Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 1,2. Nürnberg, 1675.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] und dardurch so ein fürtreflicher Zeichner worden/ worauf er auch nachmalen nicht weniger die Farben mit Oel und auf nassen Kalk/ samt all übrigen Theilen der Mahl-Kunst/ so sein ergriffen/ daß er den Berg dieser Kunst sonder grosse Mühe gar bald erstiegen/ und dermassen in den schwäresten Theilen alle Zierde/ Holdseligkeit und gratia beobachtet/ daß er den höchsten Gipfel der Vollkommenheit erreicht/ und ein recht folgbares Exemplar und Modell der Kunst worden ist.

Wie nun dieses fürtreflichen Manns Jugend in seiner Geburts-Stadt Bolognien/ und noch vielmehr zu Rom beschaffen war/ so eine gleiche Bewandnis hatte es auch mit der lezten Zeit/ die er mit solcher seiner Kunst zugebracht/ und worinnen/ nebenst grosser Ehre/ auch sein Nutzen stetigs gewachsen. Er beflisse sich aber je länger je mehr/ seine Werke mit aller Gedult zu machen/ und nichts zu übereilen/ auch seine Gemählde je länger je mehr auszubässern; und hielte sich sonsten gegen jederman ganz freundlich/ sittsam und tugendhaft/ liesse alle unnöthige Gesellschaften fahren/ und sanne immerzu seiner Kunst nach/ weswegen er auch die Antichen in Vollkommenheit der nackenden/ als deren Wolstand auch Raphael in der Zeichnung nachgekommen/ wol observiret. Und weil über all erzehltes Michael Angelo da Caravaggio, gleich als an seinem Ort gedacht worden/ in dem Mahlen die Natürlichkeit aller Ding überaus genau wahrgenommen/ und künstlich vorgestellt/ daß seines Gleichen in der Erhebung/ Rundirung oder Stärke der Farben/ mit Fürtreflichkeit der Harmonia, vorhin nicht wol jemands gewest/ als hat es gleichfalls unser Guido ersehen/ und dieser Kunst Art auch aufs allernatürlichste sich beflissen/ darinnen Seine Werke. er auch gar bald vollkommen worden/ gestalten dann viel von seiner Hand/ sonderlich der büssende Petrus zu Bolognien/ Marsyas und Apollo in Lebens-Grösse/ etliche Thaten Herculis, wie ingleichen auch Titius, den der Geyer die Leber ausgebissen/ und wie Apollo den Marsyam schindet/ in des Königes in Engel. Palasts Galeria zu sehen sind. Nicht minder hatte er auch S. Antonio und S. Paul Primo Eremita ein grosses Blat/ bey unserm Kunst-Vatter Prinz Justinian zu Rom/ als in dessen Palast er etliche Jahr lang gewohnt/ verfärtiget/ und noch weiters viel herrliche Werke gemahlt/ als die heilige Caeciliam, so bey einer Orgel über sich sihet/ und bey S.Gregorio zu Rom die Ausführung S. Andreae; welche in Kupfer geäzt ans Liecht kommen/ und eines seiner grösten Stuck von einer Mänge Bilder/ so ein vortreflich herrliches Werk ist. Er hatte vorher/ und zu Folg seiner ersten Manier/ etwas schwächer von Farben zu Bolognien bey S. Michael in Bosco dem Benedictiner-Kloster in einen runden Creutzgang/ allwo die Caraccen meist andere Historien gemahlt/ auf nassen Kalk oder fresco, ein fürtrefliches Werk/ wie nämlichen die Unterthanen dem heiligen Benedicto in sein Eremitorium Geschenk bringen/verfärtiget/ wie er dann auch sehr viel andere halbe Bildere von heiligen auch profan-subjecten hinterlassen/ und wurde bey allen Potentaten/ Käisern und Königen/ auch andern Liebhabern des[Spaltenumbruch] Guido edle Hand sehr hoch verlangt und reichlich bezahlt/ so/ daß in Ansehung seines fleissigen laborirens/ er in allen Ländern eine grosse Baarschaft verdient/ und zuwegen gebracht.

