrrho, als Philosophen/ Nerone, Hadriano, Alexandro Severo und Valentiniano, als Käysern/ zu bezeugen. Wünsche dabey/ daß eine gelehrtere und scharfsinnigere Feder/ dieser von mir angezogenen Künstlere/ oder anderer lobwürdige Werke/ mehr herfürstreichen möchte/ auf daß die Jugend/ so zu diesen Künsten auferzogen wird/ nicht allein der Antichen bloßen Namen und Lob höre/ sondern auch sehe/ wormit sie solches verdienet/ und also zu gleichen Tugenden/ und rühmlicher Fortpflanzung dieser edlen studien/ ferner ermuntert werde/ zugleich auch der Dank/ welchen wir unsrer Antichen Phaleréo Demetrio werden 360 Statuen, aufgerichtet Noch mehr Antiche, Mahlere.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Sandrart.net: Bereitstellung der Texttranskription in XML/TEI. (2013-05-21T09:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus sandrart.net entsprechen muss.
Sandrart.net: Bereitstellung der Bilddigitalisate. (2013-05-21T09:54:31Z)
Frederike Neuber: Konvertierung nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2013-05-21T09:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Der Zeilenfall wurde nicht übernommen.
  • Bei Worttrennungen am Spalten- oder Seitenumbruch, steht das gesamte Wort auf der vorhergehenden Spalte bzw. Seite.
  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0102_1675
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0102_1675/64
Zitationshilfe: Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 1,2. Nürnberg, 1675, S. [II, Buch 1 (antike Künstler), S. 50]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0102_1675/64>, abgerufen am 27.11.2024.