Wofern er nun selbige Gelder anderster vernünftig und gesparsam anzulegen gewüst/ er ihme wol einen grossen Schatz zusammen samlen mögen; weiln aber sein Gemüth sehr liberal sich bezeugte/ lebte er höflich/ geschikt und unverheyrathet/ und bediente sich zulezt guter fürnehmer Gesellschaft bey köstlichen Musicen/ als mit der er sich in Discursen/ Kartenspielen und andern recreationen/ frölich gemacht. Da dann nicht fehl schlagen wird/ Verderbt sich mit Kartenspiel.was eine gewisse Person vermeldet/ daß Guido durch sein Kartenspielen bey Lebzeiten über hundert tausend Cronen wehrt verloren habe/ sintemalen sich deren etliche/ welche mit ihm umgangen/ mit Weib und Kindern allein von dem Gut/ so sie von ihm gewonnen/ ernähret haben; in welches Spielen er sich endlichen dergestalt vertieft/ daß kein Potentat oder Liebhaber/ so er ihme gleich grosse Summa Gelds auf die Hand gegeben/ und mit mehrerm baar auszuzahlen begehrt/ das wenigste mehr von ihm überkommen können/ sondern seine Gemählde nur durch Mittel der Karten abgewinnen und erhalten müssen. Wordurch er dann zulezt in seiner Geburts-Stadt Bolognien/ allwo er/ wie einer seines Gleichen/ hochgeehrt und geliebet worden/ viel Jahr ohne einigen Herrn herumgewandelt/ und mit den Fürnehmsten täglich in die Gärten und Paläste spatzieren gegangen/ mit denselben conversation gehalten/ und also sein Alterthum damit zubringen wollen. Worauf er aber/ wegen schlecht geführter Wirthschaft/ (dabey er doch wenig verbanchetirt/ oder zu der vanität und Hoffart angewendet/ noch sonst auch durch Schaden zuruck gekommen/ sondern einig und allein/ wie erzehlt/ die Heiligen in dem Kartenspiel/ als die ihm gar disfavorabel gewesen/ besucht) sich ganz und gar ausgezehrt/ daß endlich an empfangenem Geld auf Arbeit/ auch sonst an Schulden/ er in die 25000.Cronen schuldig verblieben; Er hinterliesse endlichen nichts/ als in etlichen Zimmern viel grosse und mittelmässig angefangene Gemählde seiner Hand/ mit wenig Mobilien und Zeichnungen/ auch andern zu seiner Kunst nöhtigen Curiositäten/ aber an Haus/Hof/ Renten und Zinsen/ wiewol selbiges am bästen hätte seyn können/ im geringsten nichts.Dieses nun wird allein andern zur Warnung hie angeregt/ ohn einige Gedanken/ Guidons Lob zu ringern/ indem er sonst niemals ungeschikt/ sondern jederzeit von fürtreflichen Leuten geliebt und geehret worden/ als der in der Tugend seines Berufs mit gerechtem Titul das allerhöchste Lob in grossen Mahlen verdient/ dann vor ihme keiner solche untadelhafte Werke hinterlassen/ darum billich die Zeichen- und Mahlkunst/ samt denen dreyen Gratien/ ihn mit unverwelktem Lorbeer-Kranz gezieret. Er verschiede zu grosser Betrübnis männiglichs zu Bolognien Anno 1642. seines Alters im 68. Jahr: Sein Contrafät ist in der Kupferblatte II. zu finden.

[Spaltenumbruch] und dardurch so ein fürtreflicher Zeichner worden/ worauf er auch nachmalen nicht weniger die Farben mit Oel und auf nassen Kalk/ samt all übrigen Theilen der Mahl-Kunst/ so sein ergriffen/ daß er den Berg dieser Kunst sonder grosse Mühe gar bald erstiegen/ und dermassen in den schwäresten Theilen alle Zierde/ Holdseligkeit und gratia beobachtet/ daß er den höchsten Gipfel der Vollkommenheit erreicht/ und ein recht folgbares Exemplar und Modell der Kunst worden ist.

Wie nun dieses fürtreflichen Manns Jugend in seiner Geburts-Stadt Bolognien/ und noch vielmehr zu Rom beschaffen war/ so eine gleiche Bewandnis hatte es auch mit der lezten Zeit/ die er mit solcher seiner Kunst zugebracht/ und worinnen/ nebenst grosser Ehre/ auch sein Nutzen stetigs gewachsen. Er beflisse sich aber je länger je mehr/ seine Werke mit aller Gedult zu machen/ und nichts zu übereilen/ auch seine Gemählde je länger je mehr auszubässern; und hielte sich sonsten gegen jederman ganz freundlich/ sittsam und tugendhaft/ liesse alle unnöthige Gesellschaften fahren/ und sanne immerzu seiner Kunst nach/ weswegen er auch die Antichen in Vollkommenheit der nackenden/ als deren Wolstand auch Raphael in der Zeichnung nachgekommen/ wol observiret. Und weil über all erzehltes Michael Angelo da Caravaggio, gleich als an seinem Ort gedacht worden/ in dem Mahlen die Natürlichkeit aller Ding überaus genau wahrgenommen/ und künstlich vorgestellt/ daß seines Gleichen in der Erhebung/ Rundirung oder Stärke der Farben/ mit Fürtreflichkeit der Harmonia, vorhin nicht wol jemands gewest/ als hat es gleichfalls unser Guido ersehen/ und dieser Kunst Art auch aufs allernatürlichste sich beflissen/ darinnen Seine Werke. er auch gar bald vollkommen worden/ gestalten dann viel von seiner Hand/ sonderlich der büssende Petrus zu Bolognien/ Marsyas und Apollo in Lebens-Grösse/ etliche Thaten Herculis, wie ingleichen auch Titius, den der Geyer die Leber ausgebissen/ und wie Apollo den Marsyam schindet/ in des Königes in Engel. Palasts Galeria zu sehen sind. Nicht minder hatte er auch S. Antonio und S. Paul Primo Eremita ein grosses Blat/ bey unserm Kunst-Vatter Prinz Justinian zu Rom/ als in dessen Palast er etliche Jahr lang gewohnt/ verfärtiget/ und noch weiters viel herrliche Werke gemahlt/ als die heilige Caeciliam, so bey einer Orgel über sich sihet/ und bey S.Gregorio zu Rom die Ausführung S. Andreae; welche in Kupfer geäzt ans Liecht kommen/ und eines seiner grösten Stuck von einer Mänge Bilder/ so ein vortreflich herrliches Werk ist. Er hatte vorher/ und zu Folg seiner ersten Manier/ etwas schwächer von Farben zu Bolognien bey S. Michaël in Bosco dem Benedictiner-Kloster in einen runden Creutzgang/ allwo die Caraccen meist andere Historien gemahlt/ auf nassen Kalk oder fresco, ein fürtrefliches Werk/ wie nämlichen die Unterthanen dem heiligen Benedicto in sein Eremitorium Geschenk bringen/verfärtiget/ wie er dann auch sehr viel andere halbe Bildere von heiligen auch profan-subjecten hinterlassen/ und wurde bey allen Potentaten/ Käisern und Königen/ auch andern Liebhabern des[Spaltenumbruch] Guido edle Hand sehr hoch verlangt und reichlich bezahlt/ so/ daß in Ansehung seines fleissigen laborirens/ er in allen Ländern eine grosse Baarschaft verdient/ und zuwegen gebracht.

Wofern er nun selbige Gelder anderster vernünftig und gesparsam anzulegen gewüst/ er ihme wol einen grossen Schatz zusammen samlen mögen; weiln aber sein Gemüth sehr liberal sich bezeugte/ lebte er höflich/ geschikt und unverheyrathet/ und bediente sich zulezt guter fürnehmer Gesellschaft bey köstlichen Musicen/ als mit der er sich in Discursen/ Kartenspielen und andern recreationen/ frölich gemacht. Da dann nicht fehl schlagen wird/ Verderbt sich mit Kartenspiel.was eine gewisse Person vermeldet/ daß Guido durch sein Kartenspielen bey Lebzeiten über hundert tausend Cronen wehrt verloren habe/ sintemalen sich deren etliche/ welche mit ihm umgangen/ mit Weib und Kindern allein von dem Gut/ so sie von ihm gewonnen/ ernähret haben; in welches Spielen er sich endlichen dergestalt vertieft/ daß kein Potentat oder Liebhaber/ so er ihme gleich grosse Summa Gelds auf die Hand gegeben/ und mit mehrerm baar auszuzahlen begehrt/ das wenigste mehr von ihm überkommen können/ sondern seine Gemählde nur durch Mittel der Karten abgewinnen und erhalten müssen. Wordurch er dann zulezt in seiner Geburts-Stadt Bolognien/ allwo er/ wie einer seines Gleichen/ hochgeehrt und geliebet worden/ viel Jahr ohne einigen Herrn herumgewandelt/ und mit den Fürnehmsten täglich in die Gärten und Paläste spatzieren gegangen/ mit denselben conversation gehalten/ und also sein Alterthum damit zubringen wollen. Worauf er aber/ wegen schlecht geführter Wirthschaft/ (dabey er doch wenig verbanchetirt/ oder zu der vanität und Hoffart angewendet/ noch sonst auch durch Schaden zuruck gekommen/ sondern einig und allein/ wie erzehlt/ die Heiligen in dem Kartenspiel/ als die ihm gar disfavorabel gewesen/ besucht) sich ganz und gar ausgezehrt/ daß endlich an empfangenem Geld auf Arbeit/ auch sonst an Schulden/ er in die 25000.Cronen schuldig verblieben; Er hinterliesse endlichen nichts/ als in etlichen Zimmern viel grosse und mittelmässig angefangene Gemählde seiner Hand/ mit wenig Mobilien und Zeichnungen/ auch andern zu seiner Kunst nöhtigen Curiositäten/ aber an Haus/Hof/ Renten und Zinsen/ wiewol selbiges am bästen hätte seyn können/ im geringsten nichts.Dieses nun wird allein andern zur Warnung hie angeregt/ ohn einige Gedanken/ Guidons Lob zu ringern/ indem er sonst niemals ungeschikt/ sondern jederzeit von fürtreflichen Leuten geliebt und geehret worden/ als der in der Tugend seines Berufs mit gerechtem Titul das allerhöchste Lob in grossen Mahlen verdient/ dann vor ihme keiner solche untadelhafte Werke hinterlassen/ darum billich die Zeichen- und Mahlkunst/ samt denen dreyen Gratien/ ihn mit unverwelktem Lorbeer-Kranz gezieret. Er verschiede zu grosser Betrübnis männiglichs zu Bolognien Anno 1642. seines Alters im 68. Jahr: Sein Contrafät ist in der Kupferblatte II. zu finden.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div>
          <p xml:id="p409.1"><pb facs="#f0232" xml:id="pb-410" n="[II, Buch 2 (italienische Künstler), S. 196]"/><cb/>
und dardurch so ein fürtreflicher Zeichner worden/ worauf er auch nachmalen nicht weniger die Farben mit Oel und auf nassen Kalk/ samt all übrigen Theilen der Mahl-Kunst/ so sein ergriffen/ daß er den Berg dieser Kunst sonder grosse Mühe gar bald erstiegen/ und dermassen in den schwäresten Theilen alle Zierde/ Holdseligkeit und <hi rendition="#aq">gratia</hi> beobachtet/ daß er den höchsten Gipfel der Vollkommenheit erreicht/ und ein recht folgbares Exemplar und Modell der Kunst worden ist.</p>
          <p xml:id="p410.1">Wie nun dieses fürtreflichen Manns Jugend in seiner Geburts-Stadt <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-8 http://www.geonames.org/3181928/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7004847">Bolognien</placeName>/ und noch vielmehr zu <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-6 http://www.geonames.org/3169070/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7000874">Rom</placeName> beschaffen war/ so eine gleiche Bewandnis hatte es auch mit der lezten Zeit/ die er mit solcher seiner Kunst zugebracht/ und worinnen/ nebenst grosser Ehre/ auch sein Nutzen stetigs gewachsen. Er beflisse sich aber je länger je mehr/ seine Werke mit aller Gedult zu machen/ und nichts zu übereilen/ auch seine Gemählde je länger je mehr auszubässern; und hielte sich sonsten gegen jederman ganz freundlich/ sittsam und tugendhaft/ liesse alle unnöthige Gesellschaften fahren/ und sanne immerzu seiner Kunst nach/ weswegen er auch die <hi rendition="#aq">Antich</hi>en in Vollkommenheit der nackenden/ als deren Wolstand auch <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-446 http://d-nb.info/gnd/118597787 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500023578 http://viaf.org/viaf/64055977">Raphael</persName></hi> in der Zeichnung nachgekommen/ wol <hi rendition="#aq">observir</hi>et. Und weil über all erzehltes <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1 http://d-nb.info/gnd/118519034 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500115312 http://viaf.org/viaf/12317003">Michael Angelo da Caravaggio</persName>,</hi> gleich als an seinem Ort gedacht worden/ in dem Mahlen die Natürlichkeit aller Ding überaus genau wahrgenommen/ und künstlich vorgestellt/ daß seines Gleichen in der Erhebung/ Rundirung oder Stärke der Farben/ mit Fürtreflichkeit der <hi rendition="#aq">Harmonia,</hi> vorhin nicht wol jemands gewest/ als hat es gleichfalls unser <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-20 http://d-nb.info/gnd/118599712 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500030334 http://viaf.org/viaf/49288294">Guido</persName></hi> ersehen/ und dieser Kunst Art auch aufs allernatürlichste sich beflissen/ darinnen <note place="right">Seine Werke.</note> er auch gar bald vollkommen worden/ gestalten dann viel von seiner Hand/ sonderlich <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-3307">der büssende <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-355 http://d-nb.info/gnd/118593323 http://viaf.org/viaf/54940864">Petrus</persName></name> zu <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-8 http://www.geonames.org/3181928/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7004847">Bolognien</placeName>/ <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-3255"><hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-413 http://d-nb.info/gnd/118782193 http://viaf.org/viaf/31695480">Marsyas</persName></hi> und <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-59 http://d-nb.info/gnd/118503642 http://viaf.org/viaf/3261638">Apollo</persName></hi> in Lebens-Grösse</name>/ <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-3256">etliche Thaten <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-215 http://d-nb.info/gnd/118639552 http://viaf.org/viaf/32789834">Herculis</persName></hi></name>, wie ingleichen auch <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-3285"><hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2482 http://d-nb.info/gnd/12971268X http://viaf.org/viaf/77401349">Titius</persName>,</hi> den der Geyer die Leber ausgebissen</name>/ und <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-3286">wie <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-59 http://d-nb.info/gnd/118503642 http://viaf.org/viaf/3261638">Apollo</persName></hi> den <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-413 http://d-nb.info/gnd/118782193 http://viaf.org/viaf/31695480">Marsyam</persName></hi> schindet</name>/ in <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-1777">des Königes in Engel. Palasts Galeria</placeName> zu sehen sind. Nicht minder hatte er auch <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-307"><hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1700 http://d-nb.info/gnd/118649728 http://viaf.org/viaf/107024917">S. Antonio</persName></hi> und <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3423 http://d-nb.info/gnd/118739638 http://viaf.org/viaf/56219782">S. Paul Primo Eremita</persName></hi> ein grosses Blat</name>/ bey unserm Kunst-Vatter <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-5 http://d-nb.info/gnd/120168081 http://viaf.org/viaf/94752157">Prinz <hi rendition="#aq">Justinian</hi></persName> zu <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-6 http://www.geonames.org/3169070/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7000874">Rom</placeName>/ als in dessen <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-2032"><placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-328">Palast</placeName></name> er etliche Jahr lang gewohnt/ verfärtiget/ und noch weiters viel herrliche Werke gemahlt/ als <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-3261">die <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-201 http://d-nb.info/gnd/118666479 http://viaf.org/viaf/88768223">heilige <hi rendition="#aq">Caeciliam</hi></persName>, so bey einer Orgel über sich sihet</name>/ und bey <hi rendition="#aq"><placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-1168">S.Gregorio</placeName></hi> zu <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-6 http://www.geonames.org/3169070/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7000874">Rom</placeName> die <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-12">Ausführung <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-613 http://d-nb.info/gnd/118502891 http://viaf.org/viaf/59875147">S. Andreae</persName></hi></name>; welche <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-3263">in Kupfer geäzt</name> ans Liecht kommen/ und eines seiner grösten Stuck von einer Mänge Bilder/ so ein vortreflich herrliches Werk ist. Er hatte vorher/ und zu Folg seiner ersten Manier/ etwas schwächer von Farben zu <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-8 http://www.geonames.org/3181928/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7004847">Bolognien</placeName> bey <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-1109"><hi rendition="#aq">S. Michaël</hi> in <hi rendition="#aq">Bosco</hi></placeName> dem Benedictiner-Kloster in einen runden <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-1145">Creutzgang</placeName>/ allwo die <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1642"><hi rendition="#aq">Caracc</hi>en</persName> meist andere Historien gemahlt/ auf nassen Kalk oder <hi rendition="#aq">fresco,</hi> ein fürtrefliches Werk/ <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-176">wie nämlichen die Unterthanen dem <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1166 http://d-nb.info/gnd/118508911 http://viaf.org/viaf/100179656">heiligen <hi rendition="#aq">Benedicto</hi></persName> in sein <hi rendition="#aq">Eremitorium</hi> Geschenk bringen</name>/verfärtiget/ wie er dann auch sehr viel andere halbe Bildere von heiligen auch <hi rendition="#aq">profan-subject</hi>en hinterlassen/ und wurde bey allen Potentaten/ Käisern und Königen/ auch andern Liebhabern des<cb/> <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-20 http://d-nb.info/gnd/118599712 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500030334 http://viaf.org/viaf/49288294">Guido</persName></hi> edle Hand sehr hoch verlangt und reichlich bezahlt/ so/ daß in Ansehung seines fleissigen <hi rendition="#aq">labori</hi>rens/ er in allen Ländern eine grosse Baarschaft verdient/ und zuwegen gebracht.</p>
          <p xml:id="p410.2">Wofern er nun selbige Gelder anderster vernünftig und gesparsam anzulegen gewüst/ er ihme wol einen grossen Schatz zusammen samlen mögen; weiln aber sein Gemüth sehr <hi rendition="#aq">liberal</hi> sich bezeugte/ lebte er höflich/ geschikt und unverheyrathet/ und bediente sich zulezt guter fürnehmer Gesellschaft bey köstlichen Musicen/ als mit der er sich in Discursen/ Kartenspielen und andern <hi rendition="#aq">recreation</hi>en/ frölich gemacht. Da dann nicht fehl schlagen wird/ <note place="right">Verderbt sich mit Kartenspiel.</note>was eine gewisse Person vermeldet/ daß <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-20 http://d-nb.info/gnd/118599712 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500030334 http://viaf.org/viaf/49288294">Guido</persName></hi> durch sein Kartenspielen bey Lebzeiten über hundert tausend Cronen wehrt verloren habe/ sintemalen sich deren etliche/ welche mit ihm umgangen/ mit Weib und Kindern allein von dem Gut/ so sie von ihm gewonnen/ ernähret haben; in welches Spielen er sich endlichen dergestalt vertieft/ daß kein Potentat oder Liebhaber/ so er ihme gleich grosse Summa Gelds auf die Hand gegeben/ und mit mehrerm baar auszuzahlen begehrt/ das wenigste mehr von ihm überkommen können/ sondern seine Gemählde nur durch Mittel der Karten abgewinnen und erhalten müssen. Wordurch er dann zulezt in seiner Geburts-Stadt <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-8 http://www.geonames.org/3181928/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7004847">Bolognien</placeName>/ allwo er/ wie einer seines Gleichen/ hochgeehrt und geliebet worden/ viel Jahr ohne einigen Herrn herumgewandelt/ und mit den Fürnehmsten täglich in die Gärten und Paläste spatzieren gegangen/ mit denselben <hi rendition="#aq">conversation</hi> gehalten/ und also sein Alterthum damit zubringen wollen. Worauf er aber/ wegen schlecht geführter Wirthschaft/ (dabey er doch wenig verbanchetirt/ oder zu der <hi rendition="#aq">vanität</hi> und Hoffart angewendet/ noch sonst auch durch Schaden zuruck gekommen/ sondern einig und allein/ wie erzehlt/ die Heiligen in dem Kartenspiel/ als die ihm gar <hi rendition="#aq">disfavorabel</hi> gewesen/ besucht) sich ganz und gar ausgezehrt/ daß endlich an empfangenem Geld auf Arbeit/ auch sonst an Schulden/ er in die 25000.Cronen schuldig verblieben; Er hinterliesse endlichen nichts/ als in etlichen Zimmern viel grosse und mittelmässig angefangene Gemählde seiner Hand/ mit wenig Mobilien und Zeichnungen/ auch andern zu seiner Kunst nöhtigen Curiositäten/ aber an Haus/Hof/ Renten und Zinsen/ wiewol selbiges am bästen hätte seyn können/ im geringsten nichts.Dieses nun wird allein andern zur Warnung hie angeregt/ ohn einige Gedanken/ <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-20 http://d-nb.info/gnd/118599712 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500030334 http://viaf.org/viaf/49288294">Guidons</persName></hi> Lob zu ringern/ indem er sonst niemals ungeschikt/ sondern jederzeit von fürtreflichen Leuten geliebt und geehret worden/ als der in der Tugend seines Berufs mit gerechtem Titul das allerhöchste Lob in grossen Mahlen verdient/ dann vor ihme keiner solche untadelhafte Werke hinterlassen/ darum billich die <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1650 http://d-nb.info/gnd/13259935X http://viaf.org/viaf/6099153">Zeichen- und Mahlkunst</persName>/ samt denen <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1052 http://d-nb.info/gnd/11863934X http://viaf.org/viaf/15562925">dreyen <hi rendition="#aq">Grati</hi>en</persName>/ ihn mit unverwelktem Lorbeer-Kranz gezieret. Er verschiede zu grosser Betrübnis männiglichs zu <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-8 http://www.geonames.org/3181928/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7004847">Bolognien</placeName> <date when="1642">Anno 1642.</date> seines Alters im 68. Jahr: <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-3292">Sein Contrafät ist in der <ref target="http://ta.sandrart.net/de/text/516#figure-0516.1">Kupferblatte <hi rendition="#aq">II.</hi></ref> zu finden</name>.</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[II, Buch 2 (italienische Künstler), S. 196]/0232] und dardurch so ein fürtreflicher Zeichner worden/ worauf er auch nachmalen nicht weniger die Farben mit Oel und auf nassen Kalk/ samt all übrigen Theilen der Mahl-Kunst/ so sein ergriffen/ daß er den Berg dieser Kunst sonder grosse Mühe gar bald erstiegen/ und dermassen in den schwäresten Theilen alle Zierde/ Holdseligkeit und gratia beobachtet/ daß er den höchsten Gipfel der Vollkommenheit erreicht/ und ein recht folgbares Exemplar und Modell der Kunst worden ist. Wie nun dieses fürtreflichen Manns Jugend in seiner Geburts-Stadt Bolognien/ und noch vielmehr zu Rom beschaffen war/ so eine gleiche Bewandnis hatte es auch mit der lezten Zeit/ die er mit solcher seiner Kunst zugebracht/ und worinnen/ nebenst grosser Ehre/ auch sein Nutzen stetigs gewachsen. Er beflisse sich aber je länger je mehr/ seine Werke mit aller Gedult zu machen/ und nichts zu übereilen/ auch seine Gemählde je länger je mehr auszubässern; und hielte sich sonsten gegen jederman ganz freundlich/ sittsam und tugendhaft/ liesse alle unnöthige Gesellschaften fahren/ und sanne immerzu seiner Kunst nach/ weswegen er auch die Antichen in Vollkommenheit der nackenden/ als deren Wolstand auch Raphael in der Zeichnung nachgekommen/ wol observiret. Und weil über all erzehltes Michael Angelo da Caravaggio, gleich als an seinem Ort gedacht worden/ in dem Mahlen die Natürlichkeit aller Ding überaus genau wahrgenommen/ und künstlich vorgestellt/ daß seines Gleichen in der Erhebung/ Rundirung oder Stärke der Farben/ mit Fürtreflichkeit der Harmonia, vorhin nicht wol jemands gewest/ als hat es gleichfalls unser Guido ersehen/ und dieser Kunst Art auch aufs allernatürlichste sich beflissen/ darinnen er auch gar bald vollkommen worden/ gestalten dann viel von seiner Hand/ sonderlich der büssende Petrus zu Bolognien/ Marsyas und Apollo in Lebens-Grösse/ etliche Thaten Herculis, wie ingleichen auch Titius, den der Geyer die Leber ausgebissen/ und wie Apollo den Marsyam schindet/ in des Königes in Engel. Palasts Galeria zu sehen sind. Nicht minder hatte er auch S. Antonio und S. Paul Primo Eremita ein grosses Blat/ bey unserm Kunst-Vatter Prinz Justinian zu Rom/ als in dessen Palast er etliche Jahr lang gewohnt/ verfärtiget/ und noch weiters viel herrliche Werke gemahlt/ als die heilige Caeciliam, so bey einer Orgel über sich sihet/ und bey S.Gregorio zu Rom die Ausführung S. Andreae; welche in Kupfer geäzt ans Liecht kommen/ und eines seiner grösten Stuck von einer Mänge Bilder/ so ein vortreflich herrliches Werk ist. Er hatte vorher/ und zu Folg seiner ersten Manier/ etwas schwächer von Farben zu Bolognien bey S. Michaël in Bosco dem Benedictiner-Kloster in einen runden Creutzgang/ allwo die Caraccen meist andere Historien gemahlt/ auf nassen Kalk oder fresco, ein fürtrefliches Werk/ wie nämlichen die Unterthanen dem heiligen Benedicto in sein Eremitorium Geschenk bringen/verfärtiget/ wie er dann auch sehr viel andere halbe Bildere von heiligen auch profan-subjecten hinterlassen/ und wurde bey allen Potentaten/ Käisern und Königen/ auch andern Liebhabern des Guido edle Hand sehr hoch verlangt und reichlich bezahlt/ so/ daß in Ansehung seines fleissigen laborirens/ er in allen Ländern eine grosse Baarschaft verdient/ und zuwegen gebracht. Seine Werke. Wofern er nun selbige Gelder anderster vernünftig und gesparsam anzulegen gewüst/ er ihme wol einen grossen Schatz zusammen samlen mögen; weiln aber sein Gemüth sehr liberal sich bezeugte/ lebte er höflich/ geschikt und unverheyrathet/ und bediente sich zulezt guter fürnehmer Gesellschaft bey köstlichen Musicen/ als mit der er sich in Discursen/ Kartenspielen und andern recreationen/ frölich gemacht. Da dann nicht fehl schlagen wird/ was eine gewisse Person vermeldet/ daß Guido durch sein Kartenspielen bey Lebzeiten über hundert tausend Cronen wehrt verloren habe/ sintemalen sich deren etliche/ welche mit ihm umgangen/ mit Weib und Kindern allein von dem Gut/ so sie von ihm gewonnen/ ernähret haben; in welches Spielen er sich endlichen dergestalt vertieft/ daß kein Potentat oder Liebhaber/ so er ihme gleich grosse Summa Gelds auf die Hand gegeben/ und mit mehrerm baar auszuzahlen begehrt/ das wenigste mehr von ihm überkommen können/ sondern seine Gemählde nur durch Mittel der Karten abgewinnen und erhalten müssen. Wordurch er dann zulezt in seiner Geburts-Stadt Bolognien/ allwo er/ wie einer seines Gleichen/ hochgeehrt und geliebet worden/ viel Jahr ohne einigen Herrn herumgewandelt/ und mit den Fürnehmsten täglich in die Gärten und Paläste spatzieren gegangen/ mit denselben conversation gehalten/ und also sein Alterthum damit zubringen wollen. Worauf er aber/ wegen schlecht geführter Wirthschaft/ (dabey er doch wenig verbanchetirt/ oder zu der vanität und Hoffart angewendet/ noch sonst auch durch Schaden zuruck gekommen/ sondern einig und allein/ wie erzehlt/ die Heiligen in dem Kartenspiel/ als die ihm gar disfavorabel gewesen/ besucht) sich ganz und gar ausgezehrt/ daß endlich an empfangenem Geld auf Arbeit/ auch sonst an Schulden/ er in die 25000.Cronen schuldig verblieben; Er hinterliesse endlichen nichts/ als in etlichen Zimmern viel grosse und mittelmässig angefangene Gemählde seiner Hand/ mit wenig Mobilien und Zeichnungen/ auch andern zu seiner Kunst nöhtigen Curiositäten/ aber an Haus/Hof/ Renten und Zinsen/ wiewol selbiges am bästen hätte seyn können/ im geringsten nichts.Dieses nun wird allein andern zur Warnung hie angeregt/ ohn einige Gedanken/ Guidons Lob zu ringern/ indem er sonst niemals ungeschikt/ sondern jederzeit von fürtreflichen Leuten geliebt und geehret worden/ als der in der Tugend seines Berufs mit gerechtem Titul das allerhöchste Lob in grossen Mahlen verdient/ dann vor ihme keiner solche untadelhafte Werke hinterlassen/ darum billich die Zeichen- und Mahlkunst/ samt denen dreyen Gratien/ ihn mit unverwelktem Lorbeer-Kranz gezieret. Er verschiede zu grosser Betrübnis männiglichs zu Bolognien Anno 1642. seines Alters im 68. Jahr: Sein Contrafät ist in der Kupferblatte II. zu finden. Verderbt sich mit Kartenspiel.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Sandrart.net: Bereitstellung der Texttranskription in XML/TEI. (2013-05-21T09:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus sandrart.net entsprechen muss.
Sandrart.net: Bereitstellung der Bilddigitalisate. (2013-05-21T09:54:31Z)
Frederike Neuber: Konvertierung nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2013-05-21T09:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Der Zeilenfall wurde nicht übernommen.
  • Bei Worttrennungen am Spalten- oder Seitenumbruch, steht das gesamte Wort auf der vorhergehenden Spalte bzw. Seite.
  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0102_1675
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0102_1675/232
Zitationshilfe: Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 1,2. Nürnberg, 1675, S. [II, Buch 2 (italienische Künstler), S. 196]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0102_1675/232>, abgerufen am 29.11.2024